Es ist erschreckend, wie aktuell manche Textpassagen nach 40 Jahren klingen. Und der Text ist voller kleiner Feinheiten. Dazu die gute Bildauswahl. Ein Film, der so noch heute ohne jede Aktualisierung die augenblickliche Situation beschreibt.
Angesichts des sich im Fernsehen permanent bietenden Stumpfsinns bilden derartige Dokumentationen eine mit Worten nicht zu beschreibende Wohltat. Auch wenn der Inhalt einen mehr als bitteren Nachgeschmack hinterlässt - vor allem, weil alles noch viel schlimmer geworden ist.
Ich bin 22 und diese Videos lindern meine geschundene Seele. Jeden Tag, wenn ich die Augen öffne, befinde ich mich im Ruhrgebiet. Ich kann keine 100 Meter laufen, ohne mich über die Verbrechen eines oder mehrerer Hausbesitzer auszulassen. Der Urlaub um Verdun herum hat mir gezeigt, wie anders es aussehen kann, wenn kein renovationswütiger Bürger in den nächsten Baumarkt gehen kann, um irgendeine geschmacklose Grausamkeit an seinem Grundstück zu begehen. Die Schönen Natursteingebäude und die weitgehend ursprüngliche Landschaft ohne Intensivbewirtschaftung war Balsam. Wie hab ich gestaunt, als auf Weidenflächen in Tälern kein giftgrünes Futtergras bis in den Letzten verbliebenen Winkel der Fläche hinein gepflanzt wurde sondern die Wiese bis zur nächsten Beweidung wuchern durfte.
Ich kann Dir nur raten, such Dir einen anderen Ort zum leben, wenn Du kannst. Tagein tagaus mit diesem Naturfrevel leben zu müssen, es täglich vor Augen haben zu müssen, geht an einem Menschen, dem der Erhalt der Natur am Herzen liegt, nicht spurlos vorbei. Ist zumindest meine Erfahrung.
Ich bin 1982 geboren und dieser Film ist fast genauso alt wie ich. Ja, ich erinner mich noch gut, das auch im Garten meiner Eltern diese hässlichen Blautannen standen und andere seltsam anmutende Gewächse, welche man so in der freien Natur nicht fand. Ich habe einen Großteil meiner Kindheit in der Natur verbracht und wusste schon damals, das diese seltsamen Gärten mit der Natur nichts zu tun haben. Finden kann man es eigentlich nur noch vereinzelt auf alten Bauernhöfen, wo es nicht so genau geht. Heute jedoch muss alles sauber und ordentlich sein, die Nachbarn könnten ja ihren Schnabel aufreissen... Nun ist diese Doku 36 Jahre alt und eigentlich aktueller denn je, denn was sehe ich, wenn ich heute durch ein Neubaugebiet gehe ? Genau jene Dinge, welche schon damals angeprangert wurden... Heute ist es meine Generation, welche all diese hässlichen Häuser und Gärten baut und anlegt... Man merkt schon, das sie in ihrem Leben wohl nicht viel von der Natur gesehen haben, vielleicht mal Spazieren gehen am Sonntag oder einmal im Jahr ins touristenverseuchte Alpenland... Deutschland mag ein reiches und wohlhabendes Land sein aber die Dummheit seiner Einwohner ist grenzenlos...
Der Film hat mir leider erst viel zu spät die Augen geöffnet. Habe in diesem Jahr alle Tannen und Koniferen usw. aus meinem Garten entfernt und nach einer Beratung beim Nabu durch Obstbäume und heimische Sträucher ersetzt. Vielen Dank Dieter Wieland !!!
Ich schlage vor diesen Film in den Gartencentern in Dauerschleife auf den TVs zu zeigen. Gesetzlich, vor den Koniferen Ständen. Das ist 37 Jahre alt und immer noch aktuell ! Armes Deutschland.
