Das Bedürfnis nach Überkompensation kenne ich sehr gut aus eigener Erfahrung. Viele Jahre war ich damit außerordentlich erfolgreich, immer wieder unterbrochen von Phasen des völligen Zusammenbruchs aufgrund der ständigen Überforderung. Auf lange Sicht gesehen macht Überkompensation krank. Jeder Mensch ist ein Individuum und hat sowohl Stärken als auch "Defizite". Es ist wesentlich hilfreicher, sich der eigenen Fähigkeiten und Begabungen bewusst zu werden und diese zu fördern, als sich auf seine Defizite zu fixieren um diese koimpensieren zu wollen um von ablehnenden und nicht förderlichen Mitmenschen Achtung und Anerkennung zu bekommen.
Vielen Dank für den Kommentar! Absolut wichtig, sich der eigenen Stärken bewusst zu werden und diese zu fördern, statt einem Idealbild, das nicht zum eigenen Profil passt, nachzueifern. Viele Grüße!
Hallo ich habe ADHS mit großen start Schwierigkeiten habe ich es trotzdem geschafft einen Real Schul Abschluss und jetzt auch eine Ausbildung als Elektriker zu meistern und ich will noch studieren Ich fand das Video sehr cool da das quasi genau mein Leben wieder spiegelt nur leider hat die über forsichkeit und Genauigkeit mich sehr gestresst und es kam auch zu einer depressiven fasse aber im großen und ganzen bin ich froh 😁 und kann voller stolz sagen das ADHS mich nicht kleiner macht sondern stärker Also ein super Video danke
Dieses ist das dritte Video über ADHS, was ich von diesem Kanal gesehen habe, bei den anderen beiden habe ich zustimmend genickt, bei diesem Video hier bin ich in Tränen ausgebrochen. Kern gefunden, so wie es aussieht. Kompensiert habe ich mein ADHS (was mich seit frühster Kindheit begleitet - unbehandelt) bis 2013. Ende 2013 kam mein Sohn zur Welt, ein Nachzügler, meine Tochter ist bereits Anfang 20 heute. Seit mein Sohn auf der Welt war ging es mir zunehmend schlechter...Elternzeit, Beruf, Kindererziehung, Ehe, ich selber...ich hatte das Gefühl ich bin komplett gescheitert. Ich habe wie in einem Hamsterrad versucht mich über Wasser zu halten, 2019 bin ich komplett zusammen gebrochen und bin seitdem zuhause, krank...ausgesteuert und hab keine Ahnung wie es wann weiter gehen soll. Mein Sohn ist heute 8 Jahre alt und er ist ein "Mini-Me", das sagen viele über Ihre Kinder. Ich meine das aber anders, er ist eine exakte Kopie von mir....Von Anfang an die gleichen Verhaltensweisen, die meine Eltern an mir kritisierten, er selber fing mit 3 an mir von seinem Wirbelsturm im Kopf zu erzählen und ich weiß, das ich das bei meinen Eltern damals auch gemacht habe...ich wurde nicht therapiert, die Zeitungen glaubten damals nicht an ADHS und Ritalin war als aufputschende Droge verschrien, die angeblich "Super-Schüler" fabriziert, deswegen verzichteten meine Eltern auf Medikation und Therapie und ich bin durch die Hölle gegangen. Meinem Sohn wollte ich das ersparen. Er war in der Frühförderung, bekam ERGO Therapie, war in einer Gruppe beim Psychiater, mit der Medikation haben wir nach der Diagnostik gewartet bis kurz vor dem Schuleintritt. Da zeigte sich dann auch, das es selbst mit Medikation nicht alles easy läuft...Ich versuche mein eigenes ADHS zu kompensieren, meinen Sohn mit der selben Störung passend zu erziehen und habe mich selbst dabei verloren....Depression, Panikattacken, Angststörungen, Zwänge, Fibromyalgie....meine Liste ist lang! Ich bekomme Medis, bin in Therapie, habe inzwischen Hilfe von einem Verein für psychische Erkrankte, aber wieder auf die Beine zu kommen ist schwer. Da ich seit früher Kindheit immer wieder mit Depressionen kämpfe kann ich gar nicht sagen was zuerst da war, ADHS oder Depressionen oder beides?? Auf die Idee mein eigenes ADHS zu behandeln bin ich erst jetzt gekommen. Ich habe im Alter von 20 Jahren für 2 Jahre Medikinet genommen, aber nach 2 Jahren damit aufgehört, weil ich zwar Erfolge, aber zuviele Nebenwirkungen hatte. Heute bin ich 43....vielleicht ist es doch noch nicht zu spät, es nochmal zu versuchen. Die Videos machen Betroffenen wie mir viel Mut, weil sie die Beschwerden und Störungen ernst nehmen und Hoffnung machen....Danke dafür!!!
