Ich reihe mich ein. War glaube das Knossos LP. Darauf hin habe ich mir Imperator Rome geholt und damit den Einstieg in PDX Games gefunden. Erst danach kamen alle anderen.
Sehr realistische und reflektierte Einschätzung. Ich war am Anfang eigentlich ähnlich verblüfft wie Johan Andersson, als die ganzen Fans zu Release auf die Barrikaden gegangen sind. Mir hat das Spiel seit Begin eigentlich recht viel Spaß gemacht. Mir Tat Johan Andersson auch unfassbar Leid, da man gemerkt hat wie sehr ihm das Projekt eigentlich am Herzen lag und wie Stolz er darauf war. Nichts desto trotz stimmt es natürlich, dass es sich wie eine Art EU4-Mod in der Antike mit extrem abgespeckten Mechaniken gespielt hat, allerdings trotzdem einen ganz eigenen Charm hatte wie ich finde. Schade drum aber verständlich, dass sie es jetzt abharken.
Ich war anfänglich auch von I:R angetan, fand das Design und die Technik dahinter gut, aber nach einigen Fehlkäufen in der Vergangenheit wollte ich erst einmal ein paar LPs abwarten. Die fand ich dann nicht so überzeugend, aber die vielen negativen Rezensionen auf Steam konnte ich auch nicht verstehen. Das Spiel an sich war gut, aber für mich fehlte ein bisschen was, um das Spiel letztendlich zu kaufen. Ich habe dann erst wieder bei CK3 zugegriffen, wo das Spielkonzept zwar nicht neu war, aber dafür die Charaktere mich als Spieler mit ihren emotionalen Gesten und der fantastischen Musik und den Soundeffekten einfach viel mehr in ihren Bann gezogen haben.
Auf dieses Video habe ich tatsächlich einige Wochen gehofft. Zunächst vielen Dank dafür. Dass I:R eingestellt wurde, lässt mich leider nicht so kalt bzw. habe ich damit noch keinen Frieden gemacht. I:R bot mir 2019 den erstmaligen Einstieg in die PDX-Serie und hat mich sehr gut in die Grundidee der 4x-Spiele eingeführt. Ursprünglich kam ich aus der Rome Total War Reihe und mit I:R stellte sich erstmals die Möglichkeit einer komplexen "Imperator-Fantasy" in der Antike. Dabei finde ich, hat I:R zwar zunächst aus "Alter Hase" - Perspektive im Vergleich etwas wenig Content gehabt. Für mich als Einsteiger war dies eindeutig ein Vorteil. Außerdem sollte bezüglich der Game-Philosophie der Begriff des "Civ-Builders" erwähnt werden. Die Idee, einige Mechaniken aus anderen Spielen zu übernehmen (Pops, Charaktere usw.) fand ich großartig. Auch wenn dabei die Spieltiefe in den einzelnen Elementen etwas gelitten hatte, wäre hier eine Chance gewesen, hier nachzubessern. Ich selbst mochte die Idee, mich nicht nur auf Charaktere (CK) oder Pops (Vic) zu konzentrieren, sondern von allem etwas zu haben. Neben der fantastisch herausgearbeiteten und wunderschön gestalteten Landkarte waren das einige Features, die mich so an I:R begeistert hatten. Letztlich muss ich noch festhalten, dass gerade weil mit Patch 2.0 ein tolles Update erschien, es mir schwerfällt, dem Ende von I:R entgegen zu sehen. Ich spiele seit über 20 Jahren und war noch nie so sehr in die Entwicklung eines Spiels involviert. Die Dev-Diaries jede Woche waren Routine. Für I:R hatte ich selbst meine erste und nun letzte Mod entwickelt. Dass das Spiel eingestellt wurde, kann ich aus Entwickler-Perspektive sehr gut nachvollziehen. Für mich als Spieler bleibt aber sehr wohl der bittere Beigeschmack. In diesem Sinne "Alea iacta est".
Erst einmal vielen Dank für deine Eindrücke. Ich teile deine Ansicht. Mit Imperator bin ich im Gegensatz zu EU IV nie warm geworden. Da du ja den Vergleich ziehst, möchte ich noch zwei Punkte ergänzen (auch wenn's jetzt spät kommt). (1) IR war stellenweise so sehr verbuggt, dass es kaum spielbar war. Das Management ist nun mal ein integraler Bestandteil und wenn diese Segmente nicht funktionieren, dann kann das Spieler (wie mich z.B.) sehr frustrieren. Viel schlimmer fand ich aber noch, dass (2) Modi im Spiel verankert wurden, die über lange Teile des Spiels fast ausschließlich negative Effekte brachten. Ich erinnere mich da an dieses Familiensystem oder die Ratsfraktionen. Es war dann am Spieler diese Nachteile selbst für sich zu verwalten. Mir war das zu masochistisch. Es kann gut sein, dass viele Dinge wieder geändert wurden in den letzten 1,2 Jahren, die ich IR nicht mehr angefasst habe. Aber: IR hat mich wie kaum ein anderes Spiel von PDX frustriert. Ansonsten liebe ich ja die Paradox-Titel. EU IV: mein absoluter Liebling. HOI IV: mindestens großartig, Stellaris: absolut Super. CK III: Auf jeden Fall übertriebener Spaßfaktor. Ich hab's noch installiert, aber ich sehe mich auch nicht mehr spielen. Vielen Dank für deine Eindrücke noch mal. Daumen hoch.
Danke für die intensive Beschäftigung und die passenden Schlussworte zu einem Spiel, das ich wirklich lieben *wollte* das aber in der Tat gescheitert ist. Deine Idee, eine Familie durch die römische Geschichte zu begleiten, finde ich sehr spannend. Ein weiterer Gedanke, der mir gerade bei den Spielen vor Beginn der Neuzeit mehrmals schon gekommen ist: Der Spieler hat jederzeit absolute Informationen. Es mag einen fog of war geben, aber eigentlich spielen Zeit und Raum keine Rolle. Wäre es nicht interessant, wenn sich der Spieler selber physisch in der Spielwelt bewegen müsste? Wenn es - für jeden Spieler, wie für die AI - unvollständige Informationen gäbe, weil Nachrichten erst über Boten zu einem gelangen müssen? Vielleicht ist es oft richtig, in Rom zu sein, wo alle Nachrichten zusammenfließen, aber in bestimmten Krisen hat der Spieler, der sich vor Ort begibt, einen Vorteil weil er früher und schneller handeln kann? Wenn zunächst nur bruchstückhafte Informationen aus den Provinzen kommen, Gerüchte umlaufen, die erst nach und nach ein Gesamtbild ergeben, welche Schlacht verloren, welche Provinz erobert, welches Bündnis geschlossen wurde?
Das hoert sich in der Tat (zumindest fuer Paradox) nach einer *ausgesprochen* innovativen Idee an. Ich habe mal gehoert, dass es ein Spiel mit im Wesentlichen dieser Idee (der Koenig kann mit seinen Armeen nur durch reitende Boten kommunizieren, mit entsprechender Zeitverzoegerung und unvollstaendiger, bisweilen gar verfaelschter Information) von einem anderen Publisher fuer das Hochmittelalter gibt, habe das aber noch nicht gespielt und halte es auch nicht fuer sonderlich bekannt.
Das würde aber den Sinn eines Strategiespiels verfälschen. Da gehören umfangreiche Informationen dazu, als Grundlage für die Entscheidungen, die der Spieler treffen muss. Auch wenn, wie z.B. bei CK3, Zufallsereignisse große Auswirkungen haben können. Bei diesen erhält man ja auch umfassende Informationen über die Auswirkungen der Entscheidung.
@@physeter_de595 Damit Strategie moeglich und erforderlich ist, braucht man keineswegs vollstaendige Information. Das international bekannteste Beispiel fuer ein professionell als Sport betriebenes Strategiespiel mit unvollstaendiger Information ist sicherlich Poker (nein, das ist weniger ein Gluecks- als ein Strategiespiel). Im deutschen Sprachraum und im Amateurbereich ist Skat ein sehr beliebtes Strategiespiel mit unvollstaendiger Information. Ferner ist das Konzept des "fog of war" in nahezu allen 4X-Spielen und Aufbauspielen verbreitet (selbst in der ansonsten besonders stark berechenbaren "Anno"-Reihe), und niemand behauptet, das mache Strategie unmoeglich oder "verfaelsche" die Spielidee. Auch in der realen Welt (Betriebswirtschaftslehre, Unternehmensfuehrung) ist Strategie mit unvollstaendiger Information ein ausgesprochen verbreitetes Konzept. Dafuer gibt es sogar (mindestens) einen Fachbegriff: Risikomanagement.
Perfekt zusammengefasst! Deine kleine Idee ist auch sehr schön wobei ich sagen muss dass all diese Paradox Spiele eins verbindet: Mir die Entscheidung zu geben, in welcher Region auf der Welt (oder zumindest fast) ich starten möchte. Ich liebe Eu4 und CK vor allem aus dem Grund, weil ich nicht gezwungen bin im HRRDN oder als Großbritannien zu spielen. Sondern Regionen auswählen kann, die in so gut wie allen Bereichen der westlichen Welt keine Beachtung finden. So eben auch in Videospielen. Es existieren gefühlt 1000 Spiele wo die Rahmenhandlung im alten Rom stattfindet, aber (wahrscheinlich) keine mit Fokus auf Anuradhapura, Belutschistan oder Kanem-Bornu. Da würde mir was wegbrechen, wenn mir die Entscheidungsgewalt genommen wird, auch Gebiete in der vermeintlichen Peripherie auswählen zu können . Mmn könnte Religion auch ein viel größerer Pfeiler für ein antikes Setting darstellen. Vielleicht geht es nur mir so aber Ich empfinde immer eine mythische Stimmung wenn ich an die Antike denke. Da könnte man viel mit herumspielen
Für mich eine sehr persönliche und besondere Geschichte, die doch weh tut aber wie du erläuterst, Sinn ergibt. I:R hat auch immer noch die schönste und leichtendste Karte in diesem Genre. Die Kriegsführung mit den Armeen und den Generälen ist besonders. Die gigantischen Feldzüge visuell unvergleichbar. Aber ein best of allen Mechaniken zu machen bedeutet eben auch: ein guter Allrounder passt nicht zu Paradox. Ich dürfte es bereits ein bis zwei Wochen vor Release zeigen und hatte die Zeit meines Lebens. Danke mein geliebtes Imperator Rome. Du wirst als Mahnwache und Evolution in neuen Spielen weiter leben. Danke Steinwallen für die gute Erläuterung.
