Wenn es Nacht wird in der Touristenmeile von Playa de las Americas besucht Claudia Adames ihre „kleinen Raubtiere“: 40 bis 60 Katzen aus den umliegenden Hotels und Apartmentkomplexen warten auf Futter und frisches Trinkwasser. Die tägliche Fütterung ist kein Spleen der 35jährigen Deutschen, die seit Jahren auf der Ferieninsel als Dolmetscherin lebt. Es ist praktizierter Tierschutz. Denn nur satte Katzen betteln keine Touristen an oder wühlen nicht in Abfallkörben nach Futter. Denn das kann für sie tödlich sein in der Urlaubsfabrik im Süden von Teneriffa. Da viele Hotelmanager ihren Gästen den Anblick der bettelnden Tiere ersparen wollen, „werden sie in regelmäßigen Abständen vergiftet“, empört sich die Tierschützerin.
Damit sich die Tiere - dank dem von Touristen angebotenem Futter - nicht weiter ungebremst vermehren, gibt es nur eine tiergerechte Lösung: Kastration. Doch die ist teuer und stößt bei den Einheimischen auf wenig Verständnis. Glücklicherweise gibt es immer wieder Tierärzte, die auf der Sonneninsel nicht nur Ferien machen, sondern auch aktiven Tierschutz praktizieren.
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Sendung: WDR-Servicezeit - Tiere suchen ein Zuhause
Buch und Regie: Reinhold Rühl
Redaktion Tina Goess
Erstsendung: 2003
5 сен 2024