Danke für den Einblick in Dein Innenleben. Ich hab es bis zur Promotion 2017 geschafft, das ganze zu kompensieren. Mehrere Jahre unerkannte Schlafapnoe - also eigentlich totale körperliche Erschöpfung, die ich aber aufgrund der permanenten inneren Unruhe kaum wahrgenommen habe - haben mich nach und nach so zermürbt, dass ich in eine Abwärtsspirale aus Erschöpfung, Depression und Ängsten gerutscht bin. Natürlich belastet das alle Lebensbereiche. Inzwischen bin ich zwar ausgesteuert und arbeitslos, aber ich bin froh, endlich nach und nach passende Diagnosen zu haben (Schlafapnoe, Depression, Angststörung und jetzt endlich auch ADHS). Ich bin mir ziemlich sicher, dass ADHS zumindest sowohl die Entwicklung der Depression gefördert und die Behandlung behindert hat. Deshalb bin ich froh, dass ich jetzt endlich das Puzzleteil ADHS dazu habe, auch, weil man sich selbst dann deutlich besser verstehen lernt. Ich kann mir gut vorstellen, dass wenn man lernt, mit ADHS besser zurechtzukommen, dann ist es auch wesentlich einfacher, die anderen Probleme nach und nach anzugehen. Zumindest ist das meine geplante Reihenfolge. Ich wünsche Dir sehr, dass Du es ebenfalls schaffst!
Sie beschreiben mein eigenes Leben. Bin kürzlich diagnostiziert und freue mich, dass ich nicht so komisch und unnormal bin. Sie sind nicht alleine, wir sind nicht alleine…
Oh Mann. Probier mal BeWo zu beantragen. Nicht dass BeWos sich in der Regel sonderlich toll mit ADHS auskennen, aber Du kannst die bewilligte Hilfe dann auch umwandeln in persönliches Budget, und damit kommst Du auch an ADHS Coaches, mindestens einen solchen gibt's hier auf RU-vid. Wenn Du das liest, schreib zurück, dann wühle ich den Namen nochmal raus. In welcher Stadt bist Du denn?
Ich bin soeben auf diesen Kanal aufmerksam geworden, weil ich versuche mich mit der Thematik auseinandersetzen, da ich schon mein Leben lang Probleme damit habe mich auf eine Sache zu konzentrieren. Mittlerweile bin ich 26 und mir wird immer klarer, dass meine ganzen "Probleme" der stillen ADHS Symptomatik entsprechen und ich werde das demnächst bei einer Psychologin abklären. Vielen Dank für die informativen Videos.
Ich habe erst das Hauptschulabschluss, dann Realschulabschluss, Abitur und schließlich mein Studium absolviert, aber überall durchgemogelt und erkämpft und jetzt bin ich alle nur noch müde
Genau da finde ich mich wieder. Mir wird ständig vorgeworfen, ich bin unaufmerksam. Ich vergesse manche Dinge oft einige Augenblicke später, nachdem sie mir gesagt wurden. Wenn ich einen Bericht abgeben muss, dann lese ich über diesen ca. 10 mal drüber, eben genau diese "Kompensation". Meist sind die Lerninhalte für mich nicht schwer aufzunehmen, das heißt ich lerne eigentlich recht schnell, nur passieren mir häufig mal in Klausuren ganz kleine Flüchtigkeitsfehler, weshalb ich mich für diese sooo gut und soo lange vorbereite, bis ich sie in Hälfte der Zeit schaffe, um nochmal jeden Schritt nachzukontrollieren. Das ist auf Dauer wirklich sehr zeitraubend und anstrengend. Danke für dieses Video!
Ich finde Ihre Videos unglaublich gut erklärt. Habe lange gedacht, ich wäre einfach „dümmer“ als die anderen in meinem Umfeld. Weil ich sehr unaufmerksam, zerfahren, schusselig und vergesslich sein kann. Obwohl ich sehr schnell verstehe und eine sehr gute Lösungsfähigkeit habe. Außerdem bin ich nach einer kognitiv anstrengenden Sache (Beispiel: meine Arbeit) so unglaublich kraftlos, dass ich nur noch schlafen kann und mein privates Leben massiv darunter leidet. ADS wurde nie bei mir diagnostiziert. Ich möchte mich gerne therapieren lassen (falls ich tatsächlich diese Erkrankung habe), doch weiß ich nicht, an welchen Therapeuten ich mich wenden sollte.
