Die im 19.Jh im romantizistischen Stil errichtete katholische Pfarrkirche des im Zentralschwarzwald gelegenen Furtwangen besitzt ein imposantes fünfstimmiges Geläute von Friedrich Wilhelm Schilling aus dessen früher Zeit. Hierbei handelt es sich nicht um ein Geläute mit starrer oder gar progressiver Rippenmensur (diese war zu jener Zeit noch gar nicht allgemein spruchreif), sondern um ein eher leichtrippiges Geläute, bei dem die Grundglocke mittels leichtem Mensurzuwachs Richtung mittelschwere Rippe effektvoll betont wird. Auffallend sind bei dieser die ausgeprägten Mixturteiltöne, die dem gravitätischen Bourdon eine leuchtende Brillanz verleihen.
Alle 1952 gegossenen Glocken hängen in einem Stahlstuhl:
1. b°-4 - 3453 kg / 1706 mm (Christkönig)
2. d' -4 - 1549 kg / 1322 mm (Hl.Cyriak)
3. f'-4 - 858 kg / 1110 mm (Hl.Maria)
4. g'-4 - 601 kg / 969 mm (Hl. Bernhard v. Baden)
5. b' -4 - 346 kg / 811 mm (Schutzengel)
Die kleine b' ist außen auffallend benachteiligt in ihrer Präsenz. Diesem Mangel versuchte man durch kleinflächiges Öffnen der inneren Blendlamellen des Fensters, das sich neben der Glocke befindet, abzuhelfen, was aber für mein Verständnis nicht sehr effektiv ist. Insgesamt aber ist die Präsenz und Kraft des Geläutes enorm, obwohl die Schallfenster doppelschalig verblendet sind, bei dem die Schlitze der Lamellen "auf Lücke" angebracht sind. Hier ist es die große Schallaustrittsfläche der Fenster, die sich vorteilig auswirkt.
Mehr Fotos zum Kircheninnern und Geläute zu sehen bei www.ebfr-glocke...
Quellen: J.W.
9 сен 2024
