Mit großem Interesse habe ich den Beitrag gesehen. Tatsächlich ist eine gerichtliche Auseinandersetzung grundsätzlich zu vermeiden. Was jedoch tun, wenn das Elternteil, wo sich die Kinder hauptsächlich aufhalten, ein Gate-Keeper Syndrom ausbildet und jede Ausweitung des Umgangs der Kinder zum anderen Elternteil kategorisch ablehnt ODER zu unterbinden sucht und jeglicher Beratungs- und Mediationsversuch auch von Außen (nach Jahren) scheitert? Der Fall wurde leider nicht behandelt. Wäre, um solche Fälle des missbräuchlichen Gate-Keepings zu vermeiden, nicht sinnvoll doch gesetzlich eine paritätische Kinderbetreuung vorzuschreiben? Was meint der Experte (m/w)?
Lieber Michael, hier ist der Einzelfall genau anzusehen. Erst wenn alle Komponenten bekannt ist, kann man eine erste Analyse abgeben und zu konkreten Schritten zur Deeskalation raten. Dafür biete ich meinen Klienten die kostenfreien Patchwork-Sprechstunde an.
Extreme Fälle sind immer einzeln zu betrachten. Hier haben wohl schon in der Kindheit des einen Elternteils große seelische Verletzungen stattgefunden, dass dann später auf solch ein Verhaltensmuster zurückgegriffen wird. Das heißt, die Person steckt selbst noch im Kindheits-Ich und kommt von alleine nicht los. Loslassen fällt extrem schwer. Das Kind scheint die einzige Person, die vertrauenswürdig ist. Die Frage aus systemischer Sicht ist aber immer auch, wieso man sich so eine/n Partner/in gewählt hat. Es gibt immer 2 Seiten der Betrachtung. Und vorallem wie die Kinder schnellstens zu entlasten sind. Ich kann da wie gesagt nur wärmstens eine Einzelsitzung empfehlen, um den Dingen auf den Grund zu gehen. Vorher wird da voraussichtlich (meiner Erfahrung nach) keine Ruhe im System einkehren! Einfach bei Bedarf melden unter herzog@die-patchwork-expertin.net Alles Liebe, Eva Herzog