Es freut mich, dass die Videos hilfreich sind! Ja, gerade diese Schusseligkeit / Verpeiltheit wird leicht fehlinterpretiert und gerade wenn Leidensdruck entsteht, ist es wichtig, das abklären zu lassen, womit es zusammenhängt. Bzgl. Therapeuten ist es wichtig, dass diese sich mit ADS im Erwachsenenalter auskennen. Ich kenne mich bundesweit nicht aus, ich würde als erstes einen Selbsthilfeverein wie ADHS Deutschland anschreiben, die haben meiner Information nach auch Behandlerlisten. Ich würde mich konkret bei Psychotherapeuten oder Fachärzten für Psychiatrie melden. Alles Gute bei der Suche!
Super, hab mich direkt wieder gefunden. Zeitweise dachte ich, ich hätte zusätzlich autistische Züge. Bzw. könnten Sie mir bitte sagen, wo da der Unterschied ist, zw. ADHS mit "High Functioning" und ADHS mit autistischen Zügen?
Vielen Dank für Ihren Kommentar! Vorab: "High Functioning" ADHS ist kein offizieller Begriff, ich habe hier den Ausdruck gebraucht, um ADHS bei hohem Funktionsniveau zu beschreiben, welches oft mit etwas "zwanghaften" Zügen einhergeht - also geht es um ADHS mit "Zwanghaftigkeit". Diese "Zwanghaftigkeit" kommt auch bei Autismus vor. Autismus geht aber darüber hinaus, z.B. zeigen sich spezifische Schwierigkeiten in der Kommunikation und sozialen Interaktion und weitere Merkmale. Hier habe ich ein paar Unterschiede zwischen ADHS und Autismus reinkopiert, vielleicht hilft das etwas bei der Differenzierung (es kann auch ADHS und Autimsmus gleichzeitig vorliegen, auch dafür ist es aber oft hilfreich, es erstmal einzeln zu verstehen). Unterschiede bzgl. Interaktionen, Beispiel Gespräche: - Autismus: Zuhören können von der Aufmerksamkeit her, aber nicht (intuitiv) verstehen - ADHS: Oft nicht zuhören (aufmerksamkeitsbedingt), obwohl auch feine Mimik und Gestik verstanden wird, wenn der Fokus der Aufmerksamkeit darauf fällt. Spezialfall Smalltalk: - Autismus: Smalltalk meiden, da Sinn nicht verstanden wird - ADHS: Smalltalk meiden, da dieser als langweilig empfunden wird Unterschiede Interessen: - Autismus: Spezielles Interesse oft lange anhaltend (oft über Jahre) - ADHS: Hyperfokus auf Themen, nach einigen Tagen bis Wochen (oder Monaten) aber wieder uninteressant werden. Das alles ist beispielhaft und nur zum Verständnis und ersetzt natürlich keine Diagnostik. Ansonsten kann ich auch sehr empfehlen: ADHD Experts Podcast vom ADDitute Magazine, Folgen Nr. 343 (ADHS und Zwang) und Nr. 320 (ADHS und weitere Besonderheiten wie Hochbegabung oder Autismus) - leider jedoch beides nur auf Englisch. Ich hoffe, das hilft etwas weiter!
@@AktivePsychotherapie vielen lieben Dank für diese ausführliche Antwort! Ja, das hilft mir extrem weiter. Ich habe zwar beruflich mit Autisten zu tun, aber man ist ja (meistens) blind für Zusammenhänge, die einen selbst betreffen. Nochmal vielen lieben Dank ♥️
@@ingesehr9716 vlt gibt es auch gar keinen Zusammenhang :) Eine fabrizierte Erkrankung Noch radikaler sah es der Erfinder von ADHS: der amerikanische Psychiater Leon Eisenberg. In den späten sechziger Jahren hatte er dafür gesorgt, dass die Hippeligkeit und Konzentrationsschwäche, die er bei einigen Kindern feststellte, unter dem Namen ADHS als psychische Erkrankung klassifiziert wurde. Doch als die ADHS-Diagnosen wucherten und die Ritalin-Verschreibungen explodierten, kamen ihm Zweifel. Vierzig Jahre später, kurz vor seinem Tod, gestand Eisenberg dem Wissenschaftsjournalisten Jörg Blech, dass er nicht mehr an ADHS glaubt. ADHS, sagte er, sei „ein Paradebeispiel für eine fabrizierte Erkrankung“. Quelle faz
@@mandygrobel5707 Seit den 60ern ist eben auch viel Forschung passiert, und heute werden die entsprechenden ADHS Symptome als Ausdruck von Neurodiversität verstanden, so wie z.B. Autismus auch. Beides ist stark genetisch bedingt und man wird wenige Fachleute finden, die Autismus für ausgedacht halten. Für die Betroffenen entsteht ein erheblicher Leidensdruck, das macht die Klassifizierung der Störung und die Behandlung sinnvoll. Ob ein alter Mann kurz vor seinem Tod noch daran glaubte ist in dem Fall unerheblich.
