Ein professioneller Bogenbauer baut den Bogen aus Grab 1 vom Glauberg nach. Mehr erfahrt ihr hier: www.keltenwelt... oder beim Stöbern in unserer Keltenwelt-digital Mediathek: www.keltenwelt...
Ich finde das einfach großartig dass man aus fast nix was tolles bauen kann egal was es ist. Schon erstaunlich was da so geht und vor allem wie gut das geht! Großes Kompliment!
Toller Mensch und Toller Bogen...und der ökologische Fußabdruck des Bogens kann sich (in Zeiten des Klimawandels) gegenüber einem gekauften Bogen sicher sehen lassen. Kann man so eine Werkbank mit Klemmholz irgendwo erwerben oder Nachbauanleitungen erhalten? Auch eine Bezugsquelle für gute Ziehmesser wäre interessant, falls jemand was dazu sagen kann? Ich wünsche weiter starke Zeiten! Paul
Danke für die schöne Rückmeldung. Ja, es gibt jede Menge Bauanleitungen oder auch Bezugsquellen für eine solche Schnitzbank, welche auch unter den Begriffen Zugbank, Ziehbank, Shave Horse, Schnitzpferd, Schnitzesel, Schindelbank, Heinzelbank zu finden ist. Da wir keine Werbung für einen einzelnen Anbieter machen wollen, bitte einfach mal in Google oder auch bei bekannten Auktionshäusern eingeben. ;-) Bei den Ziehmessern ist es mit einer Empfehlung ebenso, aber falls noch die Frage nach der besonderen Raspel gestellt werden sollte, bitte einfach mal mit dem Begriff 'Turbo Raspel' suchen. Viel Spaß und viel Erfolg - ein eigener Bogen hat nicht nur den kleineren 'Fußabdruck', man hat auch einen ganz anderen Bezug zu seinem selbst hergestellten Bogen! 👍
Die Keltenwelt am Glauberg habe ich schon besucht, echt sehenswert. An einen solchen Bogen kann ich mich leider nicht erinnern. Den wo sie im Video hergestellt haben: Tolle Arbeit und Erklärung, vielen dank dafür.
Vielen Dank für ihr Feedback. Die Fragmente des Bogens sind auch in einer unserer Vitrinen ausgestellt, aber sie sind vermutlich nicht aufgefallen. Die neuen Erkenntnisse der letzten Jahre haben wir daher in ein paar Videos aufgearbeitet (wie z.B.) ru-vid.com/video/%D0%B2%D0%B8%D0%B4%D0%B5%D0%BE-O2E65CTlr2g.html
Eine der größten Kulturleistungen der Menschheit wird unterschätzt: Die Herstellung einer Schnur. Für den Bogen, Herstellung von Kleidung, von Fischernetzen ...
Ja, da haben sie vollkommen recht. Ohne Sehne - keinen Bogen, ohne Faden - keine Kleidung, ohne Schnur - kein Fischernetz und ohne die speziellen Webtechniken wären alle diese Erfindungen nicht möglich gewesen. Was für uns heutzutage vielleicht schon selbstverständlich ist, waren eigentlich große Schritte in der Entwicklung. Man stelle sich nur mal vor, man könnte plötzlich keine Kleidung mehr im Laden kaufen und müsste sich alles selbst herstellen.... Wieviele von uns bekämen tatsächlich noch einen Faden aus Wolle oder Leinen auf einer Handspindel hin? Der Anteil an unbekleideten Menschen wäre vermutlich recht hoch.... 😅
Wenn man überlegt, dass damals Werkzeuge in dieser Qualität nicht vorhanden waren, dann war ein solcher Bogen wohl eine nahezu unbezahlbar wertvolle Waffe. Danke für das Video.
Ja, so einen Bogen hat sich sicherlich nicht jede/r leisten können. Musste er/sie aber auch nicht, da die Jagd in der Zeit um 400 v. Chr. eher als Vergnügen, als als Vorratsbeschaffung anzusehen ist.
