Kleiner Nachtrag - habe heute direkt interessante Informationen zur Hülsenhalsspannung gesehen. Eine Halsspannung von 0.002“ ist empfehlenswert für sportliche Präzisionsladungen. Für dynamische Disziplinen wie PRS oder beispielsweise für die Jagd empfiehlt Erik Cortina eine Halsspannung von 0.003“ Für die Auswahl des Bushings bedeutet das, man rechnet -0.002“ bzw -0.003“ Beim Aufweitdorn (Mandrel) geht man respektive auf Kaliber - 0001“ bzw - 0.002“ Letzteres läuft bei Sinclair beispielsweise als „Turning Mandrel“.
Sehr gute Infos hast du gebracht. Weiter so. Da hat jemand E.Cortinas Video gesehen. Dachte ich wäre der einzige in Deutschland :). Du hast das wissen, wie es die Profis durchführen. Ich hab auch mit der LEE Collet Die als Aufweiter gearbeitet, sowie einer ganz normalen FL Matrize ohne Innenaufweiter. Da ich die Hülsen gar nicht reinige, schmiere ich auch nicht den Aufweiterdorn. Aktuell lade ich aber mit einer Redding Body Die Matrize (Schulter Minus 0.002 Inch) und einer Lee Collet Die, die ich ganz normal "mit" Spannzange nutze. Das klappt sehr gut. Würde mich in Zukunft über einen kleinen Austausch freuen.
Hinzu kommt, dass man zum Aufweiten Material bedingt mindestens .002" braucht. Um am Beispiel von Kal. .30 zu bleiben und dem .307" Aufweiter für .002" Halsspannung, ist also empfehlenswert auf mindestens .305" herunter zu kalibrieren.
@@uwe6102 sehe ich genauso - unter 0.002“ würde ich ein inkonsistentes Aufweitverhalten befürchten. Wer ohnehin mit dem Dorn aufweiten will, sollte im Zweifel das Bushing noch eine Größe kleiner nehmen.
Echt gutes Video, sehr lehrreich für den Anfänger. Danke für deine Ausführungen. Das ist mit das beste was man hier im deutschsprachigen Raum findet. 👍👍
@@GunWodan ich habe gerade die ersten Hülsen ausgeweitet, als Schmierung habe ich redding grafit benutzt. Und hier meine Frage: nur aussen abwischen oder danach nochmal ins Ultraschall Bad geben?
@@uwezingler4331 Das heißt die Hülsen sind schon gereinigt und wurden jetzt mit Graphit nochmal aufgeweitet? Das ist eine schwierige Frage und hängt stark davon ab wofür die Munition ist. Wenn man mit einem -0.001" Dorn aufweiter und damit knapp 0.002" "Halsspannung" hat, kann die Setz- bzw Haltekraft im Hülsenhals sehr gering werden. Je weniger Hülsenhalsspannung ich verwende, desto kritischer ist es wenn der Hals zusätzlich noch geschmiert ist. Wenn ich die Munition aus dem Magazin verschieße oder sogar einem Halbautomaten, dann risiere ich ein Verrutschen des Geschosses im Hülsenhals wenn zu wenig Haltekraft vorhanden ist. Hülsenhals mit Graphit schmieren würde ich daher nur dann, wenn ich eine höhere Hülsenhalsspannung verwende (Aufweiten mit -0.002" Dorn) oder die Waffe als Einzellader schieße.
Danke wieder Mal für das tolle Video! Kurze Frage: für mein Verständnis ist es doch am genauesten wenn der Hülsenkörper, Schulter und Hals mit Bushing gleichzeit geschieht. Dabei müsste ja die Genauigkeit so gut sein wie die Matratze selber. Wenn ich jedoch danach einen Dorn zum Ausweiten nehmen würde ist es ein weiterer Arbeitsschritt, wo die Hülse minimal anders in der Presse setzten kann und somit die Rundheit gefährdet ist. Ich hoffe ich habe es verständlich geschrieben. Sind die bedenken aus deiner Sicht berechtigt? Und welche Matratze ist denn aus deiner Sicht die genaueste zum Vollkallibrieren + Bushing? Und welche Setzmatritze dazu? Vielen vielen Dank schon Mal!🙂👍
Das Aufweiten ist nach dem Kalibrieren immer ein extra Schritt. Der Innenaufweiter in manchen Matrizen liefert eher schlechte Ergebnisse als ein Dornaufweiter. In beiden Fällen kann das Einfluss auf den Rundlauf haben. Man kann mit einem Bushing versuchen so sparsam zu kalibrieren, dass man nicht Aufweiten muss.
