«Ohne Viren gäbe es schlicht kein Leben.»
Prof. Dr. Karin Mölling, deutsche Virologin und ehemalige Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie der Universität Zürich, war anlässlich der Gesprächsreihe KKL Impuls im KKL Luzern zu Gast.
Im Auditorium des KKL Luzern sprach die 72-jährige deutsche Virologin und ehemalige Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie der Universität Zürich über Viren, die entgegen weitverbreiteter Meinung nicht nur schädlich seien, sondern vielmehr zur Gesunderhaltung des Menschen beitrügen.
Krieg, Epidemie, Bekämpfung, Abwehr. Geht es um das Thema Viren, wird zur Beschreibung oft Kriegsvokabular eingesetzt. Die ehemalige Professorin für Virologie der Universität Zürich, Prof. Dr. Karin Mölling, rät zu einer Umkehr. Denn Massenpanik sei bei den meisten Viren nicht angebracht: «Viren sitzen im Flugzeug und fliegen um die Welt.», sagt Mölling. Verglichen mit der tatsächlichen Anzahl an Viren und Menschen auf unserem Planeten, sei die durch Viren verursachte Todesrate jedoch vergleichsweise gering. Und sagt: «Wenn Viren nur gefährlich sein sollen, wieso gibt es dann bei 7.3 Milliarden Menschen nicht mehr Tote durch Viren?»
Viren schützen uns vor nicht wohlwollenden Eindringlingen
Die Virologin, die 20 Jahre lang am Max-Planck-Institut in Berlin forschte und unter anderem die Ribonuklease (RNase) H entdeckte, erklärt: «Genauso wie Bakterien, besiedeln auch Viren in hoher Anzahl unseren Körper und schützen uns vor nicht wohlwollenden Eindringlingen.» So bestehe unser Erbgut zur Hälfte aus Viren, die von Generation zu Generation weitergegeben würden - mit positivem Effekt: «Viren regen unseren Körper an, Antigene zu produzieren. Wurde ein Virus erfolgreich bekämpft, bleibt das Antigen ein Leben lang in unserem Körper bestehen.» So konnte etwa bei Affen eine Resistenz gegen das Aids-Virus erzielt werden. «Dies könnte in zehn Generationen auch beim Menschen der Fall sein», sagt Mölling.
Nächstes Gespräch mit dem renommierten Klimaforscher Prof. Dr. Thomas Stocker (www.kkl-luzern...)
Die Gesprächsreihe KKL Impuls hat sich mittlerweile in Luzern etabliert. «Es freut mich, dass Sie alle erschienen sind, um ein ‹Gespräch zur Zeit› zu hören. Unsere Themen sind immer zeitgemäss wie unser heutiges Thema über Viren», sagte Gastgeber Marco Meier zu Beginn der Veranstaltung. Die nächste Austragung ist bereits bekannt: Am Donnerstag, 21. April 2016 spricht der weltweit renommierte Klimaforscher und Professor der Universität Bern, Prof. Dr. Thomas Stocker, vor interessierten Gästen zum Thema Klimawandel. (www.kkl-luzern...)
Weitere Informationen zur Gesprächsreihe KKL Impuls: www.kkl-luzern....
29 сен 2024