5 Symptome von Parentifizierung 

Dito

Was ich erlebt habe, nach vielen Jahren dieser Parentifizierung, dass ich dann von fremden und scheinbar sorgenden Menschen regelrecht rausgedrängt wurde aus meiner Familie, aber weiter finanziell ausgebeutet früher und mit schlechten Nachrichten zugedeckelt. Wenn ich andere Vorschläge hatte, eigenes Einbringen von liebevolle Ideen, wurde das systematisch abgelehnt ,,Du kannst doch dort kein Internet anbringen, deinen Bakterien verseuchten Hund mitbringen...... etc. Nein, du musst das tun, was wir wollen und wenn wir Lücken zu füllen haben. Auf einmal trat eine großspurige Ablehnung auf.

In ihrer Rolle als Mutter ständig bemüht zu sein Fehler zu vermeiden, die ihre Mutter gemacht hat, handeln sie nicht wirklich ungezwungen im Umgang mit ihrem Kind. Kinder kennen nur das für sie da sein, das Ja zu ihnen. Sie wollen ihrem Kind etwas Gutes tun, nehmen aber den Umweg über ihre Mutter und sich.

@@elkebartmann6317 dem gesunden Mutterinstinkt trauen? Woher nehmen wenn nicht stehlen? Das wäre zu einfach. Es hab bei uns sehr komplexe Missbrauch:Strukturen, und ich habe vieles von den Geschehnissen bearbeitet (ich bin u.a, multipel). In meiner Familie hat das vorher niemand getan und ALLE gingen der Umweg über die jeweils eigene Geschichte. Es wurde so ziemlich ungefiltert weitergegeben. Es ging also nicht darum, Fehler zu vermeiden. Das geht auch gar nicht. Es ging darum, die wirklich schlimmen Dinge nicht weiterzugeben in alter Familientradition - plus dass ich nicht die geringste Ahnung hatte, wie ein Elternhaus sein könnte. Es war gut, das so zu machen, auch wenn meine Tochter zeitweise dachte, sie sei das Problem. Ohne diese Unterstützung hätte sie das mit Sicherheit IMMER gedacht.

​@@elkebartmann6317zuvor sollte anerkannt werden, dassie Hilfe gesucht hat. Wad viele nicht tun.

Das kenne ich, dass die Therapeuten solche Bemerkungen nicht aufgreifen. Da frage ich mich immer „warum?“ Desinteresse oder Überforderung? Solche Situationen in der Kindheit machen doch so viel mit einem. Bei mir endete es damit, dass meine narzisstische Mutter anfing, mir ihre sexuellen Probleme mit ihrem Lebensgefährten zu erzählen. Da habe ich mich dann endlich mal wehren können und hab sie angeschrien, dass ich das nicht hören will.

@user ........ ich kann deine Zeilen zu 100% nachempfinden! Ich war erst 9 Jahre, wie mich meine Mutter, brutal in die Erwachsene Welt, geworfen hat ........ und später sollte ich alles in dieser Ehe lösen........ später hat sie mich als Alibi benutzt, wenn sie sich mit ihrem Lover getroffen hat ........ usw.

Ganz ähnlich bei mir: Mein Vater hat mir mit 14 detailliert den "Sch....Sex" mit meiner Mutter erzählen wollen im Suff. Meine Mutter hat meine kleine Schwester ans Telefon geschickt, um ihren außerehelichen Lover abzuwimmeln. War "alles ganz normal"bei uns...

Hatte ich auch Mal ....... und ihr klar gemacht auch nicht deine einzige Freundin! .

Ha! Und ich habe das exakt mit den gleichen Worten zu meinem Mann gesagt, den ich als einen verdeckten Narzissten bezeichnen würde. Wenn er seinen Willen nicht bekam, hat er mich entweder zusammengeschissen und es mir regelrecht aufgenötigt, mich um ihn kümmern zu müssen, sonst hätte ich keine Ruhe mehr gehabt, oder er hat auf eine abstoßende, kindische, weinerliche Art versucht mich über Schuldgefühle und Mitleid zu manipulieren, was ihm sehr gut gelang. Als mir das auffiel (nach Burnout, (Selbst-) Wahrnehmungsstörungen und Depressionen) und anfing mich abzugrenzen, wurde ich noch mehr beschimpft, angeschrien und mit Verachtung gestraft und als egoistischster Mensch bezeichnet, der ihm je unter gekommen sei. So viel zur Projektion. Ich habe es ihm frei gestellt, sich nach jemand weniger egoistischen umzusehen ... und habe mich völlig "egoistisch" (purer Selbsterhaltungstrieb!) von ihm getrennt!

