Richtig interessant! Genau über solche zwischenmenschlichen Fragen denke ich auch viel nach und stoße in Beziehungen an meine Grenzen, wo ich einfach merke ich kann das gar nicht, was ich mir ideal immer so vorstelle zu tun oder zu sagen und mache Beziehungen kaputt weil ich doch gemein werde - automatisch quasi. Wenn ich versuche es nicht zu tun bin ich wie gelähmt, was dann auch einfach passiv aggressiv wirkt. Ich fühle mich oft als ob ich weder vor noch zurück kann. Manchmal funktioniert es, dass ich relativ ehrlich oder verletzlich bin aber meistens versuche ich mich zu schützen weil ich dann emotional werde und das aufgrund früherer Verletzungen halt nicht mehr preisgeben möchte. Das ist so ein innerer Kampf. Meinst du, dass dbt speziell bei sowas hilfreich ist? Oder ist das eher nur dafür da, offensichtliche SV zu verhindern, damit man einigermaßen funktioniert? Ich hatte auch lange eine Essstörung aber die ist mir ü30 irgendwie verschwunden, sonst keine weitere offene SV und ich reguliere Anspannung auch schon selbst mit Skills wie lauter Musik und Bewegung.
Bei der DBT geht es nicht nur um Sklills, auch wenn das viele denken. Jedenfalls war es in meiner Gruppe so, dass auch Themen wie Umgang mit Emotionen und zwischenmenschliche Fertigkeiten besprochen wurden. Wir haben uns auch viel über Probleme in Beziehungen ausgetauscht, denn Borderline ist ja hauptsächlich eine Beziehungsstörung, auch wenn sie mit SVV in Verbindung gebracht wir. Selbstverletzung ist jedoch nur das Symptom, um eben Konflikte, die man im Leben hat, speziell mit anderen Menschen zu bewältigen. Verbindung, Verlustangst, Angst vor Zurückweisung, Selbstwertprobleme und Stimmungsinstabilität sind die eigentlichen Probleme, die dahinter stehen. Du kannst diese Themen aber in jeder Therapie bearbeiten.
Würde ich auf jeden Fall. Es kommt natürlich immer auf die Gruppe an und auf den Trainer irgendwie auch. Es läuft sicher nicht überall immer gleich ab.
Kommt glaube ich immer darauf an, ob man die gleiche Einstellung hat bzw. wie weit man auseinander ist. Ich muss sagen, dass ich heute viel toleranter bezüglich anderer Meinungen bin und mir zumindest immer erstmal anhöre, weshalb jemand xyz gut findet oder eine bestimmte Partei, da gibt es glaube ich große Unterschiede. Ich diskutiere gerne und brauche nicht zwingend die gleiche Meinung, aber zumindest die gleiche Toleranz des gegenüber. Also kurz gesagt: Ich versuche mich nicht triggern zu lassen 😅. Bei meinem Partner oder Freunden wünsche ich mir aber zumindest ähnliche Werte.