Lieber Harald, da bin ich froh, dass du an diesem TAG von Thomas teilgenommen hast und sich so wieder eine sehr interessante Plauderei über Literatur ergeben hat. Aus den vielen guten Büchern, die jedes Kind in die Hand bekommen sollte, würde ich auch mal eines auswählen, das ich erst als Erwachsener gelesen habe. Ein sehr abenteuerliches Buch vom chilenischen Schriftsteller Luis Sepúlveda: Wie Kater Zorbas der kleinen Möwe das Fliegen beibrachte. Ja, und Spanisch wäre die Sprache, die ich mir zusätzlich wünschen würde. Obwohl ich früher eigentlich gar nicht darauf geachtet hatte, ist mir als Übersetzerin aus dem Spanischen irgendwann mal Elke Wehr aufgefallen, die oft bei Autoren und Büchern auftauchte, die ich gerne las. Wer bringt jetzt den sehr speziellen Marías-Sound ins Deutsche rüber, befürchtete ich, als sie 2008 verstarb. Einen lesenswerten Nachruf im Tagesspiegel auf sie kann man ergoogeln. Fortsetzungen von abgeschlossenen Einzelwerken oder Serien vermisse ich nicht. Den P.J. Farmer Fortsetzungsroman von Moby Dick hatte ich bestimmt Jahre vor dem Original gelesen. Das Original ja in der Übersetzung von Güttinger, die bei dir gar nicht gut weg kam. Wahrscheinlich fiel mir wegen deines Erzählens über amerikanische Literatur dieses Crossover literarischer Figuren ein: Austers Daniel Quinn und Kotzwinkles Fan Man hätte mich mal interessiert. Auf ein Video von dir zu Alan Moore bin ich sehr gespannt! Liebe Grüße, Dirk PS: Eine nette Nachricht noch in Bezug zu dem von dir erwähntem Thema Lyrik-Übersetzungen. Durch eines meiner Podcast-Abos habe ich erfahren, dass Thilo Diefenbach und seine Mitarbeitenden mit dem Cotta-Übersetzungspreis 2023 für die von ihm herausgegebene Taiwan-Anthologie "Zwischen Himmel und Meer" ausgezeichnet wurden, die ich wiederum nur kenne, weil sie Fabienne mal vorgestellt hatte. Sie hat darin an der Übersetzung der in Japanisch verfassten taiwanischen Lyrik mitgewirkt. Die Welt ist klein, stelle ich immer wieder fest.
Lieber Dirk, sei ganz herzlich bedankt für deine interessanten Ergänzungen und Ausführungen - und den weiteren Lektüretipps! Zu Alan Moore - bitte noch ein wenig Geduld - wird es insgesamt drei Beiträge geben. LG
Ich bin bei der Verteidigung der Übersetzer sofort dabei. In der aktuellen Fantasy gibt es wohl einige miese Beispiele, aber wenn es die Bücher komplexer oder älter sind, bin ich ein großer Freund von Übersetzungen. Hauptsache, man liest :)
Spannender Tag! Ich bin im Gegensatz zu dir gerne in der fernöstlichen Literatur unterwegs. Dies betrifft den nahöstlichen, indischen und ostasiatischen Raum. Wenn ich den Tag beantworten müsste, würde ich sehr gerne noch den *russischen Raum* ergänzen... oder ganz woanders hin: Nach *Südamerika.* Von dem Kontinent habe ich noch nie etwas gelesen!😮 *Mehr Lyrik* würde ich gerne lesen... *Japanisch* würde ich gerne im Original lesen, wegen der schönen Sprachspiele und Spiele mit den Schriftzeichen, die sich gar nicht übersetzen lassen. 😊 *Das wunderbare Land der Schnerge* klingt sehr lesenwert, hab davon nie gehört, danke für den Buchtipp! 😮 Die anderen Fragen sind interessant, aber da bin ich auch weniger der Typ für. Ich will Bücher lesen, aber nicht in ihnen leben... 😂 Fortsetzungen wünsche ich mir zu allen möglichen Büchern, aber du sagst es selbst im Video: abgeschlossen ist abgeschlossen und das muss man akzeptieren :) Wünschen würde ich mir für Booktube: Weniger Verkauf und mehr ausführlichere Buchrezensionen - aber so ist das heutzutage eben. Dein Kanal ist perfekt und einzigartig, da würde ich nichts ändern wollen, mach weiter so, ❤-liche Grüße
