Ja aber es ist doch nicht nur die inrpretation des schmerzes, der Schmerz hat doch angefangen weil eine Schädigung vorhanden ist und diese an das Gehirn gemeldet wurde.
Vielen Dank für den Kommentar! :) Schmerzt ist grundsätzlich ein Aktionssignal und kein Indikator für eine Schädigung. Verletzung ist nicht gleich Schmerz und Schmerz ist nicht gleich Verletzung. Das zentrale Nervensystem (ZNS) analysiert non-stop alle Informationen, gleicht diese mit Erfahrungswerten ab und beurteilt diese auf ihre Gefahr für unser Überleben. Wenn das ZNS eine potentielle Gefahr sieht lässt es uns Aktionssignale spüren wie bspw. Schmerz. Was unser Gehirn als potentiell gefährlich einschätzt ist vielfältig und hat mit unserem rationalen Bewusstsein von Gefahr nicht viel zu tun. Unsere unterbewussten Hirnareale verarbeiten eine Vielzahl an Faktoren bis diese möglicherweise in unsere Bewusstseinsebene kommen. Somit kann eine Schädigung von unserem ZNS nach Auswertung aller Informationen natürlich als potentielle Gefahr gesehen werden und deshalb dazu führen, dass das ZNS ein Aktionssignal wie z.B. Schmerz in unser Bewusstsein kommen lässt. Auch kann eine Schädigung vorliegen und wir verspüren keine Schmerzen oder wir verspüren Schmerzen aber es liegt keine Schädigung vor. Nehmen wir Schmerzen regelmäßig wahr, kann dies eine neuroplastische Veränderung hervorrufen, die zu einer "Neurosignatur" des Schmerzes führt. Das ZNS greift in ähnlichen Situationen "gerne" auf diese zurück und wir können damit trainieren in bestimmten Situationen Schmerzen zu haben ohne, dass wir das wollen. Ich hoffe meine Antwort war hilfreich?
