Hund kann nicht alleine bleiben? - Du musst dich abnabeln! 

willkommen im club. 10 monate alt und winselt und bellt wie bekloppt sobald die haustür zu fällt. gab es bei euch schon besserung?

Mir hat ein Tierarzt geholfen, der Fachtierarzt für Tierverhaltenstherapie ist. Das war meine Rettung, echt jetzt. Davor war eine einzige Katastrophe, trotz lernen step by step. Er ist jetzt zwar "erst" bei 80 Minuten, da schläft er aber friedlich und ihm ist es egal, wo ich bin. Vielleicht hilft dir das weiter, ganz viel Erfolg!! Update: aktuell 95 Minuten, ohne Probleme. Ich kann nur empfehlen, einen Fachtierarzt aufzusuchen.

Immer darauf achten, dass gerade am Anfang der Hund richtig müde ist wenn du die Wohnung verlässt! Wenn er nach einer großen Runde dann richtig kaputt ist, er gefressen hat und ihm an nichts fehlt dann geh einfach aus der Wohnung aber verhalte dich dabei ruhig und gelassen als sei es das Selbstverständlichste überhaupt und dann wird es das bald auch 😊 Viel Glück!

​@@keineahnungwasdassoll wie genau seid ihr das denn angegangen? Bin auch echt verzweifelt mittlerweile

@@bluefox1167 das glaube ich dir aufs Wort. Als erstes darf der Hund nicht mehr alleine gelassen werden, nur noch so lange wie er es schon entspannt kann. Und wenn das 15 Sekunden sind, dann ist das eben nur für 15 Sekunden möglich. Für die Zeit, wo man nicht auf den Hund aufpassen kann, einen Hundesitter oder Kita organisieren. Und dann einen Tierverhaltenstherapeut (Tierarzt mit der Fachkunde!) suchen und mit dem Training starten, das ist individuell. Mein Hund bleibt mittlerweile 2,5 h alleine, aver mittlerweile ist er auch schon drei. wenn die Hunde das alleine bleiben erstmal als schlimm wahrnehmen, ist es nicht mal einfach weg zu trainieren. Mein Hund bekommt auch Medikamente, die wir aber langsam aus schleichen.. ich kann sagen, das ganze lohnt sich total, aber es ist auch echt der Horror gewesen die ganze Zeit.ich kann ihn morgens und abends immer noch nicht lange alleine lassen, das trainiere ich, wenn er zu der festen Trainingszeit 4 Stunden gut schafft. In den 2,5 h ist er jetzt total entspannt und schläft meistens im Bett auf den Kopfkissen 😄 früher hat er alles zusammen geweint und gejault.. schwer zu ertragen. Wir haben viel gegenkonditioniert, bei ihm hat das mit Schleckmatten, Kongs und knabberkram toll funktioniert, aber erst, als er schon ein bisschen ruhiger war und so 20 Minuten alleine geblieben ist.. vorher ging nicht, da hätte er alles nur ignoriert 😉

Zweiten souveränen Hund? Hund mitnehmen? Hundesitter? Kissen am Eingang? Gehen ohne große Emotionen? Starre Zeiten 2 Wochen lang? Anderen Hundetrainer? Ich für meinen Teil würde nicht soviel Tamtam machen, wenn ich dem Hund mit viel Aufwand quasi zeige, dass das eine besondere Situation ist, dann glaubt er das auch. Ich lege immer ein Kissen an den Eingang, wenn ich jetzt das Kissen hole, weiß der Hund schon, dass es sounso lange dauert, bis ich wiederkomme. Wenn ich dann wieder da bin, dann räume ich es weg. Alles kommentarlos. Ich bin soweit, dass sie (2 Hunde) die Morgenroutine vollkommen gechillt akzeptieren. Aber wehe, ich will mal abends raus, dann ist Holland in Not, weil es halt nicht so oft vorkommt. Aber, es geht. Die Hunde geben sich gegenseitig Sicherheit. Aber, jeder Hund ist auch anders...

