„Sei nicht so hysterisch!“ 

Fast 7 Jahre habe ich gegoogelt, Vorträge stundenlang angehört...um herauszufinden, was das Problem in meiner Partnerschaft ist. In diesem Rahmen habe ich meine eigenen Themen alle aufgearbeitet, weil ich zuerst bei mir gesucht habe. Aber gewisse Dynamiken hörten nie auf. Ich fragte mich immer, ist er Narzisst? Aber manche Dinge passten nicht dazu...., ist er Borderliner...? Passt auch nicht ganz..., und vor kurzem bin ich auf die Histrionische Persönlichkeitsstörung gestoßen, und das fasst alles in Worte, was ich mit ihm erlebt habe. Ich bin sehr kraftlos derzeit, und brauche Abstand. Und ja, ich liebe ihn tatsächlich, denn sonst hätte ich es niemals so lange ausgehalten... aber es geht an meine Substanz. Mir wird das so zu viel, dass ich innerlich die totale Abneigung entwickle und nur meine Ruhe will...und schicke ihn weg. Nach ein paar Tagen, in denen ich mich dann erhole, Zeit für mich selbst hatte, merke ich, dass ich ihn wieder vermisse. Weil ich glaube ich, sein eigentliches Wesen erkenne. Nur erkennt er es nicht, und hat auch keinen Zugriff drauf, und das macht es so schwierig. Manchmal hatte ich ein schlechtes Gewissen, und hab gedacht, vielleicht war ich zu hart mit ihm, denn irgendwann ist mein Nervenkostüm halt doch mal bisschen schwächer, wegen Alltagsproblemen, Kindererziehung u.s.w. Ja, total lieb und süß kann er sein. Aber entweder so, oder total giftig. Ein mittelmaß gibt es nicht. Zufrieden oder unzufrieden. Unzufrieden mit mir, weil er sowieso nicht an meine Liebe glaubt, sondern meint, ich würde ihn betrügen. Deshalb betrügt er mich, weil er der Meinung ist, das habe ich auf Grund meiner Taten verdient. Ich weiß nie, woran ich bei ihm bin, aber er meint, so fühlt er sich mit mir. Und ich bin mir sicher, dass ich ihm immer gezeigt hab, dass ich zu ihm stehe. Habe so viele Grenzen überschreiten lassen, wo andere sich schon an den Kopf greifen... Aber letztendlich kann ich ihm nicht wirklich richtig böse sein. Verzeihe alles immer wieder, denn sobald ich etwas härter mit ihm rede, macht er mir so ein Gefühl von schlechtem Gewissen, als hätte ich ihm sonst wie weh getan. Will ich den Dingen, über die er sich beschwert auf den Grund gehen, und frage genau nach, weicht er aus, und sagt, ich verwirre ihn absichtlich. Es wäre ein Spiel von mir, um ihn kaputt zu spielen. Ich würde mit anderen über ihn lachen und mich lustig machen...u.s.w. Das tue ich mit Sicherheit nicht. Ich frag mich dann immer, ob er dies aber evtl. mit mir tut, denn irgendwo her muss ja dieses immer vom Schlechten auszugehen, herkommen? Er kommt mir immer vor wie eine tickende Zeitbombe. Unberechenbar. Sobald ich was falsches sage, ist eben tolle Stimmung plötzlich total ins Gegenteil gekehrt. Wenn alles gut und schön laufen soll, geht es nur, wenn ich die Klappe halte, egal was mich stört. Ich habe das Gefühl, dass ich alles mit mir ausmachen muss, weil jedes Ansprechen, selbst von kleinen Dingen, ins Drama führen kann. Es gab selten Momente, wo etwas sachlich und auf Augenhöhe zu klären war. Habe auch vorgeschlagen, wir gehen zusammen zum Therapeuten. Denn dieser wird erkennen, wenn all die Probleme von meinem Fehlverhalten ausgehen. Denn er meint, ich bin oft sehr gemein zu ihm. Jetzt bin ich an dem Punkt zu sagen: ich muss mich lösen, mir tut es nicht gut. Aber ich weiß, dass ich ihn nicht so schnell aus meinem Herzen bekomme. Ich denke oft an ihn. Und das schlimmste ist, dass er es so darstellt, dass ich ihm wieder soviel böses angetan habe, weil ich wollte, dass er geht. Ich wollte auch, dass er sich erstmal um seine Dinge kümmert, mal zum Zahnarzt geht...sich wegen seiner Schlafapnoe kümmert u.s.w. Ich muss damit klar kommen, dass er es so sieht, dass alles meine Schuld ist. Das ich ein böses Monster bin, welches nur mit ihm gespielt hat. Das ist nicht einfach für mich. Weil ich irgendwie immer sagen will: schau doch mal, ich habe soviel probiert, alles hat sich um dich gedreht...tagelang, nächtelang habe ich gegrübelt, wie ich dir helfen kann...u.s.w. Nichts davon von dem was ich vorgeschlagen habe, wurde angenommen und probiert. Denn er weiß vorher schon genau: das wird nichts bringen. Bringen tun nur die Dinge, die er will, auch wenn das mir gegenüber grenzüberschreitend ist, das ist was er braucht, und wenn ich ihn lieben würde, würde ich anders handeln. Und auch denke ich, dass ich ihn nach all den Jahren immer noch nicht einschätzen kann, wie er tatsächlich ist. Ich erkenne nicht den unterschied zwischen authentisch sein oder Schauspiel von ihm. Ich weiß nur, dass ich oft so "tun musste", als wäre alles ok, während ich innerlich vor Wut und Ärger gekocht habe. Aber hätte ich das rausgelassen, hätte ich wieder ein Drama vom Zaun gebrochen. Aber immer nur Samthandschuhe tragen, im Umgang mit ihm...das ist mir auch zu anstrengend. Und mein mittlerweile erhöhter Cortisolspiegel tut meiner Figur einfach nicht gut. Immer in Alarmbereitschaft. Ich muss also den Absprung jetzt schaffen. Und nicht wieder rückfällig werden, denn es kommt dann schnell der Punkt, wo ich es mal wieder bereue, weil sich niemals etwas ändern wird. Außerdem mag ich ihn nicht versorgen wie eine Mutti, da er ja nie Geld hat, mit dem er sich einbringen kann für einen gemeinsamen Haushalt. Aber so einfach wie er es sich macht, kann ich es mir auch nicht machen. Aber im Prinzip ist es traurig, zu sehen, wie sehr er sich oft hundeelend fühlt, wenn es tatsächlich stimmt. Oft habe ich gemerkt, dass er mich sehr viel belügt. Bei mir total traurig, weil er sich neben mir so einsam fühlt...hängt er angeblich allein und traurig zu Hause rum...tatsächlich wurde aber Party mit anderen Mädels gemacht. Ertappe ich ihn, ist die Erklärung, er wollte doch nur mich, aber ich bin ja nicht verfügbar so wie er mich braucht und gebe ihm das Gefühl, er wäre mir egal... Was wirklich nie so war. Selbst heute ist er mir nicht egal. Ich wünschte es wäre so, dann würde es mir nämlich nicht mehr ans Gemüht gehen, dass alles ist wie es ist, und es irgendwie keine Lösung zu geben scheint.

