Hi Ferdi, ich bin ganz neu in der Gleitschirm-Community und auf der Suche nach einem Gleitschirmsimulator. Ist dafür auch Condor geeignet bzw. hast Du einen Tipp, welcher Simulator Sinn macht? Vielen herzlichen dank an Dich! LG, Hannes
Hallo. Einerseits ist Condor gut, aber es gibt Details, die schlecht sind: Berührt der Segler am Boden einen Gegenstand, sei es noch so sanft dann knallt eine Fläche ab! Wenn im Hochgebirge Wolken gegen einen Berg drücken, dann ziehen die Wolken über den Berg wie der Wind auch, in Wirklichkeit. Aber bei Condor verschwinden die Wolken im Berg und auf der Leeseite erscheinen sie wieder, völlig unrealistisch! Die Flugphysik ist auch nicht korekt, bei Condor "schwänzeln" sich die Segler immer hin und her um die Vertikalachse, in der Realität verhindert das Seitenruder so etwas und sorgt für guten Geradeauskurs. Auch müsste die Bodensoftware besser sein, eine perfekte Landung gelingt mir meistens nicht, sobald die Fläche den Boden berührt schlägt der Segler um, schließlich haben die neueren Segler unten an den Flächenenden ein Rädchen und unter dem Seitenruder ein etwas größeres was in der Realität für ein grades ausrollen sorgt, aber Condorsegler schlagen um! Trotz dieser Mängel benutze ich Condor häufig. ALPILOT.
Als Gelegenheitspilot kann ich einen Leeflug eh´ nicht planen, aber die für mich kritischeren Momente entstanden durch "Umspülungen" (vertikale oder diagonale Rotoren) in Hangnähe - also zerrissene Thermiken oder turbulente Hangaufwinde (irgendwann auch mal in einer Thermik, die durch eine Konvergenz aus überregionalem und Talwind zerrissen wurde => 10 m Freifall). Letztlich kann ich mich nur vorsichtig herantasten und ggf. schnell wieder flüchten...
Super Video, probiere ich gleich mal aus. ;-) Wir hatten in Sillian im Seminar allerdings eher von Rauten (also Spitze oben und Spitze unten) anstatt von Dreiecken gesprochen. Was meinst du denn dazu ?
Obwohl ich nicht ansatzweise Deine Erfahrung habe, denke ich, dass das Thema zu komplex ist, als dass man es auf so einfache Regeln reduzieren kann (als erste Orientierung für Einsteiger vielleicht trotzdem hilfreich). Die Idee mit mit dem tropfenden Wasser hatte ja Burki Martens in seinem Thermikbuch schonmal beschrieben. Dass sich Thermik an Rippen oder vorgelagerten Kuppen löst, ist zunächst klar, aber eben nur, wenn da warme Luft hingetrieben wird (wie z.B. aus Deinem Dreiecksmodell). Aus meiner vergleichsweise bescheidenen Erfahrung muss man einfach alles im Blick haben: Die warme Luft im Tal und an großen Hangflächen die von diversen Winden (Talwind, überregionaler Wind, Sog durch Thermikablösungen, Rotoren in Becken) zu den Abrisskanten und -Punkten getragen wird...
Danke für das Video. Bei der Linienwahl ob Rippe, oder "hinten" fällt mir aber auch ein gutes Argument ein, "hinten" zu fliegen. Hinten ist der Berg höher, und somit gibt es auch mehr Hang der der Luft aufheizen kann. Außerdem könnte es eine homogene Kante geben, an der es mehr Thermik gibt. Aber das wichtigste Argument ist: Wenn es hinten an den vermeintlichen Abrissstellen nicht geht, kann man es als Plan B immer noch vorne probieren. Wenn es vorne an der Abrisskante nicht geht, ist man schon zu tief um es hinten noch zu versuchen.
Hi Ferdi, klasse Erklärungen, danke hierfür. Beachten sollte man auch, dass wenn die Wolkenbasis oder eine Inversion knapp über dem Grad ist, die Windgeschwindigkeit beschleunigt (Winddüseneffekt) wird und somit wahrscheinlich auch die Leeturbolenzen verstärkt. Gruss, Olli
Ist es nicht auch von Bedeutung, "wie" man sich ggf. ins Lee begibt? Mit dem Wind übern Grad, seitlich zum überströmten Grad (ggf. hangnah oder besser mit großem horizontalen/vertikalen Abstand zum Grund - bei seitlich anfliegend und hangnah hab ich mal übelste Erfahrungen gemacht 🤧) oder von der Leeseite kommend gegen/ins Leegebiet anfliegend?
Diese 2D Simulationen gelten nicht nur für die Seitenansicht. Die Strömungen sind auch bei Draufsicht gültig, wenn die Berge das Tal darstellen. Entsprechend ist Deine Aussage nicht pauschalisier bar. Manchmal hat man Hang nah weniger Turbulenzen zu erwarten! Natürlich ist dies auch wieder von vielen anderen Faktoren abhängig (Windstärke,...). Wenn die Sonne im richtigen Winkel ins Lee scheint, sind die Lees oft zusätzlich geschützter. In diesem Zuge sei auch immer der Kehrwassereffekt genannt, welcher manches auf den ersten Blick schlimme Lee zum Luvhang macht.