Vielen Dank, Trotz 20 Jahren Therapie wurde AD(H) S jetzt erst im Alter von 40 erkannt. Meine schulische Laufbahn etc war eine Katastrophe. Es scheiterte wohl am Umfeld und der Inkompetenz des Systems. Ressourcen sind genug vorhanden :) Seit wann wird auf adhs getestet? Gruß
Theoretisch seitdem ADHS in den Diagnosemanualen erschienen ist, leider hat es aber auch heute nicht die Sichtbarkeit, die ich mir bei der Relevanz wünschen würde...
@@AktivePsychotherapie danke für die Info. Leider Pech für mich, dass 10tausende € rausgeschmissen wurden, statt in 2 Dina4 Seiten und einen Kuli zu investieren. Kann ich dagegen rechtlich vorgehen?
Danke!!! man findet so wenig dazu. Bei mir hat man mit 12 eine Hochbegabung festgestellt und mit 34 ein ADS. dazwischen lag unendlich viel Leid und jahrelange Therapie. und tausende enttäuschte Personen, die mehr von jemandem mit "meinem Potenzial" erwartet hätten. die Gewissenhaftigkeit macht mir so viele Schuldgefühle und dann anfällig für emotionale Manipulation von außen. Fühle mich gesehen von deinem Video, danke!
Huhu.. ich find deine videos unglaublich informativ und gut erklärt. Allerdings fällt es mir sehr sehr schwer den Inhalten zu folgen. Auf das geschriebene und gesagte kann ich mich nicht gleichzeitig konzentrieren und ich finde es auch etwas zu schnell.. aber wahrscheinlich ließe sich das ändern in dem ich die Geschwindigkeit nach unten regele XD Trotzdem großes Lob für all deine Mühen die verschiedenen Aspekte zusammmen zu fassen und zu erklären. :)
Yep, probier das mit dem Tempo einfach mal. Oder hör doch erstmal einfach, ohne zu gucken. Das mache ich bei längeren Vorträgen praktisch nur so. Auf diese Weise kann ich gleichzeitig abspülen oder Wäsche aufhängen, ohne das Gefühl zu haben, dass ich jetzt lieber was anderes täte.) Bei so kurzen Videos wie diesen kannst Du dann ja noch einen zweiten Durchgang mit Ton UND Bild machen. Auf diese Weise kannst Du Dich mehr auf die "Folien" konzentrieren, weil Du den Ton ja schon kennst... Und Du findest auch schnell von Fall zu Fall oder Kanal zu Kanal heraus, ob Du überhaupt was verpasst, wenn Du das Bild weglässt.
Das ging mir genauso. Als ich gemerkt habe, das ich nur die Bilder angeschaut habe, habe ich noch mal zurück geskippt und nur zugehört. Und ich glaube mir wird gerade bewusst, wieso ich so im Fernseher sitze wenn ich was schaue. Bin wohl einfach nicht in der Lage mehr aufzunehmen.
