Keine Angst vor Krautfäule und Braunfäule bei Tomaten. 4 einfache Tipps um sie zu verhindern oder hinaus zu zögern. Diese Tomatenkrankheit befällt die Tomaten früher oder später in der Saison. Wir zeigen Dir, wie Du die Krankheit erkennst. Wie und wann sie Deine Tomatenpflanzen befällt. Wie Du am besten mit der Tomatenkrankheit umgehst und warum Du sie nicht bekämpfen sollst.
*Langlebige Krautfäule Pilzsporen
Krautfäule Pilzsporen überwintern überwiegend in Kartoffelknollen, die bei der Ernte liegen bleiben. Eine einzige Knolle kann im nächsten Jahr ein ganzes Feld infizieren! Im Kompost mit totem Pflanzenmaterial und auf Werkzeugen, Bändern oder Pflanzstäben sterben Krautfäule Sporen schon nach wenigen Tagen bzw. Wochen!
Trotzdem wird im Internet, auf RU-vid Videos oder sogar in Publikationen einiger Landwirtschaftskammern empfohlen infizierte Stäbe zu reinigen oder sogar pilzbehaftete Tomatenreste im Hausmüll zu entsorgen.
Ich habe ein Video gesehen, da sprach eine „Gärtnerin“ es gibt langlebige Krautfäule-Sporen, die Jahrzehnte überleben können. Das ist völliger Blödsinn.
Daher hier unsere Meinung zu diesem Thema (entsprechende Studien sind verlinkt):
Langlebige Krautfäule-Sporen, sogenannte Oosporen entstehen bei der geschlechtlichen Vermehrung. Sie leben zwischen 18 Monate und 2 Jahre. Es wurden im Labor auch schon mal 4-Jährige Sporen entdeckt. Eine Infizierung von Kartoffel-Krautfäule-Oosporen auf Tomaten konnte bisher nicht beobachtet werden. Oosporen gibt es aber auch auf Tomaten. Auch haben Forscher versucht auf Tomaten Oosporen zu vermehren. Meistens jedoch ohne Erfolg. Mit einer entsprechenden Beregnung ist es dem Einen oder Anderem allerdings gelungen.
Es müssen zur Bildung dieser Sporen zwei bestimmte Stämme zusammen kommen, daher ist eine Entstehung eher selten. Es braucht zudem eine feuchtigkeitsgesättigte Atmosphäre, auf Tomatenblättern wurde dies bisher nicht festgestellt, es sei denn sie werden in ein Wasserbad gelegt. Sie entstehen also auf den Früchten, wenn wir die Tomaten beregnen. Von hier aus könnten sie dann theoretisch auf den Boden gelangen oder auf andere Tomaten oder auf Stäbe. Sie wären dort sehr hartnäckig, eine Reinigung der Stäbe tötet sie nicht.
Wenn Du also Deine Tomaten beregnest, und es schaffst sie am Leben zu halten bevor die Krautfäule-Zoosporen oder andere Pilze sie erledigen, dann könnte es eine geringe Wahrscheinlichkeit geben eine Krautfäule-Oospore zu züchten. Aber wahrscheinlich hast Du eher einen 6er im Lotto als das Du auf Deiner Terrasse langlebige Krautfäule-Pilzsporen mit Deinen Tomaten erzeugst.
Warum also die merkwürdige Empfehlung einer Landwirtschaftskammer? Die sollten doch eigentlich solche Studien lesen bevor sie etwas schreiben. Hängt vielleicht hiermit zusammen:
Im konventionellem Tomatenanbau und im Anbau auf Steinwolle werden Pestizide gespritzt. Das darf natürlich nicht kompostiert werden und ist im Sondermüll zu entsorgen. Vielleicht auch eine seltene Infektion mit Stängelfäule. Da wird wohl schon mal vorsorglich auf diese Art der Entsorgung hingewiesen.
Für uns ist das schon lange nicht mehr die moderne Art und Weise wie wir zukunftsfähige Lebensmittel erzeugen sollten. Wir setzen uns für einen giftfreien Anbau ein. Wir setzen uns für eine lebenswerte Umwelt ein, in der Müllvermeidung eine große Rolle spielt. Pflanzenreste ohne wissenschaftlichen Hintergrund in den Restmüll zu geben oder gespritzte, pestizidbehaftete Tomaten auf einer Sondermüll Deponie zu entsorgen ist natürlich ökologischer Irrsinn.
Irgendwann im Jahr hat auch Deine Tomate sehr wahrscheinlich einige mit Krautfäule befallene Stellen. Entsprechende Pflanzen oder Pflanzenteile dürfen auf dem Kompost (bedecke sie leicht mit Erde). Oder in die Bio-Tonne.
Die weitaus selteneren Krankheiten wie Stängelfäule oder Dürrfleckenkrankheit lassen sich durch einen leicht geschützten Anbau und gut gepflegte Pflanzen komplett vermeiden. Falls Du Probleme mit diesen Krankheiten hast, empfehlen wir Dir auf den Tomatenanbau zu verzichten.
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7 окт 2024
