ARZTPRAXIS IM WANDEL: Doktor mit 80 Jahren begeistert Patienten und trotzt dem Ärztemangel
Der Allgemeinmediziner Dr. Bertl Berendes ist ein außergewöhnlicher Arzt, der seine Patienten zum ARZTPRAXIS IM WANDEL: Doktor mit 80 Jahren begeistert Patienten und trotzt dem Ärztemangel
Staunen bringt. Mit 80 Jahren betreibt er immer noch seine eigene Praxis, die bereits seit 50
Jahren besteht. In einer Zeit, in der der Ärztemangel in Deutschland eklatant ist, ist er ein besonderer Vertreter seiner Zunft. Besonders auf dem Land macht sich der Ärztemangel bemerkbar, und die Altersstruktur der Hausärzte bereitet Sorgen.
Doch Dr. Berendes ist optimistisch und attestiert Deutschland einen eklatanten Ärztemangel. In seiner nordrhein-westfälischen Praxis in Lüchte arbeitet er bis zu 50 Stunden pro Woche und führt die Familientradition als Arzt bereits in vierter Generation fort. Sogar im hohen Alter arbeiten die Ärzte der Familie Berendes weiter, während viele Kollegen in den Ruhestand gehen. Die Suche nach Nachfolgern gestaltet sich vor allem in ländlichen Regionen schwierig.
Dennoch ist es Dr. Berendes gelungen, eine Nachfolgerin zu finden, was in der Region eine absolute Ausnahme darstellt. Die Einwohner von Lüchte sind besorgt, da die ärztliche Versorgung gefährdet ist, insbesondere für ältere Menschen ohne Fahrzeug. Um den Ärztemangel auf dem Land zumindest ansatzweise zu lindern, hat Nordrhein-Westfalen als erstes Bundesland 2019 eine Landarztquote im Medizinstudium eingeführt.
Auch andere Bundesländer locken nun Bewerber an, die aufgrund ihrer Abiturnote normalerweise keinen Platz im Medizinstudium erhalten hätten. Dennoch ist diese Maßnahme nur eine vorübergehende Lösung. Es werden weitere Medizinstudienplätze benötigt, um den Ärztemangel langfristig zu beheben. Die Bundesärztekammer fordert mindestens 3000 zusätzliche Studienplätze, was für die Länder mit hohen Kosten verbunden ist. Das hohe Anspruchsdenken der deutschen Bevölkerung in Bezug auf medizinische Versorgung stellt die Bundesärztekammer vor weitere Herausforderungen. Dr. Berendes zweifelt auch an der Frequenz der Arztbesuche und weist darauf hin, dass die Deutschen im europäischen Vergleich besonders häufig zum Arzt gehen.
Die steigende Lebenserwartung und die zunehmende Zahl chronisch kranker Menschen erfordern mehr Geld und Zeit in der medizinischen Versorgung. Dr. Berendes schlägt vor, dass Medizinstudentinnen, die nachweislich weniger Patienten haben, den Ärztemangel lindern könnten. Um das Gesundheitssystem zu entlasten, bedarf es jedoch einer deutlich größeren Anzahl von Medizinstudenten insgesamt. Beim bundesärztetag wurde über das schwächelnde Gesundheitssystem diskutiert, und es wurden Vorschläge zur Verbesserung gemacht.
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8 сен 2024
