Das Stalag X B Sandbostel (74 Jahre danach)
Im September 1939 richtete die Wehrmacht das Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager (Stalag) X B #Sandbostel ein. Auf dem 35 Hektar großen Gelände mit über 150 Unterkunfts-, Funktions- und Verwaltungsgebäuden sollten bis zu 30.000 Kriegsgefangene untergebracht werden.
Bis zum Kriegende durchliefen mehr als 300.000 Kriegsgefangene, Zivil- und Militärinternierte aus über 55 Ländern das Stalag X B. Die meisten von ihnen waren waren in über 1.100 Arbeitskommandos des Lagers in Nordwestdeutschland vor allem in der Landwirtschaft tätig.
Den Schutz durch das Kriegsvölkerrecht wurde insbesondere den sowjetischen Kriegsgefangenen verwehrt. Tausende von ihnen starben im Stalag an Entkräftung, an Hunger und Mangelerkrankungen.
Anfang 1941 legte die Wehrmacht bei Sandbostel einen Lagerfriedhof an. Dort wurden die im Lager verstorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen anonym in Massengräbern bestattet.
Die Gesamtzahl der auf der Kriegsgräberstätte Sandbostel ruhenden Kriegsgefangen ist nicht bekannt.
Im Juni 1945 ließ die sowjetische Militäradministration auf dem Lagerfriedhof in Sandbostel ein Ehrenmal für die gestorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen errichten. Es trug die Inschrift:
„ Hier ruhen 46.000 russische Soldaten und Offiziere, zu Tode gequält in der Nazigefangenschaft.“
Das Unfaßbare: Das Ehrenmal wurde in den 1950er Jahren durch deutsche Behörden gesprengt!
Die Gedenkstätte Lager-Sandbostel ist Montag-Freitag von 9.00 - 16.00 und an Sonn- und Feiertagen von 11.00 - 17.00 Uhr geöffnet. Das ehemalige Lagergelände kann jederzeit besichtigt werden.
Http://www.stiftung-lager-sandbostel.de
Ein Besuch lohnt sich, ausreichend Zeit mitbringen, es gibt viel zu entdecken.
Musik:
Experia "Camp of No Return"
Alte Fotos: Quelle Internet, Urheber unbekannt
9 апр 2019