Im Jahr 1875 wurde das Pensionat und Hotel Belvedere auf dem Zinnowitzer Glienberg eröffnet. 1907 wird es an die Arbeiter-Pensionkasse verkauft, und weitere zwanzig Jahre später, 1927, erwirbt die Milde Stiftung der Deutschen Reichsbahn das Hotel Belvedere und das am gleichen Ort befindliche Hotel Kagemann und gestaltet die Gebäude um zu einem Eisenbahner-Waisenhort für elternlose Kinder von Eisenbahnern. Die Umbaumaßnahmen werden aus Spendenmitteln finanziert und umfassen unter anderem den Neubau einer Turnhalle. Unmittelbar nach Kriegsende wird das Heim requiriert und zwei Jahre lang zur Unterbringung und Quarantäne tschechischer und polnischer Flüchtlinge genutzt („Seuchenkrankenhaus“). 1949 erhält es den Namen Erich-Steinfurth-Heim. Anfänglich werden auf dem weitläufigen Gelände Pionierlager veranstaltet, 1958 wird der ehemalige Eisenbahner-Waisenhort unter der Bezeichnung Kinderkurheim „Erich-Steinfurth“ dann eine Einrichtung des staatlichen Gesundheitswesens der DDR. Ab 1964 erfolgt die planmäßige Umgestaltung in ein Kindersanatorium, die 1967 abgeschlossen ist. Im Zuge der Wende 1989 wird das Sanatorium abgewickelt, 1991 geschlossen und von der Deutschen Eisenbahngewerkschaft verkauft. In der Folgezeit tauchen Pläne zur Umwandlung in eine Seniorenresidenz oder ein Hotel auf, werden jedoch nie realisiert. Heute genießt der Gebäudekomplex zwar Denkmalschutz, steht jedoch leer und ist dem Verfall preisgegeben.
2 мар 2017