Liebe Anastasia, danke für Dein Video, das ich heute erst gesehen habe. Bei meiner Tochter wurde vor Kurzem ADS diagnostiziert, wodurch ich angefangen habe, mich damit intensiver zu beschäftigen. Nie im Leben hätte ich bei mir selbst ADS vermutet, eben weil ich naturwissenschaftlich promoviert und beruflich erfolgreich bin und ich bisher dachte, dass das nicht im Einklang geht mit ADS. Deine Schilderung der Überkompensation trifft bei mir jedoch voll ins Schwarze und ist für mich als auch mein Umfeld sehr anstrengend. Glücklichweise akzeptiert mein Partner mich, meine Listen und strikten Prozesse und trägt sie mit. Zwar teils mit Frust/Unverständnis, aber öfter mit Humor. Ok, Dinge absichtlich verstecken, indem man sie ein paar Zentimeter woanders hinstellt, ist meist nur für die anderen witzig, aber ich verstehe durchaus die Absurdität darin.^^
Es gibt für die Entscheidung, ob ADHS vorliegt oder nicht die Analogie mit einem Bild, was auf einem Puzzle abgebildet ist. Zum Beispiel das Bild des Brandenburger Tors auf dem Puzzle - nicht alle Puzzlestücke sind notwendig, um klar zu erkennen, dass das Puzzle das Brandenburger Tor zeigt (umgekehrt reicht ein "vorhandenes" Puzzlestück alleine nicht aus, um das Gesamtbild zu bestätigen). Somit wäre Organisationstalent eher ein "fehlendes" Puzzlestück. Wofür ich plädiere, ist wegen eines fehlenden Puzzlestücks nicht sofort ADHS auszuschließen und stattdessen das Gesamtbild zu betrachten. Teil dieses Gesamtbildes kann sein, dass in Phasen, in denen etwas neu und spannend ist, sonst vorhandene ADHS Merkmale sich weniger zeigen, z. B. in einem neuen, spannenden Job. Das ist aber keine Empfehlung, deshalb ständig den Job zu wechseln, es sei denn, man entscheidet sich bewusst dazu, weil es zu dem passt, wie man leben möchte. Erstmal ist es nur eine Erklärung, warum jemand ADHS haben kann, wer sich in bestimmten Situationen dann wieder gut konzentrieren kann.
Hey kannst du mal video darüber machen, wie es ist ADHS zu haben mit schlechten Ressourcen, also einer schlechten Intelligenz/schlechte Auffassunsgabe. Ich habe zum Beispiel kaum die Scumhule geschafft. Die Leute im Video sind ja leute die es relativ "okay" haben. Ich habe aber knapp die Hauptschule bestanden. Und jobmässig habe ich und hatte ich grosse Schwierigkeiten. Arbeite als Kassierer im Supermarkt. War häufig arbeitslos. Und findd kaum eine Anstellung. Könntest du mal darüber ein Video machen? Also wenn ADHS gepaart mit wenig Ressourcen?
Hi, danke für deinen Kommentar und die Anfrage! Ich versuche, vor allem Videos zu Themen zu machen, mit denen ich viel Erfahrung habe. Dadurch, dass meine Praxis eine Kostenerstatterpraxis ist (das bedeutet, dass sich die Betroffenen leider die Therapie bei der Krankenkasse erklämpfen müssen, es gibt einfach zu wenig Kassensitze!) habe ich mehr mit ADHSlern zu tun, die sowas schaffen, die also viele Ressourcen haben. Daher auch der Fokus. Was hier meist okay oder sogar gut läuft, sind die Leistungsthemen, was leider nicht heißt, dass es denjenigen insgesamt "okay" gehen muss, die Schwierigkeiten können sich hier anders zeigen, wie durch schwere Erschöpfung oder sich den eigenen Emotionen gegenüber ausgeliefert zu fühlen. Dass Leistungsthemen und Probleme in Schule und Beruf im Vordergrund stehen, ist und bleibt aber natürlich für sehr viele ADHSler zentrales Thema, hier kann ich z. B. den Kanal Akademie für Lerncoaching sehr empfehlen (z. B. hier: ru-vid.com/video/%D0%B2%D0%B8%D0%B4%D0%B5%D0%BE-3mrHBAyAhr0.html), zwar sind hier Kinder und Jugendliche im Fokus, und eben konkret Schwierigkeiten im Leistungskontext, und ich finde, die Aspekte können sehr gut auch auf Erwachsene übertragen werden. Ich hoffe, du wirst hier vielleicht fündig!
@@AktivePsychotherapie Schade. Denn wenn die Ressourcen für durchschnittliche Leistungen fehlen, gehen damit natürlich neben dem Misserfolg substanzielle Probelem einher wie Armut, Isolation und Arbeitslosigkeit wie in meinem Fall. Ich bin leider schon 29, also ein wenig zu alt für dieses Video. Ich habe aber allgemein das Gefühl, dass man bei ADHS immer nur Menschen zeigt, die dann eben doch Ressourcen besitzen um durcschnittliche oder gar überdurschnittliche Leistungen zu erzielen. Das finde ich sehr schade.
