Im Interview Wolfgang Berghofer, 1973 im Organisations-Komitee der FDJ
Die Ausrichtung der X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten des 1947 gegründeten Weltbunds der demokratischen Jugend (WBDJ) in der Hauptstadt der DDR war ein ambivalentes, internationales Großereignis. Es war das "Woodstock des Ostens" mit bis dahin ungekannter Offenheit und Toleranz bei Rockkonzerten und anderen Großveranstaltungen, andererseits der Versuch der DDR-Führung ein "Schaufenster des Sozialismus" zu inszenieren. Mitglieder der bundesdeutschen Jugendorganisationen von Junger Union bis MSB Spartakus lieferten sich mit der FDJ in der "Speakers Corner" am Alexanderplatz unter der Weltzeituhr spontane, harte Diskussionen. Daneben gab es propagandistische Inszenierungen, die nur teilweise die Begeisterung internationaler Gäste fanden, obwohl sie eigentlich unter den Schlagworten "Frieden, Freundschaft, Solidarität" stattfanden.
2 окт 2024