In diesem Kanal soll es um Mythos und Geschichte gehen. Genauer werde ich mich aus wissenschaftlicher Perspektive mit Geschichtsmythen beschäftigen - mein zentrales Anliegen ist, Mechanismen und Bedingungen von Mythen und Mythenbildung zu verstehen. Damit begleite ich mein Habilitationsprojekt über Historische Mythosforschung.
Immer wieder wohltuend, wenn komplexe Themen nicht krampfhaft in eine Ecke gestellt wird, sondern abwägend und offen berichtet wird. Vielen Dank und weiter so!
Interessant ja, aber auch sehr einseitig in der Auswahl der Experten. Wo sind Prof. Malinowski, wo Herr Prof. Conze mit ihren Meinungen zum Thema,.. wo ist Herr Prof. Clark abgeblieben, der seine Meinung zum Thema revidiert hat und nun den Beiträgen hier (besonders Kroll) widersprechen würde. Ach es hört nicht auf...
Das war nie das Ansinnen des Sammelbandes. Wenn man die Rezeption des Kronprinzen in den einschlägigen Foren und wissenschaftlichen Arenen betrachtet, so fällt auf, dass sich im Rahmen dieser geschichtspolitischen Auseinandersetzung eine markante Clique erwachsen ist, die sich um Malinowski, Conze, Urbach und Eva Schlotheuber dreht. Gerade letztere verkündete, ohne irgendein Mandat in ihrer Rolle als Vorsitzende des VHD, dass es "einen eindeutigen Erkenntnis- und Forschungsstand" gäbe, obwohl weder die historische Arbeit noch die juristische Bewertung abgeschlossen sind. Der Sammelband sollte den Wissenschaftlern eine Plattform geben, die es eben nicht wie Urbach, Malinowski oder sehen und zeigen, dass Wissenschaft nicht derartig politisch ausgeschlachtet werden sollte.
Sehr gutes Video. Es wäre schön wenn Debattenteilnehmer so sachlich bleiben wie Sie, bevor man einen ganzen Familienzweig als "kriminelle Clanverbrecher" abstempelt...
Adel, Adelsprivilegien, Adelsbezeichnungen-/titel gehören abgeschaft. Hohenzollern, Wittelsbacher, Turn und Taxis etc. entschädigungslos enteignet. Das was dieser "Adel" besitz, besitz er durch jahrhundertelange Ausbeutung und Versklavung der Bevölkerung. Es ist dem Volk geraubtes Gut.
Spiegelt sich die Varusschlacht nicht in der Siegfriedsaga wieder? Der lange Zug der 3 Legionen durch die Wälder Germaniens mystifiziert in dem Drachen und die Ermordung von Arminius durch seine eigene Verwandschaft mystifiziert in Hagen von Tronje.
Nein. Die Siegfriedsage umfasst einen Zeitraum von der Völkerwanderung bis ins Hochmittelalter hinein. Es nennt die Insel Island, die erst Ende des 8.Jahrhunderts von den Wikingern entdeckt wurde. Dazu gibt es keinen Schatz. Es geht eindeutig um Attila und den Untergang Burgunds. Der Lindwurm als ein Drache kommt nun in vielen Sagen vor. Sind das alles Trosse? Wohl nicht.
Ich glaube das eine der grössten Leistungen des Arimiues war die germanschen Stämme zu vereien um den Kampf gegen die Römer zu führen Denn wie man weiss war der grösste Feind eines Germanen der Germane selbst ständige Nachbarschaftsstreitigkeiten ...Die Cherusker alleine hätten eine solchen Sieg nie errungen ..Brukterer Angrivarier ..evtl Teile der Sugambrer waren mit von der Partie
Er vereinigte nicht DIE germanischen Stämme, sondern einige Stämme der Rhein-Weser-Germanen. Oder meinst Du "die beteiligten" germanischen Stämme. Dann würde ich Dir zustimmen. Wobei wir nicht viel über die Beweggründe dieser germanischen Stämme wissen. Vermutlich war es eine Mischung aus Freiheitskampf gegen die Römer, Gier auf Beute und sozialer Anerkennung. Seinen eigenen Stamm konnte er z. B. auch nie hinter sich bringen. Und vor allem schaffte er es nicht, seine Leute zu halten und konnte eben kein Königreich zu errichten, die sein Vorbild Marbot. Letztlich scheiterte er wie die Römer am Dezentralismus der germanischen Stämme.