@@keltenweltamglauberg8892 Es würde mich mal interessieren, womit sie die These belegt sehen, dass es sich bei der Jagd um reines "Vergnügen" handelte. Also ernst gemeint, mich interessiert es. Jagd kann ja neben Fleischbeschaffung und Vergnügen noch weitere Funktionen besitzen und besessen haben. Denkbar wären kultische oder soziale Zwecke (z.B. Initiation, Satusrepräsentation), körperliche Ertüchtigung... Auch die Frage des Wertes würde ich nochmal stellen. Schon in der Jungsteinzeit war man in der Lage jagdfähige Bögen zu bauen. Warum soll diese vormals also gebräuchliche Jagdwaffe für andere Menschen unerschwinglich geworden sein? Es ist eine Sache ob man jemandem so etwas ins Grab mitgibt und eine andere, wer zu Lebzeiten Zugang zu solchen Gegenständen hatte, die ja nach dem Ableben weiter genutzt werden konnten.
@@hansimgluck9207 In den Vorratsgruben am Glauberg, die später auch als Abfallgruben genutzt wurden, befanden sich ca. 85-90% der Tierknochen aus Schwein, Rind, Schaf, Ziege und nur die restlichen Prozent stammten von Wildtieren (z.B. Hirsch/Reh, Hase, Wildschwein). Dies lässt den Rückschluss zu, dass die Haupt-Nahrungsquelle nicht die Jagd war (und darum ging es in dem ursprünglichen Post - für weitere Interpretationen müssten wir uns aber schon sehr weit aus dem Fenster lehnen ;-) ). Ja, einen einfachen Bogen hat sich sicherlich jede/r selbst herstellen oder leisten können - einen so aufwendig verzierten Bogen jedoch sicherlich nicht.
super video aber leider ist dieser man kein sehr guter bogen bauer versteht mich nicht falsch er fabreziert ein endproduckt das funktioniert aber ich habe schon weit aus besseres gesehen seit dem ich mich darüber informiere wie man bögen baut ...
Dieser 'Mann' ist Archäotechniker und kennt jeden Schritt der traditionellen Bogen Herstellung. In dem mit uns (Museum) in Kooperation erstellten Film gilt es weder eine detaillierte Bauanleitung, noch die tatsächlich traditionelle Herstellung zu präsentieren, sondern lediglich die einzelnen Arbeitsschritte und Methodenanwendungen.
Meines Wissens ist der Glauberg Bogen nicht mit Backing versehen gewesen, abgesehen davon, dass der Rücken mit eingravierten Verzierungen versehen sein soll. Ansonsten sehr schönes Video.
Ganz toll erklärt und ein echt schöner Bogen. Gibt es irgendwo eine Anleitung, aus der die Maße und Radien hervorgehen? Ich möchte mir auch solch einen Bogen bauen. Vielen Dank.
Hier finden sie die Maße und alles Wissenswerte zu dem Glauberg Bogen: www.academia.edu/39083662/Die_Bogenbewaffnung_des_Keltenf%C3%BCrsten_vom_Glauberg_Vom_Befund_zur_Rekonstruktion
Ein sehr schöner Bericht über den Bogenbau! Sehr aufschlussreich und das Schöne ist das die Bearbeitung leicht und gut verständlich erklärt ist. Man sieht Deine handwerklichen Fähigkeiten. VG von Wamputah, wir kennen uns von der Paderbow
Toll gebaut, leider fehlt mir immer etwas Kontext zur Bogenart. Unter Glaubergbogen kann sich kaum jemand was vorstellen, wäre schön auch etwas über die Geschichte zu erfahren.
Wir haben noch einen weiteren Film, der sich ausschließlich mit dem Glauberg Bogen beschäftigt. ru-vid.com/video/%D0%B2%D0%B8%D0%B4%D0%B5%D0%BE-O2E65CTlr2g.html Wir wünschen viel Spaß 👍
Ich habe vor Jahren bei Jerzy Wozny an einem Bogenbaukurs teilgenommen. Der Bogen hat noch immer einen Ehrenplatz. Schön, ihm hier wieder bei der Arbeit zuzusehen.
