Nocturnal Culture Night ein Event in Deutzen in der Nähe von Leipzig. Das Festival fand im dortigen Kulturpark statt, auf dem Gelände finden sich eine einem Amphitheater gleichende Freilichtbühne, und eine kleine, von Weiden umgebene Bühne.
Viele bekannte Gesichter hatten sich in den ersten Reihen eingefunden, um einen der seltenen Live-Auftritte in diesem Jahr zu erleben. Gespannt verfolgten wir den Soundcheck und warteten voller Vorfreude. Dann endlich war es soweit, das Intro erklang, alle Bandmitglieder betraten gemeinsam die Bühne und nahmen ihre Positionen ein. Das wundervolle und eher selten gespielte „Rumours about Angels“ verwandelte die Anspannung in Verzauberung. Mit jedem Ton und jeder Sekunde sog ich die Musik und die Stimmung in mich auf. Sänger Adrian Hates wirkte faszinierend und charismatisch wie immer. Doch jedes Mal ist man von neuem beeindruckt von seiner Erscheinung, Ausstrahlung und Stimmgewalt. Torben Wendt am Keyboard bediente feinfühlig die Tasten und verfeinerte die Songs mit seiner unnachahmlichen Stimme. Die Setlist wirkte wohl überlegt und bot gerade den Fans, die schon viele Konzerte besucht hatten eine schöne Abwechslung aus alten Stücken wie „Chemicals“, „O´Brother Sleep“ oder „Methusalem“ und den aggressiver klingenden, neueren Tracks à la „Giftraum“ oder „Psycho-Logic“. D.N.S an den Drums bewies einmal mehr eindrucksvoll, wie man dieses Instrument mit ganzem Körpereinsatz bedient und gab damit jedem Song eine gewisse „Bewegung“. Eine ganz besondere Ehre wurde uns zuteil, indem wir an diesem Abend das erste Mal die bald erscheinende neue Single „The Plague“ live erleben durften. Gaun:A und Adrian griffen beide in die Gitarrenseiten und ließen ungewohnt rockige und harte Klänge aufkommen. Düstere Effekte und ein wunderbar tiefer Gesang von Adrian ließen den neuen Wind des kommenden Albums erahnen. Spätestens der Refrain überzeugte uns dann alle, denn mit melodiöser, unverkennbarer DIARY OF DREAMS-Note bleibt man sich treu, ohne sich zu wiederholen oder gar langweilig zu klingen. Für mich genau die Mischung, die ich nicht kannte, nicht erahnt hatte, aber die mir sofort gefiel und die die Vorfreude auf das neue Material ins Unermessliche steigen lässt. Nach heftigem Applaus und vielen begeisterten Gesichtern schien auch Adrian ein Stein vom Herzen zu fallen. Die Angespanntheit wich und im weiteren Verlauf merkte man deutlich, wie der Spaßfaktor zunahm. Wundervoll passend folgten „The Witching Hour“ und ein weiteres Highlight für mich mit „Treibsand“. Natürlich durfte auch der Kult-Song „Traumtänzer“ nicht fehlen, bei dem wir im Publikum liebend gerne den Refrain sangen. Glücklich und dankbar verabschiedete sich die Band von uns, jedoch wohl wissend, dass wir sie nicht ohne weiteres gehen lassen würden. Die Zugabe enthielt „The Curse“ und „Kindrom“. Bei beiden Songs gab es aktive Gesangshilfe und viel Bewegung aus dem Publikum, was Adrian sichtlich Spaß bereitete. Wieder verneigte sich die Band tief vor uns und wieder wurden „Zugabe“-Chöre laut, die Adrian und Torben auf die Bühne zurückholten. Zu wunderschönem Licht kamen wir in den Genuss der „Amok“ Akustik-Version bei der Torben Adrian am Piano begleitete. Sanft Klänge und ein Gesang, der einen einfach nur starr stehen und darin versinken ließ, hallte in die Nacht, die uns wie durch ein Wunder für diesen Auftritt regenfrei genießen ließ. Es hätte keinen schöneren Ausklang (für mich) geben können!
Setlist:
Rumours about Angels
Chemicals
Giftraum
Psycho-Logic
O Brother Sleep
Methusalem
The Plague
The Witching Hour
Soul Stripper
Treibsand
But the wind was stronger
15 сен 2024