All die selbsternannten Experten, die regelmäßig über "die Bahn" herziehen, sollten sich gelegentlich eines deiner Videos ansehen. Vielleicht würden sie dann kapieren, wie komplex das System Rad/Schiene ist. Mir jedenfalls hat's wieder mal große Freude gemacht, eine weitere Facette dieses Systems besser zu verstehen. "Was ist eine Sandtreppe?" Wäre das nicht eine 100.000,- Euro Frage für irgendeine Wissensshow? :-)
Hallo, Klasse Video Zu deiner letzten Bemerkung. Wenn die derzeitige Entwicklung der Eisenbahn beibehalten wird, ist die Vollständige Stilllegung der Eisenbahn und der Umbau der Strecken in ein Radnetz keine Katastrophen, sondern ein Akt der Gnade. Mit freundlichen Grüßen Ralf
Servus Jörg, ich muss noch etwas los werden. Nutzung von Mg Bremse bergab im herbstlichen Wald durch TF bei VT 98. Ich hab das mal im badischen beobachtet. Ich fragte den Tf warum er ständig mit der Mg Bremse Bremse bei recht niedriger Geschwindigkeit. Ja, das hat den Grund, das nachher beim bergauf Fahren, nicht soviel Sand benötigt wird. Hier wurde mit der Mg Bremse das feuchte Laub von den Schienen befördert. Einwandfrei.
Hallo Jörg, den Effekt mit der Entmischung bei unterschiedlichen Körnungen gab es nicht nur beim Sand, wo das Haufwerk quasi ein Sieb bildet und die ganz feinen Teile nach unten rieseln. Das gleiche passierte mit dem Schießpulver beispielsweise in den preußischen Feldzügen im 7-Jährigen Krieg, wo dann die Kanonen nicht ordentlich schossen, wenn sie mit auf dem Transport entmischten Schwarzpulver geladen wurden. Ich weiß aber nicht genau, was die fritzischen Artilleristen machten, um ihr Pulver schießbereit zu halten... -- Markus
Sehr spannend und interessant, wie immer ! Leider wird dieses Thema in der Praxis oft über- oder unterschätzt. Insbesondere bei der unmittelbaren Anwendung.
"Wenn Sand nass, dann staubt nicht mehr" - diese Aussage ist allerdings vollkommen korrekt. ;-) Gut, es gibt leichte Funktionseinschränkungen, aber wenigstens kein Staub. Als Sandstrahler früher war für mich nasser Sand auch ein Gau. Ein bßchen feucht war kein Problem, aber klumpig war dann ganz schnell das Ende der Arbeit und erstmal alles auseinanderfriemeln. Die Entmischung kommt möglicherweise durch die Erschütterungen, wenn man die Palette im Schuppen direkt neben den Bahngleisen lagert und tausende Züge daran vorbeifahren. Müsste man mal testweise federnd aufhängen, die Palette...
3:46 wenn das mal nicht der selbe Kollege war, der in Waldthausen die eine 218 an allen Öffnungen die er finden konnte, besandet hatte und entsprechend Säckeweise Sand in den Tank gekippt hatte.... :-D Was die 42X angeht muss ich sagen, dass ich mich nur einmal richtig kräftig auf den Arsch gesetzt hatte. Aus etwa 70 km/h etwa 2,5 km Anhalteweg, aber nicht in SB, sondern dosiert mit der ep-Bremse, weil der Streckenabschnitt berüchtigt war. Was ich mir auch angewöhnt hatte: Sobald beim "normalen" Bremsen die Zugkraftanzeigen auf dem MTD anfingen zu tanzen, den F/B-Schalter kurz in die Stellung SB zu ziehen und dann sofort wieder in den Regelbereich, um die dynamische Bremse raus zu werfen, weil dann der pneumatische Gleitschutz jeder Achse einzeln arbeiten konnte, wie beim lokbespannten Wagenzug. Bei dynamischer Bremse ist das ja so, dass wenn einer der vier Radsätze einer Anlage gleitet, die anderen drei auch nicht mehr wirklich bremsen. Die Sandmenge beim 42X war ja sowieso ein Witz und konnte man eh vergessen (vor dem Umbau auf NOWE). Ich dachte auch immer, man hatte aus den Fehlern beim 42X mit den wenigen Sandrohren gelernt. Bis die BR412 kam. Der hat den Sandstreuer auch nur vor dem führenden Radsatz.....und das bei 12 (demnächst 13) Wagen....