@@mengamenga7543 Diese Lücke war mir tatsächlich bis jetzt nicht bewusst, da insbesondere in der Fachliteratur eher ADHS mit durchschnittlichen oder wenig Ressourcen beschrieben wird (und ich glaube, das ist auch in der Allgemeinbevölkerung das Bild von ADHS, wenn ich so mit den meisten Menschen "offline" spreche)... Aber was du sagst, stimmt, jetzt wo ich darüber nachdenke, auf Social Media ist es das genaue Gegenteil... Daher: Danke für den Hinweis!
Em ich habe das jetzt gelesen ich verlier wahrscheinlich meine Ausbildung mein IQ ist durchschnittlich unterdurchschnittlich hängt vom Interesse ab habe eine Matheschwäche zwar war ich auf dem Gymnasium aber nur weil unglaublich stur bin. Irgendwas lässt mich vermuten dass du nicht doof bist bei mir hängt ebenfalls meine Existenz dran Kopfsachen sind Scheisse man sieht's nicht manchmal in bitteren Momenten denke dass man erst Krebs haben muss also Sichtbar und körperlich jetzt könnte ich in ein Fettnäpfchen treten es geht nur ums zynische Prinzip man kann nebenbei bemerkt auch beides haben bei dem einen wird man bemitleiden beim anderen nicht dass kann auch ins andere extrem gehen wenn man nämlich vorher gesund war und dann anders angesehen wird und wird ist dass auch scheisse. Ich kann dir sagen Thomas Edison 999versuche bis es mit der Glühbirne funktioniert hat bei Albert Einstein ist sicher dass er lrs hatte und Vermutung einer ADHS hatte einen Privatlehrer an alle mit lrs Walt Disney Albert Einstein sie sind durschnittlich überdurchschnittlich begabt nicht alle aber einige
Ja, ich war auch immer Vorzugsschülerin. Konnte mich aber nie konzentrieren, erst im letzten Moment hab ich mir den Stoff in einem Haps reingestopft, so geordnet und in kleinen Dosen, diszipliniert ging das bei mir nicht. Teilweise hab ich auch komplett durcheinander gelernt, weil mir sonst langweilig wurde, wenn ich es der Reihe nach gelernt hab. Dafür konnte ich x Stunden am Stück ohne Pause lernen.
Hallo, ich bin nicht diagnostiziert und mir auch unsicher darüber, ob ich AD(H)S habe oder nicht, beschäftige mich aber in letzter Zeit sehr mit dem Thema, nachdem es mir durch einige Personen aus meinem Umfeld herangetragen wurde. Ohne jetzt Parallelen zu den verschiedenen Symptomatiken aufzustellen, möchte ich kurz erzählen, was ich in Gesprächen mit meinem Umfeld über mein Verhalten in meiner Kindheit (ich bin immer noch Heranwachsend, 19) und Blicken in meine Zeugnisse erfahren habe (ich bin mir auch noch nicht sicher darüber, ob ich mich diagnostizieren lassen will, ich werde das später begründen). Ich wurde generell nie als 'Zappelphillip' oder ähnliches bezeichnet. Ich war wohl ein aktives Kind, das oft auf Bäume geklettert (und sich dabei das Schlüsselbein gebrochen hat) ist und später dann auch wegen Kletterns auf den Schultoiletten, weil es auf dem Pausenhof verboten war, u.a. zum Schulleiter geschickt wurde und Strafen aufgebrummt bekam. Nach der Bestrafung wiederholte sich mein Verhalten nicht, weil ich ggü. Autoritäten und vor neuen Strafen Angst empfand. Ich zeigte sehr gute motorische Fähigkeiten und Körperkontrolle auf, konnte mich stundenlang in Kunst und Projekte, die mir gefielen und die ich mir ausgedacht hatte (beispielsweise entwarf und realisierte ich reihenweise Brett- und Kartenspiele) vertiefen und wurde auch auf Anraten einer Lehrerin zu einer Hochbegabungsdiagnose geschickt, bei der man mir einen IQ von 123 Punkten (laut meiner Mutter) attestierte. Ebenfalls auf Anraten dieser Lehrerin wurde ich allerdings auch wegen 'Träumerei' und Verdacht auf eine Art der Epilepsie zu einer Diagnose geschickt, die dann aber negativ war. Auf weiteres wurde ich nicht getestet. In meinen Grundschulzeugnissen wird meine teilweise Unfähigkeit zum selbstständigen Arbeiten und generelle strukturlose Unordentlichkeit am Arbeitsplatz vermerkt, gleichwohl hatte