Genau das!!! Und an jeder Fleischtheke und jedem Joghurtregal die Aufnahmen mit versteckten Kameras aus den Massentierhaltungsställen und den Schlachthöfen - völlig egal, ob bio oder konventionell. Man muß es den Leuten in Dauerschleife vor Augen führen UND - siehe die Raucherei - es müßte abartig teuer werden. Nur das scheint auf Dauer was zu bringen. Teure Konfiferen, teurer Kirschlorbeer, teure, biologisch sinnlose Zierpflanzen. Teure Schnitzel, teuerer Käse, teure Milch.
Mein ganzes, bisher nicht allzu langes, Leben habe ich diese künstlich dargestellte Natur und diese endlosen zugepflasterten Flächen, besonders auf dem Dorf gehasst. Endloses unnatürlich wirkendes Gestrüpp in allen Gärten. Beton wo es nur geht. Schön hier zu sehen, dass dieses Problem schon vor Jahrzehnten ausformuliert wurde und ich damit wohl nicht allein dastehe..ich konnte es nur nie so gut ausdrücken.
Wie kann das aktueller denn je sein! Gruselig, wie lernunfähig wir sind, oder ist es Gier! Ich bin leidenschaftliche Verehrerin von Dieter Wieland und seine menschliche organische Aesthetik.
Ich kann diese Filme nicht oft genug anschauen,herrlich wie Herr Wieland alles auf den Punkt brigt,man kann nichts mehr hinzufügen,was diesen Beitrag noch interessanter oder realistischer ausschmücken könnte.Seine rücksichtslose Kritik an den deutschen Kleingeist,an Politik und Wirtschaft,die mit minimalem Aufwand maximale Hässlichkeit fördern, machen seine Filme zum Hochgenuß.
Es ist eigentlich unglaublich wie lange der Beitrag her ist ..Und wie Herr Wieland damals schon gekämpft hat ..und was hat sich verändert . Leider .nicht sehr viel ..Mann kann seine Filme immer wieder ansehen ,,und man sieht die Umwelt mit anderen Augen
wahnsinn !! ein film von 1983 !! ich kann mich noch an die zeit erinnern. das ist die zeit von der jetzt meine generation ( geboren um 1973 ) von der guten alten zeit redet !! seit 38 jahren wissen wir was für eine scheiße vor unserer haustür läuft. und wir als gesellschaft sind zu bequem und teilweise auch einfach zu dumm und desinteressiert um was dagegen zu tun...... EINE SCHANDE !! wenn wir mal aussterben dann zu recht !!!
Durch Zufall sah ich in den 80er Jahren die serie unter dem trockenen Titel "bauen und bewahren" danach war ich sofort Fan. Diese Wortgewandtheit, witz, hintersinn, feinfühligkeit ist unglaublich. 30 jahre vor Greta hatte jemand die situation und zukunft beschrieben so wie ich sie fühlte...ein Genie...-
Man kann den Film nicht auf einmal komplett ansehen. Der SCHMERZ ist zu groß. Man muß innehalten, die eigenen Erlebnisse leuchten empor, sind unverstanden für immer eingeprägt. Haben unsere Väter Schuld auf sich geladen? Der Technik-Glaube war enorm. "Der Mensch beherrscht die Natur" war allgemein Konsens; hüben und drüben, hier und andernorts. Was nützen heut - oder damals - die Tränen, wenn man aus der Schule kam mit 12 und der ganze vorher LEBENDE Bach war nun eingezwängt, tot, zerstört, faschiniert...Bäume und Hecken waren weg. Die Flächen mußten zur Technik passen. Ist es heute besser?? Nein. Die Landwirtschaft ist eine einzige Katastrophe. Monokultur. Von Kultur kann keine Rede sein. Un-Kultur. Immer wieder die Frage: "Wie kann ein Landwirt, der meist vom Land, Dorf stammt... wie kann der nachts schlafen??"