Lieber Harald, herzlichen Dank für dieses tolle und sehr unterhaltsame Video. Auch hier hast du wieder inspiriert und Neugier geweckt. Ich begebe mich jetzt gleich einmal auf die Suche nach dem Comic von Alan Moore mit der Liga der außergewöhnlichen Gentlemen, was mir bislang nur als Film in Erinnerung ist. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und ich freue mich schon auf dein Video zu Charles Dickens und zu Alan Moore, sofern solche irgendwann geplant sind und kommen werden (das darf als Wink mit dem Zaunpfahl verstanden werden 😉). Herzliche Grüße, Michael
Shalom, Michael, und habe lieben Dank! Zu der LIGA DER AUßERGEWÖHNLICHEN GENTLEMEN: Comic ist grandios, die zahlreichen Anspielungen für Freunde der (phantastischen) Literatur ein Geschenk, der Film ist - zumindest dagegen - platt und schwach. Moore schaut übrigens keine einzige der Adaptionen seiner Werke und äußert sich zu ihnen auch nicht. Er wird wissen, warum.. LG Harald
Servus Harald Das war wieder ein wunderschönes Video. Ich höre dir einfach gerne zu. Ich lese eigentlich auch Querbeet aber ich neige gerne zum mystischen Geschichten. Wir habe uns wieder für einen Kater entschieden darum stelle ich morgen kurz unser Baby vor 😀😀 Lg Michael
Lieber Harald, das war ja ein Hauptvergnügen! Du bist nicht nur ein Meister der Literaturbetrachtung und der Sprache, sondern auch einer der Bildsprache. Hast Du doch als weiser Schelm dezent Füsslis "Nachtmahr" dazugeschmuggelt! So albdruckhaft hat sich meine kleine Mitmach-Anstupserei nächstens auf Deine Seele gelegt? Prima! Kein Fitzelchen Reue oder Mitleid darfst Du von uns allen erwarten, wenn die Qual so schöne Videos produziert. Danke für den Shoutout und die Wünsche für meine Katze. Aber Liesl hat wohl wirklich den Übergang in andere Formen antreten müssen, wie wir alle irgendwann mal. Wir sind glücklich, dass wir ein paar Jahre mit ihr teilen und ihre Zuneigung genießen durften, und lernen hoffentlich auch aus diesem Ende. "Tam rapide dati nobis temporis spatia decurrant", wie mir mein alter Lateinlehrer den Seneca um die Ohren hieb, wenn ich wieder mal das Vokabellernen aufschieben wollte, zu Deutsch: es bleibt einem sowieso immer bloß Zeit für nix. Hast Du vermutlich auch mal gebüffelt. "Erschreckende Parallelen" eben, wie Du so innig erschrocken sagst. 😃 Jetzt muss ich aber erst mal Deinen weißen Hai von letzter Woche nachsitzen. Das wird ein praller Literatur-und-Whisky-Samstag. Auf viele weitere, slàinte mhath! LG, Thomas
Shalom, mein Schund lesender Freund! Ja, der gute Füssli berührt unsere Welt, gelle? Aber strenggenommen hängt er dort meist; ich nehme ihn nur für die Videos ab, weil sich darin alles spiegelt. Aber dafür habe ich irgendwie keine Lust mehr, deshalb bleibt er jetzt da. Dein Verlust der Katze wird von mir nachgefühlt. Es ist immer schlimm, wenn ein Begleiter geht. Ich hoffe, dass es bei dir gesundheitlich wieder bergauf geht und verbleibe mit liebem Gruß! Harald P.S.: Klar, Latein ab Klasse 5... was hatte mich da damals geritten... 🤔
@@literaturundwhisky Ich muss zugeben, lieber Harald, dass ich Latein eigentlich schon damals mochte - aber pubertäts- und trotzhalber bald zu abgelenkt war, um die Schulzeit zu nutzen und das wirklich nachhaltig zu verinnerlichen. George Bernard Shaw könnte ganz genau mich gemeint haben, als er befand: Youth is wasted on the young. (Absoluter Hochseetörn übrigens, Dein Hai, aber mit meiner zerschnittenen, tippscheuen Hand kann ich den gar nicht angemessen würdigen. Also nur: Ahoi, Skipper!)
Einen wunderschönen Abend lieber Harald, bei der Erwähnung von George R.R. Martin musste ich herzhaft lachen. Ob da noch was kommt, man weiß es nicht. Apropos Martin: Kennst Du schon seine Novelle „Die Sandkönige“? Ich bin durch Zufall darauf gestoßen, da diese Geschichte auch die Vorlage für die erste Folge der „Outer Limits“ (eine Serie aus den Neunzigern, ganz in der Tradition von „Twilight Zone“) bildet. Wäre ganz sicher etwas für Dich.
