Sommer 1823:
Johann Wolfgang von Goethe weilt zum
Kuraufenthalt im böhmischen Marienbad -
Er ist 73, und es ist einsam geworden um ihn
Teil1: • Johann Wolfgang von Go...
Teil2: • Johann Wolfgang von Go...
Teil3: • Johann Wolfgang von Go...
Teil5: • Johann Wolfgang von Go...
Teil6: • Johann Wolfgang von Go...
Seine Frau Christiane ist seit zehn Jahren tot,
und gerade ist er selbst dem Tod von der
Schippe gesprungen - Er sucht nach Ablenkung -
und findet sie dort, wo er sie immer gefunden hat:
in der Anerkennung, vor allem aber in der Liebe
Wie auch 30 Jahre zuvor, als er nach Italien floh
und dort das erste Mal 'unbedingt glücklich' war
Jetzt trifft er seine letzte große Liebe,
die 19-jährige Ulrike von Levetzow, die mit
ihrer Mutter und den beiden jüngeren
Schwestern den Sommer in Marienbad verbringt
Mehr als 50 Jahre trennen den erfahrenen
Dichter von dem naiv-koketten Mädchen, das
den prominenten Poeten eher als großväterlichen
Freund denn als Mann wahrnimmt
Doch für Goethe ist es der Moment, in dem
er ein letztes Mal in seinem Leben eine große
Leidenschaft verspürt
So wagt er das beinahe Undenkbare:
Mit der Hilfe des Herzogs Carl August von
Weimar bittet er die Mutter von Ulrike um
die Hand der Angebeteten
Ein Scheitern seines Anliegens kommt dem von
den 'Göttern Begünstigten' gar nicht in den Sinn
Doch seine Anfrage wird ablehnend beschieden
Der verzweifelt Liebende verfasst nach dieser
bitteren Erfahrung eines seiner größten Werke:
die 'Marienbader Elegie', die in
unvergleichlichen Versen seinen ganzen
Schmerz und sein ganzes Genie vereint:
'Mir ist das All, ich bin mir selbst verloren,
der ich noch erst der Göttern Liebling war;
Sie prüften mich, verliehen mir Pandoren,
so reich an Gütern, reicher an Gefahr;
Sie drängten mich zum gabeseligen Munde,
sie trennen mich - und richten mich zugrunde'
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21 окт 2024