Boah danke du rettest mein Studium! Und wollte noch sagen, dass jetzt an unserer uni gesagt wurde, dass die Korrespondenztheorie die beste wäre, da die Objektivität dort es gut aussehen lässt.
Also ich bin ja kein Philosoph, aber... Ist doch gar nicht so schwer: Russell und Primitivismus als Nullnummern mal beiseite... Jeder Mensch baut sich das Gesamtbild seiner persönliche Wahrheit aus vielen Einzelaussagen (im Folgenden "DAS" genannt), indem er den drei anderen Theorien folgt, und zwar über diese drei Kriterien: 1. Passt DAS in mein Bild von der Welt? (Kohärenz) 2. Ist es für mich nützlich, DAS zu glauben? (Pragmatismus) 3. Stimmt DAS mit den Auffassungen anderer überein? (Konsens) Dabei ist Punkt 1 für alle Menschen in gleicher Weise relevant, weil es sich um ein rein intrinsisches Kriterium handelt, unabhängig von Bildung (Normalo bzw. Wissenschaftler), Ängsten oder Traumata. Aber dieser Punkt ist gefährlich, denn in ein Gedankengebäude, das aus Unfug besteht, passt ja weiterer Unfug wunderbar rein. Punkt 2 ist nicht ganz so gefährlich, aber sehr individuell. Denn "Nutzen" hängt ja von unseren persönlichen Werten und Prioritäten ab. So wird der Taschendieb Diebstahl (zwar nicht für moralisch, aber doch persönlich) für gut halten (sonst würde er das ja nicht machen), weil ihm nützt, z.B. ihn selbst und seine Familie ernährt. In Punkt 3, die Frage nach den Personen, mit denen ich Konsens suche, steckt die größte Brisanz und - für mich - auch die Lösung: Die Familie des Taschendiebs hat Konsens darüber, dass Diebstahl toll ist. Flat Earther haben Konsens über den Irrtum, die Erde wäre flach. Die Anhänger von Donald Trump bestätigen sich gegenseitig in der (irrsinnigen) Auffassung, dass dieser korrupte Sack der beste US-Präsident aller Zeiten war. Und die Christen haben Konsens darüber, dass die Bibel (irgendwie) Gottes Wort ist. Alles begrenzter Konsenz und damit untauglich für echte Wahrheitsfindung. Da liegt die Lösung auf der Hand. Wer schafft weltweiten Konsens? Die wissenschaftliche Community. Das, worüber sich die überwiegende Mehrzahl der Experten eines Fachgebiets (unter Anwendung der "wissenschaftlichen Methode") einig ist, kann als wahr gelten. (Und man halte bitte alles, was diesem Konsens widerspricht, für Unfug! Karl Popper würde sofort zustimmen.) In einer Kurzanleitung würde ich die Punkte umdrehen: Nimm Deine Kernwahrheiten (mit Nachweis!) aus Punkt 3, ... ... plus das, was Dir, gemäß Punkt 2, sonst noch nützlich erscheint, und... ... baue daraus, gemäß Punkt 1, ein stimmiges Gedankengebäude. Aber wie gesagt, ich habe ja keine Ahnung von Philosophie.
Ich finde deinen Kommentar sehr interessant. Ich habe zwar nichts mit Philosophie zu tun (ich höre mir das nur gerne in meiner Freizeit an um die Welt um mich herum besser zu verstehen und antworten auf Fragen zu bekommen, z.b ist mir heute morgen der Gedanke gekommen: was ist Wahrheit denn überhaupt, und jetzt bin ich hier und verstehe langsam wie dieser Begriff genutzt werden kann.) Danke das du mir auch diesen "Einblick" davon gezeigt hast .
