Endlich geht es weiter !! Ein elementarer RU-vidkanal hier für mich. Ihr habt mir schon viel gegeben. Hab sogar zwei drei Folgen von euch zusammen gefasst und in mich übernommen. Vielen Dank für eure Arbeit und das ihr weiter macht ! Keep on rolling
Danke! Danke! Danke! Eure Podcast-Folgen sind immer so spannend und anregend! Ich schlage immer Kapriolen vor Begeisterung, wenn wieder etwas neues rauskommt!!!
Mir geht es seit längerem so, dass ich in meinem Studium die Leistungsnachweise (Prüfungen, Referate, hausarbeiten, Klausuren...) abstoßend finde. Ich vermute, dass das auxh an meiner Angst liegt diese nicht gut zu bestehen und zu versagen. Ich wünschte mir, dass ich den Lernstoff freiwillig ohne Beweis und ohne Druck lernen darf. Keine äußere Kontrolle mehr und halt ohne den Druck abliefern zu müssen bzw. Etwas beweisen zu müssen. Ich bin jetzt im Master habe aber noch zwei bzw drei Semester vor mir, möchte schon fleißig sein aber habe es auch satt, mein ganzes Leben nach dem Bestehen der Prüfungen auszurichten (wie ich es in der Vergangenheit getan habe). Ich möchte mein Studium mit einer gewissen Leixhtigkeit und Gelassenheit und trotzdem gut bestehen, dafür muss ich schon was tun, aber der innere Druck hemmt mich glaube ich zurzeit überhaupt zu lernen. Ich glaube meine Fixiertheit auf gute Noten (meine Angst vor schlechten Bewertungen) und diesen äußeren Bestätigungen hat mir viel von meiner intrinsischen Motivation geraubt. Ich möchte diese wieder erlangen indem ich so lerne wie es mir Spaß macht und ich mir es so einteilen wie ich es mag. Freude am Lernen, das möchte ich und nicht die Angst, die mich lähmt und mich nur aus Pflichtbewusstsein lernen lässt. Ich möchte lernen, weil es mir Spaß macht und ich es für mich und meine Entwicklung tue und nicht für Anerkennung, für die Chancen auf einen guten Job, etc.
Dein Kommentar könnte von mir sein. Genau so geht es mir und vielen anderen Prokastinierern auch, wobei bei mir noch weitere Gründe vorliegen müssen, die zu Tätigkeitshemmung vorliegen, die bei Dir entweder nicht vorhanden sind, oder die Du bei Dir noch nicht erkannt hast. Aus Deinem Text geht für mich sehr eindeutig hervor, dass Deine Störung der Prokastination hauptsächlich aus Deinem Perfektionismus herrühren. Kannst Du dem zustimmen, oder meinst Du, dass ich Dich da falsch einschätze? Meines Erachtens solltest Du Dich mit dem Begriff "Perfektionismus" beschäftigen und Dir zum Ziel setzen, Deine Ehrgeizigkeit, zu den Besten gehören zu wollen, abzulegen. Außerdem solltest Du Dir in Zukunft, für alle noch vor Dir liegende Arbeiten vornehmen, diese nur noch zu 80% fertig zu stellen, von dem, was Du als 100% erachtest. Im selben Maße, wie Du Deinen Perfektionismus ablegen und abgewöhnen kannst, werden Deine Prokastinationsstörungen verschwinden. Sollte dem nicht so sein, liegen bei Dir noch andere Ursachen als Dein Perfektionismus, für Deine Prokastination vor, die Du finden musst. Ich habe meinen Perfektionismus abgelegt, in dem ich mich damit abgefunden habe, nicht der Beste zu sein. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich von mir sagen kann, dass ich inzwischen so viel Selbstbewusstsein für mich erlangt habe, dass ich meinen Perfektionismus ablegen konnte. Die Abgewöhnung des Perfektionismus, hat mir immerhin gebracht, dass ich meine Arbeiten nicht mehr als Ablenkung für andere wichtige Aufgaben benutzen konnte, was ja wiederum die Prokastination ausmacht. Denn ich habe verstanden, dass die Perfektionierung einer Arbeit, ja wiederum nur die Prokastination für die noch nicht begonnenen Aufgaben ist. Da ich aber trotzdem noch extrem unter meiner Prokastination leide, weiß ich, dass bei mir noch andere Ursachen dafür vorliegen müssen. Ich beschäftige mich erst seit einem Jahr bewusst mit dem Problem der Prokastination. Seit einem Jahr wurde mir aber bewusst, dass ich bereits mein Leben lang unter