Als der letzte Patch für Imperator Rome rauskam habe ich nochmal versucht mich intensiver mit dem Spiel zu beschäftigen. Vor allem habe ich mich damit beschäftigt weiterhin bestehende Probleme und Fehler durch Modding zu beheben. Dabei habe ich folgenden Eindruck vom Spiel bekommen: Die Code-Qualität ist nicht gut. Die sehr umfangreichen Umbaumassnahmen nach dem Release wurden anscheinend unter Zeit- oder Ressourcendruck entwickelt. Das führt zum einen zu diversen Fehlern, zum anderen erweckt es den Eindruck, dass es einen Mangel an eingearbeiteten Personal für dieses Spiel beim Entwickler gibt. Um da aufzuräumen und auf einen guten Arbeitsstand zu kommen bräuchte es wahrscheinlich relativ viel Grundlageninvest. Ein besonderes Merkmal an Imperator Rome - auch erst nachträglich hinzugekommen - ist das Missionssystem. Ich finde hier zeigt sich das Problem des Spiels am deutlichsten. Das Missionssystem von Imperator Rome ist sehr mächtig und übertrifft ähnliche Mechaniken in anderen Spielen (EU4 Missionen, HOI4 Focus trees). Es bietet die Möglichkeit damit viele kleine oder große Geschichten zu erzählen. Aber das passiert im Spiel leider nicht. Die Möglichkeiten werden nicht genutzt, vielmehr sind einzelne Missionsschritte oft unlogisch, unpassend oder kontraproduktiv. Es fehlt ein ganz grundsätzliches Verständnis davon, was man mit dieser Mechanik anstellen will, wie man sie einsetzen soll. Es fehlt die konzeptionelle Grundlage und die nötigen Best practises, damit Autoren gute, unterhaltsame Missionen schreiben können. Und an der Stelle komme ich dann für mich zu dem Schluss, dass Imperator Rome zwar theoretisch rettbar wäre, aber finanziell zu teuer wird. Es bleibt aber das Potential für einen erfolgreichen Nachfolger.
Ich finde deine Ideen zu einem Rome Spiel ganz gut. Total War hatte ja auch schon auf Familien gesetzt. Alleie schon, wenn man die Cicero Bücher von Robert Harris kennt, hat man ein Gefühl wie Komplex die Politik innerhalb des Reiches war und wie nah auch ein Konsul am Absturz sein konnte. Ich kann mir vorstellen, das sich daraus ein komplexes Paradox-Spiel bauen lässt.
Dein Vorschlag mit den Familien finde ich spannend. Paradox hat sowas in CK2 im Kleinen mit den Handelsrepubliken schon mal gemacht. Dort lagen die Dynastien im Wettstreit um die Führung der Handelsrepublik und jede Dynastie hatte einen Dynastiesitz den man ausbauen musste und der nicht an Ländereien gebunden war. Ich habe neulich schon darüber nachgedacht was für eine Art Spiel Paradox noch machen kann das sich von den anderen abhebt. Mir fiel da ein Steinzeitszenario ein. Der Fokus läge mehr auf Stammespolitik und Survival. Sie könnten z.B. tiefer in das Job -und Pop-System von Stellaris eintauchen. Für den Survival Aspekt bieten sich Mechaniken wie der Winter, Handel oder auch ein Wettstreit um gute Jagdgründe an.
Ist sehr einleuchtend wie du das geschildert hast sah ich so davor nicht. EU5 wird denke ich ein erfolg wenn die basis sich gut anfühlt bestes beispiel CK3 das war ja bei release schon so gut das man CK2 nicht mehr gespielt hat obwohl es viel mehr inhalt hatte.
Ich stimme dir voll und ganz zu. Ich hatte meinen Eintritt in die Reihe mit EU3, und habe sogar auch EURome gespielt. Letzteres war allerdings auch das Spiel, das ich bisher am meisten selbst gemoddet habe, damit es spielbar wurde. In meiner Schulzeit war ich ein absoluter Fan der römischen Antike, deshalb war es ein Herzenzprojekt dieses Spiel erstmal spielbar zu machen. EURome kränkelte schon damals sehr, darum war meine Hoffnung, dass sie bei Imperator Rome - angefeuert auch durch die Namensänderung der Reihe indem sie den EU-Zusatz haben fallen lassen - mal einen komplett neuen Ansatz ausprobieren, auch mit der bisher gewonnenen Erfahrung so viele historisch angepasste unterschiedliche Konzepte entwickeln zu können. Imperator Rome ist zwar spielbarer als EURome, aber in der Hinsicht eine ziemliche Enttäuschung. Meine Spielversuche habe ich deshalb aus dem selben Grund wie dein letztes LP abgebrochen.
Vielen Dank für dein LP, es hat wie immer Spaß gemacht dir zuzuschauen. Deine Entscheidung kann ich gut verstehen, das Spiel hatte meiner Meinung nach einen guten Ansatz aber es fehlt einfach zu viel. Ich hatte trotzdem eine tolle Zeiten damit und hab deine LPs auch immer gerne geschaut.
Ich würde fast du umgekehrte Diagnose stellen. Das Problem war, dass Imperator Aspekte aus vielen Paradox Spielen versucht hat zu vereinen in der Hoffnung die Fans aller Spiele zu erreichen und am Ende niemand wirklich erreicht wurde. Ich spiele am liebsten EU4, ich mag dieses mod stacking sehr gerne. Ich mochte am Anfang auch Imperator sehr gerne. Die Kriegsführung wirkte strategischer als in EU und die Antike hat einen neuen Flair gegeben. Aber ich habe immer ziemlich schnell die Lust verloren, wenn ich zu viel erobert habe und gefühlt nur noch damit beschäftigt war meine Statthalter zufrieden zu halten. mMn ist das auch einfach zu oft passiert. Man konnte kaum wirklich planen und Strategien umsetzen, weil man ständig von irgendeinem Event abgelenkt wurde und dann der ganze Plan über den Haufen geworfen wurde, weil ein Statthalter keinen Bock mehr hatte. Andererseits gibt es mit Sicherheit auch Spieler die genau dieses reaktive Character management Spiel mögen, die aber wahrscheinlich der Strategie Aspekt gestört hat.
Eigentlich ist das keine "umgekehrte Diagnose", sondern exakt dasselbe Argument. Statt eine eigene starke Spielphilosophie zu entwickeln, hat man sich an EU4 und einigen anderen Paradox-Games bedient. Nichts Anderes wollte ich zum Ausdruck bringen. Ich denke nur, auch ohne Charaktere und Pops und noch mehr EU4 wäre es auch nichts geworden.
@@Steinwallen Nach weiterer Überlegung xD Ich denke man hätte es schaffen können sagen wir EU4 Spieler dazu zu bringen ab und an statt ner EU Kampange mal wieder in Imperator rein zu schauen, sodass Imperator am Ende vllt ein Drittel der Spielerschaft von EU hat. Aber selbst wenn das klappt, stellt sich die Frage ob das überhaupt sinnvoll ist, weil man ja statt neue Spieler zu bekommen, eher Spieler von EU4 rüber bringt. Also selbst wenn man es hätte schaffen können Imperator am Leben zu halten wäre das vermutlich auf Kosten eines anderen Titels passiert.
Schade, dass es zu Ende geht. Ich habe dieses Let's Play sehe genossen und mir jeden Folge mit großer Freude angesehen. Vielen Dank Dir für die schönen Stunden!
Ich respektiere deine Enschätzung, aber ein Punkt kommt für mich zu kurz. Der Einfluss der „paradoxschen“ DLC Politik. Wenn wir uns zurückerinnern kam Imperator zu einem Zeitpunkt raus, an dem der Publisher Paradox ungeahnte größe erreicht hat. Nun brachten sie ein Spiel auf den Markt, das sich einfach leer und ohne Tiefe angefühlt hat. Bis heute leidet das Spiel an seinem extremen „Mappainting“ (habe es erst letzte Woche nach langer Zeit mal wieder ausprobiert). Zu einem Zeitpunkt an dem die meisten Fans Paradox als großen Publisher wahrnahmen und die Kritik an der DLC-Politik stetig wuchs, brachten sie nun diese gefühlt halbfertige Spiel raus, nachdem sie zuvor den Hype extrem geschürrt hatten. Die Spieler waren verärgert und prophezeiten zahlreiche DLC für hunderte von Euronen bis man ein wirklich spielbares Produkt hätte. Ich erinnere mich an massiv viele Kommentare, Videos und Bewertungen, welche sich darüber beschwert haben, dass man doch ein halbfertiges Vollpreisspiel gelauft hatte und nun mit den folgenden DLC dazu „gezwungen“ werden sollte es zu vervollständigen im wirklich Spaß zu haben. Zur Zeit des Imperator-Release hat Paradox es mit den DLC einfach übertrieben und diese Politik ist Imperator von Anfang an zum Verhängnis geworden. Nach dem initialen Shitstorm darüber wurde das Spiel ja tatsächlich (kostenlos) verbessert (wohl weil man dazu gezwungen war um es am Leben zu halten). Nur wenige haben ihm aber noch mal eine Chance gegeben.
@@meganoob12 imperator hab ich nie gekauft weil es für meinen geschmack zu leer aussah. Aber das dlc problem ist für jedes paradox game gleich. Wenn ich das nicht unterstützen will ist was anderes von ihnen zu kaufen nicht wirklich effektiv
Wirklich ausgezeichnet die Situation um Imperator Rome beschrieben. Dein Beispiel für eine andere Spielidee dazu, würde mit extrem gut gefallen. Auch bei CKIII macht es mir mehr Spaß innerhalb eines Reiches zu spielen, als für das gesamte Reich. Die Idee mit den Fokus auf die Familien mit allen drum und dran, wäre wirklich eine ausgezeichnete Grundlage für ein neues Paradox Spiel in der Antike.
