** Am dritten Freitag nach Pfingsten feiert die katholische Kirche das Hochfest des heiligsten Herzens Jesu. Ich möchte auch die weniger geläufigen Hochfeste ins Gedächtnis rufen und wünsche somit allen Kirchen- und Glockenfreunden ein gesegnetes Fest! **
Ennetbaden AG
Pfarrkirche St. Michael
Konfession: römisch-katholisch
Es ertönen alle 5 Glocken:
B° d’ f’ g’ b’
Aufnahme vom Samstag, 08.05.2021, 19h00, Sonntageinläuten zum 6. Sonntag der Osterzeit.
Ein sonores fünfstimmiges Geläute erklingt aus dem Glockenträger der Kirche Ennetbaden. Es ist von beachtlicher Grösse und wurde während des Baus der Kirche von der Giesserei Rüetschi in Aarau gegossen. Disponiert wurde es im erweiterten Salve-Regina-Motiv. 2019 wurden Rüetschi-Pro-Bell-Klöppel eingebaut, sodass die Glocken weich und voll erklingen.
Archäologische Grabungen ergaben, dass in Ennetbaden bereits zur Römerzeit ein Handwerkerviertel existierte, das zu der auf der anderen Seite der Limmat liegenden Ortschaft, dem heutigen Baden, gehörte. Ennetbaden wurde 1150 erstmals erwähnt. Lange Zeit war es nach Baden kirchgenössig und besass lediglich eine Kapelle. Im 20. Jh. wurde die Siedlung grösser und der Wunsch nach einer eigenen Kirche drängte sich auf. Mit dem Bau des Pfarreizenturms nach Plänen von Hermann Baur (s. auch dessen Kirchen in Stüsslingen • Stüsslingen SO, Pfarrk... oder Bern • Bern BE, Kirche Bruder... ) wurde 1963 begonnen. Am 14. August 1966 konnte die Kirche feierlich eingeweiht werden.
Die monumentale Betonlandschaft der Kirche von Ennetbaden, zu Beginn wegen der Form des Glockenträgers mit Schallschlitz abschätzig als «Briefkasten Gottes» bezeichnet, liegt an steil abfallendem Gelände. Die Baukörper sind so gestaffelt angeordnet, ergeben aber ein homogenes Bild. Der Innenraum ist weit und wird indirekt belichtet. Unter der Empore befindet sich eine Muttergotteskapelle für das stille Gebet. Von der Ausstattung sind ein zugekaufter Kruzifix aus dem 14. Jh., der von Ferdinand Gehr geschaffene Hängeteppich im Chorraum sowie die Deckengemälde in den Vorräumen des selben Künstlers erwähnenswert. Die Orgel ist als solche nicht auf den ersten Blick erkennbar. Im Untergeschoss befindet sich eine Werktagskapelle, wo das Altargemälde der früheren Kapelle von Meinrad Keller, 1740, zu bestaunen ist.
Daten der Glocken:
Alle 5 Glocken wurden 1964 von der H. Rüetschi AG in Aarau gegossen.
Nr. 1
Michaelsglocke
Gewicht: 3’350 kg
Schlagton: B°
Nr. 2
Christkönigsglocke
Gewicht: 1’700 kg
Schlagton: d’
Nr. 3
Marienglocke
Gewicht: 1’000 kg
Schlagton: f’
Nr. 4
Bruder-Klaus-Glocke
Gewicht: 730 kg
Schlagton: g’
Nr. 5
Verenaglocke
Gewicht: 420 kg
Schlagton: b’
Bilder, Tonaufnahme und Text: Robin Marti
16 сен 2024