Ich bin Biologe mit Fokus auf Schmetterlingen. Auf meinem Kanal stelle ich euch regelmäßig neue Videos mit Methoden zum Nachweis diverser Schmetterlingsarten vor und gebe kleine Einblicke in meine naturschutzfachliche Sicht auf die Welt.
Tolles video!! Habe 2 Fragen, da ich gerade anfange, mich mit Lepidopterologie zu beschäftigen: 1) klappt das auch bei den Eiern? 2) Hast du Literaturempfehlungen für die Unterscheidung von Schmetterlingsraupen? Finde bislang schon die Einteilung nach Familie sehr schwierig
@@UncleBenis-pn2zy danke! Also die Frage zu den Eiern ist artabhängig. Schwärmer bspw fluoreszieren als Ei meist sehr stark. Saturniidae ebenfalls häufig. Andere Arten allerdings selten - Zipfelfalter gar nicht. Zur Literaturfrage: mir ist leider nichts vollkommenes bzw wirklich gutes bekannt. Für Laien ist der kosmos Schmetterlingsführer (wenn mit Raupen) sicherlich geeignet. Schöne Abbildungen hat auch der Field Guide to caterpillars of great Britain and Ireland. Zwar England, aber alle Arten kommen bei uns eigtl auch vor
Toll erklärt. Wir haben dein Video über google Lens gefunden. Eine Raupe auf Fünen (Dänemark) -im nördlichen zugänglichen Schutzgebiet- Anfang September hatte unser Interesse geweckt. Wir kannten diese zuvor nicht. Danke.
Sehr schöner Beitrag. Ich weiß nicht, ob es erwähnenswert ist. Aber ich hab bei Untersuchungen im letzten Jahr einerseits viele Raupen an Malva moschata sowie Lavatera thuringiaca gefunden, andererseits eine Raupe, die sich ihr Blattgespinst in einem Blatt von Silene latifolia eingerichtet hatte - inklusive Fraßspuren. Hab aber leider nicht mehr nachweisen können, ob sie sich verpuppt.
@@bilbothehobbit Ach was, das ist ja sehr spannend! An Silene hätte ich sie jetzt absolut nicht vermutet - aber auch nie drauf geachtet. Müsste ich wirklich mal beobachten, gut zu wissen, danke für den Hinweis :)
@@tonikasiske6169 Hatte mich auch total gewundert. Da auf der Fläche einige Malva moschata Pflanzen vorhanden waren und diese auch besetzt wurden. Bei dieser Raupe war die nächstegelegene Moschusmalve jedoch schon komplett abgefressen und ohne jegliche nutzbare Biomasse. Ich kann mir nur vorstellen, dass die Raupe von dort aus auf die Silene gegangen ist. Auf jeden Fall interessant in Hinblick auf die Thematik, ob manche Arten auch "atypische" Futterpflanzen in bestimmten Situationen haben. Ob diese dann zu einer vollständigen Entwicklung führen - auch wieder fraglich.
@@bilbothehobbitRichtig, allerdings profitiert die Art davon langfristig auch nur davon wenn diese nicht wieder ungebrochen werden was leider in den allermeisten Fällen nach spätestens ein paar Jahren der Fall ist. VG Philipp
Also ist der Malven-Dickkopffalter ein Spezialist? Wie ist das denn bei der Raupe des Admiral, der ja auf der Brennnessel zu finden ist. Also wie unterscheidet man einen Generalisten von einem Spezialisten? Davon ist ja oft die Rede. MfG David
Der Zitronenfalter braucht Raupenfutterpflanzen wie Kreuzdorn ( trockene Flächen) , Faulbaum ( für feuchte Flächen), oder die Traubenkirsche. Die Raupen fresen die Blätter. Später entwickelt sich die Raupe zum Schmetterling. Pflanzt die Bäume an. Danke
Dieses Biotop hat nichts mit Schottergärten zu tun (dort ist jeder Bewuchs unerwünscht). Schon eher mit Steingärten, in denen man versucht, solche Biotope nachzubauen.
Hallo, es gibt keinen natürlichen Jungaufwuchs von Eichen in dichten Wäldern, da die Eiche, im Gegensatz zur Buche, sehr viel Licht benötigt. Um also Eichen pflanzen zu können, muss man Kahlschläge machen.
