Ist bei uns alles Bullerbü? Nein! Und das ist auch gut so!
Führen können wir präsente Wesen nur, wenn wir auch selbst präsent sind. Darum geht es in diesem Video. Daraufhin fragten viele in den Kommentaren, was Präsenz denn überhaupt sei.
Ich erkläre es kurz, möchte jedoch gleich sagen, dass wir ohne eine bisherige Erfahrung von Präsenz, uns diese auch nicht vorstellen können, denn PRÄSENZ ist ein SEINS-Zustand und keine DENKART. Er entsteht für kurze oder längere Zeit, wenn du vollkommen entspannt, das Hier und jetzt wahrnehmen kannst und mit allen Sinnen die momentane Erfahrung erlebst. Du kannst dich dann als Ganzes spüren und deine Körperempfindungen, deine Gefühle sowie deinen Verstand, so wie sie gerade sind, wahrnehmen und sie zulassen. Es ist ein natürlicher Seins-Zustand, der jedoch durch überwältigende Erfahrungen abreißt.
Hast du in der Kindheit langanhaltende Erfahrungen von Ohnmacht, Demütigung, Unberechenbarkeit, Schutzlosigkeit, Vereinnahmung usw. erlebt, führt das zu chronischen Verspannungen, die dich nachhaltig von dir selbst trennen und dich in einem Hamsterrad aus Befürchtungen und Ängsten halten. Diese werden noch verstärkt in Situationen, in denen wir Angst haben, zu versagen, etwas falsch zu machen usw.
Auch wenn wir anstrengende Strategien entwickelt haben, um das zu verbergen, ein präsenter Hund oder ein kleines Kind, die noch gegenwärtig und präsent sind, können wir mit funktionalen Strategien nicht erreichen. Diese Kontaktschwierigkeit vergrößert den Stress in uns und trennt uns noch mehr von der eigenen Präsenz. Deshalb unterstütze ich Menschen darin, sich wieder als Ganzes zu erfahren, sich zu spüren und in sich selbst zu entspannen.
Angst führt immer in Anspannung. Anspannung führt dazu, dass die Beziehung zu einem anderen und die Selbstbeziehung unterbrochen werden. Je mehr Anspannung und Angst, umso stärker ist die Trennung. Das ist einfach ein Schutzmechanismus, damit wir auf die beängstigenden Ereignisse mit Flucht, Kampf oder wenn das nicht hilft, mit Erstarrung reagieren können.
(Ausführlich beschreibe ich das im Buch: "Der Hund als Spiegel des Menschen - Behutsame Wege zur Traumaheilung")
Sind wir nicht mehr in Verbindung mit uns und anderen, versuchen wir mit Strategien den Alltag zu bewältigen. Diese besitzen jedoch nicht die innere Kraft der ureigenen Ressourcen. Deshalb gibt es ein starkes Ungleichgewicht zwischen einem Menschen, der angestrengt etwas zu bewältigen sucht und einem Hund, der einfach er selbst ist, z.B., wenn er jagt und auf seine ureigenen Instinkte zurückgreift.
Wir "funken" dann nicht auf demselben Kanal und können den Hund nicht erreichen.
Deshalb zeige ich dir in diesem Video die Stärke des Kontaktes, wenn alle im Hier und Jetzt präsent sind. Weiterhin siehst du, was geschieht, wenn ich nicht präsent bin. Dazu habe ich mich einfach auf meine Gedanken fokussiert und alle Gefühle, Körperempfindungen und Sinneserfahrungen blendeten sich aus.
Hunde spüren sofort, wenn das geschieht und fühlen sich sich selbst überlassen. Genauso verhalten sie sich dann auch;)
Die Hunde, bei denen jede Bewältigungsstrategie langfristig versagte, waren meine größten Lehrer. Sie haben mich auf den Weg in die Verbindung zurückgeführt. Das war nie einfach, in mir waren viele Widerstände und Ängste, die ich überwinden musste, aber dieser Weg bleibt immer spannend und lebendig!
Website: www.maike-maja-nowak.de/
Bücher: www.maike-maja-nowak.de/buecher
Mein Weg führte mich zu einer tiefen Bewusstheit für Trauma und seiner Integration. Als Heilpraktikerin für Psychotherapie, Trauma-Expertin, fünffache Bestseller-Autorin, Referentin, Seminarleiterin und Ausbilderin arbeite ich therapeutisch mit Menschen und meinen Impulsgebern, den Hunden. Ich lebe in Brandenburg und in Schweden.
www.maike-maja-nowak.de/
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5 июн 2024