Danke für diese aufschlussreiche Analyse. Ich befürchte allerdings, dass Paradox aufgrund dieses Flops die Antike für längere Zeit erst mal nicht anfassen wird, zumal der "Zyklus der Erneuerung" der Paradox-Spielepalette mit vier Spielen vielleicht schon ausgereizt ist. Ich hoffe jedoch, dass ich mich irre, da ich die Antike als Setting sehr schätze. Dein Vorschlag klingt zumindest sehr reizvoll, da man auf diese Weise auch noch mal sehr viel mehr historische Tiefe hineinbringen könnte. So richtig gut gefallen hat mir als Strategiespiel im antiken Setting bisher nur Total War: Attila, aber dem mangelt es am Ende (trotz der sehr ansprechenden Aufmachung und reizvollen Mechaniken) dann doch an der Tiefe der Paradox-Spiele. Da steckt eben auch eine andere Philosophie dahinter - das Total War-Prinzip mit dem taktischen Echtzeit-Schlachtensimulator als Kernstück, umrahmt von einer strategischen und operativen Weltkarte. Dieses Konzept ist vielfältig anwendbar und entfaltet in jedem historischen Setting einen anderen Reiz (bspw. Empire/Napoleon - Shogun - Attila), limitiert aber auch die Komplexität des Gesamtspiels. (Natürlich eignet es sich auch nicht für Settings, in denen der Massen- bzw. industrialisierte Krieg den Schlachtenkrieg abgelöst hat, deswegen ist 1905/1914 praktisch Schluss mit dem Potenzial). Attila ist auch dadurch besonders, dass es diesen starken Endzeit- bzw. Niedergangscharakter beinhaltet. Dort sieht man Rom eben gerade nicht auf dem Höhepunkt seiner Macht, sondern in der letzten Phase von Niedergang und Transformation und auch die anderen Völker und Reiche kämpfen mehr oder weniger ums nackte Überleben angesichts von Nomadeninvasionen und Klimawandel. Das ist eine sehr viel düstere Umgebung als die meist auf Aufbau, Expansion und positive Entwicklung konzentrierten Paradox-Spiele (mit Ausnahme von HoI4 vielleicht). Entschuldigung für den langen Monolog, ich musste das nur mal irgendwie loswerden. 😅
Ich würde IR nicht gänzlich abschreiben und überlegen irgendwann in der Zukunft vielleicht doch wieder ein Let's Play zu starten, aber mit einer "niederen" Zielsetzung. Was meine ich damit? Die großen Stärken von IR liegen im Early- bis Midgame. Sobald man eine Großmacht geworden ist wird es einfacher (und langweiliger). Neben Rom besitzt das Spiel aber viele weitere interessante Nationen mit spannenden Ausgangspunkten. Zum Beispiel Athen. Die Missionsbäume sind erfrischend verschieden von Rom. Als Athen gibt es zwei mögliche Spielweisen, wo man sich früh entscheiden muss welchen Weg man einschlagen möchte. Bleibt man ein Vasall des Antigoniden Reiches oder strebt man die Unabhängigkeit? Letzteres stellt natürlich die größere Herausforderung dar. Hat man das geschafft (Missionsbaum), steht man als Ein-Provinz-Staat ohne Schutz da, zwischen große Reichen wie Makedonien, Thrakien, Epirus, Antigoniden Reich und Sparta als Konkurrent in der Nachbarschaft sowie ein paar weitere Stadtstaaten....setzt man sich als Ziel die Eroberung und Gründung Griechenlands ist das eine knackige Herausforderung und eine kurze Kampagne mit circa 40 Std. Spielzeit. Das entscheidende hier ist aber, dass man nicht vergessen sollte : der Weg ist das Ziel! Und bei Zeus und Athena hat das ein riesen Spaß gemacht. Man muß nicht bis ins Lategame hineinspielen (zu dem Zeitpunkt wo man zu mächtig wird). Kürzere Geschichten zu erzählen/erleben werden dadurch nicht schlechter, wenn nicht vielleicht auch wertvoller und gehaltvoller dadurch. Lieber Steinwallen schreib IR nicht komplett ab. Für ein weiteres, aber dafür kürzeres Let's Play (circa 60 Folgen) "worth it to keep it alive". Lg
Ich mag Imperator Rome schon - auch gerade wegen der Antike als Hintergrund, aber hatte mir insgesamt mehr erhofft. Ich finde Deine gut ausgeführte Erklärung zu IR und EU4, sowie den grundlegenden Spielphilosophien ausgezeichnet. Allerdings spielt noch ein grundlegender Aspekt eine Rolle, den ich von meiner Warte aus etwas anders beschreiben würde. Ich gebe sicherheitshalber gleich zu, dass ich längst nicht so viel Erfahrung und Stunden wie Steinwallen und andere Spieler in diesen Games habe. Aber mir ist etwas an IR aufgefallen, was ich einerseits gut finde, aber auch gleichzeitig für ein Designproblem bei diesem Titel im Portfolio von Paradox halte. Die Entwicklungsphilosophie und Geschäftsmodell von Paradox ist aber auch, dass man ein Basisspiel entwickelt, das dann kontinuierlich weiterentwickelt und erweitert wird mit DLCs, etc. In sofern passt dieses Konzept schon zu den großen Paradox Reihen. Was ist also aus meiner Sicht eines der grundlegenden Probleme mit IR? In einem Satz: Während IR für Einsteiger in Paradox ideal ist, weil man von allem etwas hat, ist es für die erfahrenen Hardcore Strategen in jeder Hinsicht nicht tief genug. Wie du sagst hat IR sehr viel vom Grundgerüst und der Gameplayphilosophie von EU4 geerbt. Wobei EU4 mehr noch auf Handel und Politik aus der Reichsperspektive fokussiert ist, und IR dem Herrscher ein konkreteres Gesicht gibt und bei den Feldzügen etwas mehr Gas gibt. Nun enthält IR zusätzlich dank der Familien einige Aspekte, die mich an CK2 mit dem Management einer Dynastie erinnern. Gleichzeitig kommen bei IR noch Aspekte von Pops und Wirtschaft rein, die man IMHO insbesondere mehr von Victoria 2 kennt. Insgesamt hat Paradox in meiner Wahrnehmung also mit IR einen Mix aus erfolgsversprechenden Komponenten der anderen drei großen historischen Paradox Titel erschaffen, um ein breiteres und insgesamt vielseitiges (bzw. vollständigeres?) Paradox Spiel zu machen. Fast wie ein Spiel, bei dem man viele Konzepte lernt, was man in den anderen Titeln dann mit entsprechendem Fokus vertiefen kann. Dafür kratzt aber IR in allen Aspekten - auch dank des jungen Alters und Entwicklungsstadiums - eher an der Oberfläche. In jedem Fokusbereich findet man in den jeweiligen anderen genannten Titel mehr Tiefe. Gerade jemand, der sich mehr auf Dynastien freut, mag eventuell die EU4 und Vic2 angelehnten Aspekte weniger. Und wer eben mehr EU4 Aspekte mag, findet im genannten Spiel dazu nicht nur eine geeignetere historische Periode, sondern auch ein viel umfangreicheres, ausgefeiltes und komplettes Spiel im Vergleich zu IR. Man hat fast das Gefühl, das IR ein wenig von allem sein will, aber am Ende eine viel weniger klar definierte Ausrichtung und Struktur aufweist. Nicht Fisch, nicht Fleisch. Aus meiner Sicht spielt dieser Aspekt eine große Rolle am Scheitern dieses Titels, der hinsichtlich der zeitlichen Periode das Paradox Portfolio in historischer Hinsicht hervorragend ergänzt und komplettiert. Letzten Endes musste man aber bei IR fragen: Quo vadis, Paradox? In welche Richtung soll es den bei den Erweiterungen, Verfeinerungen, und Vertiefungen des Gameplays gehen? Alle Aspekte gleichzeitig weiterzuentwickeln wäre sehr komplex und schwierig geworden und hätte aus dem Spiel eine eierlegende Wollmilchsau, die alles gut aber nichts davon hervorragend kann, gemacht.
Als du mit deiner Idee begonnen hast, war mein erster Gedanke: "Die Gilde" Deine ging natürlich noch weiter darüber hinaus, aber ich sehe Ähnlichkeiten ^^
Schade dass Du das LP beendest, es war mein liebstes von Dir derzeit, so selten auch neue Folgen rauskamen. Wahrscheinlich wegen des Antike-Feelings, die Spielmechaniken (Ämter, Handel...) kamen mir immer deutlich zu kompliziert - und eben mechanisch - vor, als dass ich es selbst hätte probieren wollen (mehr als EU4 sogar). Dass Du aufhörst, ist insofern nachvollziehbar, und das Ende hast Du sehr würdig gestaltet. Vielen Dank mal wieder!
Lieber Steinwallen, danke für den luziden Kommentar! Gerade für mich eine sehr interessante Einschätzung, weil ich Imperator Rom eigentlich sehr gut fand - und nie EU4 gespielt habe :-) Das passt ja ganz gut. Die Idee, eine Familie im römischen Reich zu spielen, ist sehr gut. Aber würde das nicht doch auch wieder da münden? Man arbeitet sich als diese Familie nach oben, aber wohin? An die Spitze Roms, wo man dann wieder Rom lenkt. Und würde es dann nicht wieder in CK3 lappen? Aber ich finde die Idee, nicht der gottgleiche Herrscher über das große Ganze zu sein, sehr gut. Diese "Froschperspektive" spiele ich eigentlich sehr gerne. Auch z.B. in Stellaris finde ich die Anfangsphase immer am reizvollsten, wo man noch nicht die ganze Galaxis beherrscht. Jetzt bin ich erstmal total gespannt auf Dein Let's Play Victoria III
Ich hätte gerne ein unfassbar detailliertes Spiel auf einer kleinen Karte wo man einen antiken Stadtstaat bis ins kleinste Detail lenken kann und weder Gottkönig noch machtlos ist.