Es un placer el poder observar como se confecciona una ballesta ...en suizoaleman arm brust ...arma utilizada por los suizos en los siglos XI y XII y por los españoles con sus regimientos de ballesteros .. de ahi el apellido Ballesteros
Mit der Rinde dran und nach nur 4 Wochen kann der Trocknungsprozess doch nicht so weit fortgeschritten sein. Vielmehr scheint es mir, dass das einfache Halten des Werkstoffes über den dampfenden Kochtopf eine ungenügende Vorbereitung ist (Holz wird nicht warm genug / wird zu schnell wieder kalt. Tipp : mit nassem Papier + Alufolie einwickeln und über das Feuer damit. So wird und bleibt eine grössere Zone warm und weich.
Ja, für den Film haben wir 7 Rohlinge in unterschiedlichen Bearbeitungsstadien gehabt, sodass wir den Film binnen 2 Tagen drehen konnten. Da hätten wir uns an der einen Stelle etwas mehr Zeit lassen sollen. ;-)
Nicht schlecht. Jedoch sollte man sich auch Gedanken darüber machen, mit welchen Werkzeugen und Methoden gearbeitet worden sein könnte. Eine CNC-Maschine zur Fertigung wird in weiterer Vergangenheit nicht zur Verfügung gestanden haben, um es mal zu überspitzen. Die einzige Möglichkeit sehe ich darin, bei den letzten verbliebenen Naturvölkern zu stöbern, die den Bogen kennen und selbst anfertigen mit den Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen.
Der Bogenbauer zählt zu den Archäotechnikern, die zunächst mit den historisch zur Verfügung stehenden Werkzeugen einen Bogen nachgebaut haben und die verwendeten Methoden erforscht haben. In unserem Video gilt es aber lediglich die einzelnen Arbeitsschritte darzustellen und dazu kann man auch die heutzutage zur Verfügung stehende Technik nutzen. ;-)
Gracias por contestar!!! Pero quería preguntarle que otra variedad de madera puede ser para el arco, porque aquí en Argentina no hay árbol de avellanas, saludos!!!!!
Oh, lo siento, no te hemos oído bien. En Europa también se utiliza el tejo, el olmo o el espino. En realidad, el tejo también debería estar disponible en Argentina y es muy adecuado para la fabricación de arcos.
Muy buen trabajo estimado, su idioma no lo comprendo, pero si logré entender la pasión de su trabajo, esa madera es muy adecuada al parecer, cuando tenga tiempo haga un tutoríal, ara aprender, felicitaciones.
Como museo, hemos recurrido a los servicios de un técnico arqueólogo que sabe mucho más que nosotros sobre la fabricación de arcos. Si activas los subtítulos en RU-vid y luego haces clic en el botón de al lado en "Ajustes", entonces en la opción de menú "Subtítulos - generados automáticamente", también puedes cambiar a diferentes idiomas.
@@keltenweltamglauberg8892 hola amigo, descubrí la madera adecuada para Arcos en chile, no la quiero mencionar para evitar una mala explotación del árbol, es muy útil para el medio ambiente y concertacion de napas de aguas. Tiene la fibra larga, muy resistente y elasticidad. Pero ya sé cuál puedo usar. Gracias por tú trabajo un gran abrazo
Das sind Sehnen, die mit Hautleim auf den Bogen aufgebracht werden. Diese Sehnen sind in unserem Fall besonders lang, da sie vom Vogel Strauß stammen. ;-)
Uns geht es im Film mehr um den Nachbau des Bogens, als um die Pfeile. Genormte 28 Zoll Pfeile gab es damals noch nicht und die Pfeile wurden an die Größe des Bogens angepasst. Zudem will man den neuen Bogen nicht gleich im ersten Schussversuch zerbersten lassen. 😅
@@keltenweltamglauberg8892 Wenn ich einen Bogen gebaut habe,dann wurde er auf dem Tillerbaum bis 28 Zoll ausgezogen,also weiß ich beim Einschieben,dass Er 28 Zoll kann.bevor ich den Bogen richtig ausziehen,Pumpe ich ihn mit immer längeren Auszügen warm aber ohne Pfeil.beim Schuss kann ich ihn dann richtig ausziehen.