Hergerichtet, abgerichtet, hingerichtet..., die Sprache von Dieter Wieland ist einmalig. Die ersten Filme von Dieter Wieland hab ich mir schon vor Jahrzehnten angeschaut, nichts hat sich gebessert. Hauptsache Profit. Anja
Ist heute nicht besser geworden, im Gegenteil. Bauboom, der auch nocht die kleinste freie Fläche in den Städten überbaut, Straßenverkehr bis zum Erbrechen, entlang der Straßen wird geholzt, was das Zeug hält, Kiesgärten oder Rasengärten der Gartenbesitzer. In der Landwirtschaft Maisfelder zur "Energiegewinnung", Rapsfelder, Riesenställe für industriell gehaltene Tiere. Sehr guter Film!
Koniferen Bashing 😂. Scherz beiseite: Der Film ist zeitlos gut, nicht nur wegen der Thematik, sondern auch wegen der rhetorischen Schärfe und Wortgewandtheit, die ich in vielen Dokumentationen heute schmerzlich vermisse.
Ich bin oft draussen unterwegs, Wald und Flur. Und nicht nur, wenns schön ist. Sehen tu ich dabei so gut wie keinen. Weder Erwachsene (ausser jene, die mit Auto zum Waldparkplatz fahren und eine Spazierrennstrecke ablaufen), noch Kinder. Über was eigentlich reden die Menschen dann, bedauern und schimpfen? Von den ffflern waren wohl auch die allerwenigsten mal im Wald. Wald ist nicht nur ein nettes Bild; es bedeutet eben auch Anstrengung, Dreck, Viecher, Spinnweben, Schweiss, Zecken, schlechtes Wetter. Ihr laufts einem Wunschbild hinterher! Schon längst lebt ihr in schillernden, lauten, hygienischen und bequemen virtuellen Parallelwelten, und schreit entrüstet nach Anderen, die die Fehler der Anderen in der realen Welt endlich heile machen mögen. Wer diese ominösen Anderen sind? Dafür gibts Spiegel.
Warum ist der Drang zum Bewahren des Natürlichen des Hiesigen im Bezug auf Landschaft, Bauen und Pflanzen so wichtig, im Bezug auf Menschen aus der Fremde fährt ähnlichen Gedankengänge schärfste Ablehnung entgegen?
diese Memviren bedingen einander, denn auch die Pflanzen sind "exotisch!", wie die Gäste und der "korrekte Mensch" von heute ist gelähmt von Angst - derer er sich nicht besußt ist.
Der film kam soeben im Fernsehen. Beeindruckend. Teilweise musste ich mich wegschmeissen vor lachen. Vorallem das man da eher eine Fernsehantenne pflanzen könnte hach wie wahr xD Das traurige ist was er hetue sagt ist heute noch relevanter als damals. viel interessantes und schockierendes. ich in meinem jungen alter fand es immer seltsam wie die natur bei uns aussieht, nun weiss ich woran es liegt. legionen von blau tannen konifären xD
Die idee, Bäume und Pflanzen in meinem Garten durch heimische Sorten zu ersetzen hab ich schon länger. Die Hausfichten sind schon längst gefällt. Nach diesem Film bin ich jetzt noch entschlossener, den Thujas, Rhododendren, Azaleen und Scheinzypressen an den Kragen zu gehen :) Um den Holunder, Weißdorn, Schlehe, Sanddorn und Obstbäume in den Garten zu bitten.
Schütten Sie doch einfach Kies oder Beton in den Garten. Dann haben Sie für immer Ruhe. Und wahrscheinlich werden Sie auch nie wieder von einer Biene beim Kuchenessen im "Garten" gestochen.
Wird der Nutzen und die Schönheit erkannt, wird es grün in diesem Land. Der Eingriff geht leider immer weiter, und schuldige wieseln sich aus der Verantwortung.