Ein weiterer Punkt fürs scheitern des Spiels ist meiner Meinung nach, dass kaum einer nach I:R gefragt hat oder wirklich drauf bock hatte. Zum Zeitpunkt der Ankündigung schrien alle Paradox-Spiele Fans schon nach Victoria 3 (oder träumten von EU5) und waren von Anfang an Ernüchtert. Deine Spielidee find ich übrigens großartig und könnte man noch so viel weiter spinnen. Vllt eine Lifetime einer Spielfigur einer der großen Familien dessen Ziel es ist in seinem Leben Kaiser zu werden, ingame-Tage die dann wirklich Stunden dauern, 3D Locations des Senats usw. wie in CK3 und statt ne riesige Weltkarte alles konzentrierter aber dafür detaillierter…. Hach ja träumen darf man ja
Mein Hauptproblem mit Imperator Rome war, dass es einerseits auf kleine Reiche ausgelegt war, und bei größeren Reichen wurde es bald unmöglich das nötige Micromanagement zu betreiben um sein Land so zu entwickeln wie man will. Man musste einzelne Pops hin und her bewegen, (ich bin heilfroh dass die Pops in dem Sinne bei Victoria 3 nicht mehr dabei sind) und gleichzeitig ein seltsam zufälliges Gebäudebausystem managen. Dazu kommt, dass man recht zügig an den Punkt kam, an dem einem niemand mehr etwas anhaben konnte, und Geld unbegrenzt vorhanden war. (das passiert natürlich immer früher oder später in solchen Spielen, aber hier passierte es sehr sehr schnell) Es wurde schlichtweg immer langweiliger noch weiter zu wachsen. Und dabei wollte ich dieses Spiel mögen, weil ich die Zeitperiode wahnsinnig spannend finde. Aber letztlich habe ich beim Spielen immer wieder gemerkt, dass mir bestimmte Inhalte schlichtweg gefehlt haben. Während meinem Kimberer-Spiel, habe ich mir überlegt wie man ein System basteln könnte in dem Bodenermüdung und Überbevölkerung schließlich in diesen Barbarenvölkern den Druck zu einer Völkerwanderungen in andere Gebiete auslöst, Züge die dann auch von mehr als nur einem Stamm durchgeführt werden. Das hat mir mehr Spaß gemacht als das eigentliche Spiel, hat mir aber auch gezeigt, wie viel mir noch fehlt. Also habe ich gewartet und gehofft, aber sowas kam nicht. Nichts kam was die Kernprobleme behoben hätte, und daher habe ich natürlich auch kein Geld mehr reingebuttert.
Dem würde ich so zustimmen. Ich hab das Spiel tatsächlich nie gekauft obwohl ich die anderen Paradox-Spiele besitze. Die beiden Lets Plays von Steinwallen hab ich mir in etwa zu hälfte angeschaut und auch den Moment gewartet an dem mich das Spiel auffordert selbst zum Zepter zu greifen aber vergebens. Mich hat EU4 erst ende 2016 gefunden. Innerhalb kürzester Zeit wurden DLC nachgeladen und 2017 habe ich daraufhin mehr Zeit mit Spielen verbracht als mit Schlafen. Zum Glück hatte ich mein Ausbildung da gerade abgeschlossen. Bei Imperator Rom hab ich demnach immer wieder nach etwas gesucht, dass besser ist als in EU4. Imperator Rom hat natürlich schon ein paar Elemente wie, die Spielzeit in der Antike, die Wunderhübsche Karte und ein paar Mechaniken die ich EU4 gegenüber für überlegen halte, jedoch kann es insgesamt einfach nicht mit dem dermaßen ausgebauten EU4 mithalten. Hätte man ImpRom weiterentwickelt und zu einem ähnlichen Umfang gebracht wie EU4 würde es wahrscheinlich schon einen Platz an meiner Seite finden. Um nochmals soviel Geld in ein Spiel zu versenken wie in EU4 müsste ich mir dafür aber schon verdammt sicher sein.
Vielen Dank für diese interessante Einschätzung. Tatsächlich teile ich diese nicht vollumfänglich. Als das Spiel erschien hat es mich gut mitgenommen. Das Setting war gut gestaltet und aufgrund der Erfahrungen in EU4 war der Einstieg auch nicht so schwer. Wo ich tatsächlich deiner Meinung bin ist die Tatsache, dass das Spiel am Anfang etwas zu leer wirkte und Inhalte fehlten. Hier hätte Paradox zu Release wirklich mehr bieten können. Das beste Spielerlebnis hatte ich mit I:R zu Patch 1.2. Meines Erachtens hat man bei Paradox auch den Fehler gemacht, zu schnell zu viele Änderungen in verschiedene Richtungen in das Spiel bringen zu wollen. Die Integration des Charaktere-Themas wirkte auf mich wie der Beginn, CK3 noch mit reinzubringen, die Pops dann eher noch Victoria 2. Und plötzlich hatte das Spiel von allem zu viel, machte aber nichts davon richtig. Mit steigenden Patches ging mir das Spielgefühl und der Spaß an I:R immer mehr verloren. Mir schien, dass man versucht, schnell Spielerzahlen zu generieren, statt das Spiel langsam in die gewünschte Richtung zu entwickeln.
Das Fazit habe ich auch schon im April 2019 in meinem Test von I:R gezogen bzw. schon im Teaser-Text stand: "...... Imperator - Rome ein Mix aus bekannten Reihen ist, vor allem den Dauerbrennern Europa Universalis 4 und Crusader Kings 2 ........" Ich habe dann auch alle DLC getestet. Ehrlich gesagt fand ich I:R sehr gut und es hatte imho sehr großes Potential. Und hat die bis heute hübscheste Karte. Der Hatetrain war zu der Zeit richtig im Rollen. Nicht wegen I:R. Sondern der DLC-Politik an sich. Die wurde ja auch (zurecht und zum Glück) umgestellt. Ich spiele alle PDX-Titel und hätte auch sehr gerne I:R weitergespielt. Aber Steinwallen hat schon recht, wie auch ich damals im Test, es ist ein Mix. Dadurch verschwimmt die Zielgruppe. Mir hat der Mix Spaß gemacht und imho hätte er auch anderen Spaß machen können und vielleicht sogar als "Brückenspiel" dienen können (von EU4 über I:R zu CK2 oder umgekehrt beispielsweise). Aber: Die Spiele sind auch Zeitfresser. Und ich kann mir vorstellen, Spieler entscheiden sich aus Zeit- und Kostengründen daher oft für ein, vielleicht auch zwei, Spiele. Und dann kommt der Jack of all Trades (auch ohne Hatetrain) als erstes unter die Räder. Leider. Der Gesamtspielerpool ist dann halt doch begrenzt. Auch das Setting hat es denke ich schwerer als Mittelalter, 2. Weltkrieg oder eben Scifi. Und EU4 ist halt einfach etabliert und hat jetzt auch den Turnaround zum Positiven wieder geschafft. Auf Vicky 3 bin ich schon sehr gespannt.
ich war beim Anspielen der überarbeiteten Version überrascht, wie solide die Spielmechaniken sind. Besonders die "sichtbaren" Pops zu managen macht echt Spaß
Vielen Dank für dein LP und die umfangreiche Schlussanalyse zum Spiel. Ich schließe mich dir bei den meisten Punkten an, dass I:R kein schlechtes Spiel ist, es aber genug eigene Facetten mangelt, um sich gegen die starke hauseigene Konkurrenz durchzusetzen. Wie du angemerkt hast, haben alle große PDX Titel ihr Standing und ihre Schublade, die sie bedienen und in Rahmen dessen mit DLCs auch weiter ausbauen. Die spielerische Nähe zu EU4 war sicher ein Negativfaktor für die Entwicklung, aber mit dem ersten (und letzten) großen Patch hatten sie einen ersten Stein gelegt, mit dem sie den neuen Weg hätten pflastern können. Dem Spiel mehr Tiefe und Schärfe zu verpassen. Entgegen EU4 hätte man in I:R viel mehr die Chance gehabt sich intensiver mit den individuellen Einheiten und ihren Stärken auseinander setzen zu können und einen Schwerpunkt auf den Provinzausbau zu legen durch die Gebäude und das große Thema "Zivilisation" als Zielmantra zu nehmen. Leider ist es dazu nicht mehr gekommen, aber ich hoffe, PDX gibt der Antike in Zukunft noch mal die Chance in einem neuen Ansatz zu glänzen. Die zeitliche Epoche, die ebenfalls noch im PDX Sortiment fehlt, wäre ein Titel in der Moderne, wo sich ein stark wirtschaftlich/politisches Spiel wie bei Democracy anbieten könnte, weswegen ich in der Antike nicht so sehr diesen Familien-Politik-Spielstil sehen würde, wie du ihn angemerkt hast, da man dort eigentlich nur die römische Fraktion in der Form wirkungsvoll spielen könnte, alle anderen Völker politisch als Königstum / Stammeshäuptlingtum / Republik wenig Spielraum lassen und CK3 bereits in die Familiennische schlägt. EU5 wird den gleichen Schicksalsweg gehen, den wir von den Sims-Spielen kennen. Neuer Titel, neue Optik, flaches Grundspiel. Es wird sich sicher verkaufen. Es wird seine Zukunft haben. Aber es wird etliche DLCs brauchen, bis es EU4 dann verdrängt. Und diese Chance hat I:R nie bekommen. Heranzuwachsen und in die spielerische Pubertät zu kommen, stattdessen wurde es dem Kindstot überlassen.
Ich finde du hast recht, dass I:R initial sehr ähnlich war wie EUIV, dass aber im Laufe der Zeit dann doch ein ganz eigener Charakter ausgeprägt wurde. In der Gefahr Paradox etwas nachzuplappern würde ich sagen, dass mit "Mana-Rework", Kulturen, Technologie, Legionen und Wundern durchaus ein Zivilisations-Builder entstanden ist. Mit weiterer Entwicklung hätte man diesen Charakter noch unterstreichen können, nur leider war mit dem "Fehlstart" das Interesse und Vertrauen der Kundschaft verspielt (vermutlich auch, weil man, wie du sagtest leicht zu EUIV wecheln konnte und den Verlust nicht unbedingt so gespürt hat.) und für die sehr geringe verbleibende Zahl an Spielern lohnte sich das eben nicht... Insofern kann ich es PDX nicht wirklich übel nehmen, dass sie die Entwicklung eingestellt haben, bin aber schon traurig, da ich die Epoche einfach liebe und auch das Spiel mit 2.0 eigentlich ziemlich mochte
Ohja tolle Idee für ein Spielprinzip Steinwallen. Dann aber feiner und detaillierter - womöglich mit selbst geführten Einheiten in Schlachten. Mount&Blade in der Antike, mit Einfluss im politischen System und einer wirklichen Sandboxerfahrung. Dieses Prinzip ließe sich auch problemlos auf andere Weltreiche der Zeit übertragen und böte so nahezu unerschöpfliches Potential. Ich wills!