Schöner Beitrag, diese sehr grobe Raspel die hier benutzt wird gibt es dazu eine Bezeichnung, habe sie mal irgendwo gesehen und war dort sehr begeistert und seitdem war meine Suche danach erfolglos. Wollte mal mit Jugendlichen, Bögen aus Hasel bauen sollte auch ein bisschen gebogen werden, hatte auch das Problem das die Rohlinge schon viel zu trocken waren, da kein Sehenbacking o.ä. vorgesehen war und kein dafür Material vorhanden wurden es normale Langbögen ^^*.
Konnte man feststellen, aus welchem Holz genau das Original gefertigt war? Als Strauchholz fielen mir da zum Beispiel auch noch Hartriegel und Pfaffenhütchen ein. Tolles Video!
Wir konnten nur feststellen, dass es sich um ein zerstreutporiges Laubholz gehandelt hat und haben uns daher beim Nachbau für die Haselnuss entschieden - es könnten aber auch Hartriegel oder Pfaffenhütchen gewesen sein.
@@keltenweltamglauberg8892 gibt es auch einen Grund für das Zurücksetzen des Griffes? Ich konnte mir aus diesem aufwändigen Arbeitsschritt außer der Optik keinen Nutzen im Sinne der Funktionalität des Bogens erschließen.
@@Schechsi_handcraft Das Zurücksetzen des Griffes ist eigentlich eine Methode, einem geraden Bogen etwas Reflex zu geben. Für den Film hatten wir jedoch 6 oder 7 Rohlinge im Einsatz, die alle in den unterschiedlichen Arbeitsschritten vorbereitet waren, sodass der Film-Dreh in zwei Tagen durchgeführt werden konnte. Daher können eventuell auch marginale Abweichungen in dem Film zu sehen sein. Unsere Erkenntnisse zum Glauberg Bogen und warum wir ihn in dieser Form und Größe vermuten, lässt sich in diesem Film ganz gut nachvollziehen: ru-vid.com/video/%D0%B2%D0%B8%D0%B4%D0%B5%D0%BE-O2E65CTlr2g.html
But you may translate the RU-vid speech subtiteles to your language: 1. Open settings (gear wheel): 2. Select "Subtitles English (automatically generated)": 3. Select "Translate automatically": 4. Select the desired language 5. The desired translation runs automatically in the subtitle.
Was ist der korrekte Name des Werkzeugs, das er zum Egalisieren verwendet? Es scheint eine Mischung aus Hobel und Feile zu sein, aber ich habe so etwas noch nie vorher gesehen...
Hallo Armin ich glaube die Alemannischen Bögen von Oberflacht hatten auch einen sehr kurzen Auszug und wurden wie einige Indianische Bögen vieleicht mit schnellem fließendem Anker geschossen wohlmöglich sogar mit Pinchgriff die Pfeile hatten dicke Nocken zum halten vieleicht auch slavig aber das weißt Du ja bestimmt schon bist ja Fachman Shifu 🙏Alles gute für Dich Javor ;)
Herzlichen Dank für die schnelle und schöne Rückmeldung. "Heinzelbank" gefällt mir am besten, da ich das "Große Buch der Heinzelmännchen" gelesen habe, die es ja noch hier und da bei uns in den Wäldern des Westerwaldes gibt. Ja, die Turboraspel wäre in der Tat meine nächste Frage gewesen, vielen Dank für den Hinweis. Mein "Gefühl" sagt mir auch, dass der Bogen zum Bauzeitpunkt nicht zu trocken sein sollte. Ich finde aber in anderen Quellen immer wieder deb Hinweis, das Bogenholz rd. 1 Jahr Regengeschützt "trocknen" soll??? Dann werde ich mal jetzt "Den Weg des Bogenbauens" gehen. Vielen Dank mit Grüßen aus dem Westerwald Paul Guckelsberger
Ja, man findet zwar häufig den Hinweis mit der einjährigen Trocknungszeit, aber diese ist nicht notwendig und man hat sie früher vermutlich auch gar nicht 'gebraucht'. Wir empfehlen den Bogen im frischen Zustand mit dem 'floor tillering' auf die gewünschte Grundform zu bearbeiten, sodass sich der Rohling auch schon etwas durchdrücken lassen kann und ihn erst dann zu trocknen. Die Restfeuchte sollte etwa 15-20% betragen, wobei man auch hier nicht unbedingt ein spezielles Meßgerät zum bestimmen des Feuchtigkeitsgrades benötigt. Einfach den Rohling auf eine Küchenwaage legen und das Gewicht notieren - den Vorgang jeden Tag wiederholen und wenn über einen kürzeren Zeitraum praktisch kein Gewicht mehr verloren geht, dann kann der Bogen fertig bearbeitet werden. Viel Spaß und Erfolg, sowie viele Grüße in den Westerwald
@@keltenweltamglauberg8892 Danke für die erneut gut erläuterte Antwort. Zeigt mal wieder, dass man a) nich immer alles glauben soll, was alle sagen und b) dem eigenen Instinkt ein wenig folgen. Schöne Grüße, bis bald mal
Jurek ist Archäotechniker. Die Archäotechnik ist ein der Archäologie zugeordnetes Spezialgebiet und bezeichnet die Erforschung und Ausführung altertümlicher Verfahrens- und Arbeitsweisen wie zum Beispiel historischer Handwerks-, Landwirtschafts- oder Jagdtechniken.
