Gegenstände unterscheiden?! Wie lernt der Hund das? 

Zunächst einmal ein großes Lob an dich, dass du mit so viel Geduld und Ausdauer trainierst. Es gibt mehrere verschiedene Arten, wie man einen Gegenstand mit dem Namen konditioniert. Vielleicht probierst du mal folgende Vorgehensweise aus: Du nimmst dir einen Gegenstand und legst ein Leckerchen auf den Gegenstand. Dein Hund sitzt in einiger Entfernung von dem Gegenstand. Du gibst den Hund dann frei und er nimmt sich das Leckerchen am Gegenstand. Du selbst kommst mit zum Gegenstand und nennst den Namen des Gegenstandes, wenn der Hund dort angekommen ist. Am Gegenstand selbst kannst du deinem Hund noch das Signal "Sitz" oder "Platz" geben. Nach einigen Wiederholungen legst du nur ab und zu ein Leckerchen zum Gegenstand, der Hund soll aber dennoch mit dem Signal "Namen des Gegenstandes" zum Gegenstand laufen und sich dort hinsetzen. Immer an die Belohnung vor Ort denken, wenn sich der Hund neben den Gegenstand setzt. Ziel ist es, dass dein Hund lernt, den Gegenstand mit dem Signal anzusteuern. Tut dies dein Hund sicher, gehst du nicht mehr jedes Mal mit zum Gegenstand, sondern zeigst ihm deutlich mit deiner Körpersprache, dass er zu diesem Gegenstand laufen soll. Erst wenn der Hund dann beim Gegenstand ist, belohnst du ihm am Gegenstand. Wichtig ist bei dieser Übung: Dein Hund sollte zunächst sicher zu EINEM Gegenstand mit Signal laufen und sich dort absetzen /ablegen. Erst wenn das klappt, wird der zweite Gegenstand auf dieselbe Art konditioniert. Lege dann zwei Gegenstände nebeneinander und zeige deinem Hund (mit gleichzeitiger verbaler Signalgabe) mit deutlicher Körpersprache, zu welchem Gegenstand er laufen soll. Nach und nach baust du die Hilfe mit der Körpersprache ab, sodass dein Hund nur noch die Signale unterscheiden muss. Du hattest angesprochen, dass dein Hund Probleme hat, Sitz und Platz zu unterscheiden. Als Tipp kann ich dir grundsätzlich empfehlen: Achte auf deine Körpersprache. Ob dein Hund deine Körpersprache versteht, findest du so raus: Zeige deinem Hund, dass er ins Sitz/ Platz gehen soll, ohne dass du etwas sagst. NUR über deine Körpersprache. TIPP: Für ein Sitz kerzengerade hinstellen, als hättest du einen Stock im Rücken. Für ein Platz mit in die Knie gehen.

@@isy-training9490 Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das mit dem Leckerli könnte ich mal probieren. Aber eig möchte ich schon, dass er sen Gegenstand dann auch in den Mund nimmt. Momentan ist es so, dass er den Gegenstand nimmt und sich dann hinsetzt. Und nochmal zu Sitz und Platz: Im Normalfall funktioniert das schon ganz gut (nur manchmal nicht, aber das kennt sicher jeder) aber wenn er z. B. zu einem Spielzeug rennt und ich ihn unterbreche (Impulskontrolle) dann verwechselt er das. Also immer wenn es sehr aufregend für ihn ist. Ich glaube er ist dann zu abgelenkt das richtige zu erkennen. Aber wie gesagt ich hab generell das Gefühl, dass er für einen BC nicht der hellste ist. Mehr so richtig standart durchschnittlich 😂 Von anderen hört man immer ja der konnte das so schnell (und tatsächlich auch richtig) und wir sind die einzigen, die für alles "normal lang" brauchen

@seelenherz Wie auch schon kurz in dem Video erwähnt, sollte man sich zunächst überlegen, was der Hund machen soll und dies in mehrere Teilübungen aufsplitten. Es ist ein einziger Schritt, per Signal zu einem bestimmten Gegenstand zu laufen. Ein zweiter Schritt wäre, dort sitzen zu bleiben. Wenn du aber willst, dass dein Hund dir den Gegenstand bringt, ist das wieder eine ganz neue Übung. Denn dazu sollte dein Hund zunächst lernen, wie er allgemein Gegenstände apportiert. Manche Hunde bieten es schon von sich an, den Gegenstand zu dir zu bringen. Aber allgemein sollte das Apportieren an sich einzeln geübt werden und kann dann mit der Unterscheidung des Gegenstandes kombiniert werden. Bezüglich deiner Wünsche, die Kommunikation mit deinem Hund zu verbessern: Bitte wende dich an einen Hundetrainer bei dir vor Ort. Ich kann dir zwar Tipps geben, wie du die Beziehung zu deinem Hund verbesserst oder wie du körpersprachlich mit deinem Hund kommunizierst. Das Problem ist aber, dass ich nicht vor Ort bin und es nicht sehe, wie ihr beiden miteinander kommuniziert. Bei einem Border Collie solltest du darauf achten, dass es ein sehr sensibler Hund ist, der bereits beim Beobachten seiner Halter lernt. Daher ist die präzise Ausübung der Übung sehr wichtig. Wie du das machst, kann ich natürlich nicht beurteilen. Auch wenn dein BC länger braucht, lobe ihn dennoch, sobald er zur Lösung gekommen ist. Bezüglich Lob solltest du beachten, dass das Lob zur richtigen Zeit kommt, also schnellstmöglich nach der richtigen Handlung. Sonst kann es der Hund nicht mit der Handlung verknüpfen. Ansonsten rate ich dir: Mit viel Geduld und Konsequenz kommst du auf jeden Fall weiter.

