Kauft niemals ein altes Haus in Japan - Probleme mit japanischen Häusern 

Ich habe echt Respekt davor, dass du das allein machst und wünsche dir weiterhin viel Erfolg :) Es freut mich auch sehr zu hören, dass du auch nicht unbedingt nur positive Erfahrungen mit Handwerkern hier gemacht hast. Mir wurde letztens nämlich vorgeworfen, dass ich keine Ahnung hätte und die japanischen Handwerker die besten seien überhaupt und alles gut reparieren würden und dabei noch günstig wären.

@@NihonGoo Lieber Kevin, ich wollte hier öffentlich nicht zu sehr in die Details gehen, aber da du das Handwerker-Thema ansprichst, will ich noch ein bisschen darauf eingehen. Bevor ich nach Japan kam, war meine Frau Mitglied in so einer lokalen Handwerker Community, und da hat man ihr 2 Dinge empfohlen: 1. dieses total desolate Haus zu kaufen, und 2. auch noch gleich die Handwerker Gruppe, die das sanieren soll. Der Kauftipp letztlich nur deshalb, damit die Jungs einen Auftrag haben. In ihrer Unkenntnis und Naivität hat meine Frau zugesagt und sehr viel dafür bezahlt. Das Resultat war so extrem schlecht, dass wir den Klageweg einschlagen wollten. Das hätte unsere letzten Reserven gefressen, mit fraglichem Erfolg. Die beiden Anwälte haben sich letztlich nur dagür interessiert, ob und wie wir die bezahlen können. Schweren Herzens haben wir dann aufgegeben und investieren das Geld lieber in neues Material. Meine Arbeitsleistung ist ja umsonst. Das Dach war so schlecht, dass es bei einem Taifun schweren Schaden nahm und im Inneren vieles zerstört wurde. Ohne meine Grundsanierung wäre das Haus nichts wert. Ich nehme das also auf mich, um den Totalverlust zu vermeiden. Ich habe mich damit übernommen, das gebe ich ehrlich zu. Aber, ich bin auch ein sehr zäher Kämpfertyp, der niemals aufgibt. So langsam wird's, und alles bisherige ist gut geworden, teilweise sogar richtig gut. Learning by doing. Das geht. Meine Frau is wegen ihrer Gutgläubigkeit manchmal immer noch niedergeschlagen, ein Grund mehr für mich, das Problem zu lösen. Die schwierigsten Dinge sind das Dach und die gefährlich verotteten Holzbalken, teilweise tragende Elemente. Die auszutauschen bzw. zu doppeln ist kompliziert, mancher würde das "Irrsinn" nennen. Ich bin halt ein ドイツ人 und ich komme voran. Zugleich baue ich noch die Sujikai (筋交い) ein, die schrägen Stabilisierungsbalken gegen Erdbebenschwingungen. Im Frühjahr 22 soll Eröffnung sein. Manchmal fühle ich mich total einsam mit den Schwierigkeiten. Ein paar Leute ohne Handwerkserfahrung wollten mir helfen, aber vergiss es. Da müsste ich vieles vorbereiten und dann darauf achten, dass sie keinen Mist verzapfen und sich nicht selbst verletzen. Wenn ich's allein mache, geht es schneller und entspannter. Ich beklage mich nicht und mache einfach weiter. Aber meine Realität in Japan ist hart. Jetzt bin ich halt hier, liebe meine Frau und komme irgendwie klar. Ich bin recht anpassungsfähig. Dir noch viel Erfolg mit deinem Kanal. Du denkst meist sehr positiv, das ist hilfreich.

@@NihonGoo Nachtrag: derzeit baue ich eine Website auf, auf der man meine Sanierungsarbeiten sowie Vorher-Nachher sehen kann. Bin hauptberuflich nämlich Web- und Kommunikationsdesigner.

@@NihonGoo Nachtrag 2: Die Handwerker wurden darauf hin immerhin aus der Community hinausgeworfen. Andere hatten sich wohl auch beklagt. Der Hauptverantwortliche ist inzwischen sogar schon von hier weggezogen ... anderswo Leute betrügen.

