37C3 - Vom Darkroom in die Blackbox 

Ich glaube die Batterie ist leer.

Ähhhhm .. ich fand den Talk aber trotzdem gut und das Thema interessant

Müsste es nicht eigentlich Ws statt Ns da im Englischen Watersport heißt?

Ein interessanter geschichtlicher Rückblick. So ganz habe ich aber nicht verstanden, worin nach Ansicht des Vortragenden die "aktuelle Krise", die er aufzulösen sucht, denn konkret besteht. Aufgrund der "Triggerwarnung" am Anfang hatte ich erhofft, einen tieferen Einblick in die tatsächlichen alltäglichen Gewalt- und Diskiriminierungserfahrungen, denen Homosexuelle auch in unserer Gesellschaft vermutlich leider immer noch gehäuft ausgesetzt sind, zu erfahren. Ein wenig zwischen den Zeilen gehört, mutmaße ich, dass es ein Wunschanliegen des Vortragenden sein könnte, überhaupt die Vorstellung identitärer Dualismen in einer offenen Gesellschaft aufzulösen? Wenn dem so ist, ist das eine lebensbejahende Haltung, die ich für äußerst wünschenswert halte. Das ist ein gar nicht so einfacher Prozess, denn dazu gehört auch, dass Menschen, die aufgrund diverser Merkmale als eine marginalisierte Gruppe "geschubladet" wurden, und sich zu Recht dann als solche aktivistisch betätigen, am Ende doch selbst wieder diese identitäre "Schublade" für sich selbst loslassen müssen. Gewachsene Strukturen, erst Recht solche, die identitär wirken, haben leider aber die Tendenz zur Selbsterhaltung. Dadurch wird eine Ausgrenzung und Benennung von vermeintlich homogenen Gruppen als "anders-als-wir", einmal in die Welt gesetzt, zu einem fatalem Selbstläufer und ist am Ende gar nicht mehr einseitig auflösbar. So hat sich ja, wie der Redner am Beispiel der "schwulen Kultur" darlegte, diese ja erst in Folge der Repressionen, die in westllichen Kulturraum im letzten Jahrhundert ihren Tiefpunkt erreichten, als logische Reaktion entwickelt. Das Problem, vor dem wir nun stehen: Solange dieser "Dualismus-im-Kopf" weiterhin besteht, gar identitätsstiftend wirkt, besteht auch wiederum die Grundlage für Diskriminierung fort. Nun kann man aber schwerlich verlangen - weder moralisch noch pragmatisch - dass sich eine solche Subkulturszene durch ein Beenden der Diskriminierungen in einem willientlichen Akt selbst wieder auflöst. Ich denke, das kann nur die Zeit mit sich bringen, indem sich diese "Welten" einfach wieder miteinander verweben und in dem aufgehen, was dann identitär übrig bleibt: Das Menschsein.

Als Gastredner bitte nächstes Mal Herrn Dr. Reiner Winkler einladen. Der hat hohen IQ im Online Dating.