Ich präsentiere hier eine Sammlung von 44 alten Ansichtskarten mit Stadtansichten aus Bielefeld. Die Ansichtskarten stammen aus dem Zeitraum von 1908 bis 1970.
Sehr schön! An viele der "neueren" Ansichten kann ich mich noch in Live und Farbe erinnern, vor allem Jahnplatz, Kesselbrink-Busbahnhof, die alte Post, das Rathaus ohne modernes "Anhängsel" - eine einzige Bausünde. In meiner Kindheit wurde die Obernstraße gerade zur Fußgängerzone, damals liefen noch die alten Straßenbahnschienen da durch. Schade, dass es nicht von noch mehr Ecken alte Ansichtskarten gibt. Wohne nun schon seit bald 40 Jahren nicht mehr in Bielefeld und wäre wohl vom heutigen Erscheinungsbild erstaunt ;-)
Ich bin in Bielefeld aufgewachsen, wohne aber seit mittlerweile 26 Jahren auch nicht mehr dort. Straßenbahnschienen in der Obernstraße habe ich nicht mehr erlebt; das war vor meiner Zeit. Allerdings erinnere ich mich noch, als die Linie 1 von der Artur-Ladebeck-Straße über den Oberntorwall zum Jahnplatz führte und nicht, wie heute, den Umweg über die Kreuzstraße/Niederwall nimmt. Auch erinnere ich mich noch, als die Linie 3 direkt am Kesselbrink vorbeifuhr. Ja, lang ist's her.... Als Schüler Anfang der 80er Jahre war ich nach der Schule manchmal in der Computerabteilung von Horten und spielte dort mit dem sprechenden Schachcomputer, der 1000 DM kostete, oder mit andere Homecomputern, bevor ich einen eigenen bekam... Unvorstellbar alles heute. Manche Ecken sind kaum noch wiederzuerkennen. Etliches hat sich geändert: In der City gibt's das Loom, wo früher Horten mit der sich öffnenden Goldkugel war, der Kesselbrink wurde komplett umstrukturiert, die Sparkasse sieht komplett anders aus, fast alle Straßenbahnhaltestellen sind Hochbahnsteige, usw. So schön ist das nicht immer alles.
Du verpasst nicht viel - die Stadt wurde nach dem Krieg aufs Gröbste missstaltet. Während andere Städte (z.B. Münster) ihr historisches Stadtbild mit Identität wieder aufbauten, pflasterte Bielefeld sich mit grauen Quadraten zu und hat so heute so gut wie kein prägendes Stadtbild mehr, es ist einfach identitätslos. Und die alten Gebäude, die noch da sind, wie z.B. das alte Hauptpostamt, sind so verdreckt und vermüllt, dass man fast wünschte, ihnen wäre dieses Schicksal erspart geblieben. Bielefeld ist meine Heimat, doch auch ich habe mich aus mangelndem Bezug zur grauen Nachkriegsdystopie und völliger Missplanung einer einst prächtigen Stadt für einen Wegzug entschieden. Ach hätte man es doch nur wieder aufgebaut...
@@chimefloon-w-4146 Genau: Identitätslos - so kommt mir die Stadt auch vor. Dabei hat die Stadt eine glorreiche Geschichte, was z.B. die Textilindustrie und ihr historisches und politisches Erbe angeht. Was hätte man daraus machen können! Ich kann mich noch an die frühen 80er Jahre erinnern, als nördlich hinter dem Hauptbahnhof noch die alten Gründerzeitfabriken von Kochs Adler und noch einer Firma, deren Namen ich vergessen habe, standen. Wunderschöne Backsteingemäuer mit bleiverglasten Fenstern. Was hätte man daraus machen können: Veranstaltungshalle (mit Übungsräumen) für Kleinkunst, lokale Bands, verschiedene kulinarische Angebote, kleines, uriges Museum zur Firmengeschichte - für alles wäre Platz gewesen. Stattdessen komme ich einige Jahre später wieder, und alles ist plattgewalzt. Als ob man sich jeglicher Erinnerung an frühere Jahrhunderte und Jahrzehnte entledigen wollte. Oder der eigentlich wunderschöne Klosterplatz. Völlig blödsinnig "möbliert" und dann der Vergessenheit anheim gegeben. Gibt es eigentlich keine Denkmalschutzbehörde in der Stadt?
@@MarkusDuesseldorf Rumor? Wait, are you saying Bielefeld actually does exist? ...You must have taken in by THEM! Oh- or maybe you ARE one of THEM!!!! In all sincerity, I do read German, which makes it a little easier for me to access German culture like this. But there is some coverage of this in English media, for example, Tom Scott from the UK made a video about the Bielefeld conspiracy.
Der Bürgerpark (hinter der heutigen Rudolf-Oetker-Halle) hieß von 1933-1945 Hitlerpark. Wenn dir die Hintergrundmusik nicht zusagt, empfehle ich, dir die Diashow einfach ohne Ton anzuschauen, eine zweite RU-vid Session zu eröffnen und dort z.B. ein Video von Helene Fischer abzuspielen. Dann merkst du erstmal, wie angenehm der Ton dieser Diashow ist!
Danke für dieses Video. Ohne den 2.Weltkrieg schien Bielefeld eine sehr schöne mittel- große Stadt gewesen zu sein. Leider gab es in den Aufbaujahren danach viele Bausünden, wo das arme Bielefeld heut noch daran krankt. Verkehrsführung, Bebaungsplanung, Nahverkehr - Alles und Überall Inkompetenz, Ignoranz in der Stadtleitung. Ob Strassenumbauten die sich ewig hinziehen, oder nicht genehmigte Gebäudehöhen- es gibt BIELEFELD, aber leider nicht mit kompetenten Stadtplanern.
@@PokeMaestro Nein, leider nicht. Wem der preisintensive, unorganisierte (Bahn-, Straßenbahn und Bus) öffentliche Nahverkehr zu unübersichtlich, unkomfortabel und letztlich auch mit mehreren Personen zu teuer ist, kann leider in Bielefeld nicht mehr einkaufen. Bielefeld ist eine Flächenstadt, aber es wird konsequent eine nur für die zentral innerstädtischen Bewohner geplant. Der Wegfall extrem vieler Parkplätze durch so viele "Wohlfühloasen und Tischtennisplätzen" lässt uns Bielefeld immer mehr zu einem verlorenen Platz werden, wir konsumieren lieber in Herford- da fühlen wir uns willkommen.
@@PokeMaestro Fragen, die ich mir auch oft stelle - ich bezweifle es allerdings. Die Fehler sind so weitreichend und so hoch in der Zahl, dass man schon die ganze Stadt niederwalzen müsste um sie gründlich auszubügeln.