Herzlichen Dank für dies super ausführliche Video! Mein Vater ist 78 J und seit vielen Jahren Alkoholiker. Mich wundert es sowieso das er so alt schon wurde. Er isst furchtbar schlecht, trinkt Bier und Jägermeister aus der Flasche, kann zwar noch laufen aber nur mit erhöhten Focus auf die Beine. Kauft jeden Tag beim Metzger die selbe Wurst und im Laden süßen Kuchen. Er weigert sich zum Arzt zu gehen da er ja „nicht krank“ ist und er nicht „gleich“ drankommt. Eine Situation zum davonlaufen 🙈.
ganz eine schwierige Situation, es tut mir leid für Sie und Ihren Vater. Das bringt sehr viel Leid mit sich. Mein Vater hat auch das Korsakow-Syndrom, mein Bruder hatte das auch und ist mit 39 Jahren gestorben
Endlich mal ein super Vortrag zu diesen Themen Korsakov und Wernicke E. Auch nicht nur durchgestresst in der Darvuetung sondern gut und verständlich aufgebaut. Vielen Dank!! Bin in Vorbereitung zum Heilpraktiker PP
Wieder mal ein sehr informatives und anschauliches Video! Mir gefällt, wie du von der historischen Einordnung der Krankheitsbilder, gefolgt von der Pathophysiologie, letzten Endes die Klinik anhand von Patientenfällen darstellst. Ich finds auch wichtig daran zu denken, akute Hypoglykämien bei chronischen Alkoholikern nie ohne Thiaminsubstitution auszugleichen. Durch die substituierte Glucose wird ja der Energiestoffwechsel wieder angekurbelt was einen weiteren Thiaminverbrauch zur Folge hat. Freue mich auf weitere Videos!
Vielen Dank für die Rückmeldung! Glukose-Infusionen sind beim Alkoholiker hoch riskant (es gibt immer mal wieder die Idee, mit Glukose 5% einen schlechten Ernährungszustand auszugleichen), da dadurch das letzte bisschen Thiamin für die Verstoffwechslung der Glukose aufgebraucht wird und dann das ganze Drama beginnt, was dann in Hirnschäden endet. Keine Glukose ohne Thiamin intravenös (beim Alkoholiker) :-) Wichtiger Punkt!!!
Wow, extrem interessant verpackt und super verständlich erklärt! :) So macht zuhören Spaß. Wir hatten dieses Thema heute auch in einem Seminar, aber ich konnte Ihrem Video viel besser folgen als unserem Seminarleiter. Ich hoffe, es kommen bald noch mehr Videos, vielleicht machen Sie auch mal eins zu affektiven Störungen? Wäre toll!
hallo, tolles video und sehr gut erklärt. eine frage: wie geh ich mit menschen um, wenn ich denke das sie darunter leiden? reden kann man ja nicht mit diesen menschen, da sie sich nicht erinnern, bis weilen gewaltätig (verbal) werden und keine einsicht haben.... lg und danke für ihre arbeit!
Jemand, der wirklich ein Korsakow-Syndrom hat, hat ja geistig nur begrenzte Fähigkeiten. Ich versuche mich in der Klinik oft ein wenig auf die Patienten mit Demenz einzulassen und nicht darauf zu bestehen, was die "Wahrheit" ist (also wo wir sind, welches Jahr es ist usw.). Oft geht das aber nur begrenzt und ich habe auch oft die Erfahrung gemacht, dass Patienten mit Wernicke-Korsakow rasch gereizt werden, wenn sie nämlich dann gehen wollen und nicht einsehen, dass das nicht geht. Schwierig!
Vielen Dank für die tolle Erklärung jetzt habe ich es endlich verstanden. Das mit Magnesium intravenös zusätzlich wusste ich nicht, warum gibt man Magnesium dazu ?? Würde mich sehr freuen für die Erklärung danke Grüße
Dankeschön! Sehr gutes Video. Was mich noch mal mehr interessieren würde, auch wenn schon ein bisschen darauf eingegangen wurde, ist, wie so ein "Endstadium" aussehen kann. Mein Vater hat eben diese Diagnose mit 58 und sitzt seit ein paar Monaten im Pflegeheim - ich frage mich nach Perspektiven. Wie wird er in 10 Jahren drauf sein, wenn er dann noch lebt? Bis jetzt ist er wirklich sehr euphorisch noch, aber Sie sprachen von zunehmender Zurückgezogenheit und Apathie. Vielleicht könnten Sie das noch ein bisschen mehr ausführen. Vielen Dank!
Das ist eine sehr gute Frage. Mein Kommentar zum Verlauf beruht auf der Literatur dazu. Ich selber sehe die Patienten entweder zu Beginn (und wir stellen dann die Diagnose) oder später bei Verhaltensauffälligkeiten im Pflegeheim. Den Krankheitsverlauf, wie bei Alzheimer-Patienten, die wir manchmal über die Jahre mehrmals betreuen, bekommen wir nicht mit. Ich denke aber, dass das Korsakow-Syndrom die Schwelle für andere Erkrankungen (wie die Alzheimer-Demenz) senkt und es daher wirklich einen fortschreitenden Verlauf gibt. Ich höre mich mal um, was meine Kollegen dazu sagen!
