Das kommt daher, dass Konstruktionen mit Infinitiv eine Art Ersatz für einen anderen grammatisch vollständigen Satz sind (mit Subjekt und finitem Verb). Man spricht auch manchmal von Nebensatz-Verkürzung mit Infinitiv. Gibt es übrigens auch in anderen Sprachen. Und im Deutschen werden grammatische Sätze *immer* durch Komma getrennt. Was natürlich nicht unbedingt notwendig wäre, denn meistens steht eine Konjunktion zwischen beiden Sätzen, und damit ist die Sache sowieso klar.
Hallo! Ich habe eine Frage zu dem ersten Satz des Eingangstestes. Denn der erste Satz keiner dieser drei zuvor genannten Regeln zugewiesen werden ,oder?😅 Denn im Satz befindet sich kein hinweisendes Wort und auch nicht die Wörtchen ,,als ,anstatt…..‘‘.Außerdem bezieht sich ,,zu laufen‘‘ nicht auf ein Substantiv. 😅
(Ich habe noch die "Alte Rechtschreibung" vor der Reform in den 1990ern gelernt. Hier wurde jeder "Erweiterte Infinitiv mit zu" mit Komma abgetrennt, der nicht erweiterte hingegen nicht.) Im Satz am Video-Ende "Ich hoffe dich in den nächsten Tagen treffen zu können." wird gesagt, man KANN ein Komma setzen, MUSS es aber nicht. Die Begründung erschließt sich mir anhand der vorherigen Erklärungen nicht ganz. Kann das jemand nochmal kurz erklären? Danke!
Anstatt nach den strikten Regeln zu fragen, sollte man auch mal fragen, welchen kommunikativen Wert die Kommas haben. Ich nehme an, dass Kommas ursprünglich dort stehen, wo in der gesprochenen Sprache eine Pause gemacht wird, oder andere sprachliche Ausdrucksweisen, die die Sätze und Satzteile gliedern. Das kommt im wesentlichen mit den offiziellen Regeln überein. Blos bei der Aufzählung von Adjektiven finde ich sie überflüssig.
Moin, ich habe da mal eine Frage. Wissen sie, warum bei dem Satz „Ich frage mich, ob man ohne zu vergessen lernen kann“ kein Komma vor ohne gesetzt wird?
Eine wirklich gute Frage. Im Duden steht unter K 117, dass Infinitivgruppen durch Komma getrennt werden, wenn sie mit "als", "anstatt"... "ohne" eingeleitet werden. Demzufolge müsste eigentlich die Infinitivgruppe "ohne zu vergessen" vorne und hinten mit Kommata versehen werden. Auf der gleichen Seite im Duden steht allerdings die Einschränkung, dass in Fällen, in denen der Infinitiv mit einem übergeordneten Verb ein mehrteiliges Prädikat bildet, kein Komma steht, wenn die Infinitivgruppe mit dem übergeordneten Satz verschränkt ist. Der übergeordnete Nebensatz wäre in dem Beispiel "ob man lernen kann" und die Infinitivgruppe "ohne zu vergessen" ist mit diesem Satz verschränkt.
Ich habe eine Frage zu Minute 8:22, wenn man das Lachen an sich verbietet, wieso kommt dann ein Komma vor "zu lachen", in diesem Fall wäre es dann ja kein erweiterter Infinitivsatz, sondern nur ein Infinitiv mit zu?
ganz einfach, um den Satz zu strukturieren und um Missverständnisse zu vermeiden...er hat ja die 2 Möglichkeiten für das Verständnis des Satzes aufgezeigt...einfach merken, vor Infinitiv mit zu kann immer ein Komma stehen, egal ob erweitert oder nicht, denn man kann die Satzstruktur verdeutlichen ,um Missverständnissen vorzubeugen,die 2 Ausnahmeregeln bei K117 im Duden beherrschen wahrscheinlich eh nur Deutschlehrer, Germanisten...aber dort hilft unser Sprachgefühl als Nativ-Speaker