@@isy-training9490 ich finde eig wir haben eine gute Beziehung 🤔 Aportieren kann er. Aber das braucht er ja gar nicht. Naja, ich denke wir schauen mal ob und wie wir das Thema weiter angehen. Ich hab auch das Gefühl, dass alles was motorisch ist lernt er besser als reine Kopfsachen. Parken hat er z. B. super schnell gelernt (zwischen meine Beine stellen)

@seelenherz Das kann sein, dass dein Hund schneller motorische Dinge lernt als reine Kopfsachen. Bedenke, dass jeder Hund individuell ist. Also nur weil es ein Border Collie ist, heißt es nicht automatisch, dass dieser genauso schnell lernt, wie alle anderen Border Collies. Es ist aber gar nicht schlimm, wenn es bei deinem Hund länger dauert. Wichtig ist, konsequent dabei zu bleiben, was du ja bereits sehr gut machst. Wenn du merkst, dass dein Hund nach 10 Minuten Training nichts mehr so ausführt, wie du willst, dann mache lieber eine Pause. Gib deinem Hund Bedenkpausen und trainiere dann am nächsten Tag weiter. Hunde lernen auch im Schlaf, d.h. wenn sie nach dem Training schlafen, klappt es i.d.R. danach ein Stück weit besser als vorher.

Es kommt darauf an, wie du mit deinem Hund trainierst. Wenn du zum Beispiel drei Bälle hast, die aber unterschiedliche Farben haben, könnte man trainieren: Bring rot, bring blau, bring gelb und es wird der Ball mit der entsprechenden Farbe geholt. Ist dies der Fall, sollte der neue Gegenstand auch ballförmig sein und diese Farbe haben. Wenn der Hund aber unterschiedliche Formen unterscheiden soll, sollte der neue Gegenstand auch in etwa diese Form haben. Denn das Wort wird mit der Form verknüpft. In deinem Fall ist mindestens ein Gegenstand in einer Socke drin. Da ist die Frage: Sind die anderen Gegenstände auch in einer Socke? Falls ja, haben diese unterschiedliche Farben? Dein Hund benötigt irgendein Merkmal zur Unterscheidung. Wenn sich dieses Merkmal zwischen neuem und alten Gegenstand nicht unterscheidet, brauchst du auch keinen neuen Namen.

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Die Form ist immer gleich und der Ball für den Hund auch nicht ersichtlich. Nur die Socken variieren zw. verschiedenen dunklen Farben. Aber es gibt halt immer Spielzeug was ersetzt werden muss, wenn es "zerzergt" ist ... ist dann eben neu, aber vom Aussehen nicht wirklich anders.

Wenn das neue Spielzeug vom Aussehen her nicht wirklich anders ist als das alte, dann benötigst du beim Austausch auch keinen neuen Namen.

Es ist schwierig, weshalb auch Outtakes am Ende des Videos sind. Denn auch Sky wollte nicht immer das bringen, was ich wollte 😀 Aber nicht aufgeben, sondern viel üben. Und wichtig: den Hund nicht überfordern, Trainingspausen machen und immer dann aufhören, wenn es gerade am Schönsten ist.

wie lange braucht man ungefähr? Mein Hund scheint es manchmal zu kapieren aber dann rennt sie doch meistens zu ihrem lieblingsspielzeug wir haben jetzt an 4 tagen geübt muss ich eher 14 tage oder 4 wochen üben? normal lernt sie schnell wenn sie versteht um was es geht. Ich denke aber, dass sie auf körpersprache viel mehr achtet und worte nicht wirklich viel bedeuten!?

@chrisd.2831 Generell lernen Hunde reine sauber ausgeführte Körpersprache schneller und besser als gesprochene Sprache. Nur innerhalb von 4 Tagen wird die Übung schwierig zu lernen sein. Das wird eher mindestens 14 Tage oder gar länger dauern. Falls es im Moment so ist, dass der Hund nur per Zufall zum richtigen Spielzeug läuft, dann nur mit dem Spielzeug üben, welches nicht das Lieblingsspielzeug ist. Ein Leckerli auf das Spielzeug legen. Ist der Hund am Spielzeug, dann den Namen nennen. Nach und nach weniger Leckerlis zur Hilfe nehmen. Erst wenn der Hund den Namen mit diesem Spielzeug in Verbindung bringt, das zweite Spielzeug mit dem dazugehörigen Namen in Verbindung bringen (aber erst ohne das erste). Wenn beide Spielzeuge einzeln mit den dazugehörigen Namen verbunden werden, dann beide Spielzeuge nehmen. Leider geht das Training nicht von heute auf morgen und es ist Geduld gefragt. Daher wünsche ich euch weiterhin viel Erfolg 🍀 beim Training. Ihr schafft das. Liebe Grüße Isy und Sky 🐶