Danke für Dein Video. Insbesondere Deine Einlassungen über den Oberbau. Bei manchen Führerstandsmitfahrtn+en sieht die Strecke aus, als ob die Bahn durch einen Garten mit Sträuchern aber auch großen Bäumen rollt. Sieht shön aus, aber jeden Herbst wenn der erste Sturm über Deutschland hinweg geht, sind etliche Strecken nicht mehr befahrbar, da Bäume auf die Strecken gefallen sind und jedes Jahr verspricht die Bahn, dass im nächsten Jahr endlich die Strecken besser gepflegt seien. So heißt es jedes Jahr, aber die Streckenausfälle, wenn nich ganze Teile Deutschlands gesperrt werden und ein völligs Reisechaos entsteht. Aus meiner früheren Heimat kenne ich Aufnahmen der Geislinger Steige aus Zeiten vor 1939 oder gar Jahrhundertwende, wie frei die Strecke damals ausgesehen hat und wie selbst diese Strecke heute eher einem Wald entspricht, als einer Bahnanlage mit einem gepflegten Oberbau und das bei so einer wichtigen Strecke, zumind. derzeit noch, bis die Neubaustrecke eröffnet ist.
Die früher freigeschnittenen "Brandschutzstreifen" entlang der Bahntrassen ist ein Erbe der Dampflokzeit. Bei dem heutigen Wildwuchs entlang der Bahnstrecke bedurfte es in trockenen Hochsommern nur eines Funkens, um ein Feuerinferno zu veranlassen. Als die "Bahn sich das Rauchen abgewöhnte" glaubte man, auf diesen Freischnitt verzichten zu können mit den aktuell bekannten Folgen. -- Markus
Naja, mit der Schieblehre mißt da keiner mehr nach, das wird durch Staffelsiebung, angefangen mit Lochgröße 2,5 mm, ermittelt. Sand funktioniert zwischen -20 und +40 °C gleich gut, ist das auch so bei den zwei von dir erläuterten Alternativen ?
Hallo,die Alternative mit der Cerajet Anlage hat eigentlich auch gute Ergebnisse gebracht.Die technischen Schwierigkeiten mit der Luftversorgung und der Mengen Regulierung wären durch Änderungen lösbar gewesen.Funktioniert in Japan auch. In 30 sec wurde nur 30 g Aluminium Silikat verbraucht.Im Vergleich zum Sand Unmengen weniger. Die Wirkweise des aufgesprühten Alu Granulat lag im übrigen in der Korrosion (Werde Jörg noch eine Folie des Herstellers zusenden die er dann einstellen kann). Der Versuch an 5 Fahrzeugen der Baureihe ET 425 wurde dann aber abgebrochen weil man sich für die Knorr SDN 14 Anlage entschieden hat. Nicht betrachtet hat man die Ablagerungen des Granulat auf die Gleis Freimeldeanlage. Gruß Klaus Sonst wie gewohnt schöner Bericht
Sehr interessant. Danke Jörg Was mich auch interessieren würde ist wie der Sand eingesetzt wird. Ist der Sand nur beim anfahren wichtig oder auch beim Bremsen ? Wie lange hält so ein Vorrat? In der Zeit der Einheits loks doch eher unproblematischer als heute. Lieben Gruß
Hallo Alex, die Priorität liegt bei der Reibwertverbesserung beim Bremsen. Ich persönlich habe nur in sehr wenigen Fällen Sand beim Anfahren benötigt. Die großen Sandmengen haben die bekannten Nachteile bei der Impedanz der Triebrückstromführung. Sandbehälter mussten schon immer im Herbst mit höherer Frequenz nachgefüllt werden, was früher durch mehr Personal unkritisch war. Heute werden externe Firmen beauftragt, mit der geschilderten Personalqualität. LG Jörg
@@dersilberling Servus Jörg, ein Erlebnis im Winter mit qualifiziertem externen Personal war die Beförderung von Schneefräsen mit laufendem Motor in Personenaufzügen. Gesehen im Bahnhof Geltendorf. Bingo. Gruß von Robert.
Lieber Herr Haase, ich fragte einen Tf bei der Rhätischen Bahn nach Laub auf den Gleisen. Die Reaktion war, als hätte ich Japanisch gesprochen. Da ist wohl kaum was an Laubbäumen, sonst hätte die Bernina-Bahn eine lange Betriebspause jedes Jahr.
Die Verhältnisse zwischen RhB und DB zu vergleichen wäre nicht sinnvoll. Bei der DB AG wurde der Oberbau seit Jahrzenten vernachlässigt und Grünschnitt nur bei Katastrophen durchgeführt. Weiter kommt hinzu, das die RhB durch ein Urlaubsparadies fährt und Schwebestoffe aus der Industrie oder vom gewaltigen Autoverkehr faktisch nicht vorhanden sein dürften. Das Problem der Reibwertminimierung ist sehr komplex und solche Vergleiche hinken extrem.
