Die Stadt Brüx entstand im Zusammenhang mit dem so genannten Landesausbau im Erzgebirgsvorland und im Erzgebirge am Ende des 12. und zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Der Landesausbau war ein Teil der mittelalterlichen deutschen Ostsiedlung. Die Stadt wurde vermutlich in den 1220er-Jahren durch das Geschlecht der Hrabischitze mit Unterstützung durch das Kloster der Kreuzherren vom Prager Zderaz angelegt. Eine von der älteren Forschung und auch heute noch vermutete hölzerne Brücke, über die angeblich bereits Ibrahim ibn Jakub Ende des 10. Jahrhunderts nach Prag gezogen sei und von der die Stadt ihren Namen haben soll, muss nach den Ergebnissen der archäologischen Forschung dagegen ins Reich der Legende verwiesen werden.Kojata von Brüx, der letzte Nachkomme der Familie der Hrabischitze, hinterließ im Jahre 1227 sein ganzes Vermögen dem Kloster der Zderazer Kreuzherren. Aber wahrscheinlich schon 1229, spätestens jedoch 1238 ging die Stadt in den Besitz den Přemysliden über. Aus den 1230er- bis 1250er-Jahren stammen auch die ältesten archäologischen Belege aus den Grabungen im alten Stadtkern. Das älteste Stadtsiegel stammt aus dem Jahre 1257. Brüx war eine reiche mittelalterliche Königsstadt mit allen Rechten, welche der Stadt von Přemysl Ottokar II., Johann von Luxemburg und Karl IV. erteilt worden waren. In der Zeit von 1455 bis 1515 war die Stadt von mehreren Großbränden betroffen. Während der raschen Stadterneuerung begann im Jahre 1517 Meister Jacob Haylmann von Schweinfurt, eine neue Dekanatkirche zu bauen. Es wurde auch ein neues Rathaus im Renaissancestil gebaut. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts veränderten Kohlebergbau und Industrie den Charakter der Stadt (Zucker- und Porzellanfabrik, Stahlwerk, Brauerei). Das Stadtmuseum wurde gegründet. 1870 erhielt Brüx durch die Aussig-Teplitzer Eisenbahn den ersten Eisenbahnanschluss. Besonders für den expandierenden Kohlebergbau wurden viele Arbeiter überwiegend tschechischer Nationalität nach Brüx verpflichtet. Um 1930 hatte die siebzig Jahre zuvor noch rein deutsche Stadt eine knappe tschechische Mehrheit.Bei der Schwimmsandkatastrophe von Brüx vom 19. bis 20. Juli (21.15 bis 6 Uhr) im Jahre 1895 traten im nördlichen Stadtteil erhebliche Bodensenkungen ein. Davon waren Wohnhäuser, Straße und der damalige Bahnhof mit dramatischen Auswirkungen betroffen. Der abgeglittene Treibsand floß in Abbaukammern der Grube Annahilfsbau und entleerte sich weiter in die Streckenvorstöße dieses Bergwerks. Durch dieses Ereignis wurden fast 2500 Menschen obdachlos und drei Bewohner verloren ihr Leben. 25 Häuser versanken, 13 weitere Gebäude erlitten erhebliche Beschädigungen. Ähnliche Einbrüche ereigneten sich hier in den Jahren 1896 und 1897. Diese Ereignisse beruhen auf einer besonderen geologischen Lagerstättensituation der Region, die durch den Kohlebergbau ihre Wirksamkeit entfaltete.Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte Brüx für einige Wochen zur Provinz Deutschböhmen. In keiner anderen mehrheitlich deutschen Stadt Böhmens war der Widerstand gegen die tschechische Besetzung so groß wie hier. Ein erster Besetzungsversuch am 26. November 1918 durch schwache tschechische Truppen wurde von der Brüxer Volkswehr ohne Kampf abgewiesen. Am 27. November griff tschechisches Militär in Bataillonsstärke die Stadt von Nordosten her an. Nach stundenlangen Straßenkämpfen musste die weit unterlegene Volkswehr am späten Nachmittag kapitulieren. Die letzten Deutschen ergaben sich erst am 28. November, nachdem angedroht worden war, die Stadt mit Artillerie zu beschießen. Auf deutscher Seite waren sechs Tote und mehrere Verletzte zu beklagen, die Zahl der tschechischen Opfer ist unbekannt.Bis zur Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre wurde Brüx rasch ausgebaut. Danach wanderten viele Einwohner aufgrund wirtschaftlicher Nöte nach Nordamerika und Australien aus. Nach dem Anschluss des Sudetenlandes 1938 an das Reich wurde im nahen Maltheuern ein großes Hydrierwerk errichtet (Hermann-Göring-Werke), um aus Kohle Treibstoffe herzustellen. Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt deshalb ein häufiges Ziel alliierter Luftangriffe, die erhebliche Zerstörungen verursachten. Viele deutsche Brüxer sowie mehrere hundert nichtdeutsche Zwangsarbeiter kamen dabei ums Leben. Mit 1. April 1941 wurden die benachbarte Stadt Kopitz und die Gemeinden Rudelsdorf an der Biela, Strimitz und Tschausch in die Stadt Brüx eingegliedert.Am 1. Dezember 1930 hatte die Stadt Brüx 43.260 Einwohner, am 17. Mai 1939 waren es 36.454 und am 22. Mai 1947 35.330.Aufgrund der Beneš-Dekrete wurden 1945 nahezu alle deutschsprachigen Einwohner enteignet und vertrieben. Viele Neubürger aus Mittelböhmen, der Slowakei, sogenannte „Repatrianten" und Roma siedelten sich an.Im Jahr 1964 begann infolge des Kohlebergbaues der vollständige Abriss der Stadt und die Errichtung einer Plattenbautenstadt auf der grünen Wiese zwei Kilometer südlich.
15 сен 2024