Er wollte sie vereinigen. Aber zu, sagen wir mal, Konditionen die niemand wirklich akzeptieren konnte und mit Versprechungen die er nicht halten konnte. Schon die Ablehnung eines Bündnisses mit Arminius durch Marbod zeigt wie gespalten die Stämme damals trotzdem noch waren.
Kleines Feedback für zukünftige Projekte: Trotz der guten und angenehmen Vortragsweise ist die Sprechstimme im Vergleich zu Musik und Sounds unterrepräsentiert, klingt etwas dumpf und indirekt.
Herr Hasselhorn, ich freue mich für Sie! Liebe Grüße an alle! Ich bin eben schwerhörig. Habe dennoch mein Unternehmen aufgebaut. Ihr F. O. H. PS: Frohes Fest!
Sehr gute und verständliche Zusammenfassung der schon bereits bekannten historischen Hintergründe. Übrigens hat Flavius Josephus in der Jüdische Krieg von Jesus als Erwachsenen berichtet, bzw. ihn erwähnt.
Sehr gutes Gespräch. Ein Königreich dafür, dass Sie das Baumeister-Narrativ auch in die Theologie bringen. Die historisch-kritische Methode mit ihrem Grundsatz "wir wissen zwar nicht was war, so wie es aber geschrieben steht kann es nicht gewesen sein" braucht nicht nur Abriss sondern auch Aufbau.
Der Herr Sommer sagt hier ungefähr bei Minute 42, die Serie Barbaren schaffe ein Fremdheitsgefühl des (deutschen) Zuschauers gegenüber den Römern, aber kein Fremdheitsgefühl gegenüber den Germanen. Er sagt, historisch korrekt wäre es, wenn das Fremdheitsgefühl gegenüber den Germanen aus Sicht des deutschen Zuschauers mindestens genauso groß wäre, wie gegenüber den Römern. Auch spricht er die ganze Zeit nur davon, dass es ein Mythos sei, dass die Germanen unsere Vorfahren seien. Mir wird nun nicht klar, weshalb das nur ein Mythos sein soll, dachte ich immer, dass wir tatsächlich von den Germanen abstammen. Dass sich die deutsche Nation seitdem weiterentwickelt hat, ist klar. Wieso sagt er quasi indirekt, dass die Germanen uns modernen Deutschen fremder sind als die Römer? Und auf welcher Grundlage sagt er, dass die Germanen nicht unsere Vorfahren sind? Ist das nicht außerdem eher eine Frage der Biologie/Genetik oder zumindest Biologie und Geschichtswissenschaft, als eine reine Frage der Geschichtswissenschaft?
Da gibt es aus meiner Sicht mehrere Gründe. 1. "Die Germanen" als klar abgrenzbare Definition gab es so nicht. "Germanen" ist ein römisches Exonym für eine relativ unklare in sich heterogene Gruppe von Menschen, die grob in der Gegend westlich des Rheins gelebt haben. Allerdings haben sich Teile dieser Gruppen dann später in ganz Europa und teilweise in Nordafrika ausgebreitet. Da eine klare Grenze zu ziehen, ist unmöglich. Das ist ungefähr wie wenn heutige Türken oder Perser in Anspruch nehmen, von den Sarazenen abzustammen. 2. Das heutige Süd- und insbesondere Südwestdeutschland war zu dem Zeitpunkt römisches Territorium, von daher kann man genauso gut sagen, dass wir auch römische Vorfahren haben. Politisch gibt es auch eher ein Kontinuum, das sich mit Rom in Verbindung bringt - das heilige römische Reich, was immerhin mehrere hundert Jahre im heutigen Deutschland die politische Landschaft geprägt hat. Da war von Germanen nicht die Rede. 3. Mit der Genetik hast du sicherlich Recht. Es ist aber eine Frage, was man sich davon erwartet. Wenn ich jetzt entdecke, dass ich mit einem vor 2000 Jahren im Harz gestorbenen Menschen genetisch verwandt bin, bedeutet das, dass "die Germanen" meine Vorfahren sind? Da muss ich doch wissen, wie ich diesen Menschen einzuordnen habe. Abgesehen davon ist gerade Deutschland als europäisches Transitland wahrscheinlich genetisch nicht sehr konsistent, der Genpool dürfte ziemlich groß sein und je nach Region in Deutschland auch unterschiedlich. Zu sagen, wir Deutschen stammen von den Germanen ab, kann man daher so nicht sagen. Dass wir mit vielen Mitteleuropäern etwa zur Zeit Christi Geburt genetisch verwandt sein könnten, ist wahrscheinlich, sagt aber nichts aus. Auch die Franzosen könnten über die Linie Normannen und Franken ganz eindeutig (viel eindeutiger als die Deutschen) germanische Verwandtschaft postulieren. Ebenso die Briten über Angeln und Sachsen, die Italiener über Langobarden und Goten, die Spanier über Goten und Vandalen. So kann sich jede Gruppe in Europa einen bestimmten Zeitpunkt in der Geschichte wählen und einen angenommenen Querschnitt der zu der Zeit dort lebenden Menschen als Ursprung definieren. Aber so funktioniert das eben nicht.