Sie sind einfach phenomenal. Großartig. Fantastisch. Ich bin völlig begeistert von ihrem Vortrag!!! Sensationel!!! Was war nochmal das Thema? :-)

Hallo guten Abend , erstmal vielen Dank für dieses super Video ich habe eine histrionische Persönlichkeitsstörung diagnostiziert bekommen und Versuche mich immer mehr auf mich einzulassen . Ich kann aus meiner Sicht, zu ihrem Beispiel mit der Katze, also Unstimmigkeiten bei Information und Gefühlsausdruck sagen. Das dieses hysterische einfach raus kommt also das lachen ich es merke Sekunden später merke und selbst total verunsichert bin wieso ich gerade gelacht habe oder Weine obwohl ich eine freudige Nachricht überbringe . Aber beim reflektieren was auch kurz darauf entsteht dass, das Lachen z.B. "überspielt" das es einen eigentlich eher trifft mit seiner Katze und bevor ich zu viel drüber nachdenke und ich sehr traurig werde kurz an die schönen Momente eingeblendet werden. Eigentlich würde man gerne sagen was mach fühlt und denkt, jedoch hat man auch brutale Angst die echten Emotionen zu zeigen und zuzulassen. Weil man sich sonst angreifbar macht. So kann einem der kleine Teil der sich echt anfühlt einem nicht weggenommen werden . Andersrum ist es beim weinen auch so z.B ich erzähle einer Freundin was ich meinem Partner später zu Hause sage das ich an meinem inneren Kind arbeiten möchte um das hysterische in den Griff zu bekommen und ich bin dabei in Tränen ausgebrochen . Weil ich mich gefreut habe aber gleizeitig so Angst hatte nicht angenommen zu werden . Ich hätte auch sagen können, dass ich Angst vor der Reaktion meines Partners ers habe aber da war es schon draußen. Ich umspiele meine Gefühle in der Geschichte . Aber meine Freundin merkt was ich eigentlich sagen will und sie spricht es aus ! Sagt aber auch immer das ich das einfach so sagen kann... Es ist aber einfach ein Schalter der umlegt bevor ich mich richtig damit beschäftigt habe ihr das so klar und deutlich zu sagen was ich fühle. Die Sätze sind in der Maske einfach deinen :/ doch auch wenn man die "Maske" abnimmt ist man sich unsicher ob das eigentlich so stimmt wie man es sagt . Die Sätze der Maske sprudeln raus... Und das was man denkt und fühlt überdenke ich weil ich ja mit meinem Gesicht nicht lügen oder was falsches sagen will. Der Punkt ist nur auch das durch das sprudeln eigentlich auch lügen rauskamen aber das habe ich lange nicht verstanden . Vllt können sie jetzt verstehen wieso info und emotionaler Ausdruck nicht auf einer Wellenlänge sind. Ich wollte sie noch Fragen ob sie Tipps haben wie man den Kontakt zu sich herstellen kann. Danke für ihre tolle und verständnisvoll erklärte Darstellung des Historikers . Mit ihrer Arbeit haben sie mich 1,5 Stunden gefesselt. Danke das sie den schmerz sehen der dahinter steckt . Ich freue mich auf eine Antwort von ihnen :) Schönen Abend noch ^^

Sería maravilloso poder tener la versión en español de esta conferencia! Ojalá sea posible...

Hier ist Histrionik gemeint, richtig? Hysterie gibt es doch seit 100 Jahren nicht mehr. Von der Beschreibung her nehme ich es als histrionisch wahr, aber Hr. Längle spricht ja hartnäckig von etwas "Anderem" :)

🙄wichtig danke!