ich (evtl. aufgrund meiner Intelligenz [an der ich aber seltsamerweise immer selbst zweifele]) aber immer Spitzennoten. Ich musste auch bis in die Oberstufe hinein kaum lernen und zog mir das meiste aus dem Ärmel, wahrscheinlich weil ich für viele Themen einfach sehr offen war. Bei Aufgaben, die mich nicht interessierten tat ich aber teilweise keinen Handschlag oder schob alles bis auf den letzten Drücker auf; auch im Unterricht las ich etwa, statt dem Unterricht zu folgen, Bücher, bis ich erwischt wurde. Den Großteil meiner Kindheit und Jugend verbrachte ich mit heimlichem exzessivem Videospielen, vor der Pandemie anstatt zu lernen nach der Schule und in der Pandemie/Quarantäne den ganzen Tag, schrieb aber wie gesagt dennoch gute bis sehr gute Noten in beinahe allen Fächern. Jetzt habe ich den Faden verloren. Irgendwann kam riskantes Verhalten im Sinne von regelmäßigem Sexting trotz Sextortion-Versuchen mir ggü. und dann auch mit 17 nach kurzer Zeit intensiv gewordener Mariuanakonsum dazu. Mein Abitur bestand ich dennoch mit 1,5. Mit 16/17 begannen teils depressive Episoden, mit 17 dann für mich körperlich gefährliche und wirtschaftstechnisch einschränkende adrenalingetriebene Aktivitäten in der Freizeit. Eine Hyperaktivität kann ich aber aus meiner Perspektive bei mir nicht wahrnehmen, seit meiner Kindheit kaue und pule ich ständig an meinen Fingern, Zehen und (das ist mir jetzt peinlich und das weiß auch kein Mensch) popele, trommele mit Fingern oder betreibe ein 'Hasenpfotenklopfen' mit den Beinen, letzteres ist aber tagesabhängig. Es gelingt mir sehr gut, das alles zu verstecken, niemand weiß von dem meisten, was ich hier schreibe. Meinem Umfeld mittlerweile Auffallen tun aber meine Unfähigkeit, simple Aufgaben zu erledigen, selbst Duschen und Zähneputzen fällt mir meist schwer, meine Wohnung ist permanent unaufgeräumt und ich schaffe es einmal alle 2 Monate, einen Hausputz zu machen. Tue ich etwas davon, ist es meist mit Musik oder Nebenativitäten wie Videos schauen verbunden. Vor Behördlichem und den Papieren (Versicherung, Bank etc.) drücke ich mich wochenlang, schob das aber immer auf meinen Drogenkonsum. Auf Arbeit wird mir ständig Unaufmerksamkeit oder gar Dummheit (ich mache eine Ausbildung im Handwerk) vorgeworfen, interagiere ich mit anderen Menschen in meinem Betrieb und muss Ihnen beim Erfüllen von Aufgaben helfen. Hierbei liegt das meist daran, dass ich zu viele Interpretationsmöglichkeiten der Aufgabenstellung in Betracht ziehe und mich dann nicht für eine entscheiden kann. Dabei muss ich bemerken, dass ich bis vor kurzem seit Frühling 2023 phasenweise auch mehrmals täglich, auch vor und auf Arbeit, Kratom zu mir nahm. Als ich Zugriff darauf hatte, nutze ich auch Härteres, verfolge aber mittlerweile den festen Vorsatz, diese Sachen nicht anzurühren und auch den Kratomkonsum aufzugeben. In der Berufsschule ist es wie auf dem Gymnasium mit den Noten, nur dass ich mich für Teilaspekte sehr wenig interessiere, kaum noch lerne und in einigen wenigen Fãchern schlechte Noten schreibe. Im Unterricht zeichne ich meistens, meine Kollegin (und beste Freundin) hilft mir jedoch dabei, Dinge, bei denen ich mental abgeschweift bin oder die ich einfach schnell wieder vergessen habe (mein Konsum ist sicherlich auch nicht förderlich dabei) nachzuholen und dann doch auf dem richtigen Stand zu sein. Menschen bezeichnen mich nicht als hyperaktiv, sondern eher als verträumt oder 'lost', Lehrer teils als 'unaufmerksam'. Ich habe jetzt sicherlich die ein oder andere Sache vergessen, will aber das Ganze jetzt angehen, weil ich selbst mit mir unzufrieden und ich mittlerweile komplett verunsichert von mir selbst bin. Gleichzeitig denk ich aber selber teilweise von mir, dass ich vielleicht auch einfach nur faul bin, das Ganze von den Drogen kommt (was aber dem Verhalten aus der Vor-Drogenzeit