Es hatte so viel Potential. Die Ära ist spannend, einige Mechaniken waren neu, die Performance war super und es ist mit Abstand das schönste aller Paradoxspiele. Vielleicht hätten sie mehr Crusaderking und Victoria reinbringen müssen. Naja mögen meine investierten Euros in Frieden ruhen.
Ich finde es super schade, dass du mit Imperator Rom nicht weiter spielen willst. Allein deine Idee mit den Hausregeln könnte man auf die anderen Völker übertragen und nach deren individuellen Entwicklungen und kulturellen Besonderheiten anpassen. Es könnten ja auch noch bessere Mods kommen, um eine interessante Story mit historischen Charakteren aufzubauen. Ich würde es mir an deiner Stelle noch mal überlegen. Vielleicht wird das Spiel noch besser🤔 P. S. Oder überleg dir noch ein paar Hausregeln für die anderen Hauptvölker, damit deine Fans zu Hause ein eigenes Steinwallen-Spielerlebnis bekommen können.
Imperator : Rome war ein gutes Spiel und ich spiele immer wieder gerne die ein oder andere Runde aber genau das ist für mich auch das Problem! In Imperator: Rome habe ich laut Steam 45h gesteckt in Crusader Kings 3 sind es bisher 360h und in Crusader Kings 2 sogar 1075h.
Mit "Pax Romana" von 2011 gab es tatsächlich bereits ein Computerspiel, dass viele Elemente von Steinwallens perfektem "Römerspiel" enthielt. Leider war es technisch und vom Support eine Katastrophe. Hat mich damals in die Verzweiflung getrieben...
Ist halt die für mich mit Abstand interessanteste Epoche.... ich zocke es immer wieder mal.... aber da ist keine Tiefe... Ich hoffe iwann auf ein Imperator Rome II im Stile eines zu Ende entwickelten CK 3's...
Und da fängt das Problem für Imperator Rome 2 schon an. Es ist absurd, eine Release-Version zu erwarten, die so komplex und vielseitig ist wie ein anderes Spiele-Franchise mit etlichen DLCs. Wenn man das erwartet, dann kann man Imperator Rome 2 bereits jetzt schon zu Grabe tragen.
In große Fußstapfen treten zu müssen ist halt auch immer blöd. Aber auch EU:Rome wollte ja irgendwie keiner so richtig... das ist auch so ein häßliches PDOX-Entlein. Wie "Shogun"... 🙈
Besten Dank für diese vorzügliche Analyse. Mich selbst spricht das antike Thema um Rom viel mehr an als das Mittelalter. Leider ist von der Spielmechanik Crusader Kings gerade auch wegen des RP-Aspekts sehr viel interessanter als Imperator Rome. Ich würde daher eine Umsetzung wie von dir beschrieben Paradox geradezu aus den Händen reißen. Rome ist wie ich finde ideal für solche Geschichten - man denke nur an die HBO Serie Rome. Verschwörungen, die Verwaltung von entlegenen Provinzen, das Gönnerschaft von Gladiatoren, Römische Orgien - das antike Rom hat all das und noch viel mehr um wirklich unterhaltsame Geschichten um solche Familien zu erzählen. Hachja... das wär was.
Ich bin einer der wenigen Menschen, der das Spiel sehr gemocht und viel gespielt hat (Mittlerweile über 1000 Stunden bei steam). Hab auch immer im Imperator-Forum bei Paradox mitgeschrieben und supported. Die antike Welt ist für mich einfach das schönste Setting (habe auch meine Bachelorarbeit in dieser Zeit angesiedelt und werde es auch bei meiner Masterarbeit tun :D) Zu deiner Idee, was das Spiel hätte von den anderen Titeln abheben können: Mein größtes Problem an dieser Vorstellung eines Spiels wäre die bloße Beschränkung auf Rom. Was ich verstehen kann, denn das Spiel heißt schließlich Imperator Rome, aber die antike Welt hat so viel mehr zu bieten. Also erste Kritik ist, dass ich es anders nennen würde. Einer der Punkte warum ich das Spiel so mag, ist eben gerade, dass man so viele klassische Zivilisationen spielen kann. Und da sind wir schon bei dem Argument, das so auch oft in den Foren gemacht worde: Es hätte sich mehr in Richtung "Zivilisationsaufbauspiel" orientieren sollen. Das Gründen von Städten, der Bau von Straßen, Weltwunder, Technologien, Kolonisieren der unzivilisierten Welt(ich spreche hier bewusst nicht wissenschaftlich, sondern eher zeitgemäß), Ausbeutung von Rohstoffen, Handel über das Meer, Nahrungs- und Seuchenproblematik, Religiöse Feste. Dafür hätte man die Karte ein wenig kleiner, dafür detaillierter machen können. So zumindest meine Meinung. Ich könnte jetzt ein Haufen anderer Probleme des Spiels ansprechen, aber das erpare ich euch und mir.
@@schmoemi3386 naja es gibt schon große unterschiede. civilization ist rundenstrategie und erstreckt sich vom anfang der menschheit bis zur besiedlung des weltraums.
Für mich ist es mein erstes Paradox Spiel und mage es recht gern da es die Diadochenkriege behandelt eine meiner Lieblingserän. Achso und ich habe das Spiel über deinen Kanal entdeckt also danke.
Ich konnte leider nie viel mit Imperator: Rome anfangen. Dabei hatte ich mich sehr auf das Spiel gefreut. Aber die Mechaniken, das Interface und das Gameplay konnten mich nicht überzeugen, auch nach dem großen Patch (2.0?) nicht. Habe mehrfach wieder angefangen und versucht, dem Spiel eine Chance zu geben. Aber es konnte bei mir nie die Faszination auslösen, die ein Europa Universalis oder ein Crusader Kings immer wieder auslösen, wenn ich sie spiele. Ich hoffe trotzdem auf einen zweiten Teil. Denn die Epoche finde ich super spannend.
Deinen Vorschlag zu einem anderen Imperator Rome finde ich persönlich sehr gut. Das Problem ist nur, dass es viel zu vielschichtig wird und sehr monoton wäre. Aber ein super Kommentar und ein super Video! :)
Von Victoria 3 bin ich auch ein wenig gehypt. Ich finde es dennoch schade, dass Imperator Rome tot ist. Das war mein Paradox Einstieg. Gewisse Mechaniken waren schon eher flach, aber für ein "Kartenfärbspiel" bot meiner Meinung nach mehr Herausforderung als andere Spiele, da die KI gut agierte. Zumindest wenn man einen kleinen Stammesfürsten spielte und nicht Rom oder Ägypten oder ähnlich starke Nationen. Wie herausfordernd spielt sich eigentlich EU4?
Naja wenn du 2000 Stunden in EU4 hast und weisst wie alle mechaniken funktionieren, dann ist es doch schon eher einfacher. Aber gerade am Anfang - auch weil man erstmal viel lernen muss - aber auchnoch etwas später ist es eigentlich relativ herausfordernd. Vor allem wenn man nicht eine der großen Nationen spielt. Allerdings sind die Kampfmechaniken in EU4 die schlechtesten von allen Paradox spielen. Habe es aber auch schon eine Weile nichtmehr gespielt, denke aber nicht dass sich da viel geändert hat. EU4 ist meiner Meinung nach eher auf Politik, Wirtschaft und Handel, Koloniasierung und MIssionsbäume ausgelegt und nicht Kriegsführung.
@@jigsawpieces5416 Danke für deine Einschätzung. Von Politik, Wirtschaft, Handel wird mir wohl Victoria 3 viel geben. Ich glaube, dann lass ich EU4 mal weg. Ich spiele ja nicht nur Paradox und muss auch neben dem gamen noch das eine oder andere erledigen. ;-P
Wenn du Kartenfärbespiele magst dann spiel unbedingt Eu4!! Die Expansion ist (größtenteils) das Hauptziel und deshalb ist Kriegsführung ein Kern des Spiels. Nur ist diese Kriegsführung nicht super komplex auf Mikroebene, bei der du dir den Kopf zerbrichst wie du deine Truppen zusammensetzt. Aber auf Makroebene musst du schon einige Faktoren mitdenken. Gelände, Klima (Monsun, Winter), Festungsverteidigungen, Armeeprofessionalität, Fähigkeiten der Generäle, Stärke der Verbündeten etc. Viele Modifikationen greifen ineinander und beeinflussen sich gegenseitig... Ich mein Imperator ist da ja ähnlich aber habe dort nur 100 Std. gespielt. Bei Eu4 sind es 1500. Diplomatie, Technologie, Handel, Kolonisation und Innere Stabilität sind die Variablen, die du versuchen musst zu kontrollieren um einen Weg zu finden, die Karte in deiner Farbe einzufärben. Außerdem machen die Steam Achievements extrem Spaß und können anspruchsvoll sein.
@@SuperBygfoot Hi Cute Person. Ich mag an Strategiespielen nicht unbedingt das Karteneinfärben. Aber das wachsen gehört meist zum Spiel. Wenn man nicht von einem Grösseren gefressen werden will. Ich bevorzuge dann halt Spiele, wo die KI strategisch und taktisch klug agiert. Ein Krieg mit ähnlichem Kräfteverhältnis, sind bei vielen Spielen wenig herausfordernd. Leider. Ob ich EU4 später spielen werde, ist noch offen. Aber im Moment habe ich genug Anderes auf dem Schirm.
Für mich war es tatsächlich so, dass Imperator Rome durch die angesprochene "Nacktheit" zugänglicher war als EU IV, zumal ich nur von CK III wirklich Erfahrung mit Paradox Grand Strategy Spielen gesammelt habe. Bis heute ist mir EU IV einfach zu komplex und allein deswegen bin ich gerne öfters zu Imperator Rome zurückgekehrt. Vielleicht bin ich der einzige, der sich ein EU V wünscht, welches anschaulicher und zugänglicher ist, da mich die Epoche wirklich sehr interessiert.