Die Vorfahren zumindest der autochthonen Deutschen sind selbstverständlich die, die schon immer hier siedelten, und das waren nun mal die Germanen! Welche sollten das denn sonst sein? Etwa die Chinesen, die Azteken oder Mayas?
@@arminiusdescendant8022 Die Kelten, die in Deutschland siedelten? Oder die Römer, Slawen? Waren es die gallo-romanisierten Franken? Oder waren es die Farbigen aus Afrika, die Deutschland ebenfalls besiedelten. Immerhin waren das die ersten Homo sapiens die Deutschland besiedelten. Nett finde ich aber auch den Gedanken, die erste Auswanderungswelle der Neolithischen Zeit als Deutsche Vorfahren anzusehen. Die ersten Bauern in Europa aus dem heutigen Syrien und der Türkei...lustig Eure Gesichter bei dem Gedanken. Es ist schon erstaunlich, dass ihr Nationalisten die Fakten, die auf dem Tablet serviert werden, komplett ignoriert. Es gab übrigens nie die Germanen. Dies ist eine römische Bezeichnung für alles, was nicht keltisch oder skythisch war. Der Begriff ist historisch eigentlich völlig obsolet.
@@sinaheuer1917 Du nervst, um es euphemistisch und höflich auszudrücken, was mir bei Dir doch recht schwer fällt. Immerhin habe ich nicht das geringste Interesse, mit Dir intellektuell die Klingen zu kreuzen. Also, keine weitere Kontaktaufnahme bitte! Aber ich glaube, ich habe Dir mal empfohlen, wegen Deiner nach meinem laienhaften Urteil doch schweren Psychose einen Psychiater zu kontaktieren./// „Der germanische Geist ist der Geist der Freiheit!“ Hegel
@@arminiusdescendant8022 Du bist ja auch unbewaffnet :-). Übrigens ersetzt Deine infantile plumpe Art der Beleidigung auch keine Argumente. Ach ja, Du hast ja keine. Also sind die Vorfahren der Deutschen die Ackerbauern aus Syrien und Anatolien und die Kuhhirten aus Zentralasien. Was gilt dann allerdings für (fast) alle Europäer. Oder möchtest Du doch lieber Farbige als Vorfahren. Ich habe irgendwie den Eindruck, dass Dich eine solche Abstammung stört. :-)
Das Video ist super, ich freu mich auf mehr MytHistory 😀 Und auf den nächsten Gottesdienstbesuch (was für mich persönlich wegen Corona wohl noch ein bisschen länger hin ist...) 😉
Was nur wenige wissen: in Wirklichkeit hat Martin Luther 95 Kürbisse an die Kirchentür genagelt, weil der Bischof ihm keine Süßigkeiten geben wollte. Darum feiern wir heute Halloween.
Vielen Dank! Mein Name ist Benjamin Hasselhorn, ich bin Historiker an der Universität Würzburg und arbeite zu historischen Mythen: www.geschichte.uni-wuerzburg.de/institut/neueste-geschichte/personal/hasselhorn/