Der deutsche Begriff für "work hardening" ist übrigens "Kaltverfestigung", *Klugscheißmodus aus*!😉 Wirklich ein sehr interessanter Beitrag, vielen Dank dafür!👍🏻
Sehr informative und lehrreiche Videos 👍 Ich hätte nur eine Frage bezüglich des Zurücksetzens der Hülsenschulter. Ich bin auf der Suche nach einer Body Die für das Kaliber 8x57 IS, finde aber im großen und weiten Netz Reim gar nichts! Bin ich jetzt gezwungen die Schulter mit einer Vollkalibriermatrize zurückzusetzen oder gibt es vielleicht doch noch eine Body Die für 8x57 IS ????
Hi! Danke für das Feedback. Meine Antwort auf deine Frage wird Dir nicht gefallen. Habe was gefunden - sogar auf Lager beim Grauwolf. Such dort mal nach 15908 Wenn Du Bushing-Vollkalibriermatrize OHNE Bushing benutzt, ist es praktisch eine Body Matrize. Vorteil ist, dass Du dir jetzt noch Bushings holen kannst ;) Ist halt teuer in Kombination mit der Setzmatrize. Vielleicht findest Du die Matrize ja anderswo einzeln.
@@GunWodan Da hast du Recht, die Antwort gefällt mir nicht😉 Naja, dann weiß ich wohl was ich mir zu Weihnachten wünsche! Ich hätte aber noch eine andere Frage. Ich habe mein erstes Hülsenlos verschossen, wovon einige für eine Ladeleiter verwendet wurden. Jetzt habe ich die Hülsen geglüht und wollte beim Vollkalibrieren (Hornady Custom Grade Satz) die Schulter zurücksetzen. Gemessen habe ich die Lapua-Hülsen im abgefeuerten Zustand ohne ZH. Dabei bekomme ich allerdings die unterschiedlichsten Maße, weilweise mit 0,1mm Differenz! Ist es jetzt besser die Hülsen mittels grundeingestellter VK-Matrize zu kalibrieren und nach dem Verschießen mit einer einheitlichen Ladung die Schulter zurückzusetzen?
Zu meiner RCBS Presse habe ich mir einen kürzeren Hebel angefertigt, damit ist die Rückmeldung beim Setzen sehr gut. Mit der Zeit habe ich ein Gefühl für den Geschosssitz bekommen. Bei einer einmal abgeschossenen Patrone wird die Hülse doch nur einmal plastisch verformt. Danach ist das Messing doch nur im elastischen Bereich belastet. Oder verstehe ich da was falsch?
Kurzer Hebel ist auf jeden Fall eine gute Idee. Wenn ein kurzer Hebel zum Setzen der Geschosse nicht ausreicht stimmt irgendwas mit der Halsspannung nicht! Den zweiten Teil habe ich nicht ganz verstanden. Was ist mit dem "elastischen Bereich" gemeint? Es ist bestimmt interessant an einer Hülse mal über die gesamte Länge hinweg an mehreren Stellen den Durchmesser zu messen vor und nach dem Schuss. Mein Verständnis ist, dass die Hülse sich über die gesamte Länge ausdehnt - wenn auch deutlich geringer im unteren, dickeren Bereich. Wenn man dieser Ausdehnen aber nicht konsequent entgegenwirkt (FL Kalibrieren) wächst die Hülse im unteren Bereich immer weiter und verhärtet irgendwann. Dann ist es eigentlich schon zu spät zum FL Kalibrieren weil das Messing sich kaum noch bearbeiten lässt.
Hast du schon Erfahrungen mit Hülsenhals aussen abdrehen gesammelt? Ich überlege gerade, ob ich in die Thematik einsteigen soll und bin für jeden Rat dankbar
Will ich schon lange mal testen, habe sogar die Gerätschaften schon da - bin aber noch nicht zu gekommen. Müsste dann auch „engere“ Bushings für den Hals besorgen 😓
Danke für ein super Video das viele meiner Erfahrungen bestätigt. Nachdem die Lee Collet Matrize auf einigen US Kanälen so hoch gelobt wurde habe ich mir auch eine gekauft und bin restlos enttäuscht: das Ding liefert deutlich schlechteren Rundlauf als meine normalen Matrizen. Grüsse
Vom Konzept her ist die Lee Collet Matrize schon vielversprechend. Mir fällt es aber auch schwer damit die guten Ergebnisse anderer Wiederlader nachzuvollziehen. 😣