Die Mitte [#7] | Schweizer Parteien [Wahlen, 22. Oktober 2023] 

Ab 5:59 hat sich ein Fehler eingeschlichen: Du beschreibst die Individualbesteuerung der Freisinnigen. Die Mitte will das Problem lösen, indem beide Berechnungen (Gemeinsame und getrennte Berechnung) verglichen werden und die bessere Berechnung dann verwendet wird. Heutzutage haben bereits viele Kantone ein Vollsplitting, welches die Mitte und die SVP befürwortet. Dieses macht aus der Heiratsstrafe quasi einen Heiratsbonus. Damit werden traditionelle Familienmodelle bevorzugt behandelt, bei denen ein Teil der Ehe signifikant mehr verdient (Ihr dürft dreimal raten wer in einer ungleichgeschlechtliche Ehe in der Regel mehr verdient.) Die Individualbesteuerung hingegen sorgt dafür, dass Familienmodelle, bei denen beide Elternteile Teilzeit arbeiten, keinen Nachteil mehr haben und ermöglicht so, dass viele Personen, die die Kinder betreuen (hauptsächlich Frauen) anschliessend wieder in die Wirtschaft eingegliedert werden können.

Das logo der mitte erinnert mich mehr an die ganzen krankenhaus oder spital logos

Ich muss sagen dass ich das Schweitzer Parteien Spektrum recht interessant finde.

Eigentlich eine ziemlich sympathische Partei. Die politische Mitte zu stärken, find ich grad sehr wichtig

eine bewegte Geschichte. Vielen Dank.

'Die Mitte' sind meine Lieblingsbürgerlichen. :-)

Der Grund für die Walliser Doppelvertretung der Mitte im Ständerat ist einfach: Traditionell werden ein Deutsch- und ein Französischsprachiger gewählt, damit der ganze Kanton vertreten ist. Grösste Partei im Oberwallis ist die Mitte, und grösste Partei im Unterwallis ist auch die Mitte. De facto handelt es sich um zwei Wahlen in zwei Halbkantonen.

Gratuliere zur gelungenen Reise durch die politische Schweiz. In meinem Studium vor 20 Jahren hat mir ein lieber Mitstudent mit deutschschweizer Herkunft bescheinigt, dass ich ein Musterkandidat für die CVP wäre (er selber eher SVP). Ich habe das heute nach dem Video getestet, ja es stimmt… 😅

Für mich die beste partei der schweiz nicht so lausig wie die linken aber auch nicht zu extrem wie die rechten

Irgendwie muss man der cvp und fdp dafür dankbar sein das es die direkte demokratie in der schweiz gibt

Wird auch ein video kommen was die nicht deutschsprachigen Parteien einmal beleuchtet? Zb sowas wie alle mal in einem Überblick

Ich finde, dass hier nicht kritisch genug mit der Eigendarstellung der Partei, bzw. ihrer Selbstbezeichnung umgegangen wird. Dass sie, trotz des Namens und vereinzelter Allianzen mit Links-grün, eindeutig *rechts* der politischen Mitte steht hätte meiner Meinung nach stärker hervorgehoben werden sollen. Trotzdem ein guter und informativer Beitrag, wie wir es von unserem Zeidgenossen gewohnt sind!

Das hat jetzt nichts mit dem eigentlichen Inhalt des Videos zu tun (da bleibt nur dich wieder einmal zu loben), aber mich beschäftigt der Begriff "bürgerliche Partei". Bei uns in Deutschland hört man ihn auch regelmäßig, vor allem in Bezug auf eine klassische schwarz-gelbe, also CDU/CSU-FDP-Koalition. Mir kommt er aber heutzutage recht unpassend vor. Denn das Gegenteil von "bürgerlich" (im Sinne von bourgeois, nicht von Staatsbürger oder citoyen) wäre ja klassisch der Begriff "proletarisch",und das wiederum würde heißen, dass alle Parteien links davon proletarische oder Arbeiterparteien wären. Die SPD z.B. ist aber schon seit vielen Jahrzehnten keine klassische Arbeiterpartei mehr, sondern nach allgemeiner Anerkennung eine breite Volkspartei. Für mich wirkt der Begriff ähnlich fehl am Platz wie wenn manche Neomarxisten heutzutage noch von "Klassenkampf" o.ä. sprechen. Früher gab es tatsächlich viel stärker voneinander abgegrenzte soziale Klassen, aber im 21. Jahrhundert sind dieKategorien doch sehr viel unschärfer und vieldeutiger geworden. Wer gehört denn heute nicht zum "Bürgertum"? Diese Kategorie hat sich doch inzwischen so weit ausgedehnt, dass sie kaum noch als solche taugt. Sicher gibt es noch soziales Prekariat, Geringverdiener etc., aber die kann man doch nicht mehr einfach so als "nicht bürgerlich" bezeichnen. Deswegen wirkt dieses Wort für mich wie ein Überbleibsel aus den 50ern, stehengeblieben bei dem Bild einer SPD vor dem Godesberger Programm. Und dass es sich dabei um ein Synonym für die generelle politische Rechte handeln soll überzeugt mich auch nicht, da z.B. der AfD zuweilen vorgeworfen wird ob ihres Populismus nicht bürgerlich zu sein, obwohl sie eindeutig rechts steht und sogar im Kern die Interessen von Besserverdienern zuungunsten der Geringverdiener vertritt.

Man kann als Deutscher nur neidisch sein auf ein solche superdemokratisches System.