Hallo Freunde, endlich ist es soweit: ich habe Anna Karenina beendet 😅 hier kommt meine Meinung zu diesem Werk. Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Video und freue mich auf eure Kommentare!
Danke für deine ehrliche Meinung. Ich habe bei manchen Büchern das Gefühl, dass man sie nicht kritisieren “darf”, weil es halt Klassiker sind, die man einfach lieben “muss”, wenn man sich für Literatur interessiert. Es gehört sozusagen zum guten Ton, sie zu mögen. Gut, dass dein kleiner, sehr laienhafter Literatur-Kritik-Kanal da nicht mitspielt. Dass du deiner eigenen Meinung treu bist, strahlst du auch immer aus und das macht deine Videos so interessant 👍
Eigentlich sollte es doch gerade der spannendste Aspekt sein, wie unterschiedlich uns Werke bewegen und berühren können - aber leider ist es so, dass vor allem bei Werken, die von einer sehr alten Brigade von Menschen als "Meisterwerk" eingestuft wurden die Meinung vorherrscht: wer es nicht mag, hat es wohl nicht verstanden 🤔 Danke für deinen Kommentar und ein schönes Wochenende!
Der Irrtum liegt in dem Anspruch, den man an einen solchen Klassiker stellt. Es scheint, dass du diese Bücher vorrangig zur Unterhaltung liest. Literaturklassiker sind jedoch nicht primär für Unterhaltung gedacht. Deine Kritik zeigt daher, dass du die Werke nicht in ihrem eigentlichen Anspruch und ihrer Wirkweise verstehst. Natürlich können einige Passagen in z.B. Der Idiot“ von FMD langwierig und kompliziert erscheinen. Das ändert jedoch nichts an der tiefen Wirkung des Werks auf das Individuum und die Gesellschaft insgesamt. (Primär in der Zeit) Klassiker haben einen bleibenden Einfluss und verdienen eine Auseinandersetzung, die über oberflächliche Unterhaltung hinausgeht. Klassiker der russischen Literatur zwingen einen immer ganz Subtil dazu mit sich selbst auseinanderzusetzen. Manche Menschen möchten das nicht, lesen ein Buch ohne zu denken und wollen halt einfach durch Spannung und witz aktiv gehalten werden. Jeder hat seinen eigenen Anspruch und deswegen ist das auch völlig in Ordnung wenn einem ein Klassiker nicht gefällt. Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass man einen Klassiker (vor allem einen russischen) nicht unter diesem Standpunkt bewerten darf. Das entspricht nicht der Idee, der Zeit und der Wirkung von solchen Werken.
Liebe Andrea, dieser Roman war auch meine erste Begegnung mit dem Werk von Tolstoi und ich war hingerissen von den Charakterbeschreibungen, die mir die Figuren so lebensnah vor Auge führten. Über die Ausführlichkeit der Darstellungen kann man sicher unterschiedlicher Meinung sein, aber was mich an dem Werk fasziniert hat, war das Gefühl des aufrichtigen Interesses Tolstois am Schicksal aller Beteiligten im Roman. Er hat bewusst das Stilmittel der Überzeichnung vermieden und so kommt seine Gesellschaftskritik ohne Satire aus, was ich bemerkenswert finde. Was einen Klassiker ausmacht, ist für mich unter anderem, dass er den Leser heute noch zu berühren vermag - egal, ob positiv oder negativ. Von daher habe ich deiner Rezension interessiert gelauscht und kann deine Meinung durchaus nachvollziehen. Was die Romane der Bronteschwestern angeht, ist dies eine ganz andere Welt. Außerdem unterscheiden sich die Werke von Charlotte, Emily und Anne. Und gerade "Sturmhöhe" polarisiert stark. Ein schönes Wochenende wünscht Tanja 📚🌷
Hallo Tanja, danke für deine Meinung zu dem Werk! Die Charakterbeschreibungen passen für mich auch und sind wirklich ausführlich und gut gemacht. Aber ich merke immer auch hier wieder deutlich, dass ich einfach der Typ für die inneren Monologe bin. Ich bin gerne im Bewusstseinsstrom der Protagonisten und nicht auf endlos langen Abendgesellschaften und in Dialogen gefangen. Ich denke ich brauche erstmal eine Pause von hochgelobten Klassikern 😅 aber eines Tages werde ich auch das probieren. Liebe Grüße
Ich liebe das Buch und kann zugleich sagen, dass ich jeden deiner Punkte nachvollziehen kann. Ich denke hier kommt es wirklich darauf an, mit welchen Erwartungen man herantritt. Ich habe es wie eine Soap verfolgt, dies ist meine liebste Form der Unterhaltungsliteratur. Und immer wenn die Dampflok aus meinem Dorf an mir vorbeifährt sehe ich Anna im Abteil sitzen, ahnungslos von dem was kommen wird. Spannend fand ich es wie Tolstoi zu der Figur der Anna kam. Ich denke seine Darstellung Annas sagt sehr viel über ihn und sein Frauenbild aus.