Prinzipiell hatten die Menschen damals schon alle Werkzeuge wie wir sie auch heute kennen und verwenden (Beile/Dechseln, Messer, Hämmer, Sägen, Raspeln und auch Hobel).
Gute Arbeit, aber gleich am Anfang ein anderes Holz zu nehmen erlaubt kein Vergleich mehr zum Original. Da sollte man ihn auch nicht Glaubergbogen nennen.
Danke. Wir wissen leider nicht, aus welchem Holz der ursprüngliche Bogen war. Die Bearbeitungstechniken und -schritte, um die es uns in dem Film geht, sind jedoch identisch - egal ob Eibe, Ulme oder andere Hölzer. ;-)
Ja, Bambus ist auch hervorragend geeignet. Menschen verwenden immer das Material Vorort, daher in Brasilien gerne Bambus, der in Deutschland jedoch nicht so zur Verfügung steht/stand. ;-)
faszinierend kleines Stück mit einer faszinierend kurzen auszugslänge. Der tillerprozess ist leider ganz schön gekürzt worden in dem Video. Schade aber trotzdem spannendes Projekt!
Vielen Dank für das Feedback. Ja, der Tiller-Prozess ist verkürzt worden. Andere Arbeitsschritte auch ein wenig, aber wir wollten ja auch keine 1:1 Bauanleitung erschaffen. Es ging uns im wesentlichen um die wichtigen Arbeitsschritte/Prozesse. Wir bitten um Nachsicht. ;-)
@@keltenweltamglauberg8892 Obwohl so eine Bauanleitung doch sicherlich auch sehr spannend wäre ;) Aber ich bin überrascht, dass das Dampfbiegen scheinbar schon mit einer solchen Präzision wie für den Bogenbau nötig beherrscht wurde. Oder ist es ebenfalls möglich das frisch geschlagene hölzer/Staves in einer entsprechenden Form gezwungen und getrocknet wurden?