Und das war 1983!!! Absurdes vor meiner Haustür: das Weltkulturerbe wattenmeer... herrlich, nicht... ja das sagen auch die Touristen... und werden mit dorffesten mit Plastikgeschirr und Feuerwerk bespasst... die Wildgänse fliegen nach so nem Feuerwerk die ganze Nacht... Brot und Spiele.. ich kotze
Auf Rügen ist man genauso bescheuert. Dort wird von Mitte Juni bis Ende August JEDEN Tag, außer Sonntags, bei den Störtebecker-Festspielen ein Feuerwerk abgeschoßen. Über dem Jasmunder Bodden, in dessen Schilfgürteln unzählige Tiere leben. Man kann sich nur noch ob der Egomanie der Menschen ans Hirn fassen.
nun, es hat sich eine Menge verändert, zum schlechten! Ganze Wäder werden im Namen des "Umweltschutzes" abgerodet, um diese unsäglichen Windräder aufzustellen, die alles zerstören!
Krass,echt präziser Film..und immer noch aktuell, sprachlich super, fachlich treffend! Und ja, leider immer noch ein Thema..jetzt mit neuen Gartenfacetten...pflegeleichter Schottergarten.. .Aber nicht resignieren! Eigenen Raum nutzen, Inseln schaffen, Standing, Aufklärung und Erleben.Die Nachbarn ziehen nach! Das Gefühl für für Schönheit und Urs prünglichkeit er ist berühren
Heute ist es leider eher so, daß der Nachbar dich anzeigt, wenn deine Wiese kein Rasen ist und wenn noch alles schön durcheinander wächst, zeigt er dich an wegen Unrodnung! Verkehrte Welt, überall und in allem....
An den Unis und FH’s würde ich in den Fachbereichen Bauingenieurwesen und Architektur diesen Film jedem Semester zeigen. Es hat sich einiges geändert, doch leider viel zu wenig. Heute erfüllt uns Futur for Friday mit Hoffnung. Auch uns, die wir 3 Mal so alt wie Greta und all die jungen Menschen sind, die massiv den Erhalt der Erde fordern. Aus meiner Erfahrung berichte ich, dass Inhalte im Studium oft an der Wirklichkeit in Ingenieurbüros scheitern. Eine nebenbei hingeworfene Aussage eines Profs hat mein Berufsverständnis geprägt: "Der beste Wasserbauer ist der, nicht nichts tut!" Diesen Satz verstand ich als Aufforderung, vor Ort zu gehen, die gesamte Situation im Planungsfeld auf mich wirken zu lassen und danach mit dem zu dem gewünschten Ziel zu planen, was der Naturraum, dessen menschliche Nutzung hergibt und was dauerhaft Bestand haben wird. Für mich sind Wasserkörper, Ufer, Tiere und Pflanzen und Menschen eine Einheit, die durch meine Planung im Einklang gedeihen. Leider traf ich ausschließlich auf Auftraggeber und Kollegen, die in dem im Film beklagten Geist dachten und handelten. Wie sollten sie auch anderes denken, wenn das System (= HOAI) sie dazu zwingt? Planung wird zu niedrig honoriert! Beispiel: Ein Bach soll naturnah ausgebaut werden. Variante 1 ist in Planung und Ausführung billig, wird beim 1. Hochwasser aber eventuell zerstört. V2 ist umgekehrt. Der AG entscheidet sich für V1, weil sie seinen Topf wenig kosten. Die Kosten für die Wiederherstellung fallen an anderer Stelle an. Leider sind wir alle schleichend unwissentlich korrumpiert worden. Das erkannte Dieter Wieland. Die Industrie der Produktentwickler hat die Ingenieur- und Architekturbüros durchdrungen, in dem sie Systeme anbieten, die ohne Aufwand = Kosten, in Planungen eingebunden werden. Beispiel: Der Auftraggeber wünscht eine Holzbrücke über einen Bach. Ich könnte diese selbst planen, doch damit bin ich 20 Stunden beschäftigt. Die HOAI gibt die Kosten nicht her. (Nachverhandlungen mit dem AG wären nötig.) Ich rufe einen Hersteller an, der 10 Typen von Holzbrücken anbietet, sage, welchen Typ der AG möchte, und zack habe ich 4 Tage später Pläne, Detailpläne, und