Also ich muss sagen ich bin eigentlich echt kein großer Fan der Antike. Ich finde die Antike ist für mich die uninteressanteste Epoche, bzw. das uninteressanteste Setting der Paradox Spiele. Und trotzdem finde ich IR irgendwie spaßiger als EU4. Ich finde bei IR macht mir von allen Paradox Spielen das Ausbauen meines Reichs, der Ausbau der Städte, das managen der Kulturen und der Bevölkerung mit Abstand am meisten Spaß. Und genau das führt dazu, dass ich im Gegensatz zu EU4 noch heute IR spiele. Ich stimme dir zu, dass IR am wenigsten Alleinstellungsmerkmale hat im Gegensatz zu den anderen Paradoxspielen. Und auf dem Papier sieht es wirklich für IR schlechter aus, aber irgendwas an diesem System macht mir einfach mit am meisten Spaß. Ich liebe einfach auch diese Optik und das man wirklich sieht wie die Städte wachsen. Man beschäftigt sich im Gegensatz zu EU4 auch einfach viel mehr mit der Innenpolitik, was ich ebenfalls sehr schätze. Aber naja, ich hoffe genau das wird Victoria 3 jetzt perfektionieren.
Imperator Rome hatte mMn 3 große Probleme am Anfang: 1. Der kleine Zeitraum indem man spielt, 2. Das Macht-System und die Forschung und 3. die Epoche in der das Spiel anfängt.
Sehr interessante Analyse, und auch Deine Beispiel-Idee, wie vielleicht ein besseres Paradox-Spiel in der Antike designed werden koennte, klingt inhaltlich und spielmechanisch reizvoll und zum Zeitalter passend. Allerdings bin ich etwas besorgt, dass die von Dir skizzierte Grundidee das Spiel so aehnlich zu CK2/3 machen koennte, dass es wieder unter dem von Dir beschriebenen Effekt "kleiner Bruder, warum nicht gleich die grosse Schwester spielen" leiden koennte: sowohl in CK als auch bei Deiner Idee liegt der Fokus auf einer Familie mit charakter-bezogenen Rollenspiel-Elementen, bei beiden kann man als Vasall oder Nicht-Staatsfuehrer beginnen und kann letztlich das Kaisertum anstreben, bei beiden kaeme der wirtschaftliche Aufbau der persoenlichen Laendereien als wichtiger Nebenaspekt hinzu. Reicht der Cursus Honorum wirklich als konzeptionelles Alleinstellungsmerkmal? Ich vermute, es wuerde einer einzigartigen Mechanik beduerfen, die auf radiikalere Weise verschieden ist. Das von einem anderen Zuschauer vorgeschlagene Konzept "langsame Kommunikation und unvollstaendige Information" koennte solche radikale Verschiedenheit bieten und wuerde, wie Du sagst, gut zu Deinem Konzept (und zum Zeitalter) passen.
Es geht schon um mehr. Man müsste verschiedene Wege haben, um Geld als Familie zu verdienen. Dafür müsste es viele Wege geben: Landwirtschaft, Handel, kriminelle Machenschaften etc. Vielleicht etwas vergleichbar mit die Gilde. Jedes Amt ermöglicht spezifische Funktionen etc. Dann eine komplexe politische Simulation des Senats mit Fraktionen etc. Also, so wie ich es mir vorstelle, ist es schon sehr anders als CK3.
Diesen Gedanken hatte ich auch direkt. Ich bin ein großer Fan von CK3, spiele es aber charakterbezogen und nicht zwingend expansiv. Entsprechend würde ich mir für CK3 fast wünschen, dass man als kleiner Graf oder Herzog mehr Möglichkeiten hat als nur darauf zu lauern, dass man seinem König den Thron raubt (Bewusst überspitzt formuliert.). In einer ähnlichen Weise wie es Steinwallen kurz umrissen hat. Zwar ist das in CK3 in Ansätzen da, am Ende hat das Spiel aber einen anderen Fokus. Entsprechend sehe ich in dieser Nische durchaus Potenzial und glaube nicht, dass diese komplett von CK3 besetzt ist
Hallo Steinwallen, inwiefern hat deiner Meinung der invictus Patch, das verbessert? Da wurden ja einige Nationen erheblich verbessert. Bis jetzt habe ich nur mal kurz ein Partie angespielt.
Ich glaube eine interessante Idee wäre auch die griechische Antike, statt der römischen, als Setting zu nutzen. Dann gibt es kein dominantes Rom, was selbst im Titel steht und irgendwie alles überdeckt. Wäre dann aber kein Karte anfärben, sondern man müsste mit den Dynamiken der Stadtstaaten und ihrer Einflusspolitik arbeiten.
Das ist mal eine coole Idee. Und „nur“ Griechenland in der Zeit hätte ja genug Fraktionen gehabt um sich allein dort auszutoben. Muss ja nicht immer die ganze Welt als Spielkarte sein
Nur so als Hinweis - dein Beispiel heißt The Republic of Rome von Avalon Hill. Liegt mittlerweile bei Valley Games. Könnte man lizensieren. Man könnte die Problematik der Machtentfaltung in der Antike aber auch zum Kern des Spiels machen ohne dabei in das People Management von Crusader Kings abzudriften. Ich würde also das Schaffen eines Gemeinwesens in den Mittelpunkt stellen ähnlich wie Victoria die Ausgestaltung des modernen Nationalstaats im Fokus hat. In der Antike landet man dann zwangsläufig bei Einzelpersonen und ihren Verhältnissen, da Macht nur der räumliche Enge unmittelbar ausgeübt werden konnte. Wobei die Schaffung von Beamten genau den Ausbruch in Antike darstellt, der auch in der frühen Neuzeit das feudale Beziehungsgeflecht langsam zerstörte. Die andere Richtung wäre die Abkehr von der Weltkarte hin zu spezifschen Epochen und Regionen. Chinesische Hofhaltung und Kontrollmanagement über das Reich der Mitte ohne Telefon oder das Wirrwarr der Fürstentümer in Indien inklusive Religionsmischmasch könnte interessant sein.
Das Spiel hat schon viel falsch gemacht und ist nicht das Beste und Paradox kann deswegen sicher einiges von dem Spiel mitnehmen. Eins muss man aber den Entwicklern lassen. Sie haben meiner Meinung nach die schönste Map von allen jetzigen Paradox-Spielen gemacht.
Finde bis heute Imperator Rome einfach von den Mechaniken her viel spaßiger und besser als EU4. Missionsbäume sind viel spaßiger, auch das gameplay außerhalb des Krieges ist interessant im Gegensatz zu eu4. Die dynamische Pop-Mechanik ist super spaßig und macht das Spiel dynamisch. Eu4 gehen die spaßigsten Sachen von Imperator völlig ab.
Also ich mag die Antike. Ich fand das Spiel daher nie wirklich schlecht. Aber durch die fehlenden DLCs sind viele Regionen unterentwickelt und spielen sich sehr gleich. Nach Karthago, Rom und einem Griechischen Teilstaat ist man gefühlt durch. Ich hatte viel Spaß aber Versuche Kelten, Stämme oder im Osten anzufangen waren alle recht unbefriedigend.
Sehr gute Einschätzung von dir. Ist eben nicht wie CK3, wo sich immer wieder neue Geschichten entstehen etc. Das Spiel hatte Potenzial. Mit gutem Content hatte sicher da noch was Cooles entstehen können. Freue mich aber sehr auf Victoria 3. Danke trotzdem für dein Lets Play =)
Ich hab Imperator vor allem beim Release gespielt. Damals hatte ich einfach das Gefühl das Spiel war zu sehr Skelett was mit Fleisch gefüllt werden musste. Im Grunde wie alle Schwesterspiele, aber zu extrem. Danach bin ich nie mehr richtig zurückgekommen.
ja geht mir auch so, es hat extrem viel Flair gefehlt. Selbst das namengebende Rom hatte bei Release bis auf ein paar einzelne Events überhaupt nichts besonderes. Und selbst wenn man Karthago erobert hatte ist einfach nichts besonderes passiert. Das ist der Vorteil vom Setting von EU4: die Staaten die man da spielen kann, kennt man zum grössten Teil und jeder kann sich da seine eigene Geschichte im Kopf zurechtspinnen wenn er Böhmen spielt oder Frankreich oder England, weil man die Geschichte dazu kennt und sich gut reinversetzen kann. Da reichten auch ein paar wenige Mechaniken (HRR) und Events bei Release um das Spiel spannend zu halten. Bei IR hatte man nur die Auswahl von Rom (+ ein paar wenige Ausnahmen im griechischen Raum) und der Rest war einfach nur Kartenfüller von Monarchien oder Stämmen die man noch nie gehört hat und die sich alle gleich spiel(t)en. Spezifische Events gab es fast gar nicht.
genau das war das Problem! Imperator kam zu einer Zeit als die meisten der Paradox-Spieler begonnen haben die DLC-Politik in Frage zu stellen. Paradox war kein kleiner Indie-Publisher mehr sondern setzte massig Kohle mit seinen Spielen um. Genau zu dieser Zeit wurde Imperator als quadi halbfertiger Mappainter auf den Markt geworfen. Ich erinnere mich an meine eigenen Gedanken sowie an viele Kommentare ind Bewertungen. „Ein halbfertiges Spiel soll über kostenpflichtige DLC spielbar gepatched werden“, das war der Konsens der Spielergemeinschaft. Das Spiel ist schon bei seinem Release and der DLC Politik von Paradox gescheitert. Nach dem ersten Shotstorm waren die Entwickler gezwungen das Spiel kostenlos zu verbessern… nur war da der originale Hype shon in Hate umgeschlagen und kaum jemand hat das Spiel seither noch beachtet.