Shalom, Dirk! Die Novelle sagt mir jetzt erst einmal nichts, die Serie kenne ich natürlich (habe sogar noein, zwei Bände mit den Drehbüchern o.ä.), klingt sehr interessant! Ganz lieben Gruß!
Ich wäre schon glücklich wenn ich nur eine Hand voll Werke wirklich so verstehen würde wie ihr Schöpfer es sich dachte... zB Mobi Dick , die Schatzinsel sowie einiges von zB. Jule Verne 20000 Mailen ... und zb. Jack London's See Wolf & Mark Twain, klar ! Leider bin ich spät Einsteiger ( Bj. 60er intensiver Leser Set eher späht 90er) fühle mich etwas klein wenn ich höre wie du mit 3 Ausgaben ein Werk angehst... Also mein Gebiet währe keine Frage...😂. Aller beste Grüße 🥶✨®️
Habe ganz herzlichen Dank für deinen Kommentar! Niemals gibt es einen Grund, sich hier in irgendeiner Weise klein zu fühlen, schon gar nicht, wenn es ums Lesen geht! Du musst dich nun wirklich nicht an mir orientieren: erstens bin ich einigermaßen besessen, zweitens habe ich Literatur studiert. Du liest doch und hast offensichtlich Freude daran - was kann man sich Schöneres vorstellen? Ich freue mich sehr, dass du meinen durchaus kleinen Kanal gefunden hast! Du gehörst zu den regelmäßigen Kommentatoren und ich freue mich über jeden Beitrag von dir! Manch einer entdeckt erst später in seinem Leben das intensivere Lesen für sich, alle Leben verlaufen auf unterschiedliche Weise. Du hast dich mit dem Lesen in ein Meer der Abenteuer gestürzt und das ist nur wunderbar! LG Harald
Das wunderbare Land der Schnerge hört sich sowas von toll an! Mit einem Stück Kuchen und Tee an einem verschneiten Sonntag…herrlich! Wo bekommt man das Buch her? Ich finde es tatsächlich nirgends und wäre sehr interessiert, mir ein Exemplar zu schnappen…😅 Lg
Hallo. Das Original ist zurzeit nicht zu bekommen, es gibt eine für Kinder bearbeitete Version: „Im kleinen wilden Schnergenland“ Thienemann, gebunden 15 EU). Inwiefern diese Version dem Original nahe ist, kann ich dir leider nicht sagen. Antiquarisch bekommt man ab und zu die Edition Phantasia-Ausgabe, allerdings nicht preiswert, weil die Auflage einigermaßen limitiert war. LG
@@literaturundwhiskyDie Begrenzung der Ausgabe habe ich soeben entdeckt. 250(!) einmalig… Da Sie dieses Exemplar besitzen: Der Preis lag damals bei 45€, mit wie viel darf man ungefähr rechnen? PS: Sie reden nie zu viel! Es ist sehr angenehm, dem Video gemütlich zu folgen!
@@clarasiegfursvw296 Ganz lieben Dank für die freundlichen Worte! Ich habe diese Ausgabe vor einiger Zeit gesehen für ca 70 EU, was für mich angesichts der strengen Limitierung für Sammler okay ist. Wenn man sich für Sonderausgaben weniger interessiert, sondern eher rein am Text interessiert ist, ist das eine Menge Geld für ein Buch von knapp 300 Seiten. Es wäre interessant, diese Ausgabe mit derjenigen zu vergleichen, die derzeit im Handel ist (Thienemann). Mein Tipp: Ich würde mir die Thienemann-Ausgabe kaufen, 15 EU für ein Hardcover sind ein guter Preis. Wenn der Text dann Lust auf eine unbearbeitete Fassung macht, dann sich auf die Suche machen und die Thienemann-Ausgabe wieder verkaufen. Wie gesagt, vielleicht ist die Thienemann-Ausgabe ja einfach nur eine andere Übersetzung und durchaus gut.
Lieber Harald, im Nachgang noch eine Frage: Du hast ja im Video Robert Louis Stevenson erwähnt. „Die Schatzinsel“ von ihm habe ich geliebt. Bislang fehlt mir von ihm insbesondere noch sein Roman „Der merkwürdige Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde“. Das Buch habe ich mal als Hörbuch begonnen, es hat mir aber wegen dem Sprecher und der Bearbeitung (gekürzt?) nicht gut gefallen und abgebrochen. Daher will ich das Buch unbedingt in Print lesen. Ich bin gerade auf der Suche nach einer passenden Ausgabe. Dabei bin ich auf eine Neuübersetzung von Reclam Taschenbuch gestoßen. Es gibt allerdings auch noch ganz viele andere Verlage, die diesen Roman veröffentlicht haben. Kannst du hier eine bestimmte vollständige und aus deiner Sicht gut übersetzte Ausgabe empfehlen? Ich würde mich über deine Empfehlung und deinen geschätzten Rat sehr freuen. Herzliche Grüße, Michael PS. Ich erwäge gerade, auch Die Schatzinsel noch mal ein zweites Mal zu lesen, allerdings in der Übersetzung vom Reclam Verlag (Bossier). Was hältst du eigentlich vom Reclam Verlag (grds. ungekürzt?) und von diesem Übersetzer?
Lieber Michael, mit der Reclam-Ausgabe liegst du wirklich gut! Man muss dazu sagen, dass Jekyll/ Hyde ja auch nur eine Erzählung, kein Roman ist - in dem Fall tut eine Kürzung, wie die in deiner Hörfassung, dem Text sicher nicht gut. Ganz lieben Gruß!
1000 Dank! 🙏🏻 Kannst du noch ganz kurz was zur Schatzinsel und Reclam sagen? (Vergleiche den Nachtrag in meiner Frage). Aber nur, wenn es dich nicht stresst. Herzliche Grüße ❤
@@fantastikfreund Du findest bei verschiedenen Verlagen und in den Antiquariaten auch die in den 20er Jahren entstandenen Stevenson-Übersetzungen von Marguerite und Curt Thesing, lieber Micha. Ich habe sie nie mit dem Original verglichen, kann anders als Harald auch nichts zu den neueren Übertragungen sagen, aber ein persönliches Zeugnis ablegen: In dieser Übertragung habe ich Stevenson einst über die "Schatzinsel" hinaus mit dem allergrößten Vergnügen kennengelernt. Als Diogenes die Thesing-Übertragungen einst in einem 12-bändigen Schuber neu auflegte, war ich selig. Wenn ich mich recht erinnere, haben sie dafür auch mit einem Zitat von Thomas Mann geworben, jedenfalls hat der Alte die Ausgabe 1924 in einer Sammelempfehlung im "Berliner Tageblatt" im Dezember 1924 - heute würde man sagen: als Last-Minute-Weihnachtsgeschenk - so gepriesen: "Marguerite und Curt Thesing haben das Englisch der Originale in ein lauteres Deutsch übertragen, worin die Gesundheit sowohl wie die Verfeinerung des Sprache Stevensons sich glücklich ausprägt." Als Gesamtwerk anpacken würde die Thesing-Übersetzung heute wohl kein Verlag mehr, die Hl. Identitäre Korrektheitsinquisition könnte durch einen dummen Zufall über die Gesinnungskurven des kultivierten Curt Thesing stolpern, der kluger Kopf und Schreckgestalt zugleich war: Rassist, Eugeniker, Antisemit. Da man heute von einer Infektionstheorie der Worte und Gesinnungen ausgeht, könnte man diese Übersetzung schnell zum Muss-prophylaktisch-gebannt-werden-Fall machen.
@@fantastikfreund Eine gute Übersetzung und schöne Ausgabe! Ich habe sie auch. Konkurrenz-Ausgabe die von dtv bzw Hanser von Andreas Nohl. Super Ausgabe, für mich aber nicht die allerbeste Übersetzung. LG
@@schundleser Lieber Thomas, herzlichen Dank für deinen ausführlichen Input zu den alten Übersetzungen von THESING. Das wird neben mir auch einige in meiner Buchgruppe interessieren. Vor allem dieser zwölfbändige Schuber scheint ja wirklich lohnenswert zu sein. 🙏🏻😀 (Der Begriff der Infektionstheorie ist wirklich genial!)
Ganz lieben Dank, Buchfresserin! Ja, Literatur ist groß und viel, und man sollte sich weder zur einen noch zur anderen Seite begrenzen! Schwester im Geiste! LG
George R.R. Martin hat mal in einem Interview gesagt, dass er nicht mehr weiter schreibt, weil durch die Serie die Geschichte ja beendet wurde. Er sieht keinen Sinn darin, weiter zu machen. Klang ein bisschen als hätte er keine Lust mehr... Soweit ich weiß schreibt er aktuell an der Targaryen Reihe.
Schlimme Nachricht (die wahrscheinlich alle außer mir schon kannten?); es deutete schon einiges darauf hin, weil er sich in immer weitere Verästelungen zu verlieren schien. LG und lieben Dank für die traurige Info!
@@literaturundwhisky Jetzt fühl ich mich ein bisschen schlecht, wg der schlechten Nachricht 🙈 Könnte mir vorstellen, dass da verschiedene Faktoren rein spielen. Mit der Reihe hat er ja schon vor Jahrzehnten begonnen, er ist nicht mehr der Jüngste und ich glaube auch recht eigen. Gibt ja durchaus öfter auch mal Differenzen zwischen Autoren und Produzenten. Also wer weiß was da alles gelaufen ist im Hintergrund und damit evtl. auch das Schreiben beeinflusst hat. Und nein, ich glaube du bist nicht der Einzige an dem das vorbei gegangen ist. ;) Bin in letzter Zeit öfter mal über das Thema gestolpert. Wurde auch nicht an die große Glocke gehängt. Wäre marketingtechnisch vermutlich auch nicht so gut. Lassen wir uns einfach überraschen...vielleicht zieht er doch noch ein Ende irgendwann ganz unerwartet aus einer Schublade oder baut die Targaryens aus. Und wenn nicht...wie war das..."zu viele Bücher...zu wenig Zeit" ;) VG und danke für das Video :)
@@literaturundwhisky Ich kann da Entwarnung geben UND alles düsterer malen. GRRM erzählt wie immer alles Widersprüchliche gleichzeitig. Aktueller offizieller Stand: Er sei mit 3/4 des nächsten Bandes fertig, brauche aber noch ein bisschen. 😎 Kurz danach ließ er durchblicken, dass er auch an das fertige Dreiviertel noch mal überarbeitend ran müsse. Meine persönliche Überzeugung: der Mann hat keine 20 druckreifen Seiten fertig. Der ist total durch mit seiner eigenen Welt und kann sich nicht mehr einfühlen. All das Gerede ist Nebelmaschineneinsatz. Ein Fall Wolfgang Koeppen in der Fantasy. Koeppen hat dem Suhrkamp-Verleger Siegfried Unseld einst über Jahrzehnte hinweg versprochen, er sitze an einem neuen großen Roman, der reife und reife, und auch sonst warte da allerlei noch nicht ganz zu Ende Poliertes. Nach Koeppens Tod fand man seine längst sagenumwobene Schublade leer.
Ich finde es auch immer putzig, wenn Leute sich über Übersetzungen mokieren und behaupten, sie läsen alles lieber im Original (ähnlich bei Filmen, die angeblich alle unsynchronisiert geschaut werden). Aber wer beherrscht denn so viele Sprachen? Ich habe mal nachgesehen, was ich im letzten Jahr so las. Wenn ich alles im Original hätte lesen können, wäre ich ein Tausendsassa: Von Flämisch und Norwegisch über Polnisch, Russisch, Tschechisch zu Türkisch, Arabisch und Hebräisch bis zu Chinesisch und Japanisch. Hin und wieder lese ich gerne maghrebinische und levantinische Literatur, die - sofern sie Europa erreicht - meist im Original auf Französisch ist. Mein Französisch ist insoweit hinreichend, dass ich den Inhalt der Geschichte begreifen würde; ein Genuss wäre das allerdings nicht. Daher bin ich froh, wenn es Übersetzungen gibt. Leider ist aber der vielgestaltige "orientalische" Kulturraum hierzulande nicht sehr en vogue, sodass Bücher, die vielleicht noch bis Frankreich kommen, es gar nicht bis Deutschland schaffen. Schade. Deine innere Distanz zu literarischen Welten und Figuren kann ich gut nachvollziehen. Ich könnte diese Fragen auch nicht angemessen beantworten, vielleicht weil ich ebenfalls viele Sachbücher lese und ohnehin etwas rationaler aufgestellt bin. Allerdings kann ich mich sehr gut mit realen Personen identifizieren und bin dann durchaus auch mal aufgewühlt. Ein gutes Beispiel hierfür ist für mich "Damals in Bolechów" von Anatol Regnier über die Familie Grünschlag. Das Schlimme daran ist, dass es sich wie ein spannender Roman liest, aber doch alles wahr ist. Regnier hat das Buch nach Zeitzeugenbefragungen und -berichten sowie nach historischen Belegen geschrieben.
Shalom und sei sehr bedankt für deine interessanten Gedanken und Ergänzungen! Da ist ganz viel Zustimmung! Ich sehe das bzgl der Übersetzungen genauso. Einen Text in einer Fremdsprache verstehend lesen zu können macht einen noch nicht zum Übersetzer. Ganz lieben Gruß und Dank! P.S.: Deinen Kommentar habe ich eher zufällig gefunden - RU-vid hat ihn mir nicht korrekt angezeigt. Ich hoffe, dass davon nicht noch andere betroffen sind.