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Die Abgeschlossenheit sich in Bewegung befindlicher, öffentlicher Nahverkehrsmittel ist gern genutztes Geschäftsmodell schnorrender Zeitgenossen. Einer, der sich von Letzteren zumindest durch seine Physiognomie unterscheidet, ist Stephan, auch „Stoffel“ genannt. Klein, dürr und mit Piepstimme taucht der 39-Jährige plötzlich in Abteilen der Berliner U-Bahn auf und bietet Selbstverfasstes gegen Centbeträge.
Angeblich zwang der hohe Erwartungsdruck seines Elternhauses Stephan früh in eine rebellische Form der Nahrungsverweigerung, die seinen Körper ausmergelte, zum Kranheitsbild der Kachexie führte, und ihn somit jeglicher Form äußerer Inanspruchnahme entzog. Nach abgebrochenem Physik-Studium ist er jetzt auf die Mildtätigkeit seiner Mitmenschen und deren Wohlstandsmüll angewiesen. Für das skelettierte Wesen mit zu großer Wollmütze und thermofolienverhüllten Beinen immer noch besser, als vollkommen überzogene Karriereerwartungen erfüllen zu müssen.
Weitere Informationen:
• Stephan, der U-Bahn Poet
Stand: 2003
4 авг 2024