Das habe ich ja noch gar nicht gesehn ,dieses Video. Aber Ferdi, mein Reden, dass Condor erstens ein netter Zeitvertreib und zweitens eine sinnvolle Ergänzung zum realen Fliegen ist. Man fühlt sich wie beim realen Fliegen, sollte man nicht glauben ist aber so. Ich bin bei Condor sicher schon 10/12 Jahre dabei und gerade in der dunklen Jahreszeit sind die sonnigen Rennen einfach klasse. Hilfreich ist natürlich, dass man nicht den ganzen Tag am Pc arbeiten muss. Man lernt wirklich, wie du auch sagst, geradeaus zu fliegen und nur wenig zu kurbeln. Auch sind die Geländeverläufe real, wie erwähnt, die AA Alpin Arc Szenerie ist ein Muss. Die Rennen machen zudem ja auch noch richtig Spass. Das ist wirklich ein absolut geiles Fliegerspiel, da kann dieser ganze Simulator Kram nicht mithalten, auch wenn die Grafik dort schon erstaunlich gut ist.
tolles video ferdi, vielleicht könntest du mal ein video zum thema wettercheck/vorbereitung machen. vielleicht sogar mit apps und wetterseiten, die du empfehlen kannst. quasi so ein tutorial wie man sich "nur mit smartphone" in den bergen seine infos gut zusammensuchen kann. du hattest auf deiner website ja auch mal einen guten artikel in bezug auf xc-track. vielleicht kann man das fortsetzen. also kurzgesagt fänd ich videos toll, in denen du wettervorbereitung und fliegen mit smartphone angehst. bin mir sicher, dass du noch so manchen trick da auf lager hast.
wenn im Herbst wieder mehr Zeit ist kümmere ich mich gerne um weitere Tipps in Videoform. Bis dahin kann ich Dir meine Wetterlinksammlung empfehlen: ferdinand-vogel.de/wetter-links
Beim XC-Planner (Webseite) kann man jahreszeitlich und tageszeitabhängig über die Skyways Gebiete herausfinden an welchen häufig gedreht wird. Thermiken stehen jeden Tag aber an einer etwas anderen Stelle. Durch Windversatz, Sonnen-Schattengrenzen kann die Thermik immer wo anders rauf kommen. Deshalb bringen Thermikhotspots auf dem GPS Gerät nichts! Die Thermikbrille wird im Kopf gemacht. Andernfalls wird es in Leethermiken richtig gefährlich!
@@FerdinandVogel ... heatmap, so nennt man es. :) Ja genau, wie die kk7 im XC-Planner. Woher stammen diese gelb eingezeichneten Punkte innerhalb der Dreiecke - sind das Thermiken?
@@FerdinandVogel Ok 😊 Hast Du die nach Phantasie reingemalt, oder sind das eigene Feststellungen? Hab übrigens inzwischen bei einigen Flügen auf Deine Theorie geachtet und finde, dass sie gut hinkommt - danke fürs publizieren!
Toller Flug und das in Zeiten, wo in vielen Ländern fliegen gar nicht oder nur extrem eingeschränkt möglich ist. Musik und Schnitt machen mir das Video insgesamt zu hektisch. Die Track-Einblendungen dürften gerne jeweils mindestens doppelt so lange sein.
Der venturi effekt macht ebenfalls viel aus. Die hinterseite eines prallhanges der vom talwind angeströmt wird empfinde ich immer als besonders hässlich. Weis nicht ob noch jemand diese beobachtung auch schon gemacht hat...
Hallo Ferdi, cooles Video. Die WindTunnel App kannte ich noch nicht. Da kann man wirklich viel sehen und verstehen. Vor allem, wenn man etwas mit den Einstellungen spielt. Vielen Dank für den Tip.
Servus Ferdi, da wir in der heutigen Corona-Zeit ohnehin viel zuhause sind, gibt es auch Muße, sich interessante Videos anzuschauen. Deine Videos sind klasse! Sie sind erfrischend, gut erklärt, kommen kompetent und auch sehr sympathisch rüber! Nun ist es für uns Flieger sicher nicht einfach, am Boden bleiben zu müssen und nicht irgendwo in unseren Liebingsspots aufdrehen zu dürfen. Deine Videos helfen aber, die Zwangspause besser zu ertragen. Sie beschäftigen sich teifgehend mit der Materie und bieten interessanten Lernstoff sowohl für für Pilotinnen und Piloten, die noch am Anfang stehen als auch für deine Fluglehrerkolleginnen und -kollegen. Sie erzeugen Vorfreude auf den Moment, wenn's wieder losgeht! Es ist wirklich schön, von deiner Erfahrung profitieren zu können! Vielen Dank dafür! Mach' mehr davon! Ich freue mich schon darauf! Herzliche Grüße!
