Heute gibt es einen kleinen Einblick, wie man in Stade oder an anderen Elbstränden Bernstein finden kann. Dies geht tatsächlich auch ohne UV Licht.
Bernstein ist ein fossiles Baumharz mit einem Alter von mindestens einer Million Jahre. Im Laufe der Zeit sind die flüchtigen Chemikalien des Harzes "ausgegast" und der Bernstein ist mehr oder minder vollständig polymerisiert (Die Molekülketten haben sich miteinander vernetzt und bilden somit ein natürliches Polymer - wenn der Mensch Polymere herstellt, nennen wir dies Kunststoff - es gibt tatsächlich auch natürliche Polystyrole, welche aus Harzen entstanden).
Bernstein an sich kann in Sedimenten erdgeschichtlicher Epochen gefunden werden, in denen Gefäßpflanzen an Land gelebt haben. Die bisher ältesten stammen aus dem Erdzeitalter des Karbon und sind bis zu 320 Millionen Jahre alt!
Auch solch einen habe ich schon in Steinkohle eingeschlossen am Elbstrand gefunden. Sein Ursprung liegt wahrscheinlich in den britischen Steinkohlevorkommen. Dieser wurde wahrscheinlich mit der Dampfschifffahrt von dort in die Elbe transportiert.
Der Großteil des Elbbernsteins aber stammt aus dem Eozän und ist knapp 25 - 50 Millionen Jahre alt. Nun gibt es ein paar Schollen blauer Erde im Geschiebe (Bernsteinmuttergestein in der heutigen Ostsee), die mit den Gletschern in den Kaltzeiten hertransportiert wurden aber der Großteil stammt aus Braunkohleablagerungen des Miozäns (mind. 10 Millionen Jahre alt). Diese Ablagerungen sind im Küstengebiet der Urnordsee aus ihren ursprünglichen eozänen Ablagerungen (Sedimenten) durch Strömungen, Erosion anderer Art, umgelagert worden.
In den Kaltphasen der Eiszeit (wir befinden uns momentan in einer Warmphase der Eiszeit - Eiszeit = mindestens eine vereiste Polkappe) wurden in mehreren Gletschervorstößen mit diesen auch Material aus dem Baltikum und Skandinavien bei uns abgelagert. Darunter auch bernsteinhaltige Sedimente!
Schlussendlich hat aber, wie auch hier, der Mensch seine Finger im Spiel. So kam der Bernstein- und Braunkohle führende Sand durch Aufspülarbeiten an die Strände.
Wer noch mehr über Bernsteine aus aller Welt erfahren möchte, darf uns gerne in der Urzeitausstellung unseres Museums PANGAEA in der Festung Grauerort (Schanzenstraße 52 in 21683 Stade Abbenfleth) besuchen! Darunter sind auch diverse Sensationen, wie Bernsteine aus einer von mir entdeckten Fundstelle einer italienischen Adriaküstenstadt!
Unser gemeinnütziger Förderverein Museum PANGAEA e.V. nimmt auch gerne Spenden zum Ausbau unserer Ausstellung entgegen. Sei es Geld, Vitrinen oder Sammlungen. Sie dürfen uns gerne unterstützen!
19 сен 2024