Freut mich, dass dir das Werk so viel bedeutet! Ich denke auch, dass man wenn man diese Welt genießen kann, wirklich eine gute Zeit mit Anna haben. Dieser Soap-Charakter war für eben eines der Dinge, die ich nicht gerne lese. Wenn Anna bei mir in der Dampflok vorbeikommt, zerre ich sie aus dem Zug und schüttele sie erstmal eine Runde 😅 Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße!
Jeder hat seine eigene Meinung und ich finde es gut, dass du sie auch sagst.Ich las Anna Karanina vor 1,5 Jahren und war begeistert.Ich werde es auch ein zweites mal lesen.
Ich habe Anna Karenina vor 20 Jahren gelesen. Da hatte ich ein großes Interesse an Klassikern und habe auch Tolstoi und Dostojewski gelesen. Ich fand beide sehr anstrengend zu lesen. Bei Anna Karenina haben mich anfangs die vielen verschiedene Charaktere durcheinander gebracht, nicht zu sprechen von den unterschiedlichen Namen für eine Figur. Damals habe ich mich bissl durchgequält, fand es aber vor dem historischen Hintergrund sehr unterhaltend. Ob ich das heute noch so sehen würde, ist fraglich. Ich fand damals schon Anna Karenina furchtbar unsympathisch, wobei ich nicht unbedingt Protagonisten sympathisch finden muss. Aber sie ist so grenzwertig oberflächlich und ohne Tiefgang, dass es schon weh tut. Die Frage, ob alte Klassiker generell lesenswert und thematisch aktuell sind, würde ich mit nein beantworten. Die Frage, ob man Anna Karenina gelesen haben muss, würde ich auch mit nein beantworten. Zeit ist kostbar. Insofern kann ich deiner Rezension des Buches absolut zustimmen. Tolstoi hat die Russische Adelsgesellschaft sicher realistisch dargestellt, das heißt aber nicht, dass einem das Buch gefallen muss. Danke für das tolle Video.
Ich finde deinen Punkt, dass Charaktere nicht immer sympathisch sein müssen auch ganz wichtig: viele der besten Protagonisten, die ich in Werken entdeckt habe sind gerade nicht sympathisch. Aber Anna ist, wie du es beschreibst, für mich auch immer sehr hohl geblieben. Ein Klassiker kann auch ein Highlight werden, wenn es für mich keine aktuelle Relevanz hat - solange ich Spaß mit dem Werk hatte oder es mich durch andere Aspekte überzeugen konnte. Liebe Grüße und danke für deinen Kommentar!
