Am Ende des Gehörgangs trifft der Schall auf das Trommelfell und versetzt es in Schwingung, und zwar im gleichen Rhythmus, in dem sich zuvor die Luftteilchen bewegt haben. Fest am Trommelfell verwachsen ist der Hammer, der erste der drei Gehörknöchelchen. Er nimmt die Bewegung des Trommelfells auf und leitet sie weiter an die beiden anderen Knöchelchen bis hin zur Fußplatte des Steigbügels. Da das anschließende Innenohr mit Flüssigkeit gefüllt ist, muss der Schall auf diese bremsende Umgebung vorbereitet und entsprechend verstärkt werden, damit er sich auch dort ohne Verluste ausbreiten kann. Dabei hilft einerseits die Hebelwirkung, die durch die miteinander gekoppelten Gehörknöchelchen erzeugt wird. Andererseits erfolgt eine Flächentransformation vom Trommelfell bis hin zur viel kleineren Fläche der Steigbügelfußplatte. Die Kraft der Schallwellen also, die sich anfangs auf 85 mm² Trommelfell verteilen konnte, konzentriert sich nun auf gerade einmal 3,2 mm² am Steigbügel. Man kann sich das ähnlich vorstellen wie ein Mensch, der von flachen Schuhen zu Schuhen mit einem hohen Pfennigabsatz wechselt: Auch hier übt der kleine Absatz einen wesentlich höheren Druck auf den Boden aus als die flache Sohle
14 окт 2024