Ich bin selbst Hundetrainerin und habe vor ein paar Jahren einen Hund mit dem selben Problem übernommen (was mir zunächst allerdings nicht bekannt war) Die 5 jährige Hündin war aufgrund ihrer Vorgeschichte traumatisiert - unsicher - angriffslustig. Solange ich zu Hause war konnte sie im anderen Zimmer entspannt schlafen. Doch wenn ich mit dem Auto weg fuhr kläffte sie aufgeregt und durchgehend. Mein anderer Hund der keine Probleme mit dem alleine bleiben hatte, interessierte sie in dem Moment überhaupt nicht. Leider wusste ich ein dreiviertel Jahr gar nichts davon dass sie nicht alleine bleiben kann... bis meine Nachbarin sich bei mir beschwerte. Ich habe dann zunächst den Hund samt Box überall mit hin genommen (auch zur Arbeit) und versucht das alleine bleiben zu Hause zu trainieren. Leider wusste mein Hund genau wann es nur eine Übung war und wann ich wirklich weg musste. Ich empfand es als extrem anstrengend den Hund permanent mitnehmen zu müssen (wollte jedoch keinen Ärger mit dem Vermieter riskieren, aber meinen nervösen unsicheren Hund auch nicht überfordern) und war zeitweise am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Besonders im Hochsommer war es für mich sehr belastend da ich den Hund wegen der Hitze nicht im Auto lassen konnte. (Im Auto hatte sie nämlich gar kein Problem mit dem alleine bleiben) Tatsächlich habe ich nach etwa einem Jahr Rat bei einer anderen Trainerin gesucht und nach einem Analysetermin zunächst in meinem Alltag noch stärker als zuvor an den Themen Ressourcenbeanspruchung und Raumverwaltung sowie Führung und Sicherheit gearbeitet. Meine Hündin zog auf den Spaziergängen zwar nicht an der Leine und war auch zuverlässig ansprechbar, aber sobald ich sie frei laufen ließ, änderte sich ihre Stimmung - sie preschte nach vorne, geriet dort unter starke Anspannung und zeigte ein übersteigertes Markierverhalten (unter anderem auch markierwälzen sowohl draußen als auch in der Wohnung). Ihr die Verantwortung und somit die Sorge um unsere Sicherheit zu nehmen war enorm wichtig. Über einen längeren Zeitraum erlaubte ich keinen Freilauf nach vorne und regulierte auch direkt wenn sie durch die Geruchsmarkierungen anderer Hunde in Anspannung geriet. Seit ich ihr nicht mehr gestatte überall zu markieren und auf den Spaziergängen noch bewusster die 'Reiseleitung' übernommen habe, konnte ich sie davon überzeugen, dass ich mich auskenne und gute Entscheidungen treffen kann. Und sie sich weder fürchten, noch aufregen, noch unser Territorium zur Abgrenzung gegen Eindringlinge markieren muss. Ich muss zugeben, das schwierigste war das abnabeln sprich - noch weniger mit dem Blick am Hund hängen bleiben - besonders wenn der Hund so aussah als würde er sich unwohl fühlen wenn man das Haus verlässt - und darauf vertrauen dass es jetzt klappt mit dem alleine bleiben. Und es gab natürlich auch Rückschläge (Urin und Kot auf Couch und Bett) und die damit verbundene Frustration. Das gehört dazu und es war eine unangenehme Zeit. Ich bin aber trotzdem dankbar für die Erfahrung und froh am eigenen Leib gespürt zu haben wie es ist wenn man diesen enormen Leidensdruck ausgesetzt ist. So kann man Kunden mit dem selben Thema viel besser verstehen und begleiten. Meine Hündin bleibt zwar immer noch nicht gerne alleine zu Hause, aber sie hat sich daran gewöhnt mir diese Entscheidung zu überlassen ohne hektisch zu werden und zu protestieren. Und ich freue mich jeden Tag aufs Neue über diese kleine Persönlichkeit, die mir dabei geholfen hat meine Grenzen kennenzulernen und neue Wege zu finden. Es ist wie Steve in seinen Beiträgen immer sagt... man muss sich erstmal das Gesamtbild anschauen und dann an vielen Stellschrauben drehen um langfristig und dauerhaft etwas zu verändern. Mitleid ist da fehl am Platz. Was man braucht ist gesunden Menschenverstand, Verständnis, ein Gespür für das Gegenüber und die Situation, den Willen die passende Lösung zu finden und Beharrlichkeit bei der Realisierung.

@@neuermensch1812 danke für die Tipps, es geht mittlerweile schon viel besser, relaxt ist sie zwar noch nicht, aber jaulen und Winseln tut sie nicht mehr. Ich weiß nicht warum, aber ich bin ganz froh drüber :-)

​@@neuermensch1812 Finde ich großartig von dir dass du so ehrlich bist und deine Geschichte mit uns teilst. Diese Größe haben nur wenige Menschen. Danke❤

@@martinaschweighart6747 Dankeschön. Ich hoffe meine Kommentare tragen dazu bei, Menschen mit ähnlichen Schwierigkeiten dabei zu helfen, passende Lösungswege zu finden und bei der Umsetzung durchzuhalten.