meiner Prokastination extrem leide und mir das einen erheblichen Teil meiner Lebensenergie geraubt hat und noch weiterhin raubt. Ich kann mich aber sehr gut an meine Kindheit erinnern und weiß daher, dass ich schon als Kind extrem unter Prokastination gelitten habe. Aus meiner Familie war ich sehr auf Karriere, Perfektionismus und Ehrgeiz geprägt, wenn auch kein direkter Zwang dahingehend auf mich ausgeübt wurde. Ich fühlte mich geliebt, aber ich musste bereits mit ca. 8Jahren selbstständig morgens aufstehen, mir Frühstück machen und nach der Schule von mir heraus die Hausaufgaben erledigen. Ich kann mich sehr gut erinnern, dass ich jeden Tag pflichtbewusst an meinem Schreibtisch saß, dort aber lediglich prokastinierte, statt zu lernen und die Hausaufgaben zu erledigen und ich war froh, dass meine Mutter sich nicht darum kümmerte, ob und wie ich meine Pflichten erfüllte, da sie mit ihrem eigenen Beruf beschäftigt war. Im Vergleich zu anderen Kindern, um die sich die Eltern nicht kümmerten und die schlechte Noten schrieben und ihre Hausaufgaben kaum erledigten, saß ich bis Abends pflichtbewusst an meinem Schreibtisch beim Prokastinieren, während alle anderen Kinder miteinander spielten. Daher weiß ich, dass meine Prokastination bereits von Kindheit an sehr fest geprägt ist. Ehrgeiz und Perfektionismus konnte ich inzwischen loslassen und mich damit abfinden, nicht der Beste zu sein. Trotzdem leide ich noch immer sehr stark unter Prokastination. Kann mir hierzu jemand etwas sagen, was mir helfen könnte?
@@matrixmediation5654 vielen lieben Dank für deinen ausführlichen und offenen Kommentar und ich kann auch nur sagen, dass auch ich von deinem Kommentar sehr viel bei mir feststellen kann. Genauso wie du habe ich mich im Laufe meines Studiums dann mit dem Thema Perfektionismus beschäftigt und dass hat schon sehr geholfen mehr Gelassenheit zu finden. Jetzt müsste ich jedoch schon längst meine Masterarbeit anfangen und habe schon eine sehr lange Zeit prokrastiniert (von März bis heute). Gestern Abend hat mir aber jemand geschrieben, wie interessiert er auch an den Ergebnissen meiner Arbeit wäre und eine andere Person hat mir heute geschrieben, dass er mich unterstützen möchte und das hat mich heute so motiviert, dass ich heute einen kleinen Schritt vorangekommen bin mit der Recherche. Für dich vielleicht den Tipp, dir auch Unterstützung zu suchen von anderen netten Menschen und dich auch nicht zu sehr unter Druck zu setzen, sondern Mitgefühl mit dir selbst zu haben und kleine Erfolge auch zu feiern (so klein sie auch sein mögen)! Liebe Grüße und wenn du Hilfe brauchst einfach schreiben! Deine Michelle
Sehr informativ und interessant. Sehr nah an der täglichen Wirklichkeit z.B. der Hausfrauen (und -männer) oder aller anderen Arbeitsbedingungen ohne oder mit ungewissem "Lohn" (obgleich nicht ausdrücklich erwähnt) (wobei sich dies an die Reproduktionsbedingungen (i.w.S. der Sexualität, ihrer Bedingungen und Hindernisse sowie der Folgen) anschmiegt).
Ihr seid echt zu meinem Lieblingspodcast geworden! 💗 Ich hoffe, ihr macht lange weiter, weil eure Arbeit (für die Gesellschaft) äußerst wichtig und (für das Individuum) wirklich sehr hilfreich ist. Ich muss in nächster Zeit eure alten Folgen verschlingen, die ich noch nicht gehört habe. Seitdem ich weiß, dass ihr den Zeitgeist kritisch betrachtet (Psychoanalyse im Dienst des Neoliberalismus), weiß ich, dass ich euch vertrauen kann und nicht noch entfremdeter lebe als zuvor, wenn ich euch zuhöre, bzw. eure Botschaften (unbewusst) verinnerliche. Im Gegenteil, durch euch habe ich mehr Einsichten gewonnen als in der Verhaltenstherapie, die ja gar nicht den Anspruch hat, ins Innere zu schauen. :)
"Wer sich nicht von der Sprache der klassischen Psychoanalyse füchtet kann hier einen sogenannten "Analer Konflikt" am Werke sehen." Ihr macht wohl Witze, das ist mein "comical relief" der Psychologie.