Ausschreibungstexte und muss lediglich die Schriftart anpassen. Dass vor 9 Jahren eine Brücke des selben Herstellers, unter der Planung eines anderen Ingenieurbüros, gebaut wurde, die jetzt wegen Tragfähigkeitsverlust gesperrt ist, interessiert meine AG nicht. Als ich beim AG nachfragte, warum, denn ich will nichts bauen, was innert 10 Jahren verrottet, erhielt ich zur Antwort, dass das Holz der Brücke aus Tropenholz war (Schock für mich, denn von der Holzart stand nichts im Prospekt), das nur dann haltbar ist, wenn es nicht behandelt und versiegelt wird, was aber geschehen war und dass die Brücke überwiegend im Schatten hoher Uferbäume lag. Der Hersteller bot jedoch noch immer die Versiegelung an und war nur bereit, auf sie zu verzichten, wenn dies im Auftrag fixiert sei. Auf meinen Einwand, dass in 10 Jahren die Bäume an der Stelle, an der "meine" Brücke errichtet wird, Schatten werfen, wurde mir gesagt, dass der AG, damit zwangsläufig ich, im Ist-Zustand plant. Ich begriff diese Anweisung als Beleidigung meiner Intelligenz und Fähigkeiten. Ich bin durchaus imstande, Gegenwart nachhaltig mit der Zukunft verwoben zu planen. Bin ich verzweifelt über die Korruption in meinem Berufsstand? Ja! Doch sie ist nicht nur dort zu finden. Alle, die im Baumarkt billig Lösungen suchen und finden, erliegen dem gleichen Irrtum. Alle, die konsumieren, ohne ihren Konsum zu hinterfragen, machen mit und buttern ihr Geld rein. Ich möchte hier die Menschen ansprechen, die Laminat in ihren Wohnungen verlegen. Zuvor war Teppichboden Mode. Wisst ihr, dass Ihr euch ein Abfallprodukt der Plastikindustrie in die Wohnung legt? Im Zuge des Umweltschutzes, den die Bevölkerung wollte, kam es zum Verbot von Deponien. Doch wohin mit dem Mist? Firmen sahen ihre Chance, billig an Rohstoffe zu kommen und entwickelten Laminat. Die Bundesregierung war froh, dass Wohnzimmer per Definition von Deponien keine, und damit erlaubt, waren. In Wohnzimmern durfte deponiert werden, was auf Deponien nicht deponiert werden durfte. Noch besser: Weil in Klebstoff versiegelt = inert, wurden lebensschädliche Stoffe im Laminat "entsorgt". Schlimm, wie Menschen den Planeten vernichten. Ihr Verhalten ändern sie jedoch nicht.
Ein sehr lesenswerter Kommentar, den Sie da verfasst haben. Meinen Dank dafür! Und das, was Sie über Laminat schreiben, ist wahr? Ich habe das noch nirgendwo gehört oder gelesen und finde es heftig, wenn es tatsächlich zutreffen sollte.
Er ist ein echter universaler Mensch! Oder glauben Sie wirklich, nur ein 'echter Deutscher' würde so denken und sprechen wie Wieland? Und Verehrung? Tun Sie Wieland einen echten Gefallen, und werden Sie lieber aktiv.
Topaktuell, auch 30 Jahre später ! Es darf nur sein was Profit bringt oder es gehört weg. Flurbereinigung - Altmühltal - Donauausbau ... Man ist leider immer noch Stolz drauf, wie wenn es das einzig mögliche und sinnvolle wäre.
Kein Mensch hat mein Leben, meine Denkweise und meine Sicht auf die Dinge annähernd so beeinflusst wie Dieter Wieland. Das Buch "Grün kaputt" habe ich oft verschenkt, den Filmbeitrag viele male angeschaut - inzwischen kann ich ihn fast auswendig.
Die Filme von Dieter Wieland sprechen mir aus der Seele! Als sie herauskamen war ich noch viel zu jung um diese Dinge nachzuvollziehen. Heute sind, auch wenn sich einiges gebessert hat, seine Anklagen leider noch topaktuell.
Was Hr. Wieland wohl zu meinen Oliven- und Zitronenbäumen sagen würde? Ob er mein Wohnen im Südwesten der Republik und die Bäume als Ausdruck eines südlicher gelegenen Sehnsuchtsort durchgehen lassen würde?