Schöne Funde! Ich schaue mal in den nächsten Tagen an ein Paar Kahlschlägen nach den Eiern. Das ist die einzige (in Deutschland vorkommende) Zipfelfalterart, von der mir hier (Tauberland) bisher noch kein Nachweis gelungen ist. Am Licht hatte ich hier übrigens gestern schon Arten, die sonst erst Mitte März fliegen, also hier ist alles schon sehr weit fortgeschritten (für die Jahreszeit).
Moin Toni. Sehr spannendes Video. Ich interessiere mich auch für Insekten, aber nach Eiern von Schmetterlingen habe ich noch nicht gesucht. Schön zu sehen wie man dabei vorgeht. Ich wollte auch die kommenden Tage mal wieder Nachtfalter Leuchten gehen. Mal schauen was so ans Licht kommt. Abo habe ich dir gerne da gelassen. Grüße Stefan
Hallo Stefan, herzlichen Dank, das freut mich! Falls du die Suche auch einmal ausprobieren möchtest, würde ich zum Einstieg den Nierenfleck-Zipfelfalter (aber schon etwas zu spät im Jahr) oder Blauen Eichen-Zipfelfalter empfehlen (Anleitungen in der Playlist). Aber ja, Nachtfalter sind in den meisten Gebieten schon einige unterwegs. In Niedersachsen hatte ich vor 2 Wochen fast mehr Tiere am Licht als an manch schlechten Sommertagen. Viel Erfolg dabei!
Hallo, Vielen Dank nochmals für deine Motivation und Mühe die du dir bei deinen Videos gibst! Ich habe die Art tatsächlich erst gestern mit zwei Eiern an einer jungen Eiche im Landkreis Aichach-Friedberg als völlig neuen Nachweis seit Jahrzehnten gefunden und hab mich riesig gefreut. Ohne deine Videos wäre das nicht möglich gewesen :) Darf man denn ungefähr wissen in welcher Region (Bundesland, Landkreis etc. sich das Waldstück befindet oder ist das geheim?😅)
Sehr schön, das freut mich sehr! 😊 Das Video wurde in Sachsen-Anhalt an der Grenze zu Niedersachsen aufgenommen. Das Vorkommen dort war auch noch nicht wirklich bekannt - scheint aber ziemlich groß zu sein
@@tonikasiske6169 Das sind ja mal tolle Nachrichten! Hoffen wir mal das die Art in den nächsten Jahren vielleicht doch wieder einen guten Bestandstrend zeigt. Ich hab meinen Fund zumindest mal an die Naturschutzbehörde gemeldet vielleicht lässt sich ja was in Bewegung bringen 😅
@@EckardtP sehr gut, auf jeden Fall wichtig zu melden, dass man die Vorkommen zumindest kennt. Letztlich ist es eine Frage der Waldwirtschaft.... Evtl könnte die Art in Zukunft auch durch das partielle Waldsterben durch die Trockenheit profitieren (solange nicht komplette Wälder absterben).
@@tonikasiske6169 Ja das ist richtig, von Lichtungen und generell Eichenjungwuchs wird/würde die Art definitiv profitieren wobei ja leider meist der Großteil der Kahlschläge und Lichtungen direkt aufgeforstet wird und das neue Waldgesetz mir fällt der Name grade leider nicht ein verbietet es wohl sogar Flächen der Natur zu Überlassen statt aufzuforsten. Naja mal schauen :)
@@EckardtP ja genau, das ist sehr schade! In dem Fall ist das Aufforsten zwar tatsächlich positiv, da es mit Eiche erfolgt, welche in dem Wald sonst nur sehr selten vorkommt, aber sollte es mit anderen Arten erfolgen, ist es natürlich sehr schade um das Potenzial...
Dankeschön, das war sehr lehrreich für mich. Wahrscheinlich hätte ich die Matte nur als Müll in der Natur entdeckt, günstigenfalls mit nach Hause genommen und entsorgt. ... Wäre natürlich wirklich besser, wenn solche Kartiermatten immer einen Aufdruck hätten, um sie als solche dann auch an Ort und Stelle zu belassen. Wieder etwas dazugelernt.
Die Aufnahmen stammen aus den französischen Alpen (La Motte-en-Champsaur - sehr empfehlenswert). Die meisten tatsächlich an einer Futterstelle für Rinder (ganz typisch die Lockwirkung von Dung - wichtige Ressource von Flüssigkeit, Salze und Nährstoffe für viele Schmetterlingsarten). Die Herde hatte quasi im gesamten Tal Bewegungsfreiheit und konnte sowohl Wälder, Weiden, Wege und Gewässer frei nutzen.