@@martin-aoki Vielen Dank für diesen Erfahrungsbericht!! Es ist sehr interessant für mich zu lesen, da ich in diesem Bereich nur wenig Erfahrung habe. Das hört sich alles auch echt nicht einfach an, aber ich finde es gut, dass du nicht aufgeben möchtest und kämpfst. Wenn man in ein anderes Land auswandert, dann muss man, glaube ich, immer auf gewisse Art und Weise kämpfen. Ich war am Anfang zum Beispiel mit den Steuerdingen total überfordert und hatte Angst was falsch zu machen. Mittlerweile habe ich mich eingelesen und soweit alles abgeklärt. Jeder kämpft auf einem anderen Feld. Ich wünsche dir und deiner Frau weiterhin alles Gute und viel Erfolg beim Sanieren! :)

Wenn sich niemand um das Dach kümmert, ist das auch schnell ne Ruine

Das sind halt europäische Bauten, die sich vor Jahren schon für den Stoff Stein entschieden haben. Die in der USA haben ähnliche Problme wie die Japaner und auch dort ist kaum ein normales Haus älter als 80 Jahre. Abriss und Neubau sind viel günstiger.

@@dianamon2727 In Japan kommt natürlich das Erdbeben Problem dazu. Steinhäuser sind auf Dauer einfach nicht elastisch genug für Erdbebenregionen. Einer der Gründe, warum Japan einen so speziellen Burgenbautypus hat.

wohne im Niedersachsen fachwerkhaus bauj.1803 alles saniert neues dach neue fenster heizung bäder. und unter denkmalschutz ,das haus so wie es heute dasteht nochmal mit eiche neu zu bauen da wirst du arm die versicherung meinte das geht weit über 1 million euro hinaus. das fachwerkhaus ist 24 meter lang und 14 meter breit .für das dach waren die dachziegel vorgeschrieben und auch wieder sprossenfenster in holz.

Wenn man Fichte richtig verbaut hält sie auch ein paar hundert Jahre. Ich wohne zb. in der oberpfalz in einem 360 Jahre altem Bauernhaus aus Fichtenholz (Denkenhöhe 1.69m) und es hält immer noch obwohl es für mich mit 1.83m etwas niedrig ist.

@@ThomasD.0815 Von Zwergen gebaut?

@@hightower3664 die Durchnschnittsgröße der damaligen Menschen war noch relativ klein. Mein Großvater war zb. nur 1.64m. Dessen Eltern wiederum waren laut seinen Bericht ca 5cm kleiner wie er. Desweitern wurde bei uns in der Region relativ niedrig gebaut um Baumaterialien und Heizmaterial einzusparen und damit die Kosten niedrig zu halten.

@@ThomasD.0815 Wobei 5-10cm bis zur Decke schon sehr sparsam gebaut ist. IdR trägt man ja auch noch Schuhe mit mehr oder weniger Absatz. Egal, war halt so.

Das aus 1800?

@@AnimeheavenDE Das genaue Alter weiß ich leider gar nicht. Von den Vorbesitzern hatten meine Großeltern einige Pläne bekommen, da wurde aber nur der Anbau geplant. Zwischen 200 und 400 Jahre sind ja die üblichen Spannen soweit ich es mitbekommen habe, gibt natürlich noch deutlich ältere Häuser.

In Deutschland hat ein Haus ja höchstens Erdlöcher, Bodensenkungen, Erdrutsche, Lawinen und Hobby Baumfäller zu befürchten. Spürbare Erdbeben sind hier eher selten.

@@gastonklackton2273 naja bei uns in Österreich gibt es schon immer wieder einen starken Tornado, Erdbeben oder Hochwasser

Oder einfach ein Modernes Betonhaus

@@AlphaBP mitten im Erdbebengebiet? Da würde ich lieber Holz nehmen.

Deswegen ja Stahlbeton gilt als besonders erdbebensicher aber ein gutes Holzhaus was min hundert Jahre hält dürfte nachhaltiger sein deswegen Stahlbeton nur für sehr Große Gebäude

@@AlphaBP Das Problem an modernen Betonhäusern ist tatsächlich noch ein ganz anderes, nämlich dass Holzhäuser tatsächlich CO2 Negativ sind, also dadurch, da das Holz ja nichts anderes als umgewandeltes CO2 ist und man so letztlich mit Holzhäusern C02 baut. Während umgekehrt bei Betonhäusern im Vergleich dazu einen deutlich höheren Verbrauch an Ressourcen hat.

Ja stimmt

und wie lebt es sich so in eurem Haus nach weiteren 2 Jahren?

Das hat ein Ex von mir tatsächlich mit ner Feenbedienung geschafft. Beim Zocken verlorn und zack... LOoch inne Wand... GKB lässt grüßen. :'D

Oh ja, der renoviert sein Haus wirklich sehr schon! Die Videos kann ich auch nur empfehlen. Aber das ist schon eine Kernsanierung mit Handwerkern die sich auskennen.

