Vielleicht von Interesse: Hartkäse wird mit ca. 0.2 bar gepresst, das sind 200g Gewicht pro cm². Bei einer Käseform von 20 cm Durchmesser sind das dann etwa 300 cm² und damit 200 x 300 = 60.000 g , also 60 kg. Man kann also nicht mal eben einen Wassereimer auf den zu pressenden Käse stellen, denn dann wird der Käse nicht fest genug. Mit so einer Presse erreicht man den notwendigen Pressdruck ganz leicht.
Danke für die Info! Ich habe damals einige Zeit nach Angaben zum Pressdruck in der kommerziellen Herstellung gesucht und leider nichts Entsprechendes gefunden. Mit diesen Angaben kann man nun schon etwas anfangen.
Allerdings gilt u.a. Angabe nur für Hartkäse, meistens macht man im Hausgebrauch halbfesten Schnittkäse, den kann man auch mit etwa 10 kg. Gewicht pressen, und er ist auch nach drei Wochen genußreif...
Hallo, Vielen Dank für das tolle Video. Könnten Sie mir bitte mitteilen wo sie die Feder her haben bzw was das genau für eine ist. Vielen Dank im Voraus.
Die Feder habe ich vor Jahren über eBay gekauft. Der Händler hieß damals "sist_versand", www.ebay.de/str/sistversand Diese Feder ist 28,5mm hoch und hat einen Durchmesser von 27,5mm.
Nun gut, ich bin nun auch am Basteln einer Presse. Sie wird sicherlich auch etwas stabiler werden, aber das ist nur mein Ego. Weiterhin werde ich einen Drucksensor verbauen, damit ich weiß, wieviel Gewicht auf den Käse drückt. Das mache ich aber nur, weil du sagtest, dass ein Käse auch überpresst werden kann. Da ich absoluter Neuling bin, stellt sich mir daher die Frage nach dem richtigen Druck für den entsprechenden Käse. Gibt es da schon Erfahrungswerte? Mein Ziel ist es, in der nächsten Woche einen Emmentaler zu machen. Kulturen sind schon vorhanden, Anleitungen auch, nur eben alle verschieden.
"Überpressen" ist mit haushaltsüblichen Mitteln nicht möglich. Das einzige Problem beim harten Pressen von Schnitt- und Hartkäse ist (wie in einem anderen Kommentar schon erwähnt), dass sich der Käselaib in der Form verkeilt. Zum Vergleich: in der Großfertigung wird Schnittkäse mit 2-4 Bar gepresst. Das entspricht grob einem Pressdruck von 2-4kg pro Quadratzentimeter. Eine Käseform mit 12cm Durchmesser ergibt eine Fläche von etwa 113 Quadratzentimetern. Unsere im Hobbybereich benutzten Formen sind natürlich nicht ganz so stabil wie die großen PTFE-Formen der Molkereien. Deshalb arbeite ich mit einem Gesamt-Pressdruck von 15-30kg (je nach Käsesorte), das reicht auch völlig aus da der Laib auch weit flacher ist als in der Großproduktion.
@@PerfectLiving_AT Danke für die vielen, nützlichen Informationen. Meine Presse ist kurz vor der Vollendung und ich bin gespannt wie sie im echten Versuch funktioniert. Beim Pressdruck und dem Wenden bin ich mir technisch und zeittechnisch noch nicht sicher. Soll heißen, mit wieviel Druck presse ich zu Beginn und wann wird der Käse in der Form gewendet. Wie hoch sollte nach einer bestimmten Zeit der Enddruck sein, u.s.w.. Das ist für mich noch ein böhmisches Dorf, werde mich da aber auch rantasten müssen.
vielen dank für die bauanleitung. wenn ich das teil nachbaue, werde ich eine holzplatte verwenden und die muttern versenken, so wie du es bei der mutter für die pressstange gemacht hast. dann ist das teil nicht so wackelig und es besteht keine gefahr, sich mit der presse den tisch zu ruinieren. holz ist mir ohnehin symphatischer als kunststoff. da fällt mir schon noch was ein, wie ich das brett zwecks ablauf der molke schräg stelle :) die molke sollte übrigens nicht in den abfluss wandern. wer wirft denn lebensmittel in den abfluss?