Mmh, vielleicht wohne ich in der falschen Ecke in Deutschland, aber ich finde das sich die Situation bzgl. Renaturierung wieder gebessert hat, solche Monokulturen (Laufaufnahmen) wie im Film kennen ich so eigentlich nicht mehr. Es ist auch so das der Wald und Baumbestand in Deutschland seit damals wieder zugenommen hat.
"Wer eine Zeder je gesehen hat, dort, wo sie herkommt, wo sie hingehört, ein heiliger, ein mächtiger, ein ungeheurer Baum - ein Götterbaum, der kann über den Abstieg in den Reihenhausgarten nur weinen; oder lachen." (22:02) Das schlägt tief in mir eine Saite an. Auch uns ist auf dem Betonweg etwas verloren gegangen.
Irgendwie lustig, dass das "Waldsterben" ein kurzer, lautstarker und wahngewordener Irrtum war. Hat sich aber wie so vieles als das herausgestellt was es eigentlich war: eine gute Schlagzeile.
Wieso war das Waldsterben ein Irrtum? Meinst du Wald stirbt so schnell? ---> "Waldzustandsbericht 2023 ... 85 Prozent geschädigt: So schlecht geht es dem Wald in RLP", zB. Unfreiwillig lustig ist nur der extrem kurze TIK-TOK-Zeithorizont der Leute. Nicht Ticktack. Horizont Tellerrand, Bauchumfang. Diese Hirnlosigkeit wird uns ins Verderben führen. Wenn man die Erd-Naturgeschichte in 24 Stunden darstellt, sind 40 Jahre eine Tausendstelsekunde. Der Wald liegt im Sterben, ist Kulturwald, kein Kult- urwald, der viel widerstandsfähiger wäre. Wäre ...
Eigentlich ist es ja schön am Stadtrand zur Natur zu wohnen aber wenn die Rehe kommen und alles rausreisen und abfressen macht das keinen Spaß. Das städtische Forstamt fühlt sich da nicht zuständig und der Revierförster macht nichts dagegen das da etwas aufgestellt wird mit Futter am Waldrand. Duftstoffe und Sonden nützen nichts da kommen die Tiere irgendwann wieder. Einzäunen will ich das Grundstück aber auch nicht. Was kann man sonst noch dagegen tun.
Gar nichts. Sich endlich damit abfinden, daß wir Menschen auf diesem Planeten nicht die Einzigen sind und das "Teilen" angesagt ist. Auch mit anderen Lebewesen, die das gleiche Recht auf Lebensraum haben wie Sie und ich. Und dann sich demnächst vielleicht an den Rehen erfreuen. Das geht nämlich auch.
Der Mensch hat schon immer seine Umgebung seinen Interessen angepasst. Selbst das Land, das er kennt und vermisst, ist ein Land, was so natürlicher Weise niemals existieren würde, weil der Mensch sich schon durchgesetzt hat. Von daher ziemliches sinnloses hinter trauern. Das alles klingt eher nach "Früher war alles besser" nur wer weiß, vllt. war vor ihm auch schon jemand da und hat das, was der Mensch geschaffen hat und in der Umgebung, wo er aufgewachsen ist und in seinen Film positiv hervorhebt, so wie er kritisiert. Die Kritik an der industriellen Entwicklung des Bauwesens ist Schwachsinn und nur von Ewiggestrigen zu befürworten, die aber natürlich von dieser jeden Tag gleichzeitig profitieren.
Modernität ist ok, aber muss man deswegen die Ästhetik und das natürlich Gewachsene und Einheimische vollends zerstören ? In unpersönlichen, lieblosen, toten Steinwüsten leben ? -Aber im Urlaub bestaunt man dann die idyllischen Landschaften und Siedlungen ferner Länder, wo dieser Wahn mangels Geldern glücklicherweise nicht um sich gegriffen hat, dabei könnte es man vor der eigenen Türe so schön haben.