Hmm schwer, hatte das Thema selbst nicht in der Schule. Vielleicht kriegst du ein Beispiel/ Sachverhalt und sollst darstellen, wie die verschiedenen Wahrheitstheorien das Beispiel erklären würden oder ähnliches. Auf jeden Fall wird es nicht leicht ;) Ich wünsche dir viel Erfolg
Hey Eigentlich ein super Video:) Ich möchte nur zur Korrespondenztheorie etwas anmerken: Der Tatsachenbegriff ist bei Russel anders gemeint, als die alltägliche Verwendung: Tatsachen sind in der klassischen Korrespondenztheorie eben nicht wahre Aussagen, sondern komplexe Gegenstände, das bestimmte, so-und-so beschaffen Sein eines Gegenstandes in der Welt- Tatsächliche Einwände gegen die klassische Korrespondenztheorie: Wie ist die Korrespondenzrelation zwischen Wahrheitswertträger (der Aussage bzw. Proposition) und dem Wahrmacher (Tatsache oder States of affairs) aufzufassen und ist sie so tatsächlich Denkbar? Außerdem hat die Korrespondenztheorie ein Problem mit moralischen und modalen Wahrheiten, da sie für jede dieser Wahrheiten wiederum ein Tatsache braucht, die mit der moralischen etc. Aussage korrespondiert-> überladene Ontologie (es muss die Existenz von sehr vielen Sachen angenommen werden, um die Korrespondenzrelation aufrecht zu erhalten) oder Korrespondenztheoretiker*innen müssen mathematischen, moralischen und modalen Aussagen absprechen, überhaupt einen Wahrheitswert zu haben, also wahr werden zu können Zu negativen Wahrheiten, also Aussagen, dass etwas nicht existiert oder eine bestimmte Eigenschaft nicht hat, müssen entsprechende negative Tatsachen angenommen werden. Ob es negative Tatsachen geben kann ist umstritten, man versucht sie aber zu vermeiden Um diese Gründe zu beheben wurde die klassische Korrespondenztheorie auch zur kausalen Korrespondenztheorie und zu Wahrmacher-Korrespondenztheorien weiterentwickelt. Die können zwar auch nicht alles erklären aber zumindest einige Probleme vermeiden Habe zu dem Thema gerade eine Hausarbeit geschrieben (darüber, ob sich eine bestimmte Lösung für das Problem negativer Wahrheiten innerhalb der Wahrmacher-Korrespondenztheorien auf die klassische Korrespondenztheorie anwenden lässt)
Danke für das Feedback! Da das Video ein bisschen her ist habe ich spontan nur die für mich wichtigste Quelle, nämlich Russels "Wahrheit und Falschheit" in : Probleme der Philosophie, Frankfurt am Main 1967 (s.106-115) im Kopf, dort sind sicher weitere zu finden ! Gruß
Huh, interessant. Ich persönlich hätte, nur durch lesen des Zitates, die Kohärenztheorie völlig anders interpretiert. Ich dachte, alle Aussagen, welche man treffen kann, die die Eigenschaft "wahr" besitzen, lassen sich in ein kohärentes System einführen, d.h., sie sind kompatibel miteinander. Somit wäre "wahr" ein relativer Begriff, da "wahr" sich nur dadurch definiert, was man als wahr bezeichnet. Wenn ich sage, die Wissenschaft ist "wahr" und dann sage: "Ich bestehe aus Beton" ist das nicht kompatibel miteinander, demzufolge muss die zweite Aussage unwahr sein. Jetzt könnte man als Kritikpunkt anmerken, dass man ja auch sagen könnte, die erste Aussage sei unwahr, aber dann hat man andere Aussagen, die sich beißen, und man würde auf lange oder kurze Sicht einsehen. dass die erste Aussage wahr gewesen sein muss, weil man z.B. sehen kann, dass sich die Erde um die Sonne dreht, demzufolge muss die Wissenschaft "wahr" sein und die zweite Aussage "Ich bestehe aus Beton" muss unwahr sein.
Quellenangaben zumindest zu den Zitaten fände ich schon sinnvoll, da wenn man wie ich das Video als eine Quelle für ein Essay benutzt, wäre es schon cool sich den Hintergrund der Zitate genauer zu Gemüte führen und weitergehend recherchieren zu können. PS: Dein Video an sich finde ich übrigens super!
Danke für das Feedback, ich arbeite im Moment daran für Videos wie dieses Quellenangaben in den Videobeschreibungen nachzureichen... Viel Erfolg beim Essay !
Hey, das würde dann wohl mit Russels Korrespondenztheorie aus dem Video übereinstimmen. Ich denke nicht, dass man das abstreiten kann, wirklich viel bringen tut uns diese Erkenntnis aber auch nicht. Damit sagt deine Lehrerin eigentlich nur, dass Dinge wahr sind wenn sie wirklich wahr sind und das Argument dreht sich im Kreis. Spoilerwarnung: Wir können nie wissen, ob etwas zu 100% wahr ist, da keiner von uns die Realität festlegt. Hoffe das war verständlich, danke für den Kommi. Grüße aufs Frankfurt !
Könnte es sein rein theoretisch dass du dich gerne reden hörst BCW anderen weiß machen willst wie schlau du doch bist du sagst nichts Neues du sagst nichts Wesentliches du sagst nichts Ungesagtes kurzum was möchtest du uns sagen
@@TomDerDon und genau das ist was ich sagen möchte du sagst ich mache doch nur ich bin doch kein kurzum du übernimmst keine Verantwortung für das was du da von dir gibst letztendlich ist das nur eine Zusammenfassung richtig?
@@rejiiba6014 Genau, erkläre ja auch immer welche Theorien und entsprechende Philosophische Ideen dem zu Grunde liegen. Ich wollte hier nicht selbst einen Anspruch auf Wahrheit stellen. gut, dass wir das klären konnten. Grüße
@Reji Iba Tomderdon erklärt phil. Zusammenhänge. Jeder, welcher ein Video bespricht, richtet dies an Zuhörer. Diese sind sehr dankbar, wenn der Redner verständlich erklärt, ein gutes Vokabular spricht, mit einem guten Tempo spricht plus einer guten Sprachmelodie. Dies ist keine Selbstverständlichkeit und bedarf vieler Übungen. Dafür gebe ich Tomderdon eine glatte 1. Er darf stolz sein auf dieses Können und auch sich gerne selbst hören.