Liegt natürlich auch ein bisschen an der Epoche... es gab in der Antike halt nur wenige bedeutende Mächte, die dafür die Region & Epoche entscheidend prägend... und jede Menge Kleingekröse, das halt nicht mehr war als kurze Erwähnungen in den Werken der antiken Historiker... 🤔
@@schmoemi3386 Da hätte man trotzdem was machen können. Es gibt doch auch in den anderen Titeln massig Larp-Kacke die ganz cool ist. Storyline zur Vereinigung der Germanen hätte man sich z.B. ausdenken können
Ich muss ehrlich zugeben - das ist mein liebstes Setting. Die Antike, grad hinsichtlich Rom, Griechenland, Karthago. Schade, dass die es nicht besser umgesetzt haben. IR kann leider nichts gut, das ist mMn das große Problem
Kurzum: Sehr schade! Ich habe das Spiel bis heute immer wieder gern gespielt und hätte mir eine Weiterentwicklung sehr gewünscht....was für Potenzial steckt da drin, wenn man das Spiel mit Updates und DLCs versorgt hatte wie die anderen großen Paradox Spiele..... 😭
Vielen herzlichen Dank für deinen aufopferungsvollen Kampf mit dem Spiel, der ja zu einem wirklich wunderbaren LP geführt hat - trotz diverser Widrigkeiten. Deine Analyse zum Scheitern teile ich nur zum Teil, weil für mich der Punkt zu Aussteigen mehrere üble Bugs waren. Dazu kommt natürlich das grundsätzliche Problem, dass es ein EUIV-Klon es in der Antike schwer haben muss, weil EUIV im Prinzip von rudimentären Staaten ausgeht und dann deren Entwicklung hin zu modernen Staaten begleitet. Das kann in der Antike so nicht aufgehen bzw. wenn dann hätte man sich auf die Stadtrepubliken nach griechischem Vorbild beschränken sollen, um dort möglichst das Spektrum von direkter Demokratie bis monarchieähnlicher Alleinherrschaft überzeugend abzudecken. Mit einer "echten" Monarchie, zB einem der Diadochenreiche, rollenspielmäßig die Karte anzumalen, dazu braucht es kein IR, das könnte auch ein CKIII-"Alexanders Erben" Total Mod mit besser passenden Spielmechaniken.
Lieber Steinwallen du hast fast Recht, die Punkte die du angesprochen hast, die zum Scheitern des Spiels geführt haben. Aber meiner Meinung nach liegt das Problem eher der Paradox Community bzw. die Spielerschaft von EU4, die ziemlich toxisch und ungeduldig gegenüber das Spiel von Anfang an waren und nach dem 2.0 Patch geblieben sind. Siehe hier schon in der Kommentarsektion, wie negativ und toxisch sie gegenüber IR sind. Hätte ein Großteil geduldig auf DLC'S gewartet und nach Patch 2.0 das Spiel tatsächlich angefasst wäre dieses Disaster nicht eingetroffen. Ich spiele IR sehr gerne und die Nachricht, die ich jetzt erst höre, Paradox hat es jetzt komplett eingestellt enttäuscht mich zu sehr. Ich habe jetzt echt eine Wut auf alle toxischen Leute hier, die so eine Perle nicht wertschätzen. EU4 wurde auch nicht an einem Tag fertig gebaut.
Das mag theoretisch stimmen. Aber wenn es so ist, dann hätte das Spiel erst im 2.0 Zustand erscheinen dürfen. So einfach ist es dann manchmal. Ich glaube aber auch, dass viele Mechaniken schlicht nicht zur Antike passen. In der Hinsicht freue ich mich auch sehr auf Vic3, weil dort tatsächlich wie in der Epoche strategische Ressourcen und die Verzahnung von Technologie und Infrastruktur/Produktion im Mittelpunkt stehen. Ich hoffe dass sie es so beibehalten und ich Imperialismus endlich ruhen lassen kann.
Nicht jede Kritik ist toxisch, kein einziger Kommentar hier geht in diese Richtung. Du projizierst da glaube ich etwas rein, gerade wenn du sagst dass du jetzt eine Wut auf Leute hast, denen das Spiel nicht gefällt. Es ist nur ein Spiel und jedem steht es frei, es nicht zu mögen. Es gehört nunmal dazu, dass man andere Meinungen hat als andere Menschen.
@@MrRomulus23 ich sagte auch nicht jede. Aber zum Zeitpunkt, wo ich es geschrieben hatte, gab es 5 Kommentaren und 3 davon schon toxisch. Und schaue mal in den Steamforen rein, was dort für eine Schlammschlacht herrscht.
Ich finde du bis ziemlich gemein gegenüber der Community: Das Spiel hatte beim Release sehr große Schwächen und war noch nicht einmal fertig (Wenn ich mich richtig erinnere war der Seekampf und Flotten noch nicht richtig integriert). Was sollen den die Spieler tun? Sie haben das Spiel zur Seite gelegt und haben es vergessen und als der große Patch kam gab es bereits neue interessantere Projekte! Es ist schön, dass du anders als die meisten dieses Spiel genießen konntest, aber für das Scheitern sind nicht die Fans verantwortlich, sondern der Entwickler, der ein derartiges Spiel herausbringt, obwohl das Resultat ehrlich gesagt vorhersehbar war (das ist der einzige Punkt wo ich Steinwallen widerspreche)
@@laststand3525 ich habe die release Version nicht gespielt. Kenne es nur seit Patch 2.0. Aber die Einstellung der großen Mehrheit gegenüber das Spiel hat sich nicht geändert, was das Spiel nicht verdient hat. Ergo: die jenigen Paradox Spieler, die immer noch meckern und sich unflätig ausdrücken sind ungeduldige und unreife Jungs. Wäre die Spielerschaft hoch, Corona nicht eingetreten (ein weiterer Hauptgrund, wo damals Paradox in Schwierigkeiten kam mit knapper Menpower ihre Spiele zu supporten) und IR dadurch mehr Zeit bekommen hätte für weitere Patches und DLC'S, garantiere ich dir, viele hätten EU4 den Rücken gekehrt (Leviathan Patch Flashbacks und ein weiterer Beweis wie diese Community schnell unzufrieden und toxisch sein kann) und wären an IR hängen geblieben.
Stimme dir grösstenteils zu. Imperator Rome war ne leere Hülle voller generischer Völker, EUIV zu diesem Zeitpunkt schon voller Content. Aber ein weiterer wichtiger Punkt war, dass Paradox nicht länger der kleine sympathische Indie-Developer war, dem man vieles verzeiht, wenn das Spiel als ganzes gut ist. Von einem Multi-Millionen Dollar Konzern, einem Spiele-Entwickler UND Publisher akzeptiert man keine leere Plattform für 45 Euro, die dann nach und nach zum Spiel aufgebaut wird. Die Erwartungshaltung war eine ganz andere. Darum waren auch viele so enttäuscht.
Vor allem sollte IR nicht nur nach und nach aufgebaut werden, viel mehr sollten wir Spieler dafür auch noch bezahlen... Und das obwohl das Spielprinzip so nah an den anderen Titeln ist, dass man Spielmechaniken von dort ohne Probleme implementieren gekonnt hätte. IR ist an der ganz offensichtlichen Abzockmasche von Paradox gescheitert. Die haben es mit der Gier und dem DLC- Wahn bei IR einfach übertrieben und der zuvor selbst geschaffene Hype ist ganz schnell in Frust und Hate umgeschwungen. Man kennt es.
Deine Analyse entspricht in vielen Punkten meinen eigenen Eindrücken. Ich persönlich mochte IR 1.0. Es hat mMn nur versucht, zu vieles gleichzeitig zu sein bzw. zu haben, und war dann nichts richtig. Eine Staatsführung wie EU, kombiniert mit Charakteren wie in CK, mit Ansätzen eines Politiksystems, das ich irgendwie in den Streams zu Vic 3 weiterentwickelt wiederfinde. Bloß waren die Charaktere letztlich bedeutungslos, das Politiksystem auch, und die Kulturen spielten sich für mich zu austauschbar. Dennoch war es für mich zugänglicher und besser als EU. Der wirtschaftliche Todesstoß war mMn, daß sie viel Aufwand und Ressourcen in die Überarbeitung zu 2.0 stecken mussten, ohne das ansatzweise wieder einspielen zu können, zumal das Spiel für mich mit 2.0 eher verschlimmbessert wirkte. Dennoch hatte ich auf eine Weiterentwicklung gehofft. Auf Victoria 3 freue ich mich, aber zunächst erst mal als Zuschauer. Ob ich es kaufen werde, wird davon abhängen, welche Eindrücke ich dann habe und ob es mich herausfordert. Klingt komisch, aber ich gucke mittlerweile manchmal lieber ein let's play, als mich aufzuraffen, selbst zu zocken. Hyped wie früher bin ich nur noch selten.
Ich bin ja auch großer Paradox fan und habe alle großen Spiele die ich immer wieder gerne spiele. Mit Imperator Rome bin ich nie warm geworden... Leider auch null Einsteigerfreundlich. Bei jedem anderen Paradox Spiel lerne ich vom LP schauen schon das meiste... Hier hab ich nach 2 LPs kaum was kapiert wie das Wirtschaftssystem funktioniert.
"In der besten Verfassung die ein Paradoxspiel zu Relase je hatte" Das mag wohl sein, allerdings ist die Konkurrenz dazu auch nicht sonderlich hoch. Bei Victoria 1 hat seinerzeit nicht mal der Installer funktioniert🤣
Für mich war das Hauptproblem mit dem Spiel, dass nichts ohne Spielerintervention zu geschehen schien. Man musste "Mana" ausgeben für Dinge, die für mich eigentlich eine natürliche Entwicklung hätte sein sollen. Ich weiß, dass die Mechaniken noch einmal überarbeitet wurden und Mana weniger bedeutsam wurde, aber bis dahin hatte ich bereits das Interesse verloren. Im Vergleich zu dem Vorgänger, EU:Rome, war mir das Spiel zu viel EU und zu wenig CK. Edit: Für mich war EU:Rome damals ein Meilenstein als Übergang von CK1 zu CK2.
Ich fand es spannend wie damals die einen die Gamemechaniknähe zu EU4 kritisiert hatten, einige aber auch die ferne. Ich hatte auch das Gefühl Imperator Rome hat einem mehr Freiheiten gelassen als EU4 - die Welt war aber nicht so immersiv und die Mechaniken waren sehr Roh. Und doch hatte ich auch einigen Spaß bis ich den spannenden Content durch hatte und der Freundeskreis mit dem ich regelmäßig EU4 gespielt hatte dort geblieben war - also ab zu EU4 zurück. Das was du am Ende als Idee beschreibst hat sich in meinem Kopf aber eher wie ein die Gilde 3: Rome ausgespielt und würde da eher in das selbe Problem rennen ;)
Ich stelle es mir sehr anders als Gilde 3 vor. Es soll ja weiterhin auch einen Grand STrategy Aspekt mit großer Karte etc. haben. Nur dass man eben dort nicht allmächtig agieren kann.