Auf eine Holzplatte habe ich hier wegen der Hygiene verzichtet. Lebensmittelechte Kunststoffplatten sind einfach leichter zu reinigen als Holzbretter. Bei der Molke stimme ich dir grundsätzlich zu, wenn man allerdings öfter Käse macht bleibt doch eine beachtliche Menge davon übrig - so schnell kann man die gar nicht trinken. Ich habe leider noch keine andere Verwendung dafür finden können.
@@PerfectLiving_AT mit einer holzplatte, die mit öl behandelt ist, hast man sicher kein hygieneproblem, zumal das holz lediglich mit molke in berührung kommt. meinen tipp mit den versenkten muttern hast du unbeantwortet gelassen. hier ein paar tipps zur verwendung von molke: www.paradisi.de/getraenke/milchgetraenke/molke/verwendungsmoeglichkeiten/ ich mache sehr gern ricotta aus molke, trinke sie, verkoche sie (saucen und suppen) und verbacke sie.
@@mikethespike2643 Zu den Schrauben gab es ja auch nichts zu sagen, die Idee kann so umgesetzt werden und das Ergebnis sollte passen. Zur Hygiene: auch geöltes Holz kann eine raue Oberflächenstruktur haben wo sich Molkereste festsetzen können. Da Molke ein ideales Nährmedium für diverse Mikroorganismen ist wollte ich dieses Risiko nicht eingehen. Letztendlich bleibt es immer jedem selbst überlassen. Wie man Molke in der Küche nutzen kann ist mir bekannt. Wenn man allerdings pro Woche mindestens einen Käselaib macht sammeln sich da Mengen an die sich im Haushalt nicht mehr verbrauchen lassen. Aber stimmt, Ricotta könnte ich öfter mal daraus kochen.
@@mikethespike2643 Ein Hausschwein stelle ich mir in meiner Großstadtwohnung interessant vor :-) Stimmt, die Nachbarn könnte ich wirklich mal fragen, danke für den Tipp!
Klasse Sache! Habe es direkt einmal nachgebaut und an verschiedenen Punkten "optimiert" / stabilisiert ;-) Meine Frage: wozu genau dient die Druckfeder und warum ist ein direkter Druck über den Stempel nicht möglich? Mir geht das noch nicht so ganz auf - freue mich auf eine kurze Erläuterung. Danke!
Grundsätzlich kann man den Druck auch direkt über den Stempel aufbringen. Der Nachteil ist dass man da überhaupt keine Kontrolle und kein Gefühl dafür hat wie stark schon gepresst ist. Deshalb ist mir die Variante mit Feder lieber - man sieht einfach wie weit sie schon zugezogen ist und kann damit den Pressdruck abschätzen.
Guten Tag, Ich habe auch nach einer dieser Pressen gesucht, deine ist super gut gemacht, Bravo ! Andererseits finde ich es schwierig zu verstehen, woher Sie das Gewicht wissen, das Sie auf Ihre Feder legen, weil Sie beim Pressen die Waage nicht unter Ihrem Käse lassen werden???
Das kommt ganz auf die Größe deiner Käseformen an. Nimm die größte von dir benutzte Form und miss die Höhe. Die Gewindestangen auf der Seite sollten dann je 10cm länger sein als die höchste Form. Die Stange in der Mitte ist so lang wie die Form hoch ist, hier braucht man keinen Spielraum lassen da der Pressstempel ja ohnehin nie bis zur Bodenplatte kommen muß.
Diese Feder ist 28,5mm hoch und hat einen Durchmesser von 27,5mm. Ich habe sie über eBay beim Händler "sist_versand" bestellt. Dieser Shop hat diverse Druckfedern mit unterschiedlichen Federkräften im Sortiment.