Medikinet hat mein Leben mit ADHS so derart verbessert. Konnte meine Fachhochschulreife nachholen, studiere jetzt Soziale Arbeit und arbeite in der Jugendhilfe. Das wäre vor meiner Medikation undenkbar gewesen - danke für diesen Beitrag. Hätte mir aber gewünscht, dass das Leiden, welches mit ADHS einhergeht, vor allem in der Kindheit, mehr beleuchtet wird.
Finde es auch immer problematisch zu sagen, dass die Diagnose in der Kindheit so vieles einfacher gemacht hätte. Stimmt wahrscheinlich teilweise, aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen das dann auch nicht alles top ist. Die Probleme bestehen ja trotzdem weiterhin und Medikamente helfen nicht jedem.
@@iamthemanager9095 eine Diagnose in der Kindheit schafft früh Klarheit, oft auch mehr Verständnis und Wege und Optionen, besser damit umzugehen und das Umfeld zu sensibilisieren. Therapien, die während der Kindheit stattfinden, haben mehr Effekt. Auch Medis, wenn sie denn vertragen werden (es gibt ja einige verschiedene Wirkstoffe) helfen sehr und machen den Weg deutlich einfacher. Dazu gehören aber auch Eltern, die offen sind und den langen Weg mit ihren Kindern gehen.
Ich persönlich habe mich mit Medikinet wie ein Roboter gefühlt, bin untergewichtig geworden (kein Hungergefühl mehr) und war leicht reizbar.. also für mich war es keine Lösung.
Wie wärs mit einem Dumm Gefragt mit Adoptivkindern? Ich bin adoptiert, und da gibt es auch so viele Kommentare und Fragen von anderen 😄. Wenn das mal abgedreht wird, wäre ich aufjedenfall dabei 👌🏻
In der Schule immer gute Leistungen gehabt, weil ich mich da durchmogeln konnte. Die ersten zwei Semester meines Studiums waren furchtbar, obwohl ich es gerne gemacht habe. Kurz danach die Diagnose bekommen, Therapie und Ritalin bekommen. Die beste Entscheidung, die ich je getroffen hab.
OMG This. Genauso ist es bei mir gewesen nur ohne Therapie und Ritalin. Dieses "Durchmogeln" in der Schule durch in den richtigen Momenten die großen Punkte absammeln ohne eigentlich wirklich was Nennenswertes geleistet zu haben kenne ich genau. Auch die harte Erfahrung in den ersten Semestern, in denen Improvisieren nichts brachte und man stumpf lange und konzentriert lernen musste, das war die Hölle Hab mich bis zum Ende des Studiums gequält und es irgendwie gebacken bekommen, eine Therapie hätte mein Leben sicherlich deutlich besser gemacht.
wie kamst du dazu dich diagnostizieren zu lassen? Vermute bei mir auch ADHS aber traue mich nicht zur Diagnostik zu gehen weil ich denke irgendwie meistere ich mein leben ja trotzdem. Und ich will Lehrerin werden...auch schwierig was Verbeamtung angeht
@@chemicallifeblog Ich bin bereits verbeamtete Lehrerin 😄 da hab ich mir aber in diesem Fall keine Sorgen gemacht, weil es ja eine neuro-diverse Erkrankung ist und keine psychische. Mein neuer Partner hat mich dahingehend unterstützt und ich kann es dir nur empfehlen: Ich habe mich bisher auch "nur" diagnostizieren lassen, bin aber derzeit nicht in Behandlung. Aber das alleine hilft halt enorm, sich und sein Leben einfach besser zu verstehen. Ich kann dir nur dazu raten 🤗
Ich kenne das Gefühl jedoch wurde ich sehr früh diagnostiziert und die paar Jahre in denen ich das Gefühl das ich anders und Komisch bin zu haben waren schrecklich ich habe keine Ahnung wie schlimm das auf eine noch längere Zeit ist. Jedoch haben sich dann meine Gedanken eher zu warum ausgerechnet ich und das ich mich zusammen reißen soll um möglichst "normal" zu wirken geshiftet war das bei dir auch so?
Danke für die Folge! Ich hab selber ADS ohne Hyperaktivität aber ich erkenn mich in so viele Aussagen die hier vorkommen wieder. Tut gut zu wissen das es auch noch andere mit der selben Thematik gibt.
Hab meine Diagnose irgendwann zwischen der 3. Und 5. Klasse bekommen und das war gut so. Die Beschreibung mit den 20 offenen Fenstern und irgendwoher noch Musik nutze ich auch öfter, um anderen ansatzweise zu erklären, wie sich das anfühlt. Zum Thema rennen: Wenn in meinem Kopf wieder zu viel los ist, gehe ich manchmal laufen, um mich zu sortieren und Ordnung zu schaffen oder ich schreibe das auf, wenn es wichtig ist. Ansonsten, wenn Kopf auf Teufel komm raus nicht die Klappe halten will, helfen extrem starke, unangenehme Reize - mit denen man sich nicht verletzen soll - in einer Kette: z.b. Chilis essen, Lavendel riechen und eis auf die Unterarme (auch einfach mal Haare eiskalt abwaschen ist eine wahre Wohltat dann).
Ich fühle mich oft angegriffen, bei Diskussionen. Ich kann da garnicht ruhig bleiben oft. Kennst du das ? Nimmst du Medikamente, wenn ich fragen darf ?