widerspricht), ich vielleicht auch einfach nur ein 'schlechter Mensch' oder Hypochonder (schreibt man das so?) bin der nur versucht, die Schuld von sich aus nach außen oder etwas Angeborenes zu verschieben, weil er nix auf die Reihe kriegt und drogensüchtig ist. Oder aber manchmal: 'Ja, mir geht es doch gut haha'. Jetzt bin ich seit zwei Wochen 'clean' (außer fast täglichem starkem Kaffeekonsum), bin jedoch auch bei meiner Familie zu Besuch. Ich habe keine Prioritäten, die ich aufschieben könnte und nehme auch an Familienaktivitäten Teil, werde ich dazu angehalten und liege ich nicht auf der Couch um mir Shorts reinzuziehen oder zeichne ich. Bin ich Teil von Konversationen, nehme ich daran auch ohne Probleme Teil. Träumen tue ich nur, wenn ich in Gruppensituationen nicht direkt angesprochen bin. Das Thema AD(H)S spreche ich aber nicht an, weil ich die Sorge habe, nicht ernstgenommen zu werden, und aus demselben Grund, und weil ich mir selber nicht sicher bin und mir aus irgendeinem Grund selbst Vorwürfe mache, bin ich mir auch unsicher darüber, ob ich eine Diagnose machen will. Schlichtweg traue ich mich nicht, will mich auch nicht selbst diagnostizieren weil ich das für gefährlich halte und schätze meine Situation in diesen Momenten auch als irgendwie nicht so 'tragisch' ein, obwohl ich weiß, dass das gar kein Maßstab ist. Lese ich mir jetzt den von mir geschriebenen Text durch, glaube ich selbst, dass ich übertreibe. Ich weiß, mache ich mir Gedanken darüber, einfach nicht weiter. Falls mein Aufsatz bis hierhin gelesen worden ist, danke ich vielmals und erhoffe mir keine Verurteilung meiner Persönlichkeit, das tue ich nämlich schon zu genüge selbst. Greetings!
*Strategien, um mir zu helfen habe ich schon entwickelt, etwa Alarme zu stellen, Dinge immer an dieselben Orte zu legen um sie wiederzufinden (was trotzdem nicht immer klappt) oder mich bei mir wichtigen Menschen für etwas zu verpflichten, da mir Zuverlässigkeit sehr wichtig ist. Eine Diagnose, ob negativ oder positiv, würde mir ziemlich sicher weiterhelfen, weil ich mir dann über mich selbst einfach ein wenig mehr im Klaren wäre und Probleme evtl. anders/besser angehen könnte. Aber gleichzeitig scheue ich mich aus oben genannten Gründen davor.
Ich denke, das kommt sehr auf die individuelle Person mit ADHS und auch deren Vorerfahrungen mit dem Thema an - für manche ist es gerade nicht langweilig / interessanter, für andere zu viel. Danke trotzdem für das Feedback, das hilft mir, einzuschätzen, was ich verbessern kann.
@@AktivePsychotherapie Ach das war mehr als halber Scherz gemeint. Aber das Sie die Kommentare zu ihren Videos lesen und versuchen an die Bedürfnisse ihrer Zuschauer anzupassen, empfinde ich als sehr zuvorkommend. Ich denke, in meinem Fall ist der erschwerende Faktor die Doppeldiagnose ADHS und Legasthenie, wobei es mich überhaupt nicht stört vereinzelte Abschnitte erneut anschauen zu müssen, da sie eine sehr angenehme Art gewählt haben, Informatione zusammenzufassen.
Schade, ich kann die Sprecherin so schlecht verstehen. Das macht es schwer, zu folgen. Vielleicht ist die Musik zu laut? Oder ist das Sprechen zu undeutlich? Bei einem anderen Video von euch konnte ich die Sprecherin wesentlich besser verstehen.
Dacht ich mir auch grade. Und adhs würde ich auch nich direkt mit Leistung assoziiern sondern mit Performance. Leisten können sie genausoviel und -wenig wie andere, nur ham sie halt n problem zu steuern, wenn jeweils mehr oder weniger leistung gebraucht wird.. dann bekommt man sich zb nicht aktiviert, wenn die deadline für ein referat klingelt oder man perseveriert seit stunden über eine unwichtige nebenaufgabe des vorletzten schulfaches.. beides bekommt man nich für sich erklärt und letztlich schafft man es nur noch mit der hilfe von freunden und familien durchzukommen bzw sich den jetzigen themen zu widmen
