Vorteil vom Lehm: Wir hatten einen kleinen Wasserschaden. Der Lehm hat es viel geschluckt und trocknet nun einfach wieder. Es sind Schilfmatten mit 1 - 2 cm historischem Lehmputz.
Im Zuge unseres DG-Ausbaus bin ich auf den Baustoff Lehm gestossen - also ich kannte Lehm zwar schon, aber habe mich davor nie damit beschäftigt. Habe dann viel recherchiert, darüber gelesen und mir Videos angesehen und dann beschlossen, im gesamten DG mit Lehm zu arbeiten. Am Ende habe ich erstmal alles ausgebaut, die alte Dämmung (gelbe Steinwolle), die GK-Platten und dann teuer entsorgt. Zur Dämmung habe ich dann Holzfaser genommen und die Wände/Flächen mit Holzweichfaserplatten als Putzträger verkleidet, darauf dann einen Lehm-Armierungsmörtel und als Decklage einen Lehm-Oberputz (insgesamt sind das so ca 5-7mm). Das Raumklima ist hervorragend, immer als wenn man gerade breit gelüftet hätte. Im Sommer angenehm temperiert, selbst bei längeren Hitzeperioden ca. 22/23°, keine beschlagenen Fenster oder so. Fast allen Besuchern, die nicht wissen das die gesamte Etage mit Holz und Lehm gebaut ist, fällt gleich auf, dass sich das Raumklima "anders" anfühlt - frisch und sauber. Wenn ich dann erzähle, das die Wände mit Lehm verputz sind, dann ist die Überaschung meistens groß. Ich würde immer wieder mit Lehm bauen wenn es geht, auch wenn es etwas teurer ist als herkömmliche Materialien. Und noch einen Riesenvorteil hat Lehmputz: er bindet nicht ab sondern trocknet nur. Wenn man einen großen Kübel mit Putz angemischt hat, dann kann man den über Nacht abgedeckt stehen lassen und am nächsten Tag weitermachen. Man kann in aller Ruhe arbeiten, ohne befürchten zu müssen das man es nicht schafft, alles vor dem Erhärten an die Wand zu kriegen - ein sehr entspanntes Arbeiten.
Herzlichen Dank für Ihren Erfahrungsbericht 💚 So wie Sie Ihren Aufbau gemacht haben, kann das nur zu einem gesundem und angenehmen Raumklima führen. Herzlichen Glückwunsch 👍
@@leonlowenstadter9223 Ja, da haben Sie leider recht. Da ist mir vor 10 Monaten wohl leider ein Fehler passiert 🙈 Aber da die Antwort an den Fragesteller zurückging hat diese sicherlich seine Frage beantwortet.
1984 hatte man Sand und Weißkalk für den Putz verwendet. Mittlerweile mach ich dass auch so. 1mm Körnung vom Sand mit Weißkalkhydrat vom Baumarkt a 7€/25kg als Oberputz mit abschließenden filzen bis die Körnung sichtbar ist.
Altbau: Untergrund ist mit Haftputz verputzt, darauf wurde ein Malerflies geklebt und mit Dispersionfarbe gestrichen. Könnte man darauf einen Lehmputz auftragen. Wie muss man vorbehandeln.
Auf tragfähigem Untergrund Lehmhaftbrücke 3-4 mm, eventuell darunter einen entsprechenden Putzgrund. Darauf 2 mm Lehmputz, Lehmdekorputz o.ä. Produktempfehlungen gebe ich Ihnen gerne, wenn Sie bei uns über Mail anfragen. Liebe Grüße, Hannes Herbsthofer
Sehr gutes Video! Eine Frage hätte ich dazu: Was halten Sie von einem Kalk-Lehm-Putz? Ist dieser ebenfalls wie der reine Kalkputz bei einer Sanierung nach einem Schimmelbefall die optimale Lösung? Danke und viele Grüße
Grundsätzlich nehmen wir bei Schimmelsanierung immer reine Kalkprodukte und keinen Lehm. Kommt natürlich auch auf den Grund des Schimmelbefalls an. Ist nur die Raumbenützung der Auslöser und nicht der Untergrund, könnten unter Umständen auch Kalk-Lehm-Gemische brauchbar sein. Eine genau Analyse ist jedoch unumgänglich. Auch bei den Produkten. Welches Produkt möchten sie da verwenden?
Ich finde kalk und lehmputz innen sehr interessant. Ich versteh jedoch nicht warum ein so einfaches Material, ohne Zusätze, deutlich teurer ist als moderne putze mit chemischen Zusätzen. Den kalk bzw zement und die Körnung benötige ich ja genauso. Schade eigentlich
Die sogenannten "modernen Putze" werden hoffentlich bald ausgedient haben. Zement ist billig, das stimmt, hat in Putzen für gutes Raumklima jedoch nichts verloren. Reine Kalk- und Lehmputze, so wie wir sie verwenden, sind von höchster Qualität für dünnlagige (2-6 mm) Auftragsmethoden. Das kann man nicht mit herkömmlichen Grundputzen vergleichen, die so um 15 mm Stärke aufgebracht werden. Hochwertige Kalkprodukte sind in der Produktion ebenfalls teurer als die Massenware, die für Grundputze und Mörtel verwendet werden. Von hochwertigem Ton/Lehm noch gar keine Rede. Aber es sind nicht nur die Materialien, auch die Verarbeitung benötigt mehr Zeit und ausgebildete Fachhandwerker. Wenn man Raum für Raum renoviert, dann ist das ebenfalls mehr Aufwand als einen ganzen Neubau auszuspritzen. Ich hoffe, diese Ansätze können Ihre Frage beantworten. Liebe Grüße, Hannes Herbsthofer
Sehr gute Erklärung, wie muss man den Untergrund vorbereiten? Muss vorhandene binderfarbe runter? Kann man auf stark saugende Wände mit tiefengrund vorbehandeln, ohne das die positiven Eigenschaften vom Kalkputz beeinträchtigt werden. Danke und Grüße
Alle wasserlöslichen Farben, wie Binderfarbe und Leimfarbe müssen entfernt werden. Sonst löst sich der Sumpfkalkputz irgendwann vom Untergrund. Für stark saugende Untergründe gibt es einen Bio-Putzgrund. Diese reine, ökologische Putz-Grundierung auf Kaseinbasis ist hoch dampfdiffusionsfähig und baubiologisch unbedenklich. Darauf kommen dann die Sumpfkalk-Putze mit einer Schichtstärke von 5-6 mm. Wenn Sie noch weitere Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Ich kann nicht nachvollziehen, wie Sie das meinen. Auf jedem Ziegelmauerwerk ist der Innenputz die luftdichte Ebene. Wenn Sie einen Holzriegelbau haben, dann sind meistens die Holzbauplatten luftdicht bei den Fugen verklebt. Ich rede hier von dünnlagigen Innenputzen (2-8 mm stark) die auf vorhandenen Innenputzen (meistens Gipsputze) Gipskartonplatten oder Holzweichfaserplatten aufgebracht werden. Wenn der Wandaufbau eine Dampfbremse benötigt, dann ist dies im darunterliegenden Aufbau bereits ausgeführt. Direkt unter den von mir beschriebenen Putzen ist keine Dampfbremse anzubringen. Das Häuser und Wandaufbauten luftdicht auszuführen sind ist klar, sonst entstehen gravierende Bauschäden, aber das ist nicht die Aufgabe der letzten Putzschicht, so wie ich diese hier beschreibe. Wenn der Wandaufbau gut durchdacht und geplant ist, dann ist eine Dampfbremse aus Plastikfolie unnötig. Auch unsere vollflächig verklebten Innendämmungen können auf solche Dampfsperren verzichten. Ich hoffe, ich konnte dies hier einigermaßen verständlich erklären. Liebe Grüße, Hannes Herbsthofer
@@AndreasR1 Die Bezeichnung "Atmende Wand" bezieht sich auf Diffusionsfähigkeit und weitere positive Eigenschaften für gesundes Raumklima, die ich auf meinem Kanal ausreichend erkläre. Der Begriff "Atmende Wand" bedeutet jedoch nicht "luftdurchlässig". Was aber bei den vielen von uns angebotenen Lehm- und Kalkputzen jedoch auch nicht bedeutet, dass die eine oder andere Schicht nicht auch luftdurchlässig sein könnte. Besonders die dekorativen Putze, in der Stärke von 2 mm würde ich nicht als luftdicht bezeichnen.
Hallo. Sehr interessant. Ich habe einen alten Schaustellerwagen aus Holz. Ich würde ihn gern dämmen mit Hanf oder Holzfaser Platten. Wäre darauf auch so ein Kalkputz möglich. Außerdem müsste der Putz eine gewisse Bereitschaft zur Flexibilität haben, wenn der Wagen mal umgestellt werden muss. Wäre das generell möglich?
Es gibt spezielle Holzweichfaserplatten, die für Putzbeschichtungen geeignet sind (unbedingt beim Hersteller erkundigen). Darauf 5-6 mm Kalkhaftputz mit Gewebearmierung und mit einem Kalkfeinputz oder Sumpfkalkputz spachteln, glätten, strukturieren etc. So ein Mittelschichtsystem sollte die best mögliche Flexibilität (besonders auch, wenn der Kalkputz mit Zellulosefasern versetzt ist) bieten. Ob ein Umstellen des alten Schaustellerwagens den Kalkputz beschädigt, häng einzig von der Konstruktion des Wagens und von der Verwindungssteifigkeit ab. Da habe ich keine Erfahrung, denke aber, dass sich jede Menge Risse zwischen den Plattenstößen bilden werden und auch der Putz tws. lose wird.
Am beten Sie suchen einen KalkKind Betrieb in Ihrer Nähe um die Preise abzufragen, da die Produkte in keinem Onlineshop zum Versand angeboten werden www.kalkkind.de/fachbetrieb-finden/
Ich habe ,folgendes problem...ich hatte zu hohe luft feuchtigkeit und kondens, bildung inder kältesten ecke des zimmers und schimmel bildung,in der fensterleibung, es ist ein altbau und wurde mit styrop irgendwas gedämmt ich hab diese dämmung herausgerissen...und es ist schon besser. Um die 55%luftfeuchte trotzdem empfinde ich das raumklima noch immer anstrengend ,die Bad-tür geht ins Zimmer ,was soll ich jetzt tuen ,der eine fachmann sagt mir lüftung einbauen der Andere sagt kalkputz der andere sagt mehr lüften und ganz normal anstreichen.....ich verzweifele...ist der kalkputz nicht auch irgendwann gesättigt.....und fånkt das problem nicht von vorne an.... vielen Dank...
Hallo Herr Blum. Zu solchen Problemen Ferndignosen abzugeben ist immer problematisch. Aber ich kann Ihnen einige grundlegende Tipps geben: Bei Schimmelproblemen spielen meist Wärme- bzw. Kältebrücken eine große Rolle. Luftfeuchtigkeit kondensiert ja immer an den kältesten Stellen. Natürlich sollten sie den Feuchteeintrag vom Bad reduzieren oder verhindern. Dazu benötigen Sie natürlich ein Fenster und eventuell Feuchtespeicherputz im Bad. Oder eben eine mechanische Entlüftung. Auf von Schimmel befallenen Stellen können diffusionsoffene, sorptionsfähige Feuchtespeicherputze (Spachtelmassen und Dünnschichtputze aus reinem Kalk) bis zu einem gewissen Grad Abhilfe schaffen. Kalkputze können Feuchtigkeit natürlich bis zu einem gewissen Sättigungsgrad aufnehmen. Für eine entsprechende Belüftung muss natürlich ebenfalls gesorgt werden. Die Feuchtespitzen werden im Kalkputz uneingeschränkt oft aufgenommen, wenn Sie auch wieder für Be- bzw. Entlüftung sorgen. Ein Fachmann könnte bei einer Besichtigung Ihren Untergrund beurteilen, Feuchtigkeit und Oberflächentemperaturen messen und Ihnen einen entsprechenden Sanierungsvorschlag unterbreiten. Das kann ich aus der Ferne leider nicht machen.
@@herbsthofer-farbentheater Schauen Sie sich einmal hier in RU-vid den Beitrag *"Sanierung eines alten Lehmhauses"* an. Hier hat der (sehr weise) Architekt das Bad vor 12 Jahren mit Lehm verputzt. Siehe Minute 9:28 Oder hier im feuchten Keller: "Feuchter Keller mit nassen Wänden, Was ist zu tun?" Oder: "Schimmel? Hier kann Lehmputz helfen. Frag den Bernd!"
@@muratsahin9033 Farben nicht. Manchmal Armierungen mit Abschirmgewebe. Aber auch diesen Einsatz nur wandweise. Nie den gesamten Raum. Dadurch könnte sich sonst die Strahlung verstärken.
Die Frage kann ich Ihnen so leider nicht beantworten. Da gibt es eine Menge an Faktoren zu berücksichtigen. Untergrundbeschaffenheit, Nutzung des Raumes, Größe der zur Verfügung stehenden Flächen, Lüftungsverhalten, Nutzungsänderungen und und und. Eine allgemein gültige Empfehlung kann ich da nicht abgeben. Ich bitte um Verständnis. Dafür würde ich Detailinformationen benötigen. Liebe Grüße, Hannes Herbsthofer
Lehm und Kalk funktionieren seit einigen tausend Jahren wunderbar. Ob Gipskarton und Dispersionsfarbe einigen Jahren noch als ökologisch, wohngesund und beständig angesehen werden, das wage ich zu bezweifeln.
Wenn man wie Sie offensichtlich keine Ahnung hat, sollte man sich solch unqualifizierte Kommentare verkneifen. Aber Hauptsache irgendwas geschrieben🤦♂🤦♂