Ich habe nochmal mit meinem suchtmedizinischen Kollegen aus meiner alten Klinik gesprochen und er sieht das ähnlich. Seiner Erfahrung nach verschlechtern sich Domänen, die anfangs noch einigermaßen intakt sind (z.B. das Langzeitgedächtnis, Orientierung usw.) im Verlauf zunehmend und auch Wesensveränderungen bzw. Verhaltensstörungen nehmen zu - es scheint tatsächlich so zu sein, wie es auch in der Literatur beschrieben wird.
Hallo Herr Dr. Weis, mein Bekannter hat das Korsakovsyndrom. Ich habe ihn letzten Sommer einweisen lassen, weil er bewusstlos mehrere Tage in seiner Wohnung lag. Er war vier Wochen im Krankenhaus so verwirrt, dass er nicht sprechen konnte, körperlich komplett verwahrlost. Nun ist er wieder zuhause, hat alle Medikamente abgesetzt und trinkt seit 8 Wochen wieder massiv. Was passiert mit dem Körper eines Korsakovkranken, der unbehandelt ist und massiv trinkt?
Ich würde sagen, dass der Abbau des Verstandes dann rasch fortschreitet und dass die Patienten dann irgendwann an anderen Komplikationen sterben - es gibt ja nicht nur Korsakow als Folgekrankheit. Ich wundere mich allerdings, dass ein Mensch mit Korsakow nach Hause entlassen wird - die meisten landen im Pflegeheim, da sie sich nicht mehr versorgen können, das ist eigentlich der übliche Weg!
Danke für das großartige Video! Wir vermuten das Syndrom bei meinem Onkel und er bekommt mittlerweile die B1 Infusionen (im Ausland bei sehr viel schlechterer Gesundheitsversorgung). Wir haben allerdings seit Beginn der Gedächnisstörung und kurz darauf einsetzten Probleme mit den Beinen ca 20 Tage mit der Suche nach Erklärungen gebraucht und hoffen jetzt, dass die mentalen und körperlichen Syndrome noch reversibel sind. Er bekommt seit 4 Tagen die Infusionen. Haben sie Erfahrungen damit, wielange mögliche Verbesserungen brauchen bis sie einsetzten bzw. ab wann man damit rechnen sollte, dass sich nichts mehr verbessert?
Zur Therapiedauer gibt es leider wenig klare Empfehlungen. Im Standardwerk der Psychiatrie (Benkert, Hippius, "Kompendium der Psychopharmakotherapie") werden 2x300mg i.v. für 5 Tage empfohlen, diese soll man bei Besserung der Symptome fortführen, bis es nicht mehr besser wird, dann 5 Tage in halber Dosis und dann wird eine orale Gabe empfohlen. In den Leitlinien "Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen" werden allerdings 3x250-500mg i.v. als wirksam beschrieben und eine Zeitdauer gar nicht genannt. Die Studienlage ist da wohl nicht so eindeutig. Viele geben Thiamin über 10-14 Tage, aber eine klare Regel habe ich allerdings noch nicht gesehen. Letztlich ist meine Erfahrung, dass man nach dieser Zeit durchaus sieht, ob sich etwas bessert, außerdem kann man Thiamin ja auch dann als Tablette noch geben. Letztlich entscheiden das natürlich die Kollegen, die vielleicht ein eigenes Konzept und andere Erfahrungen haben. Drücke die Daumen, dass es noch besser wird!
Vielen Dank für das ausführlich erklärte Video! Ich bin darauf gestoßen, weil mein Papa (67) sich aufeinmal so verhält! Er ist jahrelang schon alkoholabhängig! Ihm war immer schlecht, hatte nur noch kaum und zum Schluss gar nichts mehr gegessen! Nur Bier getrunken und Schmerztabletten und Kortisontabletten genommen! Jetzt liegt er im Krankenhaus und kann sich an nichts mehr erinnern, was kurz vorher passiert ist oder was auch länger schon zurück liegt! Der Arzt hat gesagt, dass er vermutlich dieses Korsakow-Syndrom hat! Allerdings weiß ich nicht, ob die ihm dieses Vitamin B1 gegeben haben, oder ob es auch schon zu spät ist! 😔 Ich habe so große Sorgen... Er war schon lange so komisch... Antrienslos, ihm war auf einmal alles egal, kaum Bewegung, Muskeln total abgebaut und immer diese ständige Übelkeit! 😔 Ich habe so Angst, dass er jetzt zum Pflegefall wird! 😥
Wenn man davon ausgeht, dass hier ein Wernicke-Korsakow -Syndrom vorliegt, geben die Kollegen sicher Thiamin. Ich habe auch schon Patienten gesehen, die nicht mehr gehen und keinen graden Satz mehr sagen konnten und nach 2 Wochen (unter Thiamin) wieder deutlich besser waren. Allerdings hatten diese Patienten vermutlich eine Wernicke-Encephalopathie und kein Korsakow-Syndrom (=chronische Form). Fragen Sie doch einfach mal nach! Unabhängig von der Medikamentenfrage natürlich eine schlimme Sache!!!
Danke für diesen Beitrag. Das Vitamin B1 so entscheidend ist bei Entzügen ist echt der Knaller. In meinem Arbeitsfeld habe ich es öfters mit Psychiater/innen zu tun. Aber keiner hat dieses Wissen je erwähnt.
Super gut ich hatte Gedächtnisstörung bei meiner Schwangerschaft habe dann selbst hochdosiert b Vitamine genommen hätte Lust drauf trinke niemals Alkohol habe das auch nie hab 4 Monate fast durch gekozt jetzt weiß ich auch was es war das problem verschwand dann komplett von alleine bei meinen weitern Kindern/ Schwangerschaften nahm ich b Vitamine von Anfang an viel höher dosiert keine Probleme was war das dann in meinem Fall? Danke für diesen großartigen spannenden Kanal
Grüß dich Herr Dr. Weis, deine Videos sind sehr informativ und deine Erfahrungen bezogen auf die Krankheiten, machen deine Videos alles viel lebendiger. Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihre persönlichen Erlebnisse bezüglich dem Coronavirus uns mitteilen würden. Gerne auch Informationen, die auf Tatsachen beruhen.. :)
Mein Eindruck hinsichtlich COVID-19 aus psychiatrischer Sicht ist, dass die Pandemie eine große Auswirkung auf die Psyche hat, da gibt es inzwischen viele Studien und sogar Bücher (!). Ich meine damit allerdings nicht nur die Erkrankung selbst (die übrigens auch zu psychiatrischen Folgen führen kann), sondern die Tatsache, dass die Menschen unter den Maßnahmen sehr gelitten haben. "Einsamkeit" ist sowieso ein großes Thema bei alten Menschen (das ist ja mein Schwerpunkt) und gerade die Einsamkeit wird durch die Pandemie noch viel stärker, da die Leute Freunde nicht besuchen konnten, in die Kirche, zu Gemeindetreffen usw. gehen konnten. Menschen sind Beziehungswesen und dieser Aspekt wird durch die Pandemie doch ziemlich deutlich. Betrachtet man alle psychiatrischen Erkrankungen (unabhängig vom Alter), sind es vor allem Suchtpatienten, die sehr unter der Pandemie leiden.
@@PsychiatrieaufdenPunkt Ist es nach Ihrer Auffassung dann richtig, überhaupt die Menschen im fortgeschrittenen Alter, sie in Isolation zu bringen? Denn es ist bereits bekannt, dass die Psyche viel Einfluss auf die körperliche Gesundheit hat. Wurden die Menschen nicht dadurch mehr krankheitsanfälliger, sodass ihr Immunsystem geschwächt wurde und somit anfälliger füt Krankheiten war? Wie sieht es mit der tagtäglichen Ausernandersetzung mit einem Virus, aus, das dem Menschen klar optisch nicht ersichtlich ist? Damit meine ich, ob da doch nicht die Wahrnehmung sich dort verändern kann und eine gewisse ängstliche Gesellschaft hervorruft, die doch lieber tendiert sich von Menschen bewusst zu trennen und so sich das Beziehungsprzess sehr gestört wird? Ich hoffe Sie können mir auf diese Fragen antowrten, da Sie vorteilhaft vom Fach sind. Ich habe leider aiuch viel mit kranken Patienten erlebt, da ich Krankenschwester bin.
Vielen Dank für das interessante Video! Ein Tipp wenn Sie sich das Programm Nvidia Broadcast installieren und die Geräuscheunterdrückung + Räume Hounterdrückung aktivieren wird Ihr Ton um EINIGES besser und das ganz kostenlos 😁😁😁👐🏽
Ich nehme die Videos mit dem Iphone auf, da das wesentlich besser als die Webcam funktioniert (was die Auflösung betrifft). Aber danke für die Tipp. Ich schaue mal im Video-Bearbeitungsprogramm, ob man da eine Rauschunterdrückung über das Video laufen lassen kann!!!
Thiamin i.v. meint "intravenös". Durch eine orale Einnahme (als Kapsel) wird der Spiegel nur sehr langsam aufgebaut, da der Transporter im Darm nur eine begrenzte Menge transportieren kann. Das kann man mit einer Gabe über die Vene umgehen und das ist bei Wernicke-Korsakow oder auch nur dem Verdacht sehr wichtig. Thiamin ist Vitamin B1, ja :-)
Mein Großvater hatte das, kein Alkohol im Leben. Hab mal was über den Abbau der Blut Hirn Schranke im Lauf des Lebens gelesen und daß da auch Denkstörungen und Gedächtnisverlust mit einhergeht. Gibt es da Behandlungsmethoden?
Die Blut-Hirnschranke wird mit zunehmendem Alter sicher durchlässiger, meiner Meinung nach erklärt das Denkstörungen und Gedächtnisstörungen alleine nicht. Das spielt eher für die Wirkung von Medikamenten eine Rolle.