Hallo Ferdi, Echt gut erklärt. Das beschreibt die Situation im Lee und das eigene Empfinden sehr schön anschaulich. Die Idee mit der Windtunel-App ist gut :-) Eine Sache könntest Du aber erwähnen: Bei der Windtunel-App wird davon ausgegangen, dass alle Stromlinien bei der Generierung auch Linien gleicher Windgeschwindigkeit sind. D.h. konkret: Der Windgradient mit zunehmender Höhe ist in der Simulation nicht berücksichtigt. Dies hat je nach Windgeschwindkeit aber Auswirkungen auf die Turbulenzeinleitung an der jeweiligen Abrisskante, was z.B. die Wirbelausbildung im Nachlauf/im Totwassergebiet maßgeblich mit beeinflusst. Die Turbulenzen können daher auch deutlich tiefer als an der Hangkante wirksam werden! Gruß Paul Seren
Hi Paul, den Windtunnel und vieles mehr hast du mir bei meiner Fluglehrerausbildung gezeigt. Seit dem spiele ich immer wieder damit rum. Auch zum Beispiel zum Thema Anstellwinkel von Liegegurten. Dass die Simulationen nur vereinfacht berechnet werden ist klar. Warum sollte eine Handy App solch komplexe Simulationen in Echtzeit hinbekommen. Das rumspielen gibt mir trotzdem immer wieder neue Denkansätze :-) Der Windgradient spielt sicherlich auch noch eine Rolle. Ich habe mit den Rotoren gespielt, welche die Strömung beschleunigen. Ist der Wind am Boden stärker (typisch Talwind) drückt es das Turbulenzgebiet im Lee weiter hinauf. Ist der Wind knapp oberhalb des Kamms stärker, prallen die Turbulenzen fast schon ab, werden beschleunigt und können dadurch tiefer wirken. Aber auch dann bleiben sie weiter oben als man denkt :-) Ein weiterer Aspekt der sehr viel Wirkung hat ist der Temperaturgradient. Ist es stabiler, so werden die Turbulenzen stärker (darauf hat mich Lucian gebracht). Ich wollte im Video aber nur auf die Topografie eingehen :-)
Hi Robert, zumindest ansprechen sollte man es, da hast du recht! Ob durch stärkeren Wind das Lee deutlich entfernt von dem Grat aber nicht sogar ruhiger wird, bin ich mir nicht sicher. Dass bei mehr Wind alles noch unberechenbarer wird, da die Differenzen größer sind und entsprechend stärkere Turbulenzen entstehen können, hat hoffentlich jeder beim Schein gelernt. Mir ging es um normal fliegbare Tage und der Unterscheidung von den Lee's. Ich denke, wenn der Wind nur etwas stärker ist löst sich die Thermik auch etwas vor dem Grat. Das gilt es aber noch zu erproben :-)
4 года назад
Hi Ferdi. Cooles Video! Teile deine Gedanken größtenteils! Ich finde es noch sehr entscheidend für die Fliegabrkeit des Lees, ob und wie stark die Thermik aus den leeigen Gebieten kommt. Und da ist z.B. ein Steiles abgeschirmtes Lee (Windschatten) angenehmer, wie ne abwindverblasene, flache Bergflanke wo die Warme Luft sich nicht richtig akkumulieren kann und nur in kleinen Blubberblasen aufsteigt.
Hi Manu, da hast du natürlich recht. Der Grund für stärkere Thermik aus dem Lee ist, dass es windgeschützte Bereiche gibt. Wo die stärksten Thermiken entstehen gehört zu meiner Thermikbrille - vielleicht auch noch ein Video Wert :-)
Klasse. Sehr anschaulich, gute Möglichkeit, sich da einiges im Gelände zu visualisieren. Wichtig wäre auch noch, auf die Ausrichtung der Dreiecke zur Sonne zu achten. Warum die Thermik inmitten des Talkessels vom Bischling nicht funktioniert, hat m.E. aber noch einen anderen Grund. Der Hügel in Talmitte liegt einfach in dem Bereich, in dem die ganze absinkende Luft der umliegenden "Dreiecke" der anderen Flanken zusammenkommt. Die Thermik dort kriegt gewissermaßen ständig einen auf den Deckel und wird deshalb keinen konstanten Schlauch ausbilden.
Ich glaube, dass der Talwind unten zu viel parallelen Wind entlang des Dreiecks fließen lässt. Wind parallel zum Hang macht fast jede Thermik zu nichte :-( Danke :-)
Hi danke für den Tipp :) Hast du ein Tipp wie man die Alpen-Karte schneller bekommt? Der Condor-Updater macht ca. 2% Download pro Stunde :D Zudem wäre es cool zu wissen wie du deine Tasten zugeordnet hast :) LG
Die von Dir farblich markierten Dreiecke sehe ich natürlich. Beim Aufspüren ohne Farbe tue ich mir weiterhin schwer :-) Sehe ich das richtig, dass Du tendenziell zuerst eine Dreiecksspitze suchst und dann das Dreieck drunter passend ergänzt?
@@FlyingMartin01 Ich schaue nach zwei Kanten im Gelände die an einer Stelle nach oben zusammen treffen. Am Anfang sieht man nur eindeutige Dreiecke, dann werden es immer mehr werden! :-)