Ihre Geschicht kenne ich. Bei mir gab es auch kaum verlässliche Beziehungen. Ich hoffe sie schaffen es rechtzeitig aus diesem Dilemma rauszukommen, so dass sie starke Menschen an ihrer Seite finden.

echt viel geleistet hast du aber

Das kann aber auch als transgenerationales Trauma über mehrere Generationen weitergegeben werden, vor allem wenn sich die Eltern ihres eigenen Traumas nicht bewusst sind. Da gibt es sicher noch einiges an "Altlasten" aus dieser Zeit bei späteren Generationen

Nehme an, zum einen lernen, für eigene Bedürfnisse einzustehen (und einzufordern). Zum anderen dieses Muster nicht (mehr) gegenüber anderen fortzuschreiben, zumindest nicht in der bisherigen Intensität. LG

Aus meiner Sicht und eigener Erfahrung: sich selbst überhaupt erst einmal kennen lernen, Selbstliebe, Selbstfürsorge lernen und leben und ganz ganz viel Mitgefühl für sich selbst entwickeln, was man vorher immer für andere aufbringen musste und wollte. Ist gar nicht so einfach.

Ich wurde auch emotional parentifiziert und gleichzeitig war ich das scapegoat-Kind. Dennoch finde ich es zu einfach, Mitgefühl und Helfen lediglich als Traumafolge zu pathologisieren und dadurch abzuwerten. Meine Patienten in der Psychiatrie haben mir mein Einfühlungsvermögen gedankt, das allzuvielen Psychiatern, Psychotherapeuten u.s.w. fehlt. Englische und amerikanische Traumatherapeuten geben dem Mitgefühl (compassion) einen hohen Stellenwert, an dem es in unserer eher narißtisch orientierten Kultur mangelt. Hochsensible, empathische Menschen erleben das Leid der Welt und anderer Menschen stark mit, ob sie nun parentifiziert wurden oder nicht Sie sollten zwar lernen, sich selbst wichtig zu nehmen und Grenzen zu setzen, aber nicht das Kind mit dem Bad ausschütten. Wer z.B. das unendliche Leid der Palästinenser nicht verdrängt, ist nun in der herrschenden "Kultur" plötzlich ein Antisemit. Ich jedoch schätze es, daß Gabor Mate, ein Jude und renommierter Psychotherapeut, erzählt, als er gesehen hat, was Israelis den Palästinensern antun, habe er 2 Wochen lang geweint. Es ist alles eine Gratwanderung. Wer mehr Mitgefühl hat als der Durchschnitt, muss nicht mit aller Gewalt versuchen, das zu ändern. Ich habe den Kontakt zu meiner Ursprungsfamilie abgebrochen, aber nicht wegen einer kranken Mutter und der daraus sich ergebenden Parentifizierung, sondern wegen dem Mißbrauch als Sündenbock der Familie

Buchtipp: " Die Kraft der Kriegsenkel".

Das kenne ich. Mit fast 60 hatte ich immer wieder diese bodenlose Müdigkeit. Es ist anstrengend und oft denke ich, ich bin wieder auf dem Startfeld, was Quatsch ist. Eine Lebensspanne reicht einfach nicht, um alles aufzuarbeiten. Zu viel und zu komplex, aber viele der "Symptome" sind milder oder sogar weg. Meine Lebensqualität ist inzwischen gar nicht so übel. Ich brauche auch immer noch Hilfe, da komme ich auch nicht mehr raus. BeWo, ges. Betreuung, Therapie, Pflegegrad. So what?! Es hilft mir, ein Leben zu führen, wie ich es will. Es ist, wie es ist, ändern können wir die Vergangenheit nicht. Sammeln wir also unsere kaputten Teile zusammen und bauen was Neues daraus. Und in den müden Zeiten ist halt auch mal Baustop. Decke über den Kopf und die Welt aussperren.