Ganz herzlichen Dank für das spannende und erkenntnisreiche Gespräch 🙏❤ Ich glaube, Gerald Hüther könnte der nächste bereichernde Gast dieser tollen Interview-Reihe sein 😉😊
Herzlichen Dank für dieses sehr informative, wohltuend freundlich geführte Gespräch; auch wenn der Inhalt mich an vielen Stellen sehr betroffen gemacht hat, auch eigene Erfahrungen betreffend.
Sie sprechen mir aus der Seele. Unsere Kinder sind die Grundlage für eine gelingende Gesellschaft. Die derzeitige Kinderbetreuung gehört reformiert, um wirklich auf die Kinder eingehen zu können.
Danke für Ihre wichtigen Gedanken und Konzepte. Ein Stück ist mir unwohl bei einigen Verallgemeinerungen. Ich möchte diese in Fragen formulieren: war die Geburtshilfe vor 30-40 Jahren „menschlicher“? Sind heute nicht sehr viele junge Eltern viel kindgerechter in Ihrem Sinne? Hat die Leistungsgesellschaft nicht zur Zeit eine „Krise“ im Rahmen der Suche nach work-life Balance? Sind die Waffenlieferungen an die Ukraine wirklich Ausdruck von Kriegsgelüsten oder eher Ausdruck der Hilfe für Menschen, die in einer nicht mehr vorgestellten Art und Weise mit dem Tod und Fremdherrschaft überzogen werden? Haben wir nicht mehr Zugang zu Psychotherapie als je zuvor seit die Psychotherapeuten Kassenzulassungen haben? Vielen Dank Matthias Kaltheuner
Ich gebe Ihnen in sofern recht, dass auch mir die Perspektive auf Russland fehlt. Was ist mit der russischen Gesellschaft, Regierung los, wenn sie glaubt, dass Krieg, Überfall auf den Nachbarn eine Konfliktlösung sein könnte? Aber diese Frage hat Herr Maaz z.B. im Interview mit Jasmin Kosubek ausreichend beantwortet - und das nicht zum Vorteil von Russland. Ich bin selbst in der Ukraine aufgewachsen und weiß im Moment keine bessere Lösung als auf eine solche Gewalt von Russland zum Selbstschutz mit Gegengewalt zu antworten (deutsche und amerikanische Waffen inklusive) - so schrecklich das auch klingt. Frau Frigowitsch erwähnte das Karpmann-Dreieck (=Drama-Dreieck). Ich neige mittlerweile zu der Annahme, dass Deutschland sich eben in diesem Dreieck in der Rolle des Retters befindet oder befinden möchte, auf Grund eigener Traumata, Schuldgefühle und sonstiger Schwächen, die jeder Mensch und dementsprechend jedes Land hat. Die geschichtliche Dynamik, die zwischen Russland und Ukraine sowie anderen angrenzenden Staaten herrscht ist extrem komplex und die Menschen seit Jahrhunderten traumatisiert. In irgendeinem Interview sagte Herr Maaz, dass eine Krise auch in Form eines Krieges stattfinden kann, als ihre schlimmste Form. Ich glaube, gerade das ist im Falle von Russland und Ukraine geschehen. Deutschland lässt sich aufgrund von oben genannten unverarbeiteten Anteilen in diese Dynamik hineinziehen. Herr Maaz versucht lediglich, uns darauf aufmerksam zu machen.
Ich vermute, dass es leider nur den Anschein hat, dass vieles besser wäre. Wir sind weg von der schwarzen Pädagogik, es gibt keine Schläge in den Schulen. Man bemüht sich und bemüht sich! Was früher sicher oft nicht so der Fall war. Da hast du sicher recht! Nur , was man nicht bekommen hat (Liebe) kann man auch nicht weitergeben. Es bleibt ein redliches Bemühen. Woher soll denn jetzt die ganze Liebe kommen?
Vielen Dank für das Teilen Ihrer klugen Überlegungen lieber Herr Kaltheuner. Es ist bereichernd, reflektierte Gedanken zu lesen. Sie haben Recht: Auf viele dieser Fragen gibt es keine einfachen Antworten! Auch stimmen mehrere Perspektiven gleichzeitig, so wie es verschiedene Wahrheiten gibt, je nachdem aus welcher Perspektive betrachtet wird, was mögliche Antworten schwieriger macht. Ich möchte mich den unteren Kommentaren anschließen: vor 30-40 Jahren war die Geburtshilfe nicht menschlicher, aber anders unmenschlich. Allgemein haben sich die traumatisierenden Umstände aus m. S. verlagert. Sie sind zwischenzeitig versteckter (während sie früher offen sichtbar waren, z.B. bei Armut, Krieg). Als emphatische und mitfühlende Menschen möchten wir natürlich Hilfe für Menschen in Not (z.B. in der Ukraine) schaffen, was viel über unsere hohe Motivation aussagt und es richtig ist, zu helfen. Wenn man jedoch nur die eigene gute Absicht kennt, kann es passieren, dass man manipulative oder langfristig schädliche Strategien anderer nicht entdeckt, die die eigenen Handlungsimpulse für ihre Zwecke benutzen. Ich denke, Dr. Maaz möchte uns insg. warnen, uns nicht zu leichtfertig emotional von Entscheidungsträgern in propagierte Bahnen lenken zu lassen. Sondern selbst zu reflektieren und nachzudenken, so wie Sie das tun. Und dabei zu bedenken, dass langfristig heilsame Lösungen eher von Menschen ausgehen, die in ihrer Persönlichkeit reif und gewachsen sind. Kassenzulassung Psychotherapie: Hier sehe ich dieselbe Entwicklung wie in der Kassenleistung der Medizin: die Ausuferung der Verbürokratisierung sowie weitere Klötze am Bein des guten Willens wachsen exponentiell zum scheinbar besseren Versorgungsangebot. Auch hier wirkt nur, als würden wir fortgeschritten sein, während der Blick in die Details der Realität Erschöpfung von Therapeuten, Zeit- und Energieraub durch Administration etc. und leider am Ende frustrierte Patienten zeigt. Deshalb lohnt sich der Blick abseits des Kassensystems : )
