Bin jetzt fast 59 - und finde mich so dermassen wieder. Hab keine Diagnose. Früher war man einfach nur schlecht (in der Schule) - war aber definitiv nicht zu blöd. Vieles hat sich im Laufe des Lebens "arrangiert". Von daher unklar ob ich einer Diagnose hinterher laufen soll. Stress ist ein Thema und einen Herzinfarkt hatte ich schon. Meine Mitmenschen haben sich einigermassen an mein Chaos gewöhnt. Per se würde ich es auch nicht Aufmerksamkeits defizit nennen. Vielmehr ist es ein Fokusdefizit ! Meine Gedanken sind für ALLES aufmerksam ! Daher das Filterproblem. Man braucht vielfach Merklisten, da man so schnell den Faden verliert - neue Gedanken herumschwirren.
Offizielle Diagnose holen! Schnellstmöglich! Dann Verhaltenstherapie und/oder ADHS Coaching (zur Not aus eigener Tasche, wenn möglich) sowie evtl. Medikamente (zB. Concerta oder Medikinet) verschreiben lassen. Habe meine Diagnose vor 1 Jahr mit 50 bekommen. Ziemlich dumm gelaufen, bin tatsächlich immer wieder, weil ich wusste, dass da was nicht stimmt, an "Spezialisten" geraten, die "Volt mit Ampere verwechselt haben". Viel Zeit gehabt, Dinge kaputt zu machen oder gar nicht erst aufzubauen. Doch ich habe in der Vergangenheit auch vieles richtig gemacht und auf meiner fortwährenden Suche so einiges gefunden, was mir nun, neben dem Wissen über meine ganz spezielle "neuronale Signatur" dabei hilft, endlich die "Vollversion" meines Lebens zu installieren. Damit zu hadern, dass es schon so spät ist, dass die Medizin so unwissend, naiv, arrogant und oberflächlich war, bringt nichts, immerhin weiß ich es jetzt! Wäre ich 50 Jahre eher geboren worden, hätte ich wahrscheinlich nie erfahren, was Sache ist, und wäre irgendwann (ADHS-bedingt durchschnittlich 8 Jahre vorher) mit einem großen Fragezeichen in die Seele eintätowiert, gestorben!
Das hilft mir gerade immens! Habe mich darin sehr erkannt und wegen des negativen Hyperfokus berufliche Probleme. Meine Testung steht noch aus, aber durch Vorträge wie diesen macht plötzlich vieles Sinn und mein Verständnis mir selbst und den Arbeitgebern gegenüber wächst. Vielen vielen Dank dafür!!
It's a sign of excellence and trustworthyness in this times, when a scientist explains and restricts the explanatory power of models in general, before he presents his specific one.❤
Dass der ADHSler mehr Ideen hat, ist relevant, da die meisten sowieso nie umgesetzt werden. Ein Kumpel hat auch immer versuucht, in seinem Betrieb Verbesserungsvorschhläge einzureichen; irgend wann hat er aufgegeben.
Hehe, interessant! Bzgl. Unusual Management of Informations and Functions (UMIF): bin mir nicht so sicher, ob das 'Unusual' den Zusammenhang super trifft, aber auf alle Fälle eine nette Alternative. Bin mir aber recht sicher, dass es keinen Plural von 'Information', also 'Informations' gibt. Ich bin für Unconventional Management of Information and Functions (UMIF) ;-)
Dann reden Sie mit ihrem Mitarbeiter! Aber bitte respektvoll! Ihr ignorantes Verhalten dem Mitarbeiter gegenüber kostet ihn auch Nerven! Denken Sie bitte nicht, dass sie im Recht sind, nur weil Sie ihm Geld zahlen!
Meiner Meinung nach hat das andere Gründe. Ein großer Faktor ist Scham und Angst. Scham, weil man sich "anders" und "weniger wertvoll" fühlt, angst dass der vorgesetzte einem dadurch negativ sieht und darauf reduziert. Im dem Sinne sehe ich lügen als eine angelernte Schutzreaktion an.
Nicht unbedingt bewusstes Lügen, aber, wie zuvor gesagt, es gibt unzutreffende und falsche Antworten bei Stress, Scham oder Angst. ADHSler haben oft emotionale Schwankungen und sind im Berufsleben schnell verängstigt oder verunsichert und antworten entsprechend. Ein Chef oder Manager hat die Aufgabe, mit solchen Besonderheiten klug umzugehen, da es sonst viele Reibereien geben wird.
Ich denke dass Lügen oft aus der Erziehung kommt. Wenn das Kind das Gefühl bekommt nur gesehen zu werden wenn es z.b. etwas interessantes zu erzähöen hat wird es interessantr Geschichten erfinden. Wenn es in seiner Person ständig kritisiert wird wird es eine alternative persona entwickeln und diese spielen. Wenn das kind ständig für sein naturell bedtraft wird wird es andere Ausreden für sein natürliches verhalten finden, mit denen es besser durchkommt/mildere Strafen erwartet. Wenn ein kind also besonders häufig "Fehlverhalten" zeigt oder besonders viel positive bestätigung braucht um sich geliebt zu fühlen ist es besonders gefährdet so erzogen zu werden, das ist z.b. bei ad(h)s der fall Fazit: ein ad(h)s kind kann zum Lügner erzogen werden, muss aber nicht und anders herum auch nicht ad(h)s kinder können zum lügen erzogen werden.
Was für dumme Vorurteile! ADHSler lügen höchstens erst dann vermehrt, wenn Sie als Chef diese Menschen in die Enge treiben und diesen Menschen gegenüber kein Verständnis und Einsicht zeigen!
