13. Oktober 2023 - [GGGGG] - [AAAA]
HINWEIS: Diese Tour bitte nur bei sicherer, trockener Witterung und bei guter Sicht gehen. Bei Nässe und/oder Nebel im Watzmannkar absolut nicht zu empfehlen!!!
Eine Tour mit zwei völlig verschiedenen Gesichtern: Ohne nennenswerten Anspruch geht es zunächst gut 500 Höhenmeter über eine breite Schotterstraße hinauf, bevor oberhalb der Schapbachalm endlich ein breiter, mäßig steiler Wanderweg abzweigt [A], auf dem es die letzten gut 300 Höhenmeter hinauf zur Kührointalm geht [AA].
Mit dem Falzsteig wird die Tour langsam anspruchsvoller, der schmale Steig führt allerdings am Anfang noch sehr sachte ansteigend unterhalb der Nordseite der Watzmannfrau vorbei, ehe nacheinander einige unscheinbare Steige links hinauf ins Watzmannkar abzweigen (keine Markierungen). Diese vereinigen sich dann etwas weiter oberhalb wieder zu einem angenehmen, schottrigen Steig, der durch den lichter werdenden Lärchenwald mäßig steil hinauf ins Kar führt [AAA].
Oberhalb der Baumgrenze verlaufen sich die Pfadspuren öfters, die Markierung übernehmen zahlreiche Steinmännchen. Es gibt (mindestens) drei Wege durchs Watzmannkar hinauf zum Dritten Watzmannkind. Der erste (den ich für den Aufstieg wähle) folgt zunächst dem Zustieg zur Wiederroute auf die Watzmann Mittelspitze, bevor er unterhalb der Nordflanke des Vierten Watzmannkinds über eine Rippe nahe an der Ostwand des Kinds hinaufführt. Zum Teil in engen Serpentinen bahnt man sich hier seine Spur durch steilen, oftmals sehr losen Schotter, der stellenweise unangenehm fein wird. Erst zum Schluss entfernt sich die Spur ein Stück weit vom Vierten Kind und führt direkt auf die steile Felsplatte, an deren Ende das Gipfelkreuz steht [AAAA].
Der zweite Weg (den ich nicht gegangen bin) führt zunächst relativ zentral durch das Watzmannkar, ebenfalls schottrig, oftmals über ein paar Blöcke hinweg und vereinigt sich weiter oben mit einem dritten Weg, den ich für den Abstieg genutzt habe. Im Abstieg quert man hierfür die Gipfelplatte des Dritten Kinds und kommt schließlich zu einem recht stattlichen Steinmännchen, das den Einstieg ins Geröll markiert. Auch hier geht es ein kurzes, steiles Stück durch unangenehm losen Schotter, meist ist er aber ausreichend festgetreten, dass man gut vorwärts kommt; außerdem ist das Gefälle meist nur mäßig: die Spur bleibt relativ lange im oberen Randbereich des Kars. Gegen Ende ist dann einmal ein kleines, griffiges, nicht mehr als 8m hohes Wändchen abzuklettern (UIAA I?), das man vermutlich sogar umgehen könnte (habe nicht danach gesucht), bevor die Spur wieder auf den Aufstiegsweg zurückführt [AAAA].
Der Weg zurück zur Kührointalm [AAA] und hinunter zur Wimbachbrücke [A-AA] folgt der Aufstiegsroute und ist ein wenig der Wermutstropfen der ansonsten eindrucksvollen Tour: diese gut sieben Kilometer Schotterhatscher sind tatsächlich „zach“.
Wie immer gilt: alle Angaben ohne Gewähr! Nachwandern auf eigene Gefahr!
Und die obligatorische Bitte zum Schluss: Kanal abonnieren nicht vergessen, gerne auch einen Daumen nach oben da lassen, wenn's gefallen hat - und über Kommentare, Anregungen, Fragen, Beschwerden freue ich mich auch ;-).
Meine absolut subjektiven Tourenkategorien:
GENUSS
[GGGGG] - Top-Touren; meine persönlichen Favoriten
[GGGG] - eindrucksvolle Bergwanderungen, die man sich nicht entgehen lassen sollte
[GGG] - empfehlenswerte Bergwanderungen
[GG] - recht schöne Touren, aber keine Wiederholungsgefahr
[G] - Kategorie Reinfall: nicht empfehlenswerte Touren
ANSPRUCH
[AAAAA] - anspruchsvolle Steige, auch wegloses Gelände; Bergerfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unerlässlich; ggf. längere Passagen UIAA I oder BC; „schwarz“
[AAAA] - anspruchsvolle Bergpfade und Steige, abschnittsweise auch weglos; Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich; ggf. kurze Passagen UIAA I oder B; „rot“ bis „schwarz“
[AAA] - im Allgemeinen markierte, schmale, auch steile Bergpfade; Trittsicherheit und Schwindelfreiheit teilweise erforderlich; „rot“
[AA] - markierte Wege und Bergpfade, selten steil. Trittsicherheit empfehlenswert, Schwindelfreiheit im Allgemeinen nicht erforderlich; „blau“ bis „rot“
[A] - markierte Wege und Forststraßen, im Wald auch schmalere Pfade. Nicht allzu große Höhendifferenzen; „blau“
15 сен 2024