@@Steinwallen Was ich mich dann frage ist, welche Bedeutung für das Spiel hat die große Karte. 🧐 Informationen ohne Nutzen welche aber einen Hauptteil der Darstellung ausmachen sind immer problematisch. Wenn ich mich im römischen Senat bewege was bringt mir die Darstellung der Karte ausser um bestimmte Möglichkeiten oder Chancen zu sehen aber brauch ich dann nicht eine übersichtlichere kleinere Darstellung?
Das ist ja nicht Thema das Videos gewesen, daher habe ich das nicht ausgeführt. Aber wenn man Konsul ist oder Anführer einer Legion oder Provinzgouverneur wird man selbstverständlich auch Expansionen und Kriegszüge und Diplomatie etc. betreiben können und sollen (und Handel und Ausbau usw.). Und sowas kann natürlich am Besten auf der Karte passieren. Wie gesagt: Ich glaube, du stellst dir ein komplett anderes Spiel vor als ich... ;)
Danke für den tollen Abschluss deiner Imperator Rome Serie. Nach CK2 ist es das zweite Paradox Spiel in dem ich einige hunderte Stunden verbracht habe. Zu Stellaris habe ich nie einen Zugang gefunden und EU4 steht noch auf der ToDo Liste. Was mir in IR am meisten fehlt lässt sich mit einer einfachen Frage beantworten: Wer bin ich eigentlich? Genau genommen bin ich nacheinander viele Personen unterschiedlichen Fraktionen mit unterschiedlichen Interessen. Aber habe ich wirklich großen Einfluss? Klar, ich lenke Armeen und erobere, treffe Entscheidungen und löse Ereignisketten aus. Dennoch fehlt mir hier eine gewisse Spieltiefe mit der ich wirklich tiefgreifende Entscheidungen treffen kann und meinem Reich meine Handschrift verpassen kann. Hier muss ich einfach sagen dass ein Rome TW in diesem Punkt viel mehr zu bieten hatte. In IR fühle ich mich eher als passiver Zuschauer. Rom war ein sehr dynamischer Staat, bis zur Herrschaft Oktavians immer wieder von innenpolitischen Krisen und Bürgerkriegen erschüttert, und ständig von äußeren Rivalen bedroht. Dieses Spannungsfeld fehlt mir. So wie du es beschrieben hat, wäre es klasse wäre man einer Familie zugehörig. Dieses Prinzip ließe sich ja auch auf alle anderen spielbaren Völker übertragen. Wenn ich bspw. einen germanischen Stamm spiele habe ich das Problem dass ich erstmal die anderen Stämme vereinen oder unterwerfen müsste. man könnte so unter einer Kultur und Religionsgruppe viele kleine Stämme zusammenfassen und hätte schon so eine starke Dynamik. Im inneren starke Rivalität, gegen einen gemeinsamen Feind durchaus verbunden.
Rein geschäftlich gesprochen mag der Fehler auch anders herum gewesen sein, dass man für EU4 noch DLCs produziert hat, nachdem IR draußen war. Da hätte man die "Nachfolgeregelung" deutlich klarer machen können. Persönlich würde ich mich ja über ein EU5 in IR-Optik freuen, richtig mit einer Weltkugel und allem ☺ Aber den Ansatz, eine ganz neue Art Spiel zu machen, ist auch nciht schlecht - solange es dann nicht z.B. CK ins Gehege kommen. Ein Spiel / eine Kampagne, in dem man einen Teil des römischen Reiches spielt, gibt es ja z.B. in der Total War- Reihe
Die Ähnlichkeit mit EU4 finde ich nicht wirklich problematisch und ich hätte auch für dieses Spiel diverse DLCs gekauft, weil ich das Setting gut finde und die Basis ebenfalls nicht schlecht fand. Was mich über die Zeit nervte, war jedoch der Umstand, dass es ständig umgekrempelt wurde, um es Spielern recht zu machen, die ohnehin eine absurde Erwartungshaltung hatten. Dieses Spiel wurde vor allem von den Spielern kaputt gemacht. Bei dem von Steinwallen vorgeschlagenen Alternativansatz finde ich problematisch, dass ich halt vielleicht nicht ständig Rom spielen mag sondern auch mal Karthago, Ägypten, einen griechischen Stadtstaat oder einen germanischen Stamm. Der vorgeschlagene Ansatz funktioniert vor allem gut bei Republiken, vielleicht auch bei Stämmen. Was ist aber mit Königreichen? Paradox Grand Strategy Spiele neigen dazu, ein ewiges Entwicklungspotential zu haben. Die Erwartungshaltung, ein sich fertig anfühlendes und in sich geschlossenes Spiel bei Release zu erhalten, welches theoretisch keine weiteren DLCs bräuchte, ist völlig lächerlich. Wer so ein Gefühl haben will, soll halt GTA, Anno oder Rollercoaster Tycoon spielen. Die Spiele von Paradox müssen irgendwann auch mal zum Release kommen und können nicht ewig entwickelt und immer umfangreicher gestaltet werden. Letzteres wird über die DLCs erreicht. Ob man da etliche kleinere DLCs für braucht oder wenige Große, darüber kann man streiten. Das Spiel musste leider scheitern, weil es zu Beginn einem wütenden Mob ausgesetzt war, der das Spiel toxisch negativ bewertet hat. Darauf folgten hektische Versuche von Paradox, diesem Mob gerecht zu werden, indem das Spiel mal verbessert, mal verschlimmbessert wurde.
Meiner Einschätzung nach war der Sargnagel von IR die viel zu hohe, wenn nicht sogar unfaire, Erwartungshaltung vieler Spieler. Wenn man Imperator: Rom in diesem nun finalen Zustand mit EU4 so wie es heute ist vergleicht muß es scheitern. Spieler heute sind offenbar zu ungeduldig um einem Projekt wie diesem die Zeit zu geben sein volles Potential zu entfalten. Ähnliches war anfänglich auch bei Crusader Kings 3 zu befürchten. Auch dort gab es anfänglich massive Kritik weil viele Spieler dieses neue Spiel mit dem verglichen haben was sie nach Jahren der Ent- und Weiterentwicklung von Crusader Kings 2 kannten. Und zum Teil kommt diese Kritik heute noch an manchen Stellen durch.
Der Release von CK3 war aber wesentlich erfolgreicher, weil das Spiel wie sein Vorgänger eben das klare Design (Charakter-Focus) gut umgesetzt hat. IR sollte irgendwie von allem etwas sein und hat dadurch niemanden wirklich angesprochen.
Man muss aber immer unterscheiden ob eine Mechanik vertieft und ausgebaut wird (z.b. Handelsrepubliken, Krankheiten, Regionen, Normadenstämme, etc..) oder ob Mechaniken, welche in anderen Spielen und Vorgängern Standard sind einfach fehlen. (zb. Automatikfunktionen) Bei letzteren sind die Spieler auch nicht bereit Geld dafür in ein DLC zu investieren und beklagen zurecht das fehlen dieser.
Vielleicht im Kerngedanken. Aber ich stelle mir nicht vor, dass man als Person durch eine 3D-Stadt läuft. Die Kampagnenkarte und Außenpolitik sollen schon eine große Rolle spielen. Nur dass man eben nicht immer und nicht alles selbst kontrollieren kann.
Ein Zusätzlicher Punkt, der vielleicht nicht so gewaltig ist, aber dennoch signifikant, ist die Tatsache, dass EU4 ja eine riesige Modding Community hat, und viele Spielen das Spiel ja auch gerade deswegen. Plus, es gibt ja eine EU4 Mod, die in der Antike spielt und (mMn) besser ist, als Imperator Rome.
Den Kern Deiner Einschätzung könnte man zusammenfassen als "IR spielt sich wie EU4 in 2015, versetzt in die Antike", und daran ist tatsächlich etwas. Ich hatte den Eindruck, es fehlt irgendwas, ohne den Finger darauf legen zu können, während die tieferen Spielmechaniken, die vorhanden waren, teilweise undurchsichtig waren. Beispielsweise habe ich die Kulturmechanismen in EU4 sofort verstanden, nachdem sie eingeführt wurden, während ich sie in IR immer noch undurchsichtig finde. Ein anderer Aspekt mag etwas seltsam klingen, weil er eigentlich in Spielen dieser Art wenig relevant sein sollte: die Ästhetik des User-Interfaces, die ich in IR komplett langweilig fand, hat zu meinem Empfinden, dass das Spiel "trocken" ist, durchaus beigetragen. Sowohl bei EU4 als auch bei Victoria 3 hat man sofort den Eindruck, dass das Spiel dich in seine Welt hineinziehen will. Bei CK3 und Stellaris ist dieses Empfinden auf der Hauptkarte weniger stark, aber wird stärker, wenn man in die Tiefen geht, bei Ereignissen in Stellaris oder wenn man Charaktere managed in CK3. Bei IR hingegen kommt zumindest bei mir die Botschaft an "Spiele dieses Spiel wie ein Spreadsheet", und dieser Eindruck zieht sich durch alle Steuerungsebenen. Wer meint, das sei ein irrelevanter Punkt: immerhin hat man das Userinterface während der gesamten Spielzeit vor Augen, und es hat wesentlich dazu beigetragen, dass etwa Charaktere nicht so richtig zum Leben erwachen wollten.
Ich denke mal grundsätzlich ist an einem "EU4, nur in der Antike" ja auch nix falsch. Viele große Marken funktionieren schon seit Generationen so. Und das hervorragend. Siehe Assassin's Creed. Eigentlich immer "the same shit", man tingelt nur durch verschiedene Epochen der Menschheitsgeschichte. Allerdings hat man zu früheren Teilen da natürlich nie noch was Neues gemacht, sondern hat die halt einfach so stehen lassen. Und ein weiterer Faktor ist vermutlich der Wiederspielwert. Wenn man ein AC einmal durch hat, legt man es halt beiseite und lechtzt dann nach neuem Futter. Ein EU4 bietet da schon vom Grundkonzept her einen ganz anderen Wiederspielwert. Nicht nur hat man ja zig Nationen, man kann auch bei jeder Partie einen anderen Spielstil wählen. Da braucht man dann lange Zeit erstmal nichts Neues. 😅
Ich hoffe es gibt ein Sequel, das sie dan besser machen. Ich liebe das antike Zeitalter Finds aber schade, dass es gefloppt ist. Und Johan Andersson tut mir auch leid.