@@alexxius144 Hallo Alex, habe selbst ADHS, nehme aktuell Medikamente und kenne was du beschreibst. Die medis helfen mir mich besser zu regulieren, aber das voreilige Gefühl angegriffen zu werden etc. ging davon nicht weg. Mir hat eine Therapie geholfen, in der ich gelernt habe was meine Trigger sind und wieso ich diese habe :)
@@nikolachs7255 hallo Franky, danke für deine Antwort. mit den Medikamenten bin ich gerade noch am experimentieren, damit ich soweit eingestellt bin. ja das mit dem triggern das kenne ich selbst. Wobei ich das noch nicht schaffe, warum das so ist
@@techtelmechtel6946 Zerrissen. Besser kann man es nicht beschreiben. Die Bedürfnisse von ADHS und Autismus sind in lebenswichtigen Bereichen absolut diametral. ADHS will das Ungewöhnliche, das Plötzliche, das Neue - Autismus will das Gewohnte, das Langsame, das Vorhersagbare, das Kontrollierbare. ADHS liebt Chaos, Autismus liebt Ordnung. ADHS ist Zeit egal, Autismus will und muss aber auf die Sekunde pünktlich sein. ADHS fährt jeden Tag mit dir Achterbahn der Gefühle. Es findet immer einen Grund und sei er noch so klein. Autismus macht das super schnell erschöpft und schwindlig. Natürlich ist jeder Mensch individuell und beides sind sehr eng verknüpfte Spektren, das heißt, die individuelle Ausprägung der Symptome ist bei jedem Betroffenen anders. Deshalb habe ich mich für die etwas "klischeehafte" Wortwahl entschieden, weil beide Erkrankungen einfach grundlegend anders funktionieren. ADHS sucht Reize und braucht sie als Hirnschrittmacher, Autismus möchte gern die meisten Reize meiden und ausblenden, weil sie überfordern. Das ist eben die neurologische Funktionsweise.
Mega cooles video. Man erkennt sich teilweise total wieder. Ich habe seid meinem 7. Lebensjahr die Diagnose ADS ich habe mich immerwieder gefragt was mit mir nicht stimmt, warum ich so vergesslich bin und so unkonzentriert.
Blöde frage aber du hast dich immer wieder gefragt warum du unkonzentriert und vergesslich bist vor deiner diagnose oder danach? Oder wurde von deinen Eltern die Diagnose nicht erläutert?
Einfach 1000% relateable, weil selbst betroffen xD Silvi du hier?! Schau aktuell deine 'Princess Charming' Videos, muss aber gestehen das ich sonts nichts von dir kenne. Aber deswegen biste mir wohl so sympatisch😄 ICH LIEB'S!!!🥰
Ich fühle es so sehr, aber ich finde schon seit Monaten keinen Diagnoseplatz (nur erst mal Diagnose, ich spreche noch nicht einmal von Therapie). Ich bin jetzt 31 und möchte einfach Klarheit haben.
@@1LIVE Beispielweise: Nicht alle ADHSler sind hyperaktiv. Es gibt tatsächlich drei verschiedene Ausprägungen. Die Unaufmerksame, die hyperaktive und die gemischte Variante. Die unaufmerksamen entsprechen nach außen oft überhaupt nicht den Clichee und werden deshalb leider oft viel zu spät oder gar nicht diagnostiziert. Interessant wäre auch eine Frage zur Medikamentösen Behandlung mit Stimulanzien. Hier gibt es ja das clichee man ADHslern Ritalin verabreicht um sie ruhig zu stellen. Vielen Betroffenen hilft der Wirkstoff Metylphenidat enorm, mich eingeschlossen. Ich fühle mich definitiv nicht ruhig gestellt. Mein Sozialleben hat sogar deutlich zugenommen. Einige haben aber auch nicht so gute Erfahrungen gemacht. Hier wäre es also interessant gewesen, die Geschichten der einzelnen interviewten zu dem Thema zu hören. Cool dass ihr offen für Feedback seid:) Finde das Format super, macht weiter so!
ADHS und die Akzeptanz der Gesellschaft ADHS und Fakten (66% aller als Kind diagnostizierter Kinder haben auch im Erwachsenenalter stark zu kämpfen. VIELE wissen das nicht, und versagen auf ganzer Linie überall, da die meisten Menschen denken "ADHS verwächst sich im Erwachsenenalter" Und bestimmt viele weitere. Ich liebe diesen Kanal! So eine gute Möglichkeit um die eigene Empathie deutlich zu erhöhen, und dass durch Kurzvideos. ❤
Ich erkenne mich eher bei ADS wieder, nicht bei ADHS. Aber bin mir selbst nicht sicher, ob ich nicht einfach nur verlernt habe mich zu konzentrieren, nach all den Online-Vorlesungen während Corona. Weil in meiner Schulzeit kann ich mich nicht dran erinnern, dass ich krass unaufmerksam und schnell abgelenkt war. Nur prokrastiniert und alles auf den letzen Drücker machen, das war schon immer so
Zwar nicht hyperaktiv, aber extrem unaufmerksam, dass man dabei Sachen verliert und vergisst, und bei Aufgaben, die wichtig sind, aber mega uninteressant sind, gibt man sich da Zeit, verschiebt alles auf'n letzten Tag. Nach außen wirkt man wie ein energieloser, fauler Tagträumer. Wobei innerlich hat man schon es mit kurzen Energieschüben manchmal zu tun, abba man dreht dabei nicht durch wie es bei bipolaren ist.
Mmmh ich wurde erst mit 23 diagnostiziert und hätte mir die Diagnose früher gewünscht hahah. Was würdest du denn sagen hat Ritalin bei dir kaputt gemacht?
Es ist FURCHTBAR, weil viele „Teststellen“ nur Kinder behandeln. Es gibt die Fliednerklinik in Gevelsberg, da habe ich das damals machen können, dauert generell alles sehr lange, bis man Termine und Ergebnisse bekommt etc, dafür wünsch ich dir schon mal viel Kraft. Du braucht eine Überweisung vom Hausarzt an einen Psychiater, oder wenn du einen Psychotherapeuten hast, evtl. von ihm.
