Ah, schon die raschelnde Erotik des Begriffs "Katasteramt". Ich hatte 1991 mal ein Praktikum in einem gemacht. Das ist ein Raum-Zeit-Kontinuum mit ganz .. faszinierenden eigenen Naturgesetzen.
Vor 30 Jahren war mein Job mal Bauakten von 1700-1830 lesen, natürlich Sütterlin. Toll war, daß ein Bauantrag in der Regel nur eine Seite lang war. Der und der baut da und da so und so lang mal breit, Skizze, Unterschrift Baurat, Bauherr, fertig.
Tausend Dank für dieses Thema. Wäre öffentlich bekannt, wem die ganzen Häuser gehören, dann würden die Mieten gewaltig sinken. Man bekommt immer die gleichen Ausreden der Immomafia zu hören.
Leider nicht immer. Es gibt ein paar Regionen - teils sehr unscheinbar -, in dem mit Immobilien Geldwäsche betrieben wird. Die Immobilien werden aber gut renoviert und recht günstig vermietet. Das Thema ist bekannt, aber man nimmt es "gerne" hin, da so die Immobilien nicht verkommen. Aber ja, im großen und ganzen ist es auch bedenklich, wenn Firmen exorbitant viele Immobilien besitzen und dadurch die Mieten in die Höhe treiben. Aber bei dem Staat, egal welche Partei an der Macht ist, wird sich eh nichts ändern..
ziemlicher Blödsinn. Die Wohnungsnot wird verursacht, weil es zuviele Menschen für zuwenig Wohnungen gibt. Genauer darf man das nicht diskutieren. ist räääächts...
@t0bse theoretisch ja, praktisch kann da auch eine Domizilgesellschaft oder Ähnliches drin stehen. Im Transparenzregister müssen (theoretisch) die wirtschaftlich Betechtigten eingetragen werden, sprich wer hinter dem Konstrukt steht.
Bei der Entstehung des Hotels "Edelweiß" in Berchtesgaden hat auch ein Russe mitgewirkt. Zuvor wollte dieser in Österreich investierten. Durfte das nicht, weil er nicht offenlegen konnte, woher sein Geld kommt. Das beste kommt noch: für dieses Hotel wurden denkmalgeschützte Häuser in der Altstadt abgerissen. Keiner regte sich auf, vor allem keine Berchtesgadener. Hotelgäste bringen ja Geld.
Das Video ist zumindest im Thema Immobilien sehr verkürzend. Seit Jahrzehnten werden neue Einträge in das Grundbuch mittels PC geführt. Davor wurde die gute alte Schreibmaschine verwendet. Die Sütterlinschrift findet man höchstens bei sehr alten Einträgen. Und falls solch alte Einträge wegen Eigentümerwechsel ergänzt etc. werden , werden auch diese handschriftlichen Einträge durch PC Einträge ersetzt. Soviel kann ich zu der Lage in Bayern sagen.
Aber Populismus "100 Jahre alte Sütterlinschrift" klingt in der Sendung besser. Da musste es ja von der Handlung her so rüberkommen, als wäre das in Deutschland üblich, wegen der Empörung.
das problem ist nicht die sütterlinschrift, sondern die papierform. oder sind die aktuellen grundbucheinträge inzwischen digital verfügbar? dann hab ich nix gesagt 😅 edith meint: also meine konkrete frage ist, ob alle grundbücher inzwischen zentral gespeichert sind und somit für zb strafverfolgungszwecke einfach durchsucht werden können oder nicht?
@@chr0mg0d Tatsächlich werden die neuen Grundbucheinträge digital gespeichert. Weiterhin wird der Eigentümer auch im Liegenschaftskataster erfasst. Also kann die Strafverfolgung auf diese Daten einfach zugreifen. Weiterhin sollte das Grundbuchamt auch die Finanzsanktionsliste bei der Eintragung überprüfen.
Zunächst: Ein bundesweites Grundbuch wäre in der Tat sehr wünschenswert. Allerdings hat das nichts mit Geldwäsche zu tun - da man (wie ja richtig erwähnt) den Barkauf von Immobilien abgeschafft hat, geht das ja jetzt nicht mehr. Und auch vor der Gesetzesänderung hat man so viele Probleme bekommen, dass es zwar theoretisch, aber praktisch nicht mehr ging. Alle Immobilienkaufverträge in Deutschland müssen notariell beurkundet werden und werden automatisch zu Grunderwerbsteuerzwecken an die Finanzbehörden weitergeleitet. Im Kaufvertrag steht die Zahlungsmodalität auch immer drin. Wenn man da so hohe Summen bar zahlt, hat man unter Garantie Stress bekommen. Im Übrigen sind Notare speziell auf Geldwäsche geschult. Wenn die bei krummen Sachen mitmachen, sind die direkt dran wegen Beihilfe zur Geldwäsche. Als ob ein Notar so dumm ist, sowas zu beurkunden. Bei Vermögensdelikten droht nämlich Ärger mit der Notarkammer bis zum Berufsverbot. Die ziehen das auch durch. Fazit: Barkaufverbot von Immobilien verhindert keine Geldwäsche. Entweder war die Politik darüber erstaunlich schlecht informiert oder das Gesetz erfolgte aus einem anderen Grund. Ansonsten kann man natürlich immer noch mehr Transparenzpflichten einführen, die den einfachen Bürger gängeln und den Kriminellen eh egal sein können. Dann lässt Oli Garch die Hütte halt auf jemand anderen laufen und wohnt so drin.
Ich kenne jemanden persönlich, der hat sein Haus vor ein paar Jahren komplett in bar bezahlt. War überhaupt kein Problem und nachgefragt hat auch nie jemand. War ja auch völlig legal. Warum sollte da jemand nachfragen?
@@ElCerdoBlanco Das Geldwäschegesetz verlangt, dass auf Nachfrage die Mittelherkunft nachgewiesen werden kann. Hierfür gibt es spezielle Stellen bei den Oberstaatsanwaltschaften der Länder, weil Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung eng verzahnt sind. Zwischen den Finanzbehörden und diesen Staatsanwaltschaften existieren Koordinierdungsstellen und ein Informationsaustausch ist vorgeschrieben. Sprich: Wir haben eigentlich schon gute Gesetze, man müsste sie nur umsetzen.
@@glucksvogel3640 ja, da hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Vor allem das mit der Beweislastumkehr. Trotzdem muss erstmal jemand ermitteln - und das passiert bei den großen Fischen aktuell leider oft gleichzeitig in mehreren Ländern, weil die nicht genug zusammenarbeiten. Durch den Personalmangel und die fehlende Digitalisierung wird das nochmal verschärft. Die kleineren Geldwäscher müssen dann entweder irgendwie Aufmerksamkeit auf sich ziehen oder wirklich Pech haben.
@@Xanthor127 Das hat doch mit dem Notar gar nichts zu tun. Wenn, liegt es am Registergericht. Aus dem Handelsregister kann ich die Gesellschafter einer GmbH ersehen. Manchmal gehören aber eben auch keine natürlichen Personen dem Gesellschafterkreis an und dort fängt die Intransparenz an, mit der das Transparenzregister aufräumen sollte. Das Transparenzregister ist übrigens keine Zuständigkeit der Gerichte oder Notare. Durch Treuhandverträge, welche aus dem Handelsregister nicht zu ersehen sind, kann zusätzliche Intransparenz erzeugt werden. Falls ausländische juristische Personen beteiligt sind, muss ich in den ausländischen Registern nach Gesellschaftern schauen. Ob dies erfolgsversprechend ist, ist eine andere Sache.
Kann man zwar, aber wenn die GmbH zu einem großen Firmenkonstrukt gehört und einer juristischen Person gehört wird es im Endeffekt trotzdem schwer rauszufinden wem sie wirklich gehört. Oder sie gehört einer Firma die irgendwo auf den Caymans, Panama etc ihren Sitz hat und schon kommt man nicht weiter.
Alle Grundbücher sind analog. Man hat es lediglich mittlerweile geschafft, die eigentlichen Grundbuchblätter zusätzlich zur analogen führung zu digitalisieren. Die Grundakte ist aber weiterhin ausschließlich analog.
Man muss noch dazu sagen, dass man als Privatperson an die Grundbücher gar nicht ran kommt. Datenschutz. Deshalb kann es sein, dass man in einer Doppelhaushälfte nicht weiß, wem die andere gehört. Zum darin wohnen kauft ja kaum noch jemand eine Immobilie - wer kann sich das noch leisten?
@@johannessc9601 würde ich nicht sagen, nein. Wer nicht geerbt hat, muss sich einen Kredit aufnehmen, den er sich eigentlich nicht leisten kann. 30 Jahre lang mehr als 2000 Euro im Monat alleine zum Abbezahlen, das muss man erst einmal haben. Dazu kommen die Betriebs- und Nebenkosten sowie die Rücklagen, die viele gar nicht erst bilden. Da ist selbst ein Haus mieten billiger.
Ein Landes-weites Operationsverbot für die, die sich nicht dran halten. Transparenz ist wichtig und eine Verweisung des Landes. Die Gesetze in Deutschland sind leider viel zu oft viel zu schwammig. Digitalisierung und strengere Gesetze wären sinnvoll.
Kann ich alles nur bestätigen. Man muss nur mal versuchen, als Privatperson eine Immobilie zu kaufen oder zu verkaufen. Dann ist Verzweiflung garantiert 🤥
Als Bösi Ösi muss man da ja eigentlich in Deutschland investieren, kein digitales Grundbuch (digitales amtliches GB) , kein sanktioniertes Transparenzregister (WiEReG) …? Gibt es das wirklich nicht P Gibt es vielleicht in Deutschland auch kein zentrales Melderegister (ZMR), keine digitalen Vermessungspläne (Digitale Katastermappe) ?
Tatsächlich ist bei der Beauskunftung aus Registergerichten in D noch Luft nach oben. Das ganze ist weniger einer Rückständigkeit und einer stumpfsinnigen Digitalisierungsverweigerungshaltung geschuldet, sondern einem halbwegs funktionierenden Datenschutz. Die Probleme, die in dieser Satire thematisiert werden, spielen in der Praxis kaum eine Rolle. Entweder wurde hier von der Redaktion extrem schlampig recherchiert oder man hat bewusst zur Füllung des Sommerlochs eine Mücke zum Elefanten aufgeblasen. Ganz kann ich das nicht beurteilen, als bei 4:26 das Gesicht von Bosetti aufgetaucht ist, war ich raus.
Interessant: Wenn es um Steuern und Geldwäsche geht, kann in Deutschland anscheinend nicht geklärt werden, wem ein Haus gehört. Aber wenn man umgekehrt mal seine Miete nicht bezahlt, scheint dieser Besitznachweis problemlos zu funktionieren, sonst könnten die anonymen Besitzer den Mieter ja nicht rauswerfen. Obskur...
Besitz ist etwas Tatsächliches. Insoweit kann man den Mieter als Besitzer immer ausfindig machen, er wohnt dort schließlich. "Briefkastenfirmen" können natürlich ebenso Besitzer wie Eigentümer sein. Die Gesellschaft kann Rechtsgeschäfte abschließen, ohne dass deren Gesellschafter offenbart werden. Dafür gibt es ja das Transparenzregister. Dort sind alle Personen zu nennen, die an der Gesellschaft mittelbar oder unmittelbar mit mindestens 25% beteiligt sind. An die Gesellschaft kommt man immer ran und im populistischen Falschbeispiel der Anstalt wäre Herr von Wagner sowohl im Handelsregister als auch im Transparenzregister einzutragen gewesen. Im Grundbuch selbstverständlich nicht. Dort steht die Gesellschaft als eigene Rechtspersönlichkeit. Egal ob GmbH, AG oder ähnliches.
als kind fand ich tarzan-bücher in sütterlin.....in der grundschule lernte ich diese schrift per zufall im viertem schuljahr , lesen konnte ich dank der tarzan bücher schon vorher ....hatte es mir selbst beigerbracht mit hilfe meiner oma ..... heutzutage liesst das kein mensch mehr ......
:) War bei mir ähnlich... aber auch nur, weil meine Mutter in den fühen '60ern beim DRK gearbeitet hat, das damals noch etwas enger in den Katastrophenschutz eingebunden war und kilometerlange Bestandslisten von vor dem Krieg... You get the picture!
Sinn und Zweck dieses Sketches ist nun was genau? Hass auf eine bestimmte ethnische Gruppe innerhalb Deutschlands schüren oder was ist die Moral dieser Geschichte?
wow interessant was sie so da raus hören. Der Sinn und Zweck des Sketches ist so klar wie Kloßbrühe. Es wird die Schlechte Bürokratie im Immobiliensektor (ein fehlendes Digitales Bundesweites Grundbuch). Dann wird die Fehlenden Sanktionen bei einer nicht Eintragung im Transparenzregister kritisiert. Im Zusammenhang des Transparenzregiste wird dann noch das Schlupfloch mit dem 25% Kritisiert das man nur Namentlich im Transparenzregiste eingetragen wird wenn man mehr als 25% Besitzt. Und zuletzt wird dann im gesammten aufgezeigt das es ALLE Kriminelle extrem Leicht haben ihr Schmutziges Geld in Immobilien zu waschen.
was bringt eigentlich euer anprangern von missständen wenn sich eh nix ändert. ist das ein ventil für den pöbel oder nur euer job weil ihr nix anderes arbeiten mögt??