Das macht nicht die Berliner Heizung, sondern die Berliner Fenster.

Perfekte Kombi 👌🏼🌸💮

Viel Erfolg. 🍀👍

Kanpei, dass ein Tiefbauingenieur Geschick fuer das Handwerk hat, kann man wohl vorraussetzen? Kein Haus bricht von einem auf den anderen Moment zusammen, was 30 Jahre hielt, haelt auch noch 10 Jahre und laenger, auch in Japan.Zur Not einen Balken, oder Vierkantprofil einziehen(unter dem Dach) versteifen und gut ist. Neue Dachpappe auf das Dach und gut ist... Ein Japaner traut sich das vielleicht nicht, und hat auch immer die Nachbarn im Auge, was die wohl sagen, denken die, dass ich kein Geld habe ,um es von einer Firma machen zu lassen? Damit muss sich ein Japaner taeglich herumschlagen, nicht das Gesicht zu verlieren. Als Deutscher kann man das Gesichtsthema vernachlaessigen, man ist ja sowieso verrueckt, allein schon weil man dort(Japan) ist. Ein handfester Deutscher kann dort richtig vom Leder ziehen, sich wahrscheinlich sogar verwirklichen, vom Deutschen Standpunkt aus betrachtet. Japaner (Nachbar)durch selbsterbrachte Leistungen (Hobby) wahrscheinlich nicht zu beeindrucken, da Armut unterstellt wird.. Damit muss man klarkommen, oder in einer Mietwohnung in Tokio(?) hausen, denn mehr als Hausen ist es dort nicht.

Kann ich mir gut vorstellen, dass da in der Taifunzeit eine Menge verdient wird :) Wir versuchen uns immer mit Heizstrahlern über den Winter zu retten, aber dieses Jahr war es teilweise schon hart.

@@NihonGoo Oh und nicht zu Vergessen: Kotatsu Mikado. Wer sich zuerst bewegt verliert und muss für den Rest das Zeug mitbringen. Wir sind früher immer im Winter zur Family geflogen und das war gerade Nachts schneidig kalt. (Ishikawa ken) Jetzt fliegen wir im Sommer und da steht die Hitze im Haus und die Klima läuft rund um die Uhr. Oh, alte Häuser habe oft nicht die nötige Verkabelung. Wenn im Sommer eine dritte Klima eingeschaltet wird fliegt die Sicherung. Im Winter läuft so eine Art Heizdecke auf dem Boden und wenn man die Denjirenji einschaltet fliegt auch die Sicherung. Man ist also ständig Beschäftigt das Energiemanagement zu betreiben. Isolierglas gibt’s auch nicht die Fenster sind, zumindest aus thermischer Sicht, de facto nicht vorhanden.

@@K1ngLear Diese Erfahrungen machen wir hier auch Jahr für Jahr :D Besonders das mit Sicherung passiert auch hier öfter. Die Klimaanlage läuft und wenn dann noch versucht wird zu föhnen, lebt die Sicherung nicht lange :D Hat auch irgendwo etwas, aber gerade bei den Fenstern würde ich mir manchmal bessere wünschen. Wenn man im Winter vor denen steht, merkt man richtig wie die Kälte durchkommt. Vielleicht werden wir die Chance haben irgendwann in ein neueres umzuziehen und ich werde es dann zu schätzen wissen.

Ist die Regel auch in anderen Klimaten anwendbar? 🤔

@@sofijones5048 Denke schon. Die Eigenschafen von Holz sind überall gleich. Wenn du bischen Googelst findest du da auch reichlich Info "Holzfeuchtigkeit

@@Ricpantaloni Die Frage ist, ob es überall im Sommer trocken bzw. im Winter feucht ist. Und das ist es nicht. Somit hat die Faustregel nur eine regionale Gültigkeit. Bsp. Tokyo: www.laenderdaten.info/Asien/Japan/Klima-Tokyo.php

@@sofijones5048 Es geht nicht um trocken im Sommer und und feucht im Winter , es geht um die Luftfeuchtigkeit. "Wenn die Temperatur steigt, kann die Luft mehr Wasserdampf aufnehmen, das bedeutet, dass je wärmer das Klima ist, desto höher kann die Luftfeuchtigkeit sein." Und habe auch gesagt das die Eigenschaften von Holz gleich sind, nicht das die Luftfeuchtigkeit in allen Ländern gleich ist. Dennoch kann man sagen, im Sommer verdunstet das gespeicherte Wasser und im Winter nimmt es dieses wieder auf. Es handelt sich hier um wenige Millimeter je nachdem welche Dimensionen das Holz hat. Und wie groß die Unterschiede sind, liegt dann an der Temperatur/Luftfeuchtigkeit der Umgebung. ( hohe Luftfeuchtigkeit/hohe Temperaturen = das Holz schwindet ) ( niedrige Luftfeuchtigkeit/ niedrige temperaturen = das holz quillt )