@@ansgar1464 Der Idealfall ist sogar, dass das noch frische Holz gedämpft und in Form gebracht wird. Dies hat den Vorteil, das das frische Holz noch wesentlich biegsamer ist und beim Biegevorgang weniger zur Rissbildung neigt, als gedämpftes, vorher getrocknetes Holz (sagt Jurek aber auch schon im Film ;-) ). In der Form kann das Holz dann in aller Ruhe trocknen und die Form nachhaltig annehmen. Ist auch wesentlich zeit- und arbeitssparender: Ein baumfrischer Rohling wird nahezu auf Endmaß zugerichtet, gedämpft, in Form gebogen und getrocknet. Wieso sollte man einen Stave viele Monate trocknen, um ihn dann erst in Form zu bringen und dann zu dämpfen?! ;-)
@@keltenweltamglauberg8892 Ea scheint als müsse ich mir die genauen Vorgänge des Dampfbiegens mal anlesen. Das ist ein Thema mit dem ich mich noch nie wirklich beschäftigt habe. Aber der Gedanke, dass der frisch geschlagene Stave auf ein Formstück, mangels Schraubzwingen, geschnürt worden sein könnte, schwang mit während meiner letzten Antwort. Manchmal verzweifelt man etwas an der Entdeckung wie wenig man weiß, im Verhältnis zu dem was es zu wissen gibt:)
@@ansgar1464 Es gibt in anderen Teilen der Welt Bogenbauer, die es mit wickeln machen. Es gibt auch anspruchsvollere Baumethoden, Zb zusätzlich zu den Sehnen auf der Aussenseite noch Hornstreifen auf der Innenseite verleimen. Manche verleimen auch drei Teile Holz - Griffstück und zwei Arme. Diese Kompositbögen sind aber sehr langwierig im Bau und auch noch empfindlich gegen Feuchtigkeit. Bei Langbögen zB hat man die Schnelligkeit der Herstellung und Unempfindlichkeit, nimmt aber die Länge und Klobigkeit in Kauf. Zentralasiatische Bögen sind bei gleicher oder höherer Leistungsfähigkeit wesentlich kleiner und leichter. Weitenrekorde werden in der Regel mit den türkischen Bögen erzielt.
In dem Video geht es lediglich um die einzelnen Arbeitsschritte und nicht um einen 'authentischen' Nachbau. Der Bogenbauer hat als Archäotechniker aber auch schon viele Bögen auf traditionelle Weise gebaut. ;-)
Man kann auch Weißdorn, Ulme oder Eibe verwenden. Wir haben im Film Haselnuss Holz gewählt, weil es günstig und in großer Menge verfügbar ist. Der fertige Bogen ist ca. 120 cm lang, 3 cm breit und 2-2,5 cm dick.
Nein, leider nicht. Der Erhaltungszustand des Restbogens war aber auch nicht sonderlich gut. In unserer ersten eigenen Rekonstruktion (im Museum) haben wir aber nachträglich ein Sehnenbacking angebracht.
@@keltenweltamglauberg8892 sorry, da habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt, ich meinte die Fasern, die mit dem Leim zusammen auf den Bogen aufgeklebt werden? Da sind doch so Faserstränge die mit dem Leim aufgebracht werden.
Vielen Dank für das schöne Feedback. Bei den Sehnen handelt es sich um Straußensehnen. Eine Suche nach Straußensehnen und Bogenbau - sollte eine paar Bezugsquellen anzeigen.
Man kann verschiedene Hölzer nehmen. Haben alle unterschiedliche Eigenschaften, aber viele eignen sich gut zum Schießen. Die Eibe ist wegen der englischen Langbögen so bekannt, ist aber mittlerweile recht selten geworden. Dadurch ist sie teurer und viele nehmen sie nicht mehr, um die Zahl der lebenden Eiben nicht noch mehr zu vermindern.
Hallöchen, ein tolles Video. Es ist ja keine detaillierte Bauanleitung, dafür fehlen ein paar Details. Aber eine Frage habe ich: Wo bekommt man so lange Sehnen?
Die Sehne ist eine Endlossehne. Sie wird in der Regel zum Tillern verwendet und am oberen Ende mit dem "Bogenbauerknoten" auf die Länge des Bogens "angepasst". Eine solche solltest du relativ weit verbreitet bei einem Bogenfachgeschäft beziehen können. Alternativ kannst du auch eine selbst herstellen. Dazu ist vlt der Begriff "Flemish Twist" noch hilfreich.
@@christianschlichting777 Ja, das haben wir schon so verstanden. ;-) Jurek hat das Video nämlich nicht eingestellt und betreut die Anfragen daher auch nicht. Einen Gruß haben wir aber gerne ausgerichtet, aber Michael's gibt es halt viele, von denen man Jurek grüßen kann.... ;-)
@@jean-loupringot5940 Es handelt sich hierbei doch nur um einen Nachbau.... Vielleicht hätten wir auch einen 2400 Jahre alten Baum benutzen sollen/müssen... ;-)
@@jean-loupringot5940 Die Ironie hatten wir leider nicht heraus gelesen. Dafür wird die Frage nach den Sehnen zu häufig gestellt. ;-) Schöne Grüße von Thomas zurück.