Ich habe mich durch das Werk vor über 38 Jahren gekämpft, da war ich erst 16/17 und mit Sicherheit noch zu jung dafür. Dachte ich zumindest. Ich kann deine Probleme mit dem Buch doch sehr gut nachvollziehen und danke dir für deine ehrliche Meinung. Jetzt bin ich mir ganz sicher, dass ich keinen zweiten Versuch mit diesem Werk brauche. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende. ❤
Ich kenne auch Werke, zu denen ich in jüngeren Jahren keinen Zugang gefunden habe (Kafka). Aber ich bin mir sicher, bei der klassischen russischen Literatur macht das alter bei mir keinen Unterschied 🤣
Liebe Andrea, ich habe dein Video richtig genossen. Du hast mich neugierig auf die Anna gemacht. Werde mir die 991 Seiten meiner Ausgabe bei hoffentlich bald schönen Balkonwetter "reinziehen". Ich beende heute "Der kleine Freund" von Donna Tartt. Und von diesem Buch bin ich sehr enttäuscht. Nachdem die beiden anderen Bücher mich begeistert haben, wurden hier meine Erwartungen auf den Tiefpunkt gebracht. Habe es aber mittlerweile mit Hängen und Würgen zu Ende gelesen. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende mit Literatur, welche dich begeistert und freue mich auf das nächste Video von dir Liebe Grüße aus Dresden ❤
Hallo Marita! Ich wünsche dir viel Spaß mit dem Werk und mit Anna! Lass mich gerne wissen, wie es dir gefallen hat. Ich habe schon einige Male gelesen, dass viele vom kleinen Freund enttäuscht sind... aber man kann ja auch nicht nur ein Meisterwerk nach dem anderen schreiben. Liebe Grüße und einen schönen Tag!
Ich hätte ja so einiges darauf verwettet, dass Dir dieses Buch nicht gefallen würde (wobei: von allen alten Russen, die ich bisher gelesen habe, dieses noch am ehesten, glaube ich). Ich glaube du warst mit Deiner ja schon vorher feststehenden Einschätzung goldrichtig: Die alten Russen und Du passen einfach (zumindest zurzeit) nicht zusammen, Dich da zu quälen bringt überhaupt nichts und macht niemandem Freude - Dir am allerwenigsten. Und das sage ich, obwohl doch Anna Karenina zu einem meiner absoluten Lieblingsbüchern gehört, ich kann allerdings auch absolut jeden verstehen, dem das alles gehörig auf den Zeiger geht. Die berüchtigte Heu-Szene scheidet ja selbst unter Liebhabern gehörig die Geister. Aber hey - immerhin auch ein Buch dass eine Einzelrezension bekommen hat, ist ja auch etwas wert^^ Hoffentlich läuft der Rest des Lesemonats wieder besser für Dich.
Ich denke auch nicht, dass mich diese Werke irgendwann später in meinem Leben werden begeistern können. Das ist einfach irgendwas Grundlegendes, wo ich und diese Art der Literatur nicht zusammen passen 😅 Zumindest kann ich Tolstoi nun auch abhaken. Liebe Grüße
Deine Version hab ich noch nie gesehen. Will das Buch auch lesen, doch weiß nicht welche Übersetzung ich holen soll. Wie heißt der Übersetzer deiner Version?
Der Übersetzer meiner Version ist Hans Moser. Es gibt soweit ich weiß neuere Übersetzungen, aber da habe ich mich nicht wirklich eingelesen. Liebe Grüße
Wie immer hat Du Dir viele Gedanken zum Buch gemacht. Also ich habe evtl. zuerst die Verfilmung von Anna Karenina gelesen und mich hat das Thema: Unglück in der Ehe mit einem ungeliebten und nicht liebenswerten Mann und die Suche nach Liebe mehr interessiert als die adlige Gesellschaft. Ich habe dann das Buch gelesen 2x. Ich kann nicht verstehen dass man Anna Karenina unsympathisch finden kann. Das Buch war damals etwas besonderes, denn Ehebruch durch eine Frau war soetwas Unerhörtes. Während die Männer alle ihre Geliebten hatten. Diese Doppelmoral greift Tolstoi an und es war wohl etwas Aufsehen erregendes ebenso wie Madame Bovary. Den zweiten Teil habe ich mir übrigens erspart weil mich nur Anna Karenina interessierte. LG Eva
Hallo Eva, ich kann mir gut vorstellen, dass das Werk als es herauskam eine andere Wirkung hatte als jetzt. Gerade die Doppelmoral war für mich auch durchgehend spürbar - aber das entbindet Anna trotzdem nicht von ihrem Eheschwur und vor allem nicht von der Fürsorgepflicht für ihre Kinder. Vor allem der Umgang mit dem zweiten Kind war für mich einfach Paradebeispiel für Annas wirkliche Interessen. Danke für deine Rückmeldung und einen schönen Tag! Liebe Grüße
Hallo Andrea, schöne Kritik zum Roman. Auch wenn ich Anna Karenina noch nicht gelesen habe, weiß ich genau was du meinst. Ging mir mit anderen russischen Werken auch so... Einfach langweilig und dann auch noch so viele Charaktere. Habe zuletzt "der Idiot" von Dostojewski gelesen, amderes Grundthema aber auch ein Abbild des damaligen Adels. Bei den Brotes ging es mir anderes. Hier sind die Sichtweise viel Weiblicher und nicht ganz so von oben herab. Bei Emily hab ich die Bescheinigungen von Yorkshire auch sehr schön gefunden. Ob es was für dich ist? Naja, bin ich mir nicht ganz sicher, aber ich glaube einen Versuch wäre es Wert. 😉 Viele Grüße Mütze
Vielleicht könnte es auch hier einfach daran liegen, dass mir die alten Herren, wie bei den u.s.-amerikanischen Autoren, einfach nicht liegen. Ich werde die Brontes auf jeden Fall ausprobieren, schon allein weil die eben so gefühlt mit dazu gehören. Vielleicht sagt mir die weibliche Perspektive in den Klassikern einfach besser zu. Liebe Grüße und danke für deinen Kommentar!
Liebe Andrea, ich lass dir jetzt einfach mal meine Meinung da, in der Hoffnung, dass das nicht zu sehr ausufert und sich niemand auf den Schlips getreten fühlt. 😅 Ich habe das Buch vor einem Jahr gelesen (+ annotiert) und es war eine absolute Hassliebe mit uns beiden. Wronski: An die erste Szene, die wir kn seinem Kopf verbringen, habe ich am Ende "Was für ein A***" geschrieben. Zu dem Zeitpunkt hatte ich den Typen aber so was gefressen. Anna: Am Anfang tat sie mir echt leid, weil Wronski ohne Rücksicht auf Verluste auf sie los ist. Im Laufe des Buches hat mich die Frau dann einfach nur aufgeregt. Sie wollte immer genau das, was sie nicht bekommen konnte. Aber was erwartet man, wenn den meisten Frauen in dieser Schicht eine sinnvolle Beschäftigung fehlt?!? Da kann frau doch nur am Rädchen drehen. Am Ende hat mich ihr Gesuhle in der Opferrolle nur noch angenervt ... und ich hatte sogar Mitleid mit Wronski!!! Am meisten Leid taten mir jedoch ihr Mann und vor allem der Sohn. Lewin und Kitty: Lewin soll bloß auf dem Land bleiben und sich an Kitty halten. Sie braucht zwar noch ein bisschen mehr Lebenserfahrung, aber dann wird sie ihren Mann hoffentlich aus dem gröbsten Blödsinn raushalten können. Meine Güte, Lewin war manchmal aber auch deppert. Dolly: Ihr hätte gewünscht, dass sie es schafft von ihrem Mann (ebenfalls ein absoluter Voll-A***) loszukommen, aber dass ist leider unwarscheinlich. Es hört sich jetzt vielleicht nicht danach an, aber auf einem gewissen Level hat mir das Buch echt Spaß gemacht. Ich habe oft mit meiner Mutter über das Buch gesprochen und sie hat sich bei meinen Schimpftiraden ordentlich amüsiert. 😂 Ich wünsche dir und allen anderen, die das lesen einen schönen Abend. LG Angela
Danke für deine Meinung zu diesem Werk! Ich hatte bei Anna auch vor allem Mitleid mit ihren Kindern. Ihr Mann hat ihr auch noch mehrmals die Chance gegeben doch noch "fein" aus dieser Sache raus zu kommen, aber Anna wollte eben was anderes. Für mich ein einziges Theater. Lewin und Kitty haben noch gutes Potential gehabt recht anständige Menschen zu werden, wobei Lewin für mich auch eher wie ein Blatt im Wind wirkte. Liebe Grüße
Hey, also ich kann zu Anna Karenina und Tolstoi im Allgemeinen noch nichts sagen, da ich von ihm bisher nichts las, aber ich verstehe sowieso nicht warum oft bei Klassikern oder auch gehypten Büchern abweichende Meinungen schwer zu akzeptieren sind. Keine Ahnung warum dann bei Klassikern manche Leute meinen, dass man es nicht verstanden hat oder bei gehypten Büchern habe ich dann schon gehört, dass man nur sagt, dass es doof war, weil man besonders sein will oder so. Als ob es keine Leser gibt, die sich nicht viel aus anderen Lesermeinungen machen. Ich habe auch einige Klassiker, die ich nicht mochte, wie Agnes Grey von Anne Bronte fand ich fruchtbar öde und auch Sturmhöhe von Emily Bronte fand ich nicht viel besser, ach gibt einige Klassiker, die ich schlecht fand oder nur sehr mittelmäßig. Andere Klassiker hingegen mochte ich sehr, wie z.B. Jane Eyre oder das Bildnis des Dorian Gray. Meiner Meinung nach ist es bei Klassikern genauso Geschmackssache wie bei aktuellen Romanen, ob man es mag oder nicht. Liebe Grüße
Wenn man hier die Kommentare durchliest, gibt es auch zwischendurch die Stimmen, die behaupten es gäbe hier etwas zu verstehen, was ich offensichtlich nicht verstanden habe 😅 aber es gibt eben Dinge, die man einfach nicht gerne liest. Ich denke es hat auch viel damit zu tun, wo man sich sonst mit seinem Hobby "Bücher lesen" rumtreibt. Ich bekomme auch mit, dass auf Instagram und TikTok eher die Meinung herrscht, dass Bücher immer gute Rezensionen bekommen müssen. Aber das nimmt für mich komplett den Sinn aus der Sache, wieso ich Bücher spreche. Wenn alle Bücher toll sind, dann brauchen wir ja gar nicht mehr darüber reden. Aber gerade weil die Zeit im Leben begrenzt ist und wir nicht alle Bücher lesen können und bestimmt nicht alle Bücher zu jedem passen, ist es besonders wichtig zu sagen, wenn einem ein Buch nicht zusagt. Liebe Grüße
Hast du gut erzählt. Was mir von Tolstoi sehr gefallen hat, ist die Kreutzersonate. Bronte übrigens, sind ganz anders als Tolstoi. Also kannst dich ruhig dranwagen 😊
Liebe Andrea, ich finde deine Herangehensweise an die Bücher wirklich interessant und zieh da viel für mich raus, wollte ich dir mal sagen. Was Anna Karenina betrifft, so kann ich dir in einigen Punkten zustimmen. Sie, die Namensgeberin des Romans, hat mir auch nichts gegeben. Ich hab mir auch gedacht, warum sie davon ausgeht, wenn sie ihren Mann betrügt, dass das zu der Zeit in irgendeiner Form Anerkennung finden würde. Ich glaube, heute sieht das ein bisschen anders aus. Die Gesellschaft ist (wertfrei gesagt) offener geworden. Und Ehebruch kommt einfach viel öfter vor als früher. Ich glaube das ist das Besondere an dem Roman, dass dieses Thema überhaupt schriftlich wurde. Allerdings ist sie ja nicht die einzige die die Ehe bricht. Fast alle Männer tun es aber da hat es nicht so den Stellenwert. Es ist quasi normal. Ich beweg mich tatsächlich gerne auf solchen „Abendgesellschaften“. 😂 ist ein bisschen wie Bunte lesen. Ich bin allerdings auch ein „ Kind aus einfachen Verhältnissen, und denke immer dass es genau deswegen für mich unterhaltend ist sowas zu lesen. Meine Familie wird man da allerdings auch nicht finden. 😂 wieder im Buch noch hinterm Buch. Ich vermute mal wir haben einen recht ähnlichen familiären background mit einer vergleichbaren Historie. Zumindest hab ich das am Anfang ein bisschen raus hören können. Wenn ich mich jetzt allerdings frage, was mir der Roman persönlich gegeben hab, finde ich da jetzt auch nicht viel. Außer dass es für mich eher vergnüglich war es zu lesen. Aber mein Lieblingsklassiker ist es jetzt auch nicht. Danke für die tolle Besprechung hat Spaß gemacht, zuzuhören. Liebe Grüße🌸🤗
Hallo Duni, da ich nicht vom Fach bin, wo es bestimmt verschiedenste "korrekte" Herangehensweisen an Werke gibt, bleiben für mich und meine Buchbesprechungen nur meine Prioritäten und Werte als Herangehensweise. Dass Anna und ihre Geschichte damals nach Erscheinen eine andere Wirkung hatte kann ich mir vorstellen. Wenn man in diesen Strukturen aufgewachsen ist und nie mit den Problemen des Ottonormalverbrauchers konfrontiert war, war es bestimmt eine Wucht so einen Spiegel vorgehalten zu bekommen. Fremdgehen und Ehebruch sind immer noch tagesaktuelle Themen: gerade in der heutigen Zeit ist es erschreckend wie viel Zerstreuung und Ablenkung im Alltag möglich ist und wie die nachfolgenden Generationen kaum noch fähig sind längerfristige Beziehungen einzugehen. Nichtdestotrotz möchte ich bei diesem Thema der Moralapostel bleiben und sagen: Ehebruch ist scheiße. Ich kann aus den von dir genannten Punkten verstehen, dass diese Gesellschaften was haben, was einen reizt. Aber da ich so auch einfach nicht für Klatsch und Tratsch oder "Trash-TV" zu haben bin, fehlt mir hier einfach irgendwas, was das erträglicher für mich machen könnte. Danke für deine Rückmeldung und liebe Grüße
Liebe Andrea, ich habe vor 30 Jahren mal Anna Karenina im Fernseh gesehen. Ja, man darf Filme nicht mit Büchern vergleichen, aber ich fand Anna damals schon so unsymphatisch und egoistisch, dass ich das Buch nie mehr lesen wollte .... und das obwohl ich z.B. Jane Austen und ihre Bücher sehr Liebe und es da ja auch Parallelen gibt. Deine Einschätzung erleichtert mich doch etwas, das ich diesen Weltklassiker nie gelesen habe.
Hallo liebe Andrea, irgendwie war ich mir sicher, dass dir Anna Karenina nicht gefallen hat. Ich habe das Werk vor vielen Jahren gelesen und ich habe es gerne gelesen. Es hat mir gefallen. Aber ich lese die russischen Klassiker überhaupt sehr gerne. Tolstoi, Dostojewski, also zumindest von ihnen habe ich jeweils mehrere Werke gelesen. Ich verstehe dich aber sehr gut und verstehe auch durchaus deine Argumente, die für dich gegen Anna Karenina sprechen. Ich hoffe, du mehr Freude an den nächsten Werken, die du lesen möchtest. Hab jetzt noch einen schönen Abend und ein wunderschönes, entspanntes Wochenende. Ganz viele liebe Grüße Beate 🥰😘🤗
Hallo Beate, da hattest du ja schon einen guten Riecher 😅 ich kann auch damit leben, dass Menschen die Welt der Anna Karenina interessant finden, aber ich brauche das nicht über so viele Seiten 🤣 Dir ebenfalls ein schönes Wochenende!
Hi, Ich habe es nicht gelesen, aber jetzt frage ich mich ob sich Anna mit dem Konflikt sich nicht einfach scheiden zu lassen auseinandergesetzt hat? Konnte sich der Autor in die Frau hineinversetzen? Falls ich es lese, versuche ich es erstmal als Hörbuch😊 Danke dir 💝
Auf der einen Seite sollte man die Darstellung der Anna schon kritisch hinterfragen. Auf der anderen Seite kann ich mir schon vorstellen, dass sich als gelangweilte Frau des russischen Adels ohne sinnvolle Aufgaben im Leben, die Vorstellungen davon wie es auf der Welt läuft stark verschieben können 😅 Liebe Grüße
Ich kann verstehen, dass dieser Roman auch nicht gefallen kann. Der Umfang ist beträchtlich - auch für mich zu viele Seiten - und die vielen Figuren mit diesen verwirrenden russischen Namen.. uff !!!Die Abendgesellschaft gleich zu Beginn des Romans hat mich auch nicht vom Hocker gehauen. Mich hat der Roman dann aber immer mehr berührt. Ich habe das Buch nach einigen Jahren in einer Leserunde ein zweites Mal gelesen. Und beim zweiten Lesen hat sich mir so viel mehr erschlossen. Anna Karenina ist für mich einer der schönsten Romane der Weltliteratur. Sprachlich vollkommen, die Figuren fand ich ambivalent und interessant. Die zunehmende Isolation und Verzweiflung der Anna Karenina fand ich erschütternd. Zudem thematisiert der Roman weit mehr als den Ehebruch und die daraus folgende Katastrophe. Parallel dazu gibt es den Weg von Lewin. Er sucht und findet ein erfülltes Leben auf dem Land und führt eine glückliche Ehe. Das tönt jetzt banal, ist aber das Ergebnis einer Sinnsuche. Das Lebensideal von Tolstoi.
Danke für deine Meinung zu diesem Werk. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es mir zu einer anderen Zeit in meinem Leben besser gefallen würde, weil es einfach so nicht das ist, was ich gerne lese. Lewin und sein Glück auf dem Lande war für mich ein gutes Gegenstück zu den sinnbefreiten Abendgesellschaften - aber mein Held konnte er auch nicht werden. Liebe Grüße und einen schönen Tag!
@@andrea_wintermaedchen Ich finde es gut und wichtig zu wissen, welche Bücher einem etwas bringen und welche nicht. Das ist sehr subjektiv. Ein Buch spricht zu einem oder nur so halb oder eben gar nicht. Was tut ein Buch für mich 🤔 was erwarte ich von Literatur 🤔 Ich stelle diese Frage viel bewusster als früher. In manche Bücher muss ich einfach eintauchen und mir beim Lesen diese Frage stellen. Das hilft bei der Entscheidung ob ich ein Buch das nicht gerade „wow“ ist abbreche oder nicht. Das habe ich von deinen Videos mitgenommen wie auch viele interessante Buchtipps. Und die Rezensionen wie zum Beispiel die „Mitternachtsbibliothek“- wurde mir sehr empfohlen - da war ich ganz erleichtert, dass ich nicht die einzige bin, der das nicht gefallen hat und mein Missfallen gute Gründe hatte 🤦🏻♀️ Danke Andrea ! Liebe Grüsse Antonia
Liebe Andrea, ich mochte Anna Karenina ganz gerne und vor allem der Eindruck den das letzte Kapitel mit Anna auf mich gemacht hat, ist mir noch sehr gut im Gedächtnis geblieben. Für mich hat dahingehend das Schauspiel dann doch funktioniert. Ich muss aber auch sagen Augenrollen ist bei mir ein untrügliches Zeichen, dass ich ein Buch abbrechen sollte, weil ich dann anfange wirklich alles im Buch in der Luft zu zerreißen und es zum hate-read ausartet. Ich rege mich dann einfach zu viel über die Charaktere auf und wie blöd die einfach sind. Hut ab, dass du es durchgezogen hast. Aber es kann ja nicht jedes Buch für jeden was sein, so wie jeder Mensch ja auch unterschiedlich ist und deshalb finde ich es eigentlich schade, dass du einen mündlichen Disclaimer voranstellen musstest um das allen zu verklickern. Aber verstehen tue ich das natürlich. Ist halt das Internet... Mir selbst liegt die südamerikanische Literatur überhaupt nicht. Ich kann da einfach keine Verbindung zum Buch aufbauen, egal wie oft ich es versucht habe. Ich wünsche dir auf jeden Fall mit deinem nächsten Buch ein tolles Leseerlebnis. Viele Grüße Ulrike
Hallo Ulrike, ich weiß ich bin nicht da um jedem im Internet klar zu machen, was eine Meinung ist und wieso es okay ist, dass man unterschiedliche hat. Aber leider sind wir in einer Welt, in der ich als Booktuber diesen "mündlichen Disclaimer" einfach ab und zu voranstelle. Für mich hätte Booktube überhaupt keinen Sinn, wenn jeder die gleiche Meinung hätte. Ich glaube auch, dass viele Menschen einfach nicht verstehen, dass es hier nicht darum geht einem Werk der Weltliteratur ein literarisches Denkmal auf RU-vid zu setzen, sondern darum meine Leseerfahrung damit zu teilen. Außerdem glaube ich auch, dass es genügend Booktuber und Buchblogger gibt, die die meisten Bücher "einfach toll" oder "schön" finden und viele Zuschauer diesen Einheitsbrei aus tollen Büchern gewohnt sind. Liebe Grüße und danke für deine Rückmeldung
…keine outtakes? 🤭 schade. Ich lese gerade „Jane Eyre“ von Charlotte Brontë (bin aber erst auf Seite 110 von 650 Seiten) und könnte mir vorstellen, dass das evtl. schon etwas für dich wäre. 🤗 Danke für deine Meinung zu Anna K. Es lässt mich darüber nachdenken, ob es etwas für mich wäre…Ich tendiere dazu es vorerst nicht zu lesen. LG
Anna ist eben auch gleich ein Großprojekt. Wenn man keine gute Zeit damit hat, sind es gleich viele Stunden, in denen man keine gute Zeit hat. Ich brauche erstmal eine Pause von den Klassikern 😅 aber ich werde es bestimmt irgendwann einfach ausprobieren.