@@Ricpantaloni Wenn ich Zeit finde, suche ich mir ein paar Klimadaten von Orten aus verschiedenen Klimaten raus und lese die Werte von der Grafik "Abhängigkeit des Holzfeuchtigkeitsgehalts von der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit" auf www.woodproducts.fi/de/content/die-feuchtigkeitstechnischen-eigenschaften-von-holz ab.

Es gibt in Japan auch Baummärkte wie in Deutschland. Ein sehr bekannter bei uns in der Region ist z. B. コーナン.

Und optimal nicht bei ein Vulkan, welche es glaube auch mehrfach in Japan gibt.^^

Das hab ich mich auch gefragt ;)

Da wir nur zur Miete wohnen, können wir den nicht selbst beauftragen, sondern es läuft alles über den Vermieter und der bestellt immer den gleichen.

Genau, der Typ im Video redet ja eigentlich nicht von (traditionellen) Altbauten, sondern von billigem Nachkriegsschund.

Keine Stabilität gegen Beben. Es gibt entweder Holzständer mit Trockenbau, Beton mit Trockenbau oder Stahlrahmen mit Trockenbau. Leider wird immer an den Initialkosten gespart, also niemals Isolation und nach wie vor Einfachverglasung mit Drahtgittern als Bruchschutz bei Brand.

Wir können uns die Firma leider nicht aussuchen, sondern die wird vom Vermieter bestimmt.

Die Heitz Funktion ist übrigens effizienter als die Kühlen da die Maschinen-Abwärme auch noch genutzt wird. Wärmepumpe , Klimaanlage , Kühlschrank, Kühlhaus = alles die gleiche Technologie (Kältetechnik ^^)

Wir zahlen für 60 Quadratmeter 58.000 Yen pro Monat.

Gar nicht so teuer - wo ist denn euer Haus - in Kyoto? Verzeih die Frage - ich bin noch neu hier ;)

Wir wohnen in Higashiosaka :) Überhaupt kein Problem! :)

Lehmputz ist richtig geil. Hab ich zu Hause auch und es ist so unglaublich angenehm

In der Schweiz ist fast jedes Gebäude aus Zürich aus Résistance Zeiten. Und in Japan sind die Häuser 80 Jahre alt maximal? Sorry da muss Japan nachbessern. Ich würde kein Geld ausgeben, für etwas, das nicht für die Ewigkeit gebaut ist. Haus ist immer ein Schutzort

Achja deswegen haben die Japaner auch alle Klimaanlagen. Schlechte Isolation. = Winter kalt. Sommer Heiss, Klimaanlagen sind extrem umweltschädlich

@@firip255 stimmt nicht. Klimaanlage ist nicht Klimaschädlich

@@bvbechteliebe5557 Das verwendete Kühlmittel von Klimaanlagen ist ein aggressives Treibhausgas und damit extrem umweltschädlich. Rund 150 Tonnen der fluorierten Treibhausgase gelangen durch die Klimanlagen von Österreichs Autoflotte in die Luft! ... Die so genannte „CO2-Klimaanlage“ setzt Kohlendioxid als Kältemittel ein.

Ist in der Regel nicht so schwer, aber kostet einiges, weshalb viele es nicht machen wollen und versuchen das alte Haus irgendwie zu verkaufen.

Aus Holz müsste ja per se kein Problem sein. Ich habe in einem 400 Jahre alten Holzhaus gelebt und klar, es gab immer etwas, aber nur etwas zu tun. Ich denke das wird noch 300 weitere Jahre stehen. Gut, war nicht in Japan. Ich meine mal gelesen zu haben, das mann in Japan ein Haus eh nur baut was so um die 40 Jahre hakten soll. Ich selber wohne in Zentralamerika, und dort zieht es trotz „Ziegel“-Bau wie Hechtsuppe in den Häusern. Ich glaub, so gut wie in D.A.CH baut man kaum auf der Welt. Aber ist dann halt auch sehr viel teurer…

Äh was meinst Du: natürlich nicht. Selbst wenn sie es wären, spätestens die Fenster sind es nicht.