Heizen mit Öl oder Gas ist teuer geworden - doch es gibt Alternativen. Eine ungewöhnliche: Heizen mit Pferdemist. Ein Pferdehof in der Nähe von Stuttgart nutzt den Mist - mit einer innovativen Heizung nach dem Prinzip einer Wärmepumpe. Pferdehalterin Isabelle Bulling bemerkte beim Ausmisten, wieviel Wärme im Mist der Pferde steckt und erkannte das Potential. Statt Öl und Gas zum Heizen zu verwenden, suchte sie nach einer Lösung, die Abwärme des Pferdemists zu nutzen. Einer ihrer Kunden entwickelt Heizungssysteme und ließ sich überzeugen.
Das System funktioniert tatsächlich - dank des Prinzips „Wärmepumpe“: Unter dem Misthaufen ist eine Betonplatte mit Rohren verlegt, durch welche ein spezielles Kältemittel fließt. Dieses wird durch die Wärme im Misthaufen gasförmig. Anschließend wird das Gas zu einem „Verdichter“ neben dem Misthaufen geleitet, welcher Druck auf das Gas ausübt. Bei diesem Prozess heizt sich das Gas stark auf. Das heiße Gas wiederum heizt Wasser in einer Leitung auf, welches zum Heizen genutzt wird. Im Schnitt kommt drei Viertel der Energie aus dem Mist. Für den Rest braucht die Pumpe elektrische Energie, welche über eine Solaranlage auf der Reithalle gewonnen wird.
Der Mist wird auf diese Weise gleich mehrfach genutzt: Zuerst für die Wärmegewinnung, danach kommt er in die Biogasanlage und abschließend wird er als Dünger verwendet. Durch viel Eigenleistung konnte auf dem Pferdehof Geld gespart werden, denn normalerweise kostet so eine Anlage rund 50.000 Euro. Wenn die Voraussetzungen stimmen, dann kann man mit Pferdeäpfeln tatsächlich Heizkosten - also bares Geld - sparen.
Autorin: Joanna Thurow
Aus der Sendung vom 17.02.2023
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6 сен 2024