Ich habe das Buch vor sehr vielen Jahren gelesen und denke, dass ich dafür viel zu jung war. Heute ist eine Geschichte dieser Art schon eher was für mich und ich erinnere mich auch tatsächlich an recht vieles aus dem Buch. Ich habe es aber auch als sehr langatmig in Erinnerung und das ist auch der Grund, warum ich es bisher nicht noch mal damit versucht habe.
Ja, langatmig ist es wirklich - vor allem wenn man sich für die endlosen Events und Dialoge nicht begeistern kann. Wäre interessant ob du nun zu einem anderen Urteil kommen würdest. Liebe Grüße
Ich wusste dass es dir nicht gefallen wird! 😅 Meins wars jetzt auch nicht so unbedingt. Sturmhöhe habe ich absolut geliebt, aber ich bin mir ziemlich sicher dass es dir auch nicht gefallen wird. Dann wäre vielleicht schon eher Jane Eyre was für dich.
😅😅 ich glaube ich halte mal eine gute Weile Abstand von den genannten Werken. Zumindest bis ich wieder genügend Geduld aufbringen kann mich in eine feine Abendgesellschaft zu begeben
So ein Zufall... Mein Vater hat mir gestern noch den Film dazu in die Hand gedrückt... Mit ganz tollen Eindrücken a la Gustav Klimt...O-Ton Papa... Und jetzt kommst du mit dem Buch um die Ecke... Ich hab es im Schrank, aber es ist mir momentan immer noch zu dick...🙈 mein Vater ist großer Fan!
😅 ich freue mich zwar nie, wenn jemand mit einem Werk eine schlechte Zeit hatte - aber ich freue mich immer, wenn es jemanden mit Dostojewski genauso ging 🤣
Die Rezession kann ich absolut nachvollziehen, salopp ausgedrückt ist dieses Werk auch nicht mein Lese-Stoff. Man muss nicht alles und jeden verstehen, es reicht durchaus wenn wir einander tolerieren.
Ich lese ja die alten Russen ganz gerne, aber in diesem Buch konnte ich wirklich mit niemanden warm werden. Ich habe es nur fertig gelesen, dass ich mir nicht irgendwann selbst Vorwürfe mache, dass ich nicht durchgehalten habe. Eine furchtbare Unsympathlerin diese Anna, die ganze Geschichte hat mich genervt und gelangweilt.
@@tweetenoe Sie sollte das 📕 Buch vielleicht noch mal eine Chance geben,um es besser zu verstehen, und nicht gleich so negativ über dieses Buch urteilen. Natürlich hat jeder seine Meinung es ist nun mal Welt Literatur 🙋🏻♀️
@@Timo-gj8nrNatürlich ist es Weltliteratur. Aber es muss einem doch nicht jeder Klassiker gefallen, dafür sind die Klassiker alle zu unterschiedlich. Es schmälert ja auch nicht die Güte eines Klassikers